Missaue

Missaue
Die Missaue fließt ganz rechts im Bild aus dem Elm zum Kraftwerk Buschhaus und weiter durch das Tagebaugebiet

Die Missaue fließt ganz rechts im Bild aus dem Elm zum Kraftwerk Buschhaus und weiter durch das Tagebaugebiet

Daten
Gewässerkennzahl DE: 568846
Lage Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Schöninger Aue → Großer Graben und Schiffgraben → Bode → Saale → Elbe → Nordsee
Quelle südlich von Warberg
52° 10′ 14″ N, 10° 55′ 39″ O
Quellhöhe 176 m ü. NHN[1]
Mündung zwischen Offleben und Hötensleben von rechts in die Schöninger AueKoordinaten: 52° 7′ 43″ N, 11° 1′ 18″ O
52° 7′ 43″ N, 11° 1′ 18″ O
Mündungshöhe 96 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 80 m
Sohlgefälle ca. 8 ‰
Länge ca. 10 km[1]
Einzugsgebiet 41,86 km²[2]
Linke Nebenflüsse Warbergerbach
Rechte Nebenflüsse Bauerebersohle
Mittelstädte Helmstedt
Kleinstädte Schöningen
Gemeinden Warberg, Wolsdorf
Wasserkörper NLWKN 36001, LHW: SAL18OW16-00

Die Missaue ist ein über zehn Kilometer langer Bach im ehemaligen Helmstedter Braunkohlerevier, der zwischen Offleben und Hötensleben mit dem Kupferbach die Schöninger Aue bildet und bereits für das Jahr 747 in den Fränkischen Reichsannalen als Missaha bezeugt ist.

Geografie

Verlauf

Die Missaue entspringt am nordöstlichen Elmrand bei Warberg und nimmt unterhalb des Ortes den nahezu parallel verlaufenden Warbergerbach auf. Sie umfließt Kißleberfeld und wendet sich nach Südosten, wo sie das Gelände des Kraftwerks Buschhaus durchfließt. Ab hier wird der Bach zwischen den Tagebauen bis zur Einmündung in die Schöninger Aue geführt.

Wasserscheide

Die Missaue gehört zum Einzugsgebiet von Saale und Elbe, während der nur wenige hundert Meter nördlich und durch Warberg fließende Güldenspringbach (ein Zufluss zur Laagschunter) zum Gebiet der Weser gehört. In gleicher Weise verhält es sich auf der südwestlichen Seite des Elms, wo die Altenau zum Einzugsgebiet der Weser und der Bremensenbach zu dem der Elbe gehören. Die Elbe-Weser-Wasserscheide verläuft quer über den Elm.

Gewässerqualität

Die Überwachung der Gewässergüte und die Gewässerentwicklung im Rahmen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie obliegt dem NLWKN, das gemeinsam mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt die Flussgebietseinheit Elbe bewirtschaftet. Von beiden Ämtern werden regelmäßig Dokumente bezüglich der Gewässergüte und der Maßnahmenpläne veröffentlicht.[3] Sie wird dem Fließgewässertyp 18, „lösslehmgeprägte Tieflandsbäche“ zugeordnet.[4] Die Missaue hat durch den Bergbau nicht nur starke Strukturdefizite, sondern durch die dortigen Abwässer einen überhöhten Salzgehalt.[5][6]

Geschichte

In den Fränkischen Reichsannalen und anderen Quellen wird erwähnt, dass Pippin der Jüngere, der Vater von Karl dem Großen, im Zuge der Auseinandersetzungen mit seinem Halbbruder Grifo seine Truppen an der Missaue in Schöningen lagern ließ. Grifo sammelte seine Truppen derweil in Ohrum. Beide Orte waren durch eine Altstraße miteinander verbunden. Die Niederungen der Missaue (zusammen mit der heutigen Schöninger Aue) waren damals offenbar strategisch relevante Geländehindernisse zwischen dem Elm im Norden und dem Sumpf des Großen Bruchs im Süden. Bei Schöningen querte die Straße zwischen Magdeburg und Gandersheim die Missaue und eine Straße zwischen Harz und Lüneburg (etwa die heutige B 244) das Große Bruch. Auch der Standort der ebenfalls für die damalige Zeit erwähnten Hoohseoburg wird durch den Verlauf dieser Altstraßen und die Kreuzung der Missaue begünstigt worden sein.

Weblinks

Commons: Missaue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Niedersächsische Umweltkarten. Abgerufen am 24. Oktober 2023.
  2. Flächenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen. (PDF) NLWKN, S. 7, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  3. Bericht zur Beschaffenheit der Fließgewässer und Seen in Sachsen-Anhalt 2009-2013. (PDF) Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, S. 10, abgerufen am 27. Februar 2018.
  4. Übersichten Bewirtschaftungspläne (FGE Elbe). (PDF) Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Dezember 2021, S. 1013–1016, abgerufen am 28. Oktober 2023.
  5. Gewässergüte 1986-2000 in Südniedersachsen. (PDF) NLWKN, September 2000, S. 73, abgerufen am 30. Oktober 2023.
  6. Niedersaechsischer Beitrag zu den Bewirtschaftungsplaenen 2021 bis 2027 der Flussgebiete Elbe, Weser,Ems und Rhein (Nds_Beitrag_BWP_2015_bis_2021_Internet_AlleFluesse.pdf). (PDF; 20 MB) Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Dezember 2015, S. 221, abgerufen am 28. Oktober 2023.