Als Ergänzung zum Artikel Städte in der Türkei bietet diese Liste die Entwicklung der Einwohnerzahlen aller 81 Provinzhauptorte auf Basis der Volkszählungen seit 1940. Die Einwohnerzahlen wurden den Ergebnissen der Volkszählungen der Jahre 1975, 1985, 1990 und 2000 entnommen, die nach Suchdateneingabe als PDF-Dateien über die Bibliothek des Türkischen Statistikinstituts TÜIK abruf- und downloadbar sind.^[1]

Das Ranking bezieht sich in jedem aufgeführten Volkszählungsjahr auf alle derzeitigen 81 Provinzhauptstädte, unabhängig davon, ob sie noch Zentrum eines Landkreises (İlce Merkezi) in der alten Provinz waren oder bereits Verwaltungssitz (İl Merkezi) einer neu geschaffenen Provinz. In Klammern sind eventuelle ehemalige Namen und die Zugehörigkeiten zu diesen Alt-Provinzen angegeben. Dies trifft besonders auf jene 14 Provinzen zu, die seit 1989 selbständig wurden – erkenntlich an deren Ordnungszahl 68 bis 81. Kursiv ausgezeichnete Einwohnerzahlen sind Werte vor der Autonomie als Provinz. Seit 2013 sind die bevölkerungsreichsten Provinzen (Stand 2022: 30) kommunal als Büyükşehir Belediyesi organisiert. In diesen Provinzen (Adana, Ankara, Antalya, Aydın, Balıkesir, Bursa, Denizli, Diyarbakır, Erzurum, Eskişehir, Gaziantep, Hatay, Istanbul, Izmir, Kahramanmaraş, Kayseri, Kocaeli, Konya, Malatya, Manisa, Mardin, Mersin, Muğla, Ordu, Sakarya, Samsun, Tekirdağ, Trabzon, Şanlıurfa, Van) gibt es kein kommunal organisiertes Zentrum mehr, sondern Stadt und Provinz sind nach Fläche und Einwohnern identisch.

Die Namen der Büyükşehir Belediyeleri (Plural von Büyükşehir Belediyesi) sind mit den entsprechenden Provinznamen identisch, dasselbe gilt auch gegenwärtig für die Namen der Provinzzentren in den übrigen, traditionell organisierten Provinzen. Administrativ galt das auch bereits in der bis in die osmanische Zeit zurückreichende Vergangenheit, doch hatten nicht wenige Provinzzentren (von Vilâyets und Sandschaks) davon abweichende herkömmliche Namen. Dieses Nebeneinander führte in etlichen Fällen zur Aufgabe des alten Namens zugunsten des Provinznamens: Güzelhisar wurde zu Aydın, (Kara-)Amid wurde zu Diyarbakır, Mezere zu Elâzığ (verkürzt und verballhornt aus Mamuretül-Aziz), Karaköse zu Ağrı, Çölemerik zu Hakkâri. In anderen Fällen setzte sich der Name des Provinzzentrums gegen den hergebrachten und offiziellen Provinznamen durch: Die Provinz Karaman (zu unterscheiden von der gegenwärtigen Provinz Karaman) wurde zur Provinz Konya, die Provinz Tekke wurde zu Antalya, Menteșe zu Muğla, Saruhan zu Manisa, Aydın (die osmanische Großprovinz, nicht die gleichnamige osmanische Unterprovinz, die zur heutigen Provinz wurde) wurde zu İzmir, Biga zu Çanakkale, Karesi zu Balıkesir, Hüdâvendigâr zu Bursa, Bozok zu Yozgat, Lâzistan zu Rize; erst nach der Jahrtausendwende bekam die Provinz İçel den Namen ihres Zentrums Mersin. In folgenden Provinzen (heute allesamt zu Büyükşehir Belediyeleri geworden) blieb bis zur Umwandlung der traditionelle Stadtname im Sprachgebrauch gegenüber dem offiziellen, entweder neu erfundenen oder veralteten Namen im Sprachgebrauch in Konkurrenz: Hatay (Zentrum auch: Antakya), Sakarya (Adapazarı), Kocaeli (İzmit). In diesen Provinzen bekam die neue Büyükşehir Belediyesi den Namen der Provinz, das ehemalige Zentrum wurde hier zwar auch aufgelöst, aber nicht auf 2 und mehr neue Belediyes verteilt, sondern eine einzige nach Bestand in etwa der alten Gemeinde entsprechende neue Mitgliedsgemeinde gegründet, die den traditionellen Namen (Antakya bzw. Adapazarı und İzmit) bekam. Diese Gemeinden sind aber nicht mehr als Provinzzentren administrativ herausgehoben. Ähnlich ist die Lage in den Provinzen und Großstadtgemeinden Ordu und Trabzon, wo anstelle der aufgelösten zentralen Gemeinden Ordu bzw. Trabzon die vom Bestand diesen in etwa entsprechenden Gemeinden Altınordu und Ortahisar als einfache Gemeinden gegründet wurden.

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die jeweilige Stadt in ihren politischen Grenzen am Stichtag, ohne etwaige politisch selbständige Vororte.

• Liste der Provinzen der Türkei
• Liste der Städtelisten nach Ländern

1. ↑ Bibliothek des Türkischen Statistikinstituts TÜİK