Eckhardt Kreutzer

Eckhardt Kreutzer
Eckhardt Kreutzer im August 1975
beim Spiel gegen den BFC Dynamo
Personalia
Geburtstag 22. Oktober 1955
Geburtsort StalinstadtDDR
Sterbedatum 15. Oktober 2014
Sterbeort EisenhüttenstadtDeutschland
Größe 179 cm
Position Torwart
Junioren
Jahre Station
1964–1971 BSG Stahl Eisenhüttenstadt
1971–1974 FC Vorwärts Frankfurt (Oder)
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1974–1983 FC Vorwärts Frankfurt (Oder) 105 (0)
1991–1993 Frankfurter FC Viktoria FC '91 37 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1972–1974 DDR U-18 38 (0)
1974–1976 DDR U-21 7 (0)
1975 DDR U-23 1 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Eckhardt Kreutzer (* 22. Oktober 1955 in Stalinstadt; † 15. Oktober 2014 in Eisenhüttenstadt) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. In der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballs, der Oberliga, spielte er für den FC Vorwärts Frankfurt (Oder). Der Torwart spielte auch für Auswahlmannschaften des ostdeutschen Fußballverbands DFV repräsentativ.

Sportliche Laufbahn

Gemeinschafts-, Club- und Vereinsstationen

Kreutzer spielte ab August 1971 in den Jugendmannschaften des FC Vorwärts Frankfurt (Oder), zu dem er aus seiner Heimatstadt von der BSG Stahl Eisenhüttenstadt, bei der 1964 organisiert mit dem Fußballsport begonnen hatte, delegiert worden war. Kreutzer galt trotz seiner für einen Torwart relativ geringen Größe von 1,79 Meter als eines der größten Torwarttalente der DDR.

Seit 1974 gehörte Kreutzer der Oberligamannschaft an. Am 18. September 1974 wurde er – ohne zuvor ein Pflichtspiel im Männerbereich absolviert zu haben – in der 15. Minute im UEFA-Cup-Heimspiel gegen Juventus Turin für den verletzten Rolf-Dieter Kahnt eingewechselt und trug mit zahlreichen Paraden zum überraschenden 2:1-Sieg der Frankfurter bei.[1] Ab diesem Spiel war Kreutzer Stammtorwart. 1977 verlor er seinen Stammplatz an Karl-Heinz Wienhold. 1980/1981 war er wieder Stammtorwart, wurde aber in der folgenden Saison wieder von Wienhold abgelöst. Neben den Europapokalspielen und zwei allerdings verlorenen Finalen im FDGB-Pokal war der Vizemeistertitel 1982/83 sein größter Erfolg. Insgesamt bestritt Kreutzer 97 Oberliga-, acht Liga und fünf UEFA-Cup-Spiele.

Am 25. September 1982 wurde Kreutzer beim Oberligaspiel gegen den 1. FC Union Berlin von einem Zuschauer mit einem Stein beworfen und verletzt ausgewechselt.[2] Dies war sein letztes Ligaspiel.

Auswahleinsätze

Von 1972 bis 1974 wurde er 38-mal in der DDR-Juniorenauswahl eingesetzt. Nur fünf Spieler kamen auf mehr Einsätze. Am 10. Juni 1973 saß er auf der Bank der ostdeutschen U-18 im Finale des UEFA-Juniorenturniers, scheiterte allerdings mit seinem Team, in dem ihm nach der Vorrunde der Rostocker Hartmut Krüger im Tor verdrängt hatte, an den siegreichen Engländern (2:3 nach Verlängerung).

Weiterer Werdegang

Nach der Saison 1982/83 beendete Kreutzer seine aktive Laufbahn und begann ein Sportstudium an der DHfK Leipzig, das er 1987 abschloss. Anschließend war er bis 1991 Nachwuchstrainer beim FCV. Nachdem dieser durch die Wende seinen Träger, die NVA, verlor, schulte er von 1992 bis 1994 zum Masseur und medizinischen Bademeister um. Als Physiotherapeut arbeitete er anschließend beim Eisenhüttenstädter FC Stahl.[2]

Als Trainer betreute er von 1996 bis 1998 Blau-Weiß Briesen sowie 2005 den Eisenhüttenstädter FC Stahl. Dort wirkte er jedoch vor allem als Masseur. Kreutzer starb mit knapp 59 Jahren an einer schweren Krankheit.[3]

Trivia

Sein Sohn Matthias spielte ebenfalls als Torwart beim 1. FC Frankfurt.[4]

Literatur

  • Hanns Leske: Vorwärts. Armee-Fußball im DDR-Sozialismus. Aufstieg und Fall des ASK/FC Vorwärts Leipzig/Berlin/Frankfurt. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-647-8, S. 193 f.
  • Hanns Leske: Die DDR-Oberligaspieler. Ein Lexikon. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-392-9, S. 260.
  • Hanns Leske: Magneten für Lederbälle. Torhüter der DDR. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-368-4, S. 130–132.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Eberhard: Legende Dino Zoff bezwungen. In: Märkische Oderzeitung. 17. September 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar);.
  2. a b Hanns Leske: Vorwärts. Armee-Fußball im DDR-Sozialismus. Aufstieg und Fall des ASK/FC Vorwärts Leipzig/Berlin/Frankfurt. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-647-8, S. 194.
  3. Hagen Bernard: Unvergessenes Spiel gegen Juventus Turin. In: Märkische Oderzeitung. 16. Oktober 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar);.
  4. Dietrich Stulpe: Matthias Kreutzer ist Frankfurter 2013. In: Märkische Oderzeitung. 27. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar);.