„Gebwin“ – Versionsunterschied

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Die '''Gebwin''' waren ein Geschlecht in [[Heilbronn]], das aus den [[Herren von Rothenburg]] hervorging. Als Stammvater dieser Linie gilt Heinrich I. von Rothenburg, der mit Gutta von [[Herren von Weinsberg|Weinsberg]] verheiratet war.
Die '''Gebwin''' waren ein Geschlecht in [[Heilbronn]], das aus den [[Herren von Rothenburg]] hervorging. Als Stammvater dieser Linie gilt Heinrich I. von Rothenburg, der mit Gutta von [[Herren von Weinsberg|Weinsberg]] verheiratet war.


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Gebwin erscheint in der [[Geschichte der Stadt Heilbronn]] sowohl als Personen- als auch Familienname. Sie werden als „wahrscheinlich sogar das bedeutendste Patriziergeschlecht der Stadt“<ref>Nuber, siehe Lit.</ref> bezeichnet. Als Vorname tritt Gebwin auch bei den Heilbronner Geschlechtern Wigmar und Volmar auf. Die Gebwin hatten außerdem den Zunamen „Münzmeister“, „Lemlin“ und „Gemminger“. Das Geschlecht geht auf die karolingisch Linie der [[Robertiner]] zurück. Eine Nebenlinien dieses Geschlechts saß in Freiburg im Breisgau und nannten sich [[Geben]]. Auch dort begleiteten sie das vornehme Amt des [[Münzmeister]] und waren Mitglieder des Rats. Die Mittelfränkische und Oberpfälzischen Linien begleiteten häufig das [[Schenk (Adelstitel)|Schenkenamt]].<ref>J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964</ref>
Gebwin erscheint in der [[Geschichte der Stadt Heilbronn]] sowohl als Personen- als auch Familienname. Sie werden als „wahrscheinlich sogar das bedeutendste Patriziergeschlecht der Stadt“<ref>Nuber, siehe Lit.</ref> bezeichnet. Als Vorname tritt Gebwin auch bei den Heilbronner Geschlechtern Wigmar und Volmar auf. Die Gebwin hatten außerdem den Zunamen „Münzmeister“, „Lemlin“ und „Gemminger“. Das Geschlecht geht auf die karolingisch Linie der [[Robertiner]] zurück. Eine Nebenlinien dieses Geschlechts saß in Freiburg im Breisgau und nannten sich [[Geben]]. Auch dort begleiteten sie das vornehme Amt des [[Münzmeister]] und waren Mitglieder des Rats. Die Mittelfränkische und Oberpfälzischen Linien begleiteten häufig das [[Schenk (Adelstitel)|Schenkenamt]].<ref>J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964</ref>

[[Gustav Adelbert Seyler]] schreibt 1911 in [[J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch|Siebmachers Wappenbuch]]: ''„Conrad Gewin, Bürger zu Heilbronn, hatte von dem Grafen Eberhard dem Greiner von Württemberg zu Lehen: den hof ze Horkein und alliu din gut die darin und darzu gehoren, und den halben hof ze Böckingen und waz darzu gehört und die wisen am Nogker. Dither Gewin, Bürger zu Heilbronn 1426, führt im Schilde einen Schrägbalken, auf dem Helm Flügel wie Schild.“''<ref>[[Gustav Adelbert Seyler]], [[J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch]], VI. Band, 2. Abteilung; Abgestorbener Württemberger Adel; Nürnberg: Bauer & Raspe, 1911, S. 190, Tafel 102</ref>


== Quellen und Anmerkungen ==
== Quellen und Anmerkungen ==

Version vom 6. Februar 2024, 23:00 Uhr

Wappen der Gebwin (Gewin)
Wappen der Gebwin

Die Gebwin waren ein Geschlecht in Heilbronn, das aus den Herren von Rothenburg hervorging. Als Stammvater dieser Linie gilt Heinrich I. von Rothenburg, der mit Gutta von Weinsberg verheiratet war.

In Heilbronn sind die Gebwin seit 1278 nachgewiesen und gehörten zu jenen Heilbronner Patrizierfamilien, die von den Herren von Weinsberg das Lehen über den Ort Neckargartach erlangten, womit die historische Bindung Neckargartachs an Heilbronn begann. In diesem Stadtteil ist noch heute die Gebwinstraße nach der Patrizierfamilie benannt.

Ein Gebwin († 1357 in Heilbronn) war Münzmeister in der Heilbronner Münze und Richter, möglicherweise hatte er auch ein Bürgermeisteramt inne. Zu seinem Tod im Jahre 1357 wurde eine Jahrtagsstiftung in der Kilianskirche eingerichtet. Sie waren Lehenträger zu Neckargartach, Böckingen und Horkheim.[1]

Gebwin erscheint in der Geschichte der Stadt Heilbronn sowohl als Personen- als auch Familienname. Sie werden als „wahrscheinlich sogar das bedeutendste Patriziergeschlecht der Stadt“[2] bezeichnet. Als Vorname tritt Gebwin auch bei den Heilbronner Geschlechtern Wigmar und Volmar auf. Die Gebwin hatten außerdem den Zunamen „Münzmeister“, „Lemlin“ und „Gemminger“. Das Geschlecht geht auf die karolingisch Linie der Robertiner zurück. Eine Nebenlinien dieses Geschlechts saß in Freiburg im Breisgau und nannten sich Geben. Auch dort begleiteten sie das vornehme Amt des Münzmeister und waren Mitglieder des Rats. Die Mittelfränkische und Oberpfälzischen Linien begleiteten häufig das Schenkenamt.[3]

Gustav Adelbert Seyler schreibt 1911 in Siebmachers Wappenbuch: „Conrad Gewin, Bürger zu Heilbronn, hatte von dem Grafen Eberhard dem Greiner von Württemberg zu Lehen: den hof ze Horkein und alliu din gut die darin und darzu gehoren, und den halben hof ze Böckingen und waz darzu gehört und die wisen am Nogker. Dither Gewin, Bürger zu Heilbronn 1426, führt im Schilde einen Schrägbalken, auf dem Helm Flügel wie Schild.“[4]

Quellen und Anmerkungen

  1. Otto von Alberti: Württembergisches Adels- und Wappenbuch. Im auftrag des Württembergischen Altertumsvereins, 1889, S. 217 Digitalisat
  2. Nuber, siehe Lit.
  3. J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964
  4. Gustav Adelbert Seyler, J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 2. Abteilung; Abgestorbener Württemberger Adel; Nürnberg: Bauer & Raspe, 1911, S. 190, Tafel 102

Literatur

  • Axel Hans Nuber: Heilbronner Geschlechter in Gmünd, Gmünder Geschlechter in Heilbronn, in: Hist. Verein Heilbronn, 23. Veröffentlichung (1960) (hypothetisch)
  • Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn. Geschichte und Leben einer Stadt. 2. vollständig und erweiterte Auflage. Konrad, Weißenhorn 1973, ISBN 3-87437-062-3.