Evangelische Kirche Feudingen

Fernsicht auf die Kirche
Kirche Feudingen im Herbst

Die evangelische Martins-Kirche ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Feudingen, einem Stadtteil von Bad Laasphe im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte und Architektur

Bild der Kirche aus dem jahre 1903

Die dreischiffige, gewölbte Hallenkirche wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet.Vor der jetzigen Kirche stand bereits eine kleinere Holzkirche an dem selben Ort. 1218 wurde Egi Nolf als Oberpfarrer nachgewiesen. In dem selben Jahr Jahr begann gleichzeitig der Bau der jetzigen Kirche, welcher 25 Jahre gedauert hat. Sie ist dem Patrozinium des Hl. Martin unterstellt. Die Hauptapsis ist außen rund und innen kleeblattförmig. Die Nebenapsiden sind im Mauerwerk ausgespart. Der kräftige Westturm ist vorgesetzt. Dieser ist im Jahr 1816 ausgebrannt, und 2 Glocken von 1549 wurden dabei vernichtet. Das Gebäude ist mit schmalen, spitzbogigen Fenstern ausgestattet. Von 1492 bis 1521 ist ein Johannes von Berntzhaußen als Pfarrer zu Freudingen nachgewiesen.[1]

Ausstattung

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969

Glocken

Die drei Glocken der Kirche wurden im Jahre 1923 vom Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG) gegossen, konnten aber aufgrund der politischen Lage infolge der Ruhrbesetzung erst 1924 geliefert werden:

  • Kleine Glocke: 0,96 m Durchmesser, 480 kg schwer, Tonbezeichnung b, Gießnummer 7549, Inschrift: „Seid fröhlich in Hoffnung“.
  • Mittlere Glocke: 1,17 m Durchmesser, 735 kg schwer, Tonbezeichnung g, Gießnummer 7579, Inschrift: „geduldig in Trübsal“.
  • Große Glocke: 1,39 m Durchmesser, 1058 kg schwer, Tonbezeichnung e², Gießnummer 7557, Inschrift: „Haltet an am Gebet“.

Als Besonderheit ist zu vermerken, dass bei der Klangprobe am 1. August 1923 festgestellt wurde, dass die Große e² Glocke „außerordentlich gut gelungen“ ist.

Orgel

Die erste Orgel der Kirche entstand im Jahre 1715. Nach einem Blitzeinschlag in den Glockenturm wurde die Orgel beschädigt und 1816 durch den Orgelbauer Philipp Heinrich Dickel aus Martbach repariert. Dabei baute er drei neue Pedalregister ein. Von ihm erhielt die Orgel 1851 drei neue Manualregister, eine neue Windlade und eine neue Klaviatur, welche 1893 durch den Orgelbauer Ernst Seifert durch einen kompletten Neubau im alten Gehäuse von 1715 rückgängig gemacht wurde. Die Orgel verfügte damit über 20 Register auf zwei Manualen und Pedal. Im Jahre 1931 ergänzte Seifert die Orgel um ein elektrisches Gebläse und setzte sie um 1,6 Meter zurück. Ferner wurde die Disposition im neobarocken Sinne aufgehellt. Aufgrund von Mängeln war die Orgel Ende der 1970er Jahre nicht mehr störungsfrei spielbar. Deshalb wurde im Jahre 1983 von dem Orgelbauer Dieter Noeske eine neue Orgel in das alte Gehäuse eingebaut, welche für 25 Register vorgesehen ist. Allerdings wurden nur 18 Register eingebaut, unter anderem drei alte, wiederverwendete Register vom Orgelbauer Seifert aus 1893. Dies waren Bordun 16′, Viola di Gamba 8′ und Subbass 16′. 2005 wurde das Register Posaune 16′ ins Pedal hinzugefügt, wodurch die Orgel jetzt über 21 Register verfügt. Dadurch ergibt sich folgende Disposition:

I Hauptwerk C–g3
Bordun16′
Prinzipal8′
Spitzflöte8′
Octave4′
Blockflöte4′
Octave2′
Mixtur IV–V11/3
II Schwellwerk C–g3
Gedackt8′
Viola di Gamba8′
Principal4′
Rohrflöte4′
Octave2′
Quinte11/3
Sesquialtera22/3′+13/5
Scharff II–III1′
Oboe8′
Tremulant
Pedal C–f1
Subbas16′
Principalbass8′
Gedacktbass8′
Hohlflöte4′
Posaune16′
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Einzelnachweise

  1. Nachweis des Pfarrers Berntzhaußen. Abgerufen am 1. Januar 2012.
  2. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969, S. 162

Koordinaten: 50° 56′ 26″ N, 8° 19′ 26″ O