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![Wappen derer von Kiesenwetter (Kiesewetter)](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c6/Kiesewetter-Wappen_Dorst.png/170px-Kiesewetter-Wappen_Dorst.png)
![Wappen derer von Kiesenwetter (Kiesewetter)](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/14/Kiesenwetter-Wappen_Hdb.png/170px-Kiesenwetter-Wappen_Hdb.png)
Kiesenwetter, auch Kiesewetter, ist der Name eines Adelsgeschlechts aus dem Kurfürstentum Sachsen. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts nobilitiert. Später gelangten Angehörige auch in Schlesien und Preußen zu Besitz und Ansehen.
Geschichte
Herkunft
Bereits im 14. Jahrhundert erscheinen Namensträger in Oberlausitzer Urkunden. Otto Kysewetter wird 1349 als Bürger der Stadt Görlitz genannt und Petir Kysewetter erscheint 1408 in Görlitzer Ratsrechnungen. Die gesicherte Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Noah Khisewetter (* 1459), der als Herr auf Ochelhermsdorf (heute Ortsteil von Grünberg) in Schlesien 1522 verstarb.
Dessen Sohn Hieronymus Khiesewetter (* 1512) war das erste Familienmitglied, das sich dauerhaft im Kurfürstentum Sachen niederließ. Hieronymus wurde Doktor beider Rechte und kursächsischer Geheimer Rat. Wegen Neigungen zur Calvinistischen Lehere und Sakramentsschwärmerei wurde gegen ihn und den Hofrichter Jan von Zeschau 1574 ein Verfahren wegen Kryptocalvinismus von Kurfürst August von Sachsen eröffnet. Er starb am 14. Januar 1586 im Alter von 76 Jahren in Eschdorf. Aus seiner 1545 geschlossenen Ehe mit Benigna von Kommerstaedt († 23. Mai 1587 in Elbersdorf), eine Tochter des sächsischen Rates Georg von Komerstadt, gingen 11 Kinder hervor. Bereits am 1. Januar 1565 zu Wien erhielt Hieronymus Khiesewetter den rittermäßigen Reichsadelsstand als Stiftskanzler zu Merseburg und war damit der Begründer des Adelsgeschlechts.
Die Familie darf nicht mit anderen gleichnamigen Adelsgeschlechtern verwechselt werden, die aus verschiedenen Gegenden kamen und unterschiedliche Wappen führen. So unter anderem die Kiesewetter aus Mecklenburg, die 1801 den Reichsadelstand erhielten oder die österrichischen Kiesewetter von Wiesenbrunn, die 1843 nobilitiert wurden.
Linien und Persönlichkeiten
Besitzungen
Wappen
Das 1565 verliehene Wappen ist geteilt. Unten in Rot eine aufwärtsgewundene natürliche Schlange, oben in Blau auf dem Kopf der Schlange stehend ein neugeborenes Kind mit goldenem Haar und erhobener Rechten. Auf dem Helm mit blau-golden-toter Helmdecke ein wachsender Engel mit silbernen Flügeln und goldenem Haar in weißem Kleid mit über der Brust geschränkter rot-blauer Stola, die Rechte segnend erhoben, in der Linken ein goldenes Zepter haltend.
Namensträger
- Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter (* 1820; † 1880), deutscher Zoologe und Entomologe, Mitglied der Leopoldina
- Ernst Philipp von Kiesenwetter (* 1792; † 1840), sächsischer Gutsbesitzer und Mitglied der Zweiten Kammer der Sächsischen Ständevertretung
- Hans Christian von Kiesenwetter (* 1669; † 1744), sächsischer General und Staatsmann
- Hermann von Kiesenwetter (* 1865; † 1926), sächsischer Generalmajor
Literatur
- Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon. Band 1, Voigt, Ilmenau 1825, Seite 656, (Digitalisat.)
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 3, Reichenbach, Leipzig 1837, Seite 108, (Digitalisat.)
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie. Band 1, Ludwig Rauh, Berlin 1855, Seite 431, (Digitalisat.)
- Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien. Band 2, T.O. Weigel, Leipzig 1855, Seite 249–250, (Digitalisat.)
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 5, Friedrich Voigt, Leipzig 1864, Seite 101–102, (Digitalisat.)
- Walter von Boetticher: Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter 1635–1815. Band 1, Oberlausitzische Gesellschaft, Görlitz 1912, Seite 833–849, (Digitalisat.)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser. Achter Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1914, Seite 525–529, (Digitalisat.)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe GHdA, Seite 226, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1987, ISSN 0435-2408
Weblinks
- Wappen der Geschlechts Kiesenwetter in Johann Siebmachers Wappenbuch (1605)
- Wappen der Geschlechts Kiesenwetter im Schlesischen Wappenbuch (1847)
- Wappen der Geschlechts Kiesenwetter in J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch (1857)