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''Der Artikel folgt Anton Ulbrich: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929. beschreibt den Stil und zählt als Beispiel anschließend die Künstler(Familien) mit Werken auf''
[[Datei:Königsberg, Altstädtische Kirche, Altaraufsatz, 1606.jpg |mini|hochkant|Altstädtische Kirche, Altar.]]
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[[file:Święta Lipka Kościół Pielgrzymkowy Ołtarz Główny 004.jpg|mini|hochkant|Heilige Linde, Hochaltar.]]
[[file:240813 Interior of Church of SS. Peter and Paul in Reszel - 03.jpg|mini|hochkant|katholische Kirche St. Peter und Paul in [[Rößel]], Gottesname.]]
[[file:240813 Interior of Church of SS. Peter and Paul in Reszel - 04.jpg|mini|hochkant|katholische Kirche St. Peter und Paul in [[Rößel]], Hochaltar.]]
[[File:Frombork. Katedra. Ołtarz patronacki M. Kopernika..JPG|mini|hochkant|[[Kathedrale Mariä Himmelfahrt und St. Andreas|Frauenburger Dom]].]]
[[File:Krosno k. Ornety,Sanktuarium Nawiedzenia NMP -ołtarz główny.jpg||mini|hochkant|Krossen, Hochaltar]]
Der Artikel '''Geschichte der Bildhauerkunst in [[Ostpreußen]]'''<ref> Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929. </ref><ref>Hermann Ehrenberg: ''Die Kunst am Hofe der Herzöge von Preußen'', Verlag von Giesecke &nbsp;Devrient, Berlin und Leipzig 1899.</ref> beschreibt die Bildhauerkunst in Ostpreußen und Königsberg vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870. Bis um 1525 herrschte der Stil der Gotik im Deutschordensland Ostpreußen vor. Mit der Staatsgründung des Herzogtum Preußen um 1525 entwickelte sich der Stil der Renaissance, gefolgt vom Übergangsstil ([[Manierismus]]) und [[Ohrmuschelstil]] bis 1685. Die „eigentliche Barockzeit“ der Bildhauerkunst in Ostpreußen umfasste Ulbrich zufolge die Zeit von 1685 bis 1750. Die Zeit des Rokokos ist Ulbrich zufolge von 1750 bis 1790 anzusetzen. Die Zeit des Klassizismus und des Empire dauerte etwa von 1790 bis 1825. <ref>vgl. Ulbrich, S. 9-22.</ref> Erhalten sind die Bildhauerarbeiten im südlichen Teil des früheren Ostpreußens, heute Polen. Eine Bildhauerarbeit aus dem heute russischen Teil des früheren Ostpreußens befindet sich im [[Puschkin-Museum]] in Moskau, so die Büste der Herzogin Dorothea aus dem [[Grabdenkmal für Herzogin Dorothea]].

=== Gotik (bis 1525<ref>Ulbrich, S. 7: „Geschichtlicher Abriß der Bildnerei von der gotischen Zeit bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Die Zeit bis 1525.“</ref>) ===

Die gotische Bildhauerkunst in Ostpreußen bis 1525 war der „Hauptsache nach kirchlich und nur zum geringen Teil weltlich.“<ref>Ulbrich, S. 7.</ref> Es entstanden als Bildhauerwerke Altäre und Triumphbogengruppen im Stil der Gotik.<ref>vgl. Ulbrich, S. 7.</ref> Beispiele waren die Marienfigur mit Kind „Madonna auf der Mondsichel“<ref>[http://www.ostpreussen.net/ostpreussen/orte.php?_l=3&bericht=1060&gl1047=8 Fotographie von der „Madonna auf der Mondsichel“] auf ostpreussen.net</ref> in der Pfarrkirche zu [[Mendelejewo|Juditten]] bei Königsberg aus der Zeit um 1485 und der Triumphbogen im Königsberger Dom um 1520.<ref>vgl. Ulbrich, S. 13.</ref> Zudem der Altar des [[Kloster Sankt Marien auf dem Löbenicht (Königsberg)|Klosters Sankt Marien]] und der Altar des [[Königsberger Dom]]s. Der Domaltar zeigte einen barocken Rahmen, der den quadratisch gegliederten Renaissanceteil umgriff. Im Zentrum befand sich das gotische Mittelstück des alten Altars.

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Königsberg, Löbenichtsche Hospitalkirche, Altaraufsatz mit Christus, Maria und Johannes. Auf dem Flügel l.o. Ecce-Homo, r.o. Geißelung Christi, l.u. Dornenkrönung, r.u. Kreuzabnahme (Spätgotik).jpg|Königsberg, Löbenichtsche Hospitalkirche, Altaraufsatz mit Christus, Maria und Johannes. Auf dem Flügel l.o. Ecce-Homo, r.o. Geißelung Christi, l.u. Dornenkrönung, r.u. Kreuzabnahme (Spätgotik).
Dom Wiederherstellung Königsberg.jpg|Königsberger Dom mit Domaltar

Königsberg, Dom, Triumphbogen, Kreuzheiland, 1520.jpg |Königsberg, Dom, Triumphbogen, Kreuzheiland, 1520.
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=== Renaissance (1525-1590<ref>Ulbrich, S. 17: „Die Zeit von 1525 bis gegen 1590“</ref>) ===
Die gotische Bildhauerkunst in Ostpreußen endete mit der Reformation und mit der Gründung des [[Herzogtum Preußen]], als der Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum unter Herzog Albrecht um 1525 umgewandelt wurde. In der Reformation wurden katholische Altäre aus der Zeit der Gotik entfernt. <ref>Ulbrich, S. 9f.</ref> Ab 1525 entwickelte sich die Renaissancekunst in Ostpreußen.<ref>Ulbrich, S. 17.</ref>
Unter Herzog Albrecht „lassen sich zwei Kunstströmungen unterscheiden, eine süddeutsche und eine niederländische. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts herrschte der süddeutsche und Nürnberger Einfluss vor. “<ref>Ulbrich, S. 18.</ref> Am 8. März 1528 setzte sich Herzog Albrecht mit Paul Vischer, dem Sohn von [[Peter Vischer der Ältere|Peter Vischer ]] in Verbindung, damit Paul Vischer an den preußischen Hof nach Königsberg käme. Ab 1541 war Stephan Vischer aus Nürnberg in Königsberg tätig.<ref>vgl. Ehrenberg, S. 68: „Dreizehn Jahre später kam der Büchsenmeister Stephan Vischer aus Nürnberg nach Königsberg; sein Vorname ist uns unter den Angehörigen [[Peter Vischer der Ältere|Peter Vischers ]] sonst niemals begegnet, es ist aber immerhin auffallend, wenn eine Mann dieses Zunamens, der aus Nürnberg stammt, behauptet, er verstünde Kupfer und Messing zu gießen…“ </ref> Jakob Binck war seit 1543 am Hof [[Albrecht (Preußen)|Albrecht von Preußens]], der die Vertäfelung des Geburtszimmers entwarf, den Hans Wagner aus Augsburg ausführte. Um 1550 begann der niederländische Einfluss und die Einfuhr niederländischer Arbeiten nach Ostpreußen. Beispiele waren das [[Grabdenkmal für Herzogin Dorothea]] sowie das [[Grabdenkmal für Herzog Albrecht]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 18f.</ref><ref>Ehrenberg; S. 34 Jakob Binck und Cornelis Floris.</ref> Binck war 1550 in [[Antwerpen]] um Epitaphien bei [[Cornelis Floris]] für den preußischen Hof zu bestellen. Seit 1586 war der Stuckateur Hans Wyndrauch am Hof, der das Schloss mit Stuckdecken ausstattete. Der [[Georg Friedrich I. (Brandenburg-Ansbach-Kulmbach)|Markgraf Georg Friedrich]] (1539–1603), Statthalter [[Albrecht Friedrich (Preußen)|Albrecht Friedrichs von Preußen]], engagierte 1581/1582 den Flamen [[Willem van den Blocke]], der unter anderem das [[Statthalterdenkmal]] schuf. Ulbrich zufolge ist das „Ende dieses Abschnitts … gegen 1590 anzusetzen.“<ref>vgl. Ulbrich, S. 17.</ref>




===== Binck, Wagner und Floris =====
[[Jakob Binck]] war „der bedeutendste und namhafteste Künstler, welcher in Herzog Albrechts Diensten gestanden“<ref>Ehrenberg, S. 34.</ref> hatte. Zu seinen ersten Arbeiten zählten Schaupfennige sowie Gedenkmünzen mit Bildnissen des Herzogs (1544).<ref>vgl. Ehrenberg, S. 35.</ref> Die Halbreliefs in Medaillons (1543) für das Geburtszimmer Friedrichs I. im Königsberger Schloss schuf Binck, darunter die 16 holzgeschnitzten Köpfe an der Süd- und Westwand und der Hofnarr.<ref>vgl. Ehrenberg, S. 34-42.</ref> Der Entwurf von 1547 für das Grabdenkmal der Herzogin Dorothea und das Grabdenkmal des Herzogs Albrecht stammte von Binck, die Ausführung übernahm [[Cornelis Floris]]. Der von Staatsgründer [[Albrecht (Preußen)|Herzog Albrecht von Preußen]] am 7. September 1543<ref>vgl. Ehrenberg, S. 39.</ref> zum Hoftischler ernannte Bildhauer [[Hans Wagner (Baumeister)|Hans Wagner]] schuf die Schnitzereien aus ungarischem Eschenholz für die Türen, Fensterumrahmungen das Königsberger Schloss der Renaissance.



<gallery heights="125" widths="120" caption="Binck, Wagner und Floris" class="center">
file:Geburtszimmer FriederichI.jpg|Geburtszimmer Friedrichs I.
file:Geburtszimmer Friedrich I 1935.jpg|Geburtszimmer Friedrichs I.

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===== Blocke =====
[[Willem van den Blocke]], Schüler von Cornelis Floris in [[Antwerpen]], kam um 1569 nach Königsberg und schuf 1581/1582 das [[Statthalterdenkmal]]. Abraham van den Blocke, Sohn von Willem van den Blocke, schuf 1580 das Portal vom Altan zum Moskowitersaal des Königsberger Schlosses. Geschmückt war das im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstörte Portal mit Löwenmasken, Amoretten, Viktorien und zwei Kriegerfiguren. Abraham van den Blocke schuf auch den Kamin in den Formen der Spätrenaissance im Moskowitersaal, dessen wappengeschmücktes Gebälk auf zwei Altanen ruhte.<ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 21.</ref><ref>Boetticher, S. 86, (S. 87: Abbildung 65): Im Moskowitzer Saal steht ein Kamin in den Formen der Spätrenaissance, das Gesims auf zwei Atlanten ruhend, die Ornamentik durchweg kräftig, aber nicht fein.</ref>



<gallery heights="125" widths="120" caption="van den Blocke" class="center">
File:Königsberg, Dom, Grabdenkmal GEORG FRIEDRICH Markgraf von Brandenburg-Ansbach Kulmbach-Bayreuth und ELISABETH Markgräfin von Brandenburg-Küstrin.jpg |Grabdenkmal für Markgräfin Elisabeth und Markgrf Georg Friedrich
Königsberg, Schloss, Kamin Moskowitersaal.jpg|Königsberg, Schloss, Moskowitersaal, Kamin
Königsberg, Schloss, Portal vom Altan zum Moskowitersaal.jpg|Königsberg, Schloss, Portal vom Altan zum Moskowitersaal

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=== Von der Renaissance zum Barock ===
Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1625 folgte eine „Übergangszeit“.<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> Von 1625 bis 1685 herrschte das [[Knorpelwerk]] oder der „[[Ohrmuschelstil]]“<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> in der Bildhauerei. Die „eigentliche Barockzeit“<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> der Bildhauerkunst in Ostpreußen umfasste Ulbrich zufolge etwa die Zeit von 1685 bis 1750.


==== Bis 1625<ref>vgl. Ulbrich, S. 74f.</ref> ====
Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1625 folgte auf die Renaissance eine „Übergangszeit“<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> ([[Manierismus#Deutschland, Österreich sowie Böhmen und Mähren| Manierismus]]). In der Übergangszeit gab es eine „Vorliebe zum Weichlichen, Runden, zu schlanken Formen, zu überreichen, gekünstelten (manierierte) Bewegungen, aber ohne Heftigkeit und Leidenschaft, ein Hinneigen zum süßlichen, schmachtenden Ausdruck“.<ref>Ulbrich, S. 23.</ref>

===== Krause =====
Alexander Krause († 10. Dezember 1624 in Königsberg)<ref>{{ThB|21|459||Krause, Alexander, Bildhauer zu Königsberg i. Pr.|-u-}}</ref><ref>Anton Ulbrich:''Der Bildhauer Alexander Krause''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 74-76.</ref> war ab 1604 als Bildhauer in Königsberg tätig. Anton Ulbrich zufolge war er der Stammvater des Bildhauers Joseph Anton Kraus, der die Rathausdecke gestaltet haben soll.<ref>vgl. Ulbrich, S. 455.</ref> Alexander Krause schuf 1606 für die Königsberger Schlosskirche die Statuen der [[Fides, Spes und Caritas]] und der [[Justitia]], die unter dem Einfluss des niederländischen [[Manierismus]] entstanden.<ref>vgl. Dehio u.a., S. 369.</ref> Krause schuf auch zahlreiche [[Epitaph]]ien:
# Epitaph des Landhofmeisters Freiherr Albrecht von Kittlitz († 22. März 1604 in Königsberg) mit Gemälde „Himmelfahrt Christi“ und „Familie v. K.“ mit zahlreichen Familienmitgliedern, 1604, von Anton Möller
# Epitaph des Obermarschalls Georg von Pudewels († 16. Mai 1604 in Königsberg) und seiner beiden Ehefrauen Dorothea und Elisabeth mit Gemälde „Jüngstes Gericht“ und „Familie P.“ im Sockel aus dem Jahr 1604 von Anton Möller.
# Epitaph des Oberburggrafen Wolff von Wernsdorff († 20. Dezember 1606 in Königsberg) und dessen Frau Esther mit Gemälde „Allegorie des Kampfes des christlichen Tugendritters mit den Todsünden“, 1606, von Anton Möller
# Epitaph von Bartel Büttner († 13. Mai 1613 in Königsberg) und dessen Frau Anna Keuter.<ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 111f.</ref>

<gallery heights="125 " widths="55" caption="Statuen für die Königsberger Schlosskirche" class="center">
Königsberg, Schlosskirche, Gestalt der Liebe, seitliche Ansicht, Bildhauer Alexander Krause, 1606.jpg
Königsberg, Schlosskirche, Gestalt der Hoffnung, Bildhauer Alexander Krause, 1606.jpg
Königsberg, Schlosskirche, Gestalt der Liebe, Ansicht mehr von vorn, Bildhauer Alexander Krause, 1606.jpg
Königsberg, Schlosskirche, Gestalt der Gerechtigkeit, Bildhauer Alexander Krause, 1606.jpg
Königsberg, Schlosskirche, Gestalt des Glaubens, Bildhauer Alexander Krause, 1606.jpg
</gallery>

<gallery heights="125 " widths="55" caption="Epitaphe für den Königsberger Dom" class="center">
Königsberg, Dom, Denkmal des ALBRECHT von KITTLITZ (gest. 22. März 1604 in Königsberg) mit Gemälden Himmelfahrt Christi und Familie v. Kittlitz, 1604, Maler Anton Möller, Bildhauer Alexander K.jpg|Denkmal des Albrecht von Kittlitz
Königsberg, Dom, Denkmal des BARTEL BÜTTNER (gest. 13. Mai 1613 in Königsberg) und seiner Frau ANNA KEUTER, Bildhauer Alexander Krause, 1614.jpg|Denkmal des Bartel Büttner
Königsberg, Dom, Denkmal des GEORG von PUDEWELS (gest. 16. Mai 1604 in Königsberg) und Ehefrauen Dorothea und Elisabeth, Gemälden Jüngstes Gericht und Familie Pudewels, Maler Anton Möller, Bi.jpg|Denkmal des Georg von Pudewels
Königsberg, Dom, Denkmal der CATHARINA VON WERNSDORFF, Gestalt des Glaubens, 1591.jpg|Denkmal der Catharina v. Wernsdorff
Königsberg, Dom, Denkmal des WOLFF von WERNSDORFF (gest. 20. Dezember 1606 in Königsberg) und Frau Esther. Gemälde Kampf d. christlichen Tugendritters mit d. Todsünden., Maler Anton Möller, Bildhauer Alexander Krause, 1606.jpg|Denkmal des Wolff v. Wernsdorff
Königsberg, Dom, Denkmal des VOM LOH, Gestalt der Hoffnung, 1584.jpg|Denkmal des vom Loh
Königsberg, Dom, Denkmal des MATTHÄUS REIMER, 1595.jpg|Denkmal des Matthäus Reimer
</gallery>

===== Mildert =====
[[File:Königsberg, Altstädtische Kirche, Altaraufsatz, 1606.jpg|mini|Altstädtische Kirche, Altaraufsatz.]]

Anthonius von Mildert († 1597 in Königsberg) war Maler und Bildhauer in Königsberg, der 1578 aus dem [[Kreis Jülich]] von [[Marie Eleonore von Jülich-Kleve-Berg]] nach Königsberg berufen wurde. Der Sohn [[Johannes van Mildert]] (flämisch: gheseyt den Duyts; dt.: ''genannt Der Deutsche '') (* 17. Januar 1588 in Königsberg; † 21. September 1638 in Antwerpen)<ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 121.</ref> lernte Bildhauerei in Königsberg bei seinem Vater. Seit 1606 war er in Flandern und 1610 wurde er Freimeister der St.-Lukas-Gilde in Antwerpen und 1628 dort Bürger. Er schuf den Hochaltar von Hertogenbusch. Martin Konrad<ref>Martin Konrad: ''Hans von Mildert, genannt der Deutsche. Ein Königsberger Bildhauer im Kreise des Rubens und seiner ostpreußischen Frühzeit''. In: ''Mitteilungen der Verfasser für Geschichte von Ost- und Westpreußen'' Jahrgang VI. S. 53–56. Königsberg 1932.</ref> zufolge schuf Hans von Mildert den 13 m hohen Altar der Altstädtischen Kirche St. Nikolai in Königsberg.

Der [[Hochaltar der Altstädtischen Kirche (Königsberg)|Hochaltar der Altstädtischen Kirche]] (1606) war laut Dehio eine „Leistung des nordostdeutschen Manierismus“.<ref> Dehio (1952), S. 381.</ref> Es kombinierte Elemente der italienischen Renaissance („Flächigkeit des Ganzen“<ref> Dehio (1952), S. 381.</ref>) mit denen der nordischen Renaissance („die Elemente der alle Gliederungen überspinnenden Dekoration“<ref> Dehio (1952), S. 381.</ref>).</small>

==== Von 1625 bis 1685<ref>Der Artikel folgt Anton Ulbrich, Herbert Ehrenberg etc: Anton Ulbrich beschreibt den Stil und zählt anschließend die Künstler(Familien) mit Werken auf.</ref> ====
Von 1625 bis 1685 herrschte das [[Knorpelwerk]] oder der „[[Ohrmuschelstil]]“<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> in der Bildhauerei. Die Zeit des Ohrmuschelstils gibt das Weichliche auf und wird „kräftiger in den Formen und Bewegungen und erhält allmählich ihr eigenes Gepräge: den oft übertrieben herausgeformten Ausdruck der Köpfe und die flammenartig gebildeten und aufsteigenden Stirnlocken. Die Glieder sind kräftig gerundet, die Leiber oft unschön vorgedrückt“.<ref>Ulbrich, S. 23.</ref>

Der Knorpel- und Ohrmuschelstil wurde von [[Adolf Boetticher|Boetticher]] auch „Teigornament“<ref>Ulbrich, S. 46.</ref> genannt.


===== Doebel =====
Michael Doebel der Ältere (* 1610 in [[Schweidnitz]]; † 1678 in Königsberg)<ref>{{ThB|9|362||Döbel, Michael, der Ältere|-u-}}</ref> <ref> Anton Ulbrich:''Die Bildhauerfamilie Döbel in Königsberg''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 238–248.</ref> war ein Bildhauer, der in und um Königsberg arbeitete. Er schuf 1664 das Denkmal für Johann von Kospoth im Königsberger Dom.

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Königsberg, Dom, Denkmal JOHANN von KOSPOTH, Bildhauer Michael Döbel, 1664.jpg |Königsberg, Dom, Denkmal JOHANN von KOSPOTH, Bildhauer Michael Doebel, 1664

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===== Pfeffer =====

Johannes und Friedrich Pfeffer waren Bildhauer, die im 17./18. Jahrhundert in und um Königsberg tätig waren. Ulbrich vermutet ein Verwandtschaftsverhältnis von Vater und Sohn. Grund dafür ist der zeitliche Abstand von 24 Jahren zwischen den Arbeiten von Johannes und Friedrich Pfeffer und der ähnliche Wirkungskreis.<ref> Anton Ulbrich:''Die Bildhauerfamilie Pfeffer in Königsberg''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 249-270.</ref><ref> Anton Ulbrich: ''Die Altaraufsätze in der evangelischen Neuroßgärter Kirche in Königsberg und der evangelischen Kirche in Landsberg''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 256-259.</ref><ref>Anton Ulbrich: ''Arbeiten in Anschluß an den Altaraufsatz in Cumehnen - der Altaraufsatz in der evangelischen Altroßgärter Kirche in Königsberg ''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 259-261.</ref> Lt. Ulbrich gibt es genau drei exakt zuordenbare Werke von Johann und Friedrich Pfeffer (Altar in Cumehnen 1676, Altar und Kanzel in Goldap 1700, Altar in Schareyken 1720). Alle anderen Werke sind [[Zuschreibung (Kunst)|Zuschreibungen]]:

* 1656/1666: Kanzel und Altaraufsatz in der evangelischen [[Neuroßgärter Kirche]] in Königsberg.<ref>vgl. Ulbrich, S. 250f.</ref>
* 1668: Kanzel in der [[Kirche Medenau#Kirchengebäude|Kirche zu Medenau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 251f.</ref>
* 1668: Kanzel in der [[Kirche Wargen#Kirchengebäude|Kirche zu Wargen]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 251f.</ref>
* 1670: Kanzel in der [[Kirche Germau#Kirchengebäude|Kirche zu Germau]] (Kreis Fischhausen).<ref>vgl. Ulbrich, S. 252.</ref>
* 1660/1670: Kanzel und Altar in [[Kreuzerhöhungskirche (Górowo Iławeckie)|Kirche Landsberg]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 259.</ref>
* 1669: Bildhauerarbeiten für das Residenztor und Schlossbrücke in Königsberg von Johann Pfeffer
* 1672: Altar in der [[Kirche Wargen#Kirchengebäude|Kirche zu Wargen]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 252f.</ref>
* 1673: Altar in der [[Juschny (Kaliningrad)|Jesau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 255.</ref>

* 1676/1677: Kanzel und Altaraufsatz in der evangelischen [[Altroßgärter Kirche]] in Königsberg.<ref>vgl. Ulbrich, S. 260f.</ref> Der 1677 eingeweihte Altaraufsatz „stimmt in der Hauptanlage mit dem Zierwerk“<ref>Ulbrich, S. 260.</ref> der Neuroßgärter Kirche überein.
* 1676: Kanzel in der [[Kirche Alt Pillau#Kirchengebäude|Kirche Alt Pillau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 251f.</ref>
* 1676: Altaraufsatz im [[Schmoditten#Kirchengebäude|Kirchengebäude Schmoditten]] .<ref>vgl. Ulbrich, S. 254.</ref>
* 1676/67: Altaraufsatz in [[Bartoszyce|Bartenstein]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 262.</ref>
* 1676/67: Wandgrabmal des Hans Christoph von Schlobhut in [[Bartoszyce|Bartenstein]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 261 und S. 262.</ref>
* 1676: Altaraufsatz in [[Kirche Kumehnen#Kirchengebäude |Kirche Kumehnen]] von Johann Pfeffer.<ref>vgl. Ulbrich, S. 249.</ref>
* 1677: Wandgrabmal des Johannes Soher in der [[Kirche Alt Pillau#Kirchengebäude|Kirche Alt Pillau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 251f.</ref>
* 1677: [[Deutsche Kirche (Tilsit)#Kanzel|Kanzel in der Kirche Tilsit]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 262f.</ref>
* 1680: Altaraufsatz in [[Brandenburg]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 265.</ref>
* 1680: Altaraufsatz in [[Schemtschuschnoje#Kirchengebäude|Schaaken]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 264.</ref>
* 1681: Altaraufsatz in [[Bagrationowsk#Kirchengebäude|Eylau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 266, 267.</ref>
* 1681: Altaraufsatz in [[Druschba (Kaliningrad)#Pfarrkirche |Allenburg]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 269.</ref>
* 1681: Altaraufsatz in [[Sokolica (Bartoszyce)# Kirchengebäude |Falkenau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 265.</ref>
* 1682: Altaraufsatz in [[Marianka (Paslęk)|Marienfelde]], Kreis [[Pasłęk|Preußisch Holland]]/Ostpreußen.<ref>vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 267 und S. 270.</ref>
* 1683: Altaraufsatz in [[Allenau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 263.</ref>
* 1683: Kanzelaltar in [[Szabienen]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 268.</ref>
* 1683: Kanzelaltar in [[Reddenau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 269.</ref>
* 1687: Altaraufsatz in [[Döbern]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 263.</ref>
* 1700: Kanzel in [[Goldap]] von Friedrich Pfeffer
* 1720: Altaraufsatz in [[Schareyken]] von Friedrich Pfeffer

<gallery heights="125" widths="120" caption="Johann und Friedrich Pfeffer (incl. Zuschreibungen)" class="center">
Königsberg, Altroßgärter Kirche, Altaraufsatz, 1676 bis 1677.jpg|Königsberg, Altroßgärter Kirche, Altaraufsatz, 1676 bis 1677.
file:Königsberg, Evangelische Altroßgärter Kirche, Kanzel Joh. Pfeffer, 1666.jpg| Evangelische Altroßgärter Kirche, Kanzel
file:Königsberg, Evangelische Neuroßgärter Kirche, Kanzelkörper mit Engel.jpg| Evangelische Neuroßgärter Kirche, Kanzel

Königsberg, Evangelische Neuroßgärter Kirche, Sockel und Hauptgeschoss des Altaraufsatzes, 1668.jpg| Evangelische Neuroßgärter Kirche, Altar


Königsberg, Neuroßgärter Kirche, Altaraufsatz, zwischen 1647 bis 1668.jpg| Evangelische Neuroßgärter Kirche, Altar
File:Stadtkirche Tilsit (Innenraum).jpg|Stadtkirche Tilsit (Innenraum)

</gallery>

===== Königsberger Arbeiten =====

Die Bildhauerei von 1625 bis 1685 zeigte sich an der Portalgestaltung zahlreicher Königsberger Häuser.<ref> Anton Ulbrich:''Die Haustür und innere Türumrahmung Kneiphöfische Langgasse Nr. 27''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 162.</ref><ref> Anton Ulbrich: ''Die ehemalige Haustür Altstädtischer Markt Nr. 6''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 163.</ref><ref>Anton Ulbrich: ''Die Haustür Fleischbänkenstraße Nr. 35 ''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 164.</ref><ref>Anton Ulbrich: ''Verschiedene andere Arbeiten ''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 164-170.</ref>






{| class="wikitable"
|- bgcolor="white"
! Adresse
! Haus
! Datierung
! Beschreibung
! Bild
|-
| Kneiphöfische Langgasse Nr. 27
| Haus Max Aschmann, Weinhandlung „Steffens und Wolter“
| 1636
| <small> Das Gebäude zeigte ein figurenreiches Außenportal aus Sandstein aus der Zeit um 1636. Die beiden [[Pilaster]] des Portals waren jeweils mit Hermen<ref>Mühlpfordt (1970), S. 221: Karyatiden</ref> geschmückt. Ein antikes, nach dem Vorbild des [[Pantheon (Rom)|Pantheon in Rom]] in sieben Feldern unterteiltes, [[Tympanon (Architektur)|Tympanon]]feld zeigte sich über dem Eingang. Die sieben Felder waren mit den alten Göttern geschmückt, darunter Jupiter, Merkur und Venus. Die Pilaster trugen ein verkröpftes Gebälk mit einem darüber befindlichen [[Sprenggiebel]], geschmückt mit drei Giebelfiguren - Allegorien auf die Gerechtigkeit mit Waage, auf die Klugheit mit Schwert sowie auf die Treue mit Hund.<ref>Boetticher bezeichnet diese als Allegorien auf Freiheit, Begierde und Gerechtigkeit.</ref> Beiderseits Nischen für Laternen, zwei Kellerportale.</small><ref>vgl. Boetticher, S. 371–373, und Abbildung 237 ''Äußeres Portal Kneiphöfische Langgasse Nr. 27'', Abb. 238 ''Inneres Portal Kneiphöfische Langgasse Nr. 27''</ref><ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 221.</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[File:Königsberg, Kneiphöfische Langgasse Nr. 27, Äußeres Portal.jpg |130px|]]
|-
| Altstädtischer Markt Nr. 6
| Grisardsches Haus
| 1640
| <small> Das Gebäude zeigte ein aufwändiges Sandsteinsteinportal aus der Zeit um 1640 mit einem behelmten Mann und Frau als [[Karyatide]]n. Darüber befanden sich weibliche Figuren, Allegorien der Liebe und Treue. In den Zwickeln waren Genien dargestellt, Kränze reichend. Das Portal wurde von dem selben Bildhauer geschaffen, der auch das Außen- und Innenportal an der Kneiphöfischen Langgasse 27 schuf. Das Gebäude wurde 1895 abgebrochen. Das Portal gelangte in das Prussia-Museum.<ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 222.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[File:Königsberg, Altstädtischer Markt Nr. 6, Portal.jpg |130px|Altstädter Markt Nr. 6, Steinportal]]
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| Kneiphöfische Langgasse Nr. 27
| Max Aschmann, Weinhandlung „Steffens und Wolter“
| 1635
| Im Innern des Hauses befand sich ein reich mit Intarsien und Figuren dekoriertes Portal aus der Zeit um 1635 aus Eichenholz. Es zeigte zwei schön geschnitzte liegende weibliche Figuren im Gebälk.<ref>vgl. Boetticher, S. 371–373, und Abbildung 237 ''Äußeres Portal Kneiphöfische Langgasse Nr. 27'', Abb. 238 ''Inneres Portal Kneiphöfische Langgasse Nr. 27''</ref><ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 221.</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Kneiphöfische Langgasse Nr. 27, Inneres Portal.jpg |130px|]]
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| Fleischbänkenstraße Nr. 35
| Groebensches Stipendienhaus
| 1640
| Das Gebäude zeigte ein figurenreiches Außenportal aus Sandstein aus der Zeit um 1640.<ref>Köster, S. 231: Bauzeit 1640</ref><ref>Mühlpfordt (1970), S. 222: Bauzeit 1640</ref> Das Portal zeigte korinthische Säulen, die unten ornamentiert waren. Die Sockel der Säulen waren mit Löwenmasken geschmückt. Die Säulen trugen ein verkröpftes Gebälk, das mit [[Putto|Putten]] geschmückt war und auf dem sich drei Frauenfiguren befanden, Allegorien auf Reichtum, Geduld und Wahrheit. Das Gebäude wurde 1897 abgebrochen, das Portal wurde anschließend im Prussia-Museum ausgestellt.<ref>vgl. Boetticher, S. 372–373, und Abbildung 239 ''Portal am Gröbenschen Sipendienhaus''</ref>Die Fassade des Hauses Fleischbänkenstraße 35 zeigte zwölf verschiedene männliche Köpfe und vier Masken im Fries unter den Fenstern des zweiten Stockwerks, ähnlich den Häusern in Danzig und den Niederlanden.<ref>vgl. Anton Ulbrich: ''Die Haustür Fleischbänkenstraße Nr. 35 ''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 164.</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Portal Stipendiatenhaus.jpg |130px|Fleischbänkenstraße 35, Portal]]
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| Tuchmacherstraße Nr. 11 <br> (Königsberger Stadtteil Löbenicht)
| unbekannt
| 17. Jahrhundert
| <small>Die Stuckarbeiten wurden auf einem Geflecht dünner Holzstäbe aufgetragen und stammten aus dem 17. Jahrhundert<ref>Anderson (1929), S. 5.</ref><ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 212.</ref><ref>Ulbrich (1929), S. 18.</ref>. Mühlpfordt zufolge sei die Decke „einzig in ihrer Art im ganzen Osten“.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 212.</ref> Sie wurde 1898 sachgemäß von der dicken Gipsverputzung befreit, 1908 erworben und 1929 in das Stadtgeschichtliche Museum gebracht. Das Stuckrelief zeigte in vier Feldern die Geschichte Josephs in Ägypten nach 1.Mose 42/1, 42/6, 43/31 sowie 47/2.</small>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Löbenichtsche Tuchmacherstraße Nr. 11, Zimmerdecke, Stuckrelief des XVIII. Jahrhunderts mit Geschichte Josephs in Ägypten.jpg|130px|Fleischbänkenstraße 35, Portal]]
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| Roggenstraße Nr. 29 <br> (Königsberger Stadtteil Altstadt)
| unbekannt
| 17. Jahrhundert
| Ein „gutes Steinportal im Stichbogen“.<ref>Boetticher, S. 225: ''Roggenstraße Nr. 29''</ref> An den beiden Pfeilern erkannte man durch die herabhängenden, unten spitz zulaufenden Zapfen den niederländischen Einfluss, unter welchem es geschaffen wurde. Über dem Gesims war ein Oberlichtfenster, eingerahmt von Voluten und von gleichem Schmuckwerk bekrönt. Dazu verzierte, schmiedeeiserne Anker.<ref>Boetticher, Abb. 161, S. 224: ''Roggenstraße Nr. 29''</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Roggenstraße Nr. 29, Portal.jpg|130px|Roggenstraße Nr. 29, Portal]]
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| Polnische Gasse Nr. 9 <br> (früher Steinhauptstraße)
| unbekannt
| 1638
| Ein „gutes Steinportal mit Rundbogen“<ref>Boetticher, S. 225: ''Polnische Gasse Nr. 9''</ref> im „Ohrknorpelstil“<ref>Mühlpfordt (1970), S. 224.</ref>, geschaffen in der Zeit um 1638 mit der Inschrift ''Soli Deo Gloria''. Das Renaissanceportal schloss nach oben mit einem Gesims ab. Darüber befand sich ein kreisrundes Oberlichtfenster mit „teigartigen Ornamenten“.<ref>Boetticher, S. 225: ''Polnische Gasse Nr. 9''</ref> Gekrönt wurde das Oberlichtfenster von einem Pinienzapfen.
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Polnische Gasse 9, Portal.jpg|130px|Polnische Gasse 9, Portal]]
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| Polnische Gasse Nr. 9 <br> (früher Steinhauptstraße)
| unbekannt
| 1638
| Der im Erdgeschoss befindliche „Renaissancekamin“<ref>Mühlpfordt (1970), S. 224.</ref> von 1638 zeigte „Ohrmuschelverzierungen“.<ref>Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 167.</ref><ref>Mühlpfordt (1970), S. 211.</ref> Der Fries im Gebälk des Kamins zeigte in seiner Mitte das Relief ''Venus und Amor''. Im oberen Geschoss war das Relief ''Opferung Isaaks'' zu sehen. Ein Pelikan krönte den Kamin.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 224: „Bekrönung mit verbrennendem Phönix.“</ref><ref>Boetticher, S. 220: ''Polnische Gasse Nr. 9, Abbildung 157 Portal am Hause Polnische Gasse Nr. 9''</ref><ref>Boetticher, S. 221: ''Polnische Gasse Nr. 9, Abbildung 158 Kamin aus dem Hause Polnische Gasse Nr. 9''</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[File:Königsberg, Kamin der Polnische Gasse 9.jpg|60px| ]][[Datei:Königsberg, Haus Polnische Gasse (früher Steinhauptstraße) 9, Kamin 1638, im Kunstgewerbe-Museum (2).jpg|60px|]]
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| Wassergasse Nr. 39
| unbekannt
| 1638
| Das 1895 abgebrochene Gebäude zeigte ein Sandsteinportal aus der Zeit um 1635 von „guter, niederländischer Arbeit“.<ref>Boetticher, S. 214</ref><ref>Mühlpfordt (1970), S. 224: „niederländische Arbeit“.</ref> Die Erdgeschosszone des doppelstöckigen Portals zeigte einige Köpfe, während im ersten Stockwerk des Portals die Figuren Mars und Venus dargestellt wurden. Auf den Giebelschrägen befanden sich zwei liegende Gestalten. Reste einer runden Wendeltreppe des Hauses wurden im Prussia-Museum ausgestellt. Hauptpfosten mit Halbgestalten, unten Maskenköpfe und Jagdtiere.<ref>Anton Ulbrich: ''Verschiedene andere Arbeiten ''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 168.</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Wassergasse Nr. 39, Steinportal.jpg|62px|]] [[Datei:Königsberg, Haus Wassergasse Nr. 39, Portal, Allegorie auf Venus, 1635 (2).jpg|62px|]] [[File:Königsberg, Treppenteile 1630.jpg|162px|]]
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| Kneiphöfische Langgasse Nr. 59, Ecke der Magisterstraße
| unbekannt
| 1640
| Bis 1890 schmückte das Haus ein Portal „ in niederländischen Formen“<ref>Boetticher, S. 369.</ref><ref>Mühlpfordt (1970), S. 225.</ref> mit Löwenköpfen. Das Sandsteinportal wurde im Stadtgeschichtlichen Museum ausgestellt.
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Kneiphöfische Langgasse Nr. 59, Portal.jpg|130px|Wassergasse Nr. 39, Steinportal]]
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| Kneiphöfische Langgasse Nr. 59, Ecke der Magisterstraße
| unbekannt
| 1640
| In seinem Flur befand sich „die schönste Wendeltreppe in Königsberg“.<ref>Boetticher, S. 369.</ref> Geschnitzte [[Herme]]n bildeten das [[Geländer]] der Wendeltreppe. Unten befand sich die Figur des [[Till Eulenspiegel]]. Die Bildhauerarbeit stammt aus der Zeit um 1640. Die Wendeltreppe wurde beim Abbruch des Hauses 1890 von Herrn von Below in seinem neugebauten Gutshaus Lugowen im Kreis [[Insterburg]] neu aufgestellt. „Für die Zeitbestimmung kann neben der Bildhauerform das Ohrmuschelwerk als wichtig herangezogen werden, die beide auf die Zeit gegen 1640 schließen lassen“. <ref>Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 168.</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Kneiphöfische Langgasse Nr. 59, Treppe.jpg|130px|Königsberg, Kneiphöfische Langgasse Nr. 59: „die schönste Wendeltreppe in Königsberg“.<ref>Boetticher, S. 369.</ref>]]
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| Altstädtische Langgasse Nr. 7, Ecke der Holzstraße Nr. 17
| Die goldene Axt
| 1640
| Im Erdgeschoss des Hauses befand sich die „schönste Zimmerdecke in Königsberg aus Holz geschnitzt“,<ref>Boetticher, S. 215, Abb. 152: ''Altstädtische Langgasse Nr. 7, Zimmerdecke''</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Altstädtische Langgasse 7, Zimmerdecke.jpg|130px|Altstädtische Langgasse 7, „schönste Zimmerdecke“<ref>Boetticher, S. 215, Abb. 152: ''Altstädtische Langgasse Nr. 7, Zimmerdecke''</ref> ]]
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| Altstädtischer Markt Nr. 15
| unbekannt
| 1640
| <small> Die Sandsteinfiguren, die das Haus krönten, wurden versetzt. Drei wurden auf ein Geschäftshausneubau aufgestellt. Eine andere Figur diente schließlich als Brunnenschmuck in der Ottokarstraße 22-24. Die übrigen Figuren, wie das Portal, Pilaster, Wappenhalterlöwen und die hölzerne Balkendecke wurden im Stadtgeschichtlichen Museum ausgestellt. Die einst reich vergoldeten Skulpturen bestanden teilweise aus gotländischem, teilweise aus Bremer Sandstein.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 223.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[file:Königsberg, Altstädtischer Markt Nr. 13-15.jpg |130px| ]]
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| Junkerstraße Nr. 6
| Hagensche Hofapotheke
| 1654
| <small> Eine Sandsteinstatue von 1654 stand auf dem Renaissancegiebel. Diese stellte eine Allegorie auf die Hoffnung dar und war mit den Attributen Anker und Tauben ausgestattet. Dann fand sie ihren Platz auf erhöhtem Podest im Gebäude selbst.<ref>Boetticher, S. 100.</ref><ref>Mühlpfordt (1970), S. 225.</ref> </small>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Haus Junkerstraße 6.jpg |62px| ]] [[Datei:Königsberg, Haus Junkerstraße 6, Steinfigur Hoffnung 1654.jpg |62px| ]]
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| Altstädtische Bergstraße Nr. 29
| unbekannt
| 1655
| <small> Stuckdecke, die in zwei kreisrunden Feldern, Vulkan, Venus sowie Armor und Herkules darstellte, der mit dem nemeischen Löwen ringt. Stuck 1655 renoviert 1770<!--??? -->.<ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 225.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[file:Königsberg, Altstädtische Bergstraße 29, Stuckdecke, Herkules mit dem nemeischen Löwen, 1655.jpg |130px| ]]
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| Hans von Sagan
| unbekannt
| 1640
| Holzbildhauerei. Nach der Tracht eine Bildhauerei aus der Zeit um 1630 oder 1640.<ref>Anton Ulbrich: ''Verschiedene andere Arbeiten ''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 169.</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[file:Königsberg, Hans von Sagan, Schlacht bei Rudau 1370, Fahnenträger des XVII. Jahrhunderts.jpg |130px| ]]
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| Ehrenpforte für den Kurfürsten
| unbekannt
| 1641
| Anlässlich des Einzuges des Kurfürsten in Königsberg am 31. Oktober 1641 wurden vier Ehrenpforten errichtet, wovon die Ehrenpforte der Altstadt den aufwändigsten Bildwerkschmuck aufwies. Die Dekoration zeigte „Statuen, Figuren, Pyramiden, Fahnen, gemalten Bildern, Ornamenten und Inschriften“.<ref>Anton Ulbrich: ''Verschiedene andere Arbeiten ''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 170.</ref><ref>vgl. Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 145.</ref>
| align="center" style="padding:2" |
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|}

==== Von 1685 bis 1750<ref>vgl. Ulbrich, S. 276:„Die Bildhauerei von 1685 bis 1750. Die Zeit der Barockkunst in Ostpreußen“</ref>====
Die „eigentliche Barockzeit“<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> der Bildhauerkunst in Ostpreußen umfasst die Zeit von 1685 bis 1750. Diese Zeit gilt laut Anton Ulbrich als die „zweite große Blütezeit der Bildnerei in Ostpreußen“.<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> Der eigentliche Barockzeit ist in zwei Abschnitte unterteilt: Die Zeit mit der „Vorherrschaft der gewundenen Säule“<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> bis etwa 1710 und die Zeit mit „nischenförmigen Altaraufsätzen“<ref>Ulbrich, S. 23.</ref> von 1710 bis um 1750.

====== Doebel ======

Johannes Christoph Doebel (* 1640; † 1713 in [[Berlin]])<ref>{{ThB|9|362||Döbel, Johann Christoph|-u-}}</ref><ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 60f.</ref><ref>vgl. Ulbrich, S. 299f.</ref> war Gehilfe seines Vaters Michael Doebel und schuf zahlreiche Arbeiten in und um Königsberg. [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Der große Kurfürst]] gewährte Johann Michael Doebel ein Reisestipendium, das ihn nach Holland, Frankreich, Italien, Sizilien, Malta und Alexandria brachte. Er studierte Architektur und Bildhauerkunst und kehrte im Jahre 1658 nach Königsberg zurück, wo er als Gehilfe seines Vaters Michael Doebel tätig war.


; Urkundliche Werke
* Altaraufsatz in der evangelischen Pfarrkirche in [[Tharau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 304.</ref>
* 1687: Altaraufsatz in der evangelischen [[Kirche Arnau|Pfarrkirche in Arnau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 303 und S. 304, 305, 306.</ref>
* 1690: Kanzel in der evangelischen [[Laptau#Kirchengebäude|Pfarrkirche in Laptau]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 301 und S. 302.</ref>
* 1697: Altar der schmerzhaften Mutter Gottes in [[Heilige Linde]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 310.</ref>
* 1697: Joseph-Altar in [[Heilige Linde]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 310.</ref>
* 1697: Altar des sterbenden Heilands in [[Heilige Linde]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 310.</ref>


; Zuschreibungen<ref>vgl. Ulbrich, S. 311f.</ref>

Laut Ulbrich sind Zuschreibungen an Johannes Christoph Doebel eindeutig möglich: „Die Kunstformen des Johannes Christoph Doebel haben ein so ausgesprochenes persönliches Gepräge, daß sich ihm eine ganze Reihe von Schnitzwerken ohne urkundliche Unterlagen mit unbedingter Bestimmtheit zuweisen lassen können.“<ref>Ulbrich, S. 311.</ref>

* 1674/1675: Wandgrabmal der ''Euphrosina von Brock'' in der Pfarrkirche [[Pasłęk|Preußisch Holland]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 311.</ref> ''Euphrosina von Brock'' war eine Geborene von Schlieben, Komturin zu Wittersheim in Westfalen und Hauptfrau zu Holland.<ref>vgl. Ulbrich, S. 312.</ref> Sie war verheiratet mit ''Achatius von Borck'', Hauptmann von Holland.

* 1681/1684: Wandgrabmal der ''Elisabeth Preuck'' in der [[Deutsche Kirche (Tilsit)|Deutschen Kirche]] in [[Sowetsk (Kaliningrad)|Tilsit]]. ''Elisabeth Preuck'' war verheiratet mit ''Gabriel Preuck''.<ref>vgl. Ulbrich, S. 311, 312.</ref>

* 1684/1688: Wandgrabmal des ''Bartholomäus Behm'' und Frau ''Catharina Pollia'' im Dom in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 311 und S. 313.</ref>

* 1685/1690: Beichtstuhl in der evangelischen Pfarrkirche in [[Primorsk (Kaliningrad)#Kirchengebäude|Fischhausen]]. Tür des Beichtstuhls mit der Darstellung Christi. Auf dem Deckel des Beichtstuhls befindliche Engel mit Leidenswerkzeugen.<ref>vgl. Ulbrich, S. 311, 312 und S. 313.</ref>

* 1688: Wandgrabmal des ''Johann Dietrich von Tettau'' in der evangelischen Pfarrkirche in [[Schönbruch]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 316.</ref>

* 1690: Altaraufsatz und Beichtstuhl in der evangelischen Pfarrkirche in [[Schönbruch]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 317.</ref>

* 1690: Kanzel in der Pfarrkirche in [[Pasłęk|Preußisch Holland]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 314.</ref>

* 1691: Kanzel in der Pfarrkirche in [[Petershagen]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 318, 319, 320.</ref>

<gallery heights="255 " widths="155" caption="Johannes Christoph Doebel" class="center">

File:Święta Lipka Kościół Pielgrzymkowy Wnętrze 009.jpg| 1697: Joseph-Altar in [[Heilige Linde]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 310.</ref>
File:Święta Lipka Kościół Pielgrzymkowy Wnętrze 011.jpg|Altar der schmerzhaften Mutter Gottes in [[Heilige Linde]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 310.</ref>
file:Königsberg, Dom, Denkmal des BEHM, 1688.jpg |1684/1688: Wandgrabmal des ''Bartholomäus Behm'' und Frau ''Catharina Pollia'' im Dom in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 311 und S. 313.</ref>
</gallery>

====== Peucker ======


Christoph Peucker (* 1662 in Königsberg; † 1735 in Rößel)<ref>Anton Ulbrich:''Bildhauer Christoph Peucker.''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 553-575.</ref> auch ''Peukert'', ''Peickert'' und ''Peichert'' lebte und arbeitete als Bildhauer in Königsberg. Zwischen 1711 und 1715 zog er nach [[Rößel]], wo er vor 1724 von dem [[Fürstbistum Ermland|Fürstbischof in Heilsberg]] engagiert wurde.

; Urkundliche Werke<ref>vgl. Ulbrich. S. 554.</ref>
* 1699/1700: Kanzel in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 554f.</ref>
* 1700: Seitenaltar des hl. Michael in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 554f.</ref>
* 1700: Seitenaltar des hl. [[Franz Xaver]] in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 555.</ref>
* 1702: Seitenaltar des hl. [[Ignaz]] in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 555.</ref>
* 1702: Seitenaltar des hl. Stanislaus in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 554 und 556.</ref>
* 1702: Hochaltar in der katholischen Pfarrkirche in [[Open]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 557.</ref>
* 1738: Chorgestühl [[Kathedrale Mariä Himmelfahrt und St. Andreas|Frauenburger Dom]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 555.</ref>

<gallery heights="255 " widths="155" caption="Christoph Peucker " class="center">
File:Sw Lipka oltarz boczny 4.jpg|1702: Seitenaltar des hl. Stanislaus in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 554 und 556.</ref>

File:Święta Lipka Kościół Pielgrzymkowy 007.jpg| 1700: Seitenaltar des hl. [[Franz Xaver]] in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 555.</ref>

File:Święta Lipka Kościół Pielgrzymkowy 020.jpg| 1702: Seitenaltar des hl. [[Ignaz]] in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 555.</ref>
File:Sw Lipka oltarz boczny 5.jpg| 1700: Seitenaltar des hl. Michael in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 554f.</ref>

</gallery>

; Zuschreibungen
* 1712/1714: Hauptaltar in [[Heilige Linde]]<ref>vgl. Ulbrich. S. 555, 556, 558.</ref>
* 1721/25: 1. Seitenaltar links Muttergottes-Altar und 2. Seitenaltar links Kreuzaltar in der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in [[Orneta#In der Ortschaft Krosno/Krossen (zu Orneta gehörig)|Krosno, deutsch ''Krossen'' (Orneta)]] <ref>vgl. Ulbrich, S. 560 und S. 574.</ref>
* 1730: Kanzel in der Wallfahrtskirche in [[Orneta#In der Ortschaft Krosno/Krossen (zu Orneta gehörig)|Krosno, deutsch ''Krossen'' (Orneta)]] .<ref>vgl. Ulbrich, S. 574.</ref>
* 1713: Hochaltar in der Franziskanerkirche in [[Stoczek Klasztorny#Innenausstattung der Kirche|Springborn]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 560 und S. 562, 563.</ref>
* 1720: Hochaltar in der Pfarrkirche in [[Biskupiec|Bischofsburg]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 560 und S. 563.</ref>
* 1720/1725: Hochaltar und Kanzel in der Pfarrkirche in [[Kreis Heilsberg|Wuslack]] (Heilsberg).<ref>vgl. Ulbrich, S. 565, 566 und 567.</ref>
* 1725: Hochaltar in der Pfarrkirche Hl. Kreuz u. St. Laurentius in [[Kreis Heilsberg|Krekollen]](Heilsberg).<ref>vgl. Ulbrich, S. 567.</ref>
* 1720: Hochaltar in der Pfarrkirche in [[Lidzbark Warmiński|Blankensee]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 568.</ref>
* 1720/1725: Altar und Kanzel der Pfarrkirche in [[Ottohagen]] (Kreis Königsberg).<ref>vgl. Ulbrich, S. 569 und 570.</ref>
* 1720: Altar und Kanzel der Pfarrkirche in [[Abschwangen]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 570.</ref>
* 1721: Hochaltar aus der Braunsberger Marienkirche in der katholischen Pfarrkirche in [[Arnsdorf]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 571 und S. 573.</ref>
* 1721: Seitenaltäre in der katholischen Pfarrkirche Sankt Katharina in [[Płoskinia|Plaßwich]] (Kreis Braunsberg).<ref>vgl. Ulbrich, S. 574 und S. 575.</ref>
* 1720: Sieben Statuen in der katholischen Pfarrkirche in [[Plausen]], [[Rößel]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 575.</ref>



<Gallery>
Datei:Heilige Linde (17).JPG|Heilige Linde, Orgelgehäuse
Datei:Springborn. Orgel der Klosterkirche.jpg|Klosterkirche in Springborn, Orgelgehäuse
file:Stoczek Klasztorny Kościół Pielgrzymkowy Wnętrze 002.jpg|Klosterkirche in Springborn, altar
Krosno14 gmina Orneta-ołtarz boczny.JPG|Krossen, 2. Seitenaltar links
Krosno k. Ornety,Sanktuarium Nawiedzenia NMP-jeden z ołtarzy bocznych.jpg|Krossen, 1. Seitenaltar links
Krosno k.Ornety,sanktuarium Nawiedzenia NMP-ambona.jpg|Krossen, Kanzel
</Gallery>

=====Kraus =====

Die [[Rathäuser in Königsberg|Königsberger Rathausdecke]] soll Ulbrich zufolge von Joseph Anton Kraus, dem Meister des Festsaales von [[Schlobitten#Schloss|Schloss Schlobitten]] gestaltet worden sein. <ref>Ulbrich, S. 426: „Die Gebrüder Pörtzel kommen nach unserem Ermessen für die Ausführung der Rathausdecke nicht in Betracht […] Wenn ein einheimischer Bildhauer genannt werden soll, der die hierfür nötigen Fähigkeiten besessen hat, so ist es Kraus, der Meister des [[Schlobitter]] Festsaales und anderer trefflicher Bildnereien. Hier wie dort wird man durch Vergleich verwandte stilistische Merkmale in der Kopfbildung , der Haaranordnung und andere Einzelheiten finden, die alle die angedeutete Vermutung unterstützen“.</ref>Ulbrich zufolge forderte der Burggraf Alexander den Bildhauer Ende 1707 in einem Schreiben an [[Andreas Schlüter (Architekt)|Andreas Schlüter]] aus Berlin an.<ref>Anton Ulbrich:''Der Bildhauer Kraus, Krauß oder Kruse''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 454-462.</ref>

<gallery>

Königsberg, Kneiphöfisches Rathaus, Decke im Magistrats-Sitzungssaal, 1697, Bildhauer unbekannt.jpg|Magistratssitzungssaal im Kneiphöfischen Rathaus, Decke
Königsberg, Kneiphöfisches Rathaus, Decke im Magistrats-Sitzungssaal, 1697, Bildhauer unbekannt, Ecke von der Decke (2).jpg|Magistratssitzungssaal im Kneiphöfischen Rathaus, Ecke von der Decke
Königsberg, Kneiphöfisches Rathaus, Decke im Magistrats-Sitzungssaal, 1697, Bildhauer unbekannt, Ecke von der Decke.jpg|Magistratssitzungssaal im Kneiphöfischen Rathaus, Ecke von der Decke
File:Słobity zespół pałacowy-004.JPG|Schloss Schlobitten, heute
</gallery>

===== Poertzel =====
Matthias Poertzel († 1730 in Königsberg) und sein Bruder Johann Georg Poertzel († 1706 in Königsberg),<ref>{{ThB|27|184||Pörtzel (Pertzel), Johann Georg und Matthias|-u-}}</ref> auch ''Pertzel, Pirzel, Piertzell, Pritzell, Bürtzel'', waren ab 1695 als Bildhauer in Königsberg tätig. Am 5. April 1703 erhielten die Brüder Poertzel den Auftrag, den [[Artushof (Königsberg, Kneiphof)#Stadtverordnetensaal|Stadtverordnetensaal im kneiphöfschen Junkerhof]] zu stuckieren.<ref>Anton Ulbrich:''Der Bildhauer Johann Georg und Matthias Pörtzel''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 427-429.</ref>



<gallery heights="125" widths="120" caption="Bildhauerarbeiten der Gebrüder Poertzel" class="center">
File:Königsberg, Artushof im Stadtteil Kneiphof (Kneiphöfischer Junkerhof), Stuckdecke, 1704, Bildhauer Johannes und Matthias Pörtzel, Deckenecke mit den Gestalten Feuer und Luft.jpg |[[ Artushof (Königsberg, Kneiphof)|Artushof]], Werk von Johannes und Matthias Pörtzel
StadtverordSaalJunkerhof.jpg|Stadtverordnetensaal im ''Kneiphöfischen Junkerhof''
Königsberg, kneiphöfischer Junkerhof, Stuckdecke.jpg|Stuckdecke im Stadtverordnetensaal
Königsberg, Artushof im Stadtteil Kneiphof (Kneiphöfischer Junkerhof), Stuckdecke, 1704, Bildhauer Johannes und Matthias Pörtzel.jpg

</gallery>
===== Schmidt =====
Johann Christian Schmidt (*1701; + 18. Mai 1759 in [[Rößel]]) wurde als Sohn des 1656 geborenen Johannes Schmidt geboren. Johann Christian Schmidt ging zu Beginn der 1720er Jahre nach Rößel, wo er 1724 Schöppe war. Im Jahre 1724 wird er als ein in Rößel tätiger Bildhauer und Bürger genannt, als er Elisabeth, die Tochter des Tischlers und Bürgers Christopck Peucker heiratete. Bei Peucker in Rößel arbeitete er vermutlich als Bildhauer.<ref>vgl. Ulbrich, S. 594f.</ref>

; Urkundliche Werke <ref>vgl. Ulbrich, S. 595f.</ref>

* 1732: Steinbildwerk der unbefleckten Empfängnis Marias im Kirchhof der Wallfahrtskirche Heiligen Linde <ref>vgl. Ulbrich, S. 595.</ref>
* 1738: Hochaltar in der katholischen Kreuzkirche bei Braunsberg <ref>vgl. Ulbrich, S. 595 und S. 596 und S. 602.</ref>
* 1752: Kanzel der katholischen Pfarrkiche in Freudenberg <ref>vgl. Ulbrich, S. 595 und S. 597.</ref>


; Zuschreibungen <ref>vgl. Ulbrich, S. 598f.</ref>

* 1740: Kanzel in der katholischen Pfarrkirche in Süßenthal. <ref>vgl. Ulbrich, S. 598.</ref>
* 1745: Kanzel in der katholischen Pfarrkirche zu [[Powiat Olsztyński|Schlitt (Skolity)]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 603.</ref>, Kreis Heilsberg. <ref>vgl. Ulbrich, S. 598.</ref>
* 1737: Gestalt des segnenden Heilands mit der Kreuz-Erdkugel in der Guttstadter Straße in Allenstein. <ref>vgl. Ulbrich, S. 599.</ref>
* 1750: Standbild der Maria in Glockstein. <ref>vgl. Ulbrich, S. 599 und S. 600.</ref>
* 1752: zwei Sandstein-Standbilder auf dem Kirchhof der Klosterkirche in Springborn. <ref>vgl. Ulbrich, S. 600.</ref>
* 1756: Standbild des hl. Johannes von Nepomuk in Wormditt auf der Brücke über das Flüßchen Derewenz.<ref>vgl. Ulbrich, S. 600.</ref>
* 1756: Standbild der hl. Katharina.<ref>vgl. Ulbrich, S. 601.</ref>
* 1752: Kanzel in der Katholischen Pfarrkirche in [[Radostowo (Jeziorany)|Freudenberg]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 603.</ref>

===== Frey =====

[[File:A-185 kościół parafialny pw. św. Jana Chrzciciela wraz z wyposażeniem Orneta4.jpg|mini|hochkant|[[Orneta|Wormditt]], Hochaltar, Bildhauer ]]
[[File:Orneta kosciol chrzcielnica.jpg|mini|hochkant|[[Orneta|Wormditt]], Beichtstuhl, Bildhauer ]]

Der Bildhauer Johannes Frey aus Braunsberg schuf zahlreiche Werke:

* Urkundlich belegte Werke:

** 1753: Hochaltar in der Pfarrkirche der St. Katharinenkirche in Braunsberg.<ref>vgl. Ulbrich, S. 610, Abb. 765 und Tafel 37.</ref>

* Zuschreibungen:
** 1750: Hochaltar in der katholischen Pfarrkirche zu [[Kreis Heilsberg#Königreich Preußen|Queetz]]<ref>vgl. Ulbrich, S. 610.</ref>
** 1740: [[Orneta|Wormditt]], Hochaltar.<ref>vgl. Ulbrich, S. 611.</ref>
** 1759/60: [[Orneta|Wormditt]], Altar des hl. Joseph.<ref>vgl. Ulbrich, S. 611 und S. 613.</ref>
** 1744: [[Orneta|Wormditt]], Kanzel.<ref>vgl. Ulbrich, S. 613.</ref>

=== Die Zeit des Rokokos von 1750 bis 1790===

==== Gedofsky, Schmidt, Suhse und Grabowski ====

Zu den von Anton Ulbrich aufgezählten Bildhauer des Rokoko in Ostpreußen zählen Gedofsky (Gedowsky<ref>vgl. Ulbrich, S. 723.</ref> oder Endofsky<ref>vgl. Boetticher, S. 48.</ref><ref>Anton Ulbrich:''Bildhauer Gedofsky in Königsberg''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 723-726.</ref>), Andreas Schmidt, Friedrich Suhse sowie Grabowski.
Andreas Schmidt war in den 60er Jahren bis 1785 in Königsberg tätig. Andreas Schmidt (* 1726 in [[Rößel]]; † 1790 in Königsberg)<ref>{{ThB|30|134||Schmidt, Andreas, Bildhauer|-u-}}</ref><ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 157f.</ref> wanderte als Bildhauergeselle nach Polen ein, wo er zuerst in [[Leszno|Lissa]] und ab 1758 bis 1785 in Königsberg in Preußen lebte und arbeitete. Sein Sohn Maximilian (* 1758 in [[Leszno|Lissa]]; † 1826 in Königsberg),<ref>{{ThB|30|163||Schmidt, Maximilian, Bildhauer|-u-}}</ref><ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 159.</ref> war auch als Bildhauer tätig.

Gedofsky schuf 1764 das Orgelgehäuse in [[Insterburg]].<ref>vgl. Ulbrich, S. 723.</ref> Zudem das Orgelgehäuse der Altstädtischen Kirche zu Königsberg mit musizierenden Engeln an der Orgel von Adam Gottlob Casparini.<ref>vgl. Ulbrich, S. 724f.</ref><ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 80f.</ref> Das Rokoko-Orgelgehäuse befand sich zuerst in der alten Altstädtischen Kirche und wurde 1895 für die städtischen Kunstsammlungen für 500 Mark erworben. Auch die Rokokoausstattung wie Türen und Orgelgehäusen der Königsberger Kirchen aus der Zeit um 1770 werden ihm zugeschrieben. Darunter das Orgelgehäuse der Löbenichtschen Kirche St. Barbara von 1782.

Der Tischlermeister Friedrich Suhse schuf die Altarkanzel in der [[Löbenichtsche Kirche|Löbenichtsche St. Barbarakirche]] (1776). Die Predella auf dem Altar war von „Rococoranken umrahmt“,<ref> Boetticher, S. 268.</ref> das dort befindliche Bild zeigte das letzte Abendmahl. Über der Predella erhob sich die „Kanzel in Rococoformen“.<ref> Boetticher, S. 268.</ref> Altar und Kanzel umschloss ein architektonischer Aufbau von je drei kompositen Säulen auf hohen Sockeln. Die Säulen trugen das verkröpfte, nach oben ausladende, hohe Gebälk samt Gesims. Darüber erhoben sich Voluten, in deren Mitte war das Auge Gottes in der Strahlenglorie dargestellt. Mühlpfordt zufolge war das Werk „ganz vorzüglich geschnitzt“.<ref> Mühlpfordt (1970), S. 181.</ref></small><ref>Anton Ulbrich:'' Die Tischlermeister Suhse und Grabowski in Königsberg ''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 729.</ref>

Der Tischlermeister Grabowski schuf die Kanzel der [[Tragheimer Kirche]] (1784). Die „Rokokokanzel“<ref>Mühlpfordt (1970), S. 85.</ref> zeigte eine „Rokokoschnitzerei mit leichtem klassizistischen Anklang, aber hervorragend schön“.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 85.</ref><ref>vgl. Boetticher, S. 127.</ref>

==== Rokokowerke in Kirchen<ref>Anton Ulbrich: ''Rokokowerke in Königsberger evangelischen Kirchen''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 716-722.</ref>====


{| class="wikitable"
|- bgcolor="white"
! Ort, Gegenstand
! Bildhauer
! Datierung
! Beschreibung
! Bild
|-
| [[Neuroßgärter Kirche]], Orgelgehäuse
| unbekannt
| 1737
| <small> Die Orgel wurde 1737 von Georg Siegmund [[Casparini]] geschaffen. In den weitausladenden seitlichen Einfassungen befanden sich die Figuren von zwei fliegenden Posaunenengeln und zwei musizierende Engel.<ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 241.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[file:Königsberg, Neuroßgärter Kirche, Orgel.jpg|130px|Königsberg, Neuroßgärter Kirche, Orgelgehäuse.]]
|-
| [[Altroßgärter Kirche]], Orgelgehäuse
| unbekannt
| 1753
| <small> Laut Adolf Boetticher hatte das Orgelgehäuse Formen, „die den Übergang vom Barock zum Rococo“<ref>Boetticher, S. 137.</ref> zeigten. Zwei [[Herme]]n trugen das Orgelgehäuse. An der Orgelempore befanden sich [[Putto|Putten]]. Laut Mühlpfordt versinnbildlichte das Orgelgehäuse die „Übergangszeit Barock-Rokoko“.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 241.</ref> Man zog über die Karyatiden richtige Leinenhemden, welche mit Ölfarbe gesteift wurden.</small>
| align="center" style="padding:2" | [[File:Königsberg, Altroßgärter Kirche, Orgel.jpg|130px|Königsberg, Altroßgärter Kirche, Orgelgehäuse.]]
|-
| [[Haberberger Trinitatis-Kirche]], Orgelgehäuse
| unbekannt
| 1753
| <small> Die Orgel zeigte ein „Rococogehäuse“<ref>Boetticher, S. 389.</ref> mit musikalischen Emblemen. Es zeigte die Figur des [[König David]] über der Klaviatur, daneben zwei Hermen, die das Gehäuse trugen. Gekrönt wurde das Rokokogehäuse von musizierenden Putten.<ref>vgl. Boetticher, S. 389.</ref> Laut Mühlpfordt zählte es zu den „schönsten ostpreußischen Rokokowerken“.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 241.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[File:Königsberg, Haberberger Kirche, Kanzel.jpg|130px|Königsberg, Haberberger Kirche, Kanzel (links) u. Orgelgehäuse (rechts).]]
|-
| [[Haberberger Trinitatis-Kirche]], Altar
| unbekannt
| 1756
| <small> Der Altar war laut Adolf Boetticher eine „gute Rococoarbeit“.<ref>Boetticher, S. 385.</ref> Mühlpfordt zufolge war er „recht vom Geist des Rokoko erfüllt“.<ref> Mühlpfordt, S. 241.</ref> Sechs korinthische Säulen trugen das Gebälk, an ihnen standen Figuren, Allegorien auf Glaube und Liebe. Auf dem First standen andere Figuren, Allegorien auf Hoffnung und Geduld. Als Krönung das Dreieck, bestehend aus Wolken und Strahlen, flankiert beiderseits von Putten.<ref>vgl. Boetticher, S. 389.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[file:Königsberg, Haberberger Kirche, Altar.jpg|130px|Königsberg, Haberberger Kirche, Hochaltar.]]
|-
| [[Haberberger Trinitatis-Kirche]], Kanzel
| unbekannt
| 1756
| <small>Die Kanzel ruhte auf einer „Rococosäule“.<ref>Boetticher, S. 389.</ref> Die Seiten der Kanzel zeigten die vier Evangelisten in Holz. Der Schalldeckel ruhte auf vier Pilastern und wurde von einem posaunenblasenden Engel gekrönt. Die Kanzel wurde von den Kaufmannsgehilfen des Haberbergs gestiftet.<ref>vgl. Mühlpfordt, S. 241.</ref> Unter der Kanzel befand sich eine Kartusche mit der Inschrift: „Beständiges Denkmal der Christlichen Wohltätigkeit, dank welcher diese Kanzel Gott zu Ehren verfertigen lassen, die sämtlichen Kauff- und Handlungsgesellen der Stadt Königsberg Anno 1756“.<ref>Boetticher, S. 389.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[File:Haberberg Kirchen Innenraum.jpg|130px|Königsberg, Haberberger Kirche, Inneres mit Kanzel (rechts).]]
|-
| [[Steindammer Kirche]], Kanzel
| unbekannt
| 1760
| Die Kanzel ist laut Mühlpfordt nebst der Treppentür „sehr schönes Rokoko“.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 242.</ref> Auf dem Schalldeckel steht ein posaunenblasender Engel. Mühlpfordt schreibt die Kanzel dem Meister der Haberberger Kanzel zu.
| align="center" style="padding:2" | [[File:Königsberg, Steindammer Kirche, Kanzel.jpg|130px|Königsberg, Steindammer Kirche, Kanzel.]]
|-
| [[Sackheimer Kirche]], Kanzel
| unbekannt
| 1771
| <small>Laut Mühlpfordt besaß die Sackheimer Kirche eine „schöne Rokokokanzel“,<ref> Mühlpfordt (1970), S. 243.</ref> die ornamentalen Schmuck aufwies. Sie befand sich an der Nordseite des Mittelschiffs und war laut Adolf Boetticher eine „Rococoarbeit von gefälligen Formen“.<ref> Boetticher, S. 170.</ref> <!-- Kein Satz: Schalldeckel in Voluten mit „Rococovasen“<ref> Boetticher, S. 170.</ref>. --> Gekrönt wurde die Kanzel von einem „Rococo-Schnörkel“.<ref> Boetticher, S. 170.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Sackheimer Kirche, Kanzel.jpg|130px|Sackheimer Kirche, Kanzel]]
|-
| [[Löbenichtsche Kirche|Löbenichtsche St. Barbarakirche]], Altarkanzel
| Tischlermeister Friedrich Suhse
| 1776
| <small> Die Predella auf dem Altar war von „Rococoranken umrahmt“,<ref> Boetticher, S. 268.</ref> das dort befindliche Bild zeigte das letzte Abendmahl. Über der Predella erhob sich die „Kanzel in Rococoformen“.<ref> Boetticher, S. 268.</ref> Altar und Kanzel umschloss ein architektonischer Aufbau von je drei kompositen Säulen auf hohen Sockeln. Die Säulen trugen das verkröpfte, nach oben ausladende, hohe Gebälk samt Gesims. Darüber erhoben sich Voluten, in deren Mitte war das Auge Gottes in der Strahlenglorie dargestellt. Mühlpfordt zufolge war das Werk „ganz vorzüglich geschnitzt“.<ref> Mühlpfordt (1970), S. 181.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Löbenichtsche St. Barbarakirche, Inneres.jpg|170px|]]
|-
| [[Löbenichtsche Kirche|Löbenichtsche St. Barbarakirche]], Orgel
| unbekannt
| 1782
| Die von Hoforgelbaumeister Preuß erbaute Orgel zeigt aufwändige „Rococoformen“ <ref> Boetticher, S. 274.</ref>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Löbenichtsche St. Barbarakirche, Orgel.jpg|130px|]]
|-
| [[Tragheimer Kirche]], Kanzel
| Tischlermeister Grabowski
| 1784
| <small> Tischlermeister Grabowski († nach 1784 in Königsberg) schuf die „Rokokokanzel“.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 85.</ref> Mühlpfordt zufolge war es eine „Rokokoschnitzerei mit leichtem klassizistischen Anklang, aber hervorragend schön“.<ref>Mühlpfordt (1970), S. 85.</ref><ref>vgl. Boetticher, S. 127.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Tragheimer Kirche, Kanzel.jpg|130px| Tragheimer Kirche, Kanzel.]]
|-
| [[Tragheimer Kirche]], Hochaltar
| Christian Benjamin Schulz
| 1792
| <small>Der Altaraufsatz zeigte je drei auf Sockeln stehende, korinthische Säulen, die ein ornamentiertes, verkröpftes Gebälk trugen. Zwischen den Säulen befanden sich Figuren, links eine Allegorie auf die Liebe, rechts eine auf den Glauben. Zwischen den mittleren Säulen befand sich ein Ölgemälde, das Jesus zeigte. Das zweite Geschoss des Altaraufsatzes zeigte rechts und links je einen Pfeiler. Die Pfeiler wurden an der Seite flankiert von einer Volute. Zwischen den Pfeilern schien das Tageslicht durch ein Fenster durch. Zwischen den beiden Pfeilern strebten ornamentierte Viertelkreise empor, auf denen Putten saßen. Die Pfeiler wurden von Wolken mit Strahlen gekrönt.<ref>vgl. Boetticher, S. 125.</ref><ref>vgl. Mühlpfordt (1970), S. 163.</ref></small>
| align="center" style="padding:2" | [[Datei:Königsberg, Tragheimer Kirche, Altar.jpg|130px| Tragheimer Kirche, Altar.]]

|-
|}

==== Gartenschmuck ====
Im [[Friedrich Saturgus|Saturgus’schen Garten]] am Neuen Graben Nr. 6 bis 8 befanden sich acht drei Meter hohe Rokokofiguren: vier Putten aus dem Jahr 1753 und vier Rokokovasen aus dem Jahr 1770. Die Vasen waren mit Rocaillen und Putten, die Trauben aßen, geschmückt. Am geschweiften Sockel befand sich das Wappen des Kommerzienrates Friedrich Saturgus, das drei [[Pentagramm]]e im ovalen Feld zeigte, zudem eine achteckige Muschelgrotte, wo Kronleuchter und Fußboden mit Wasserstrahlen ausgestattet waren. Drei Masken aus Muscheln und bunten Steinchen schmückten die Wände. Zudem befanden sich dort eine Reihe Porzellanfigürchen und zwei chinesische Pagoden, die Kopf und Hand bewegten. Die Muschelgrotte war innen ganz mit Spiegeln, Muscheln und Steinchen mosaiziert .<ref>Anton Ulbrich:''Bildhauerischer Gartenschmuck in Königsberg. Die Bildhauereien im Garten des Zschockschen Stiftes in Königsberg i.Pr., Neuer Graben Nr. 6 bis 8.''. In: Anton Ulbrich:''Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870'', 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 727-728.</ref>
<Gallery>
Datei:Königsberg, Saturgus'scher Garten, Herkules.jpg |Herkules
Datei:Königsberg, Saturgus'scher Garten, Rokokovase.jpg | Vase
</Gallery>
===Die Zeit des Klassizismus und des Empire von 1790 bis 1825. ===

Die klassizistische Zeit der Bildhauerei ist die „Zeit der Ruhe. Die Die Bewegungen und Stellungen werden gemessener und gesetzmäßiger und alles Übertriebene wird vermieden“.<ref>Ulbrich, S. 24.</ref> Es erscheinen „allgemeine, kalte, oft blutlose Gestalten“.<ref>Ulbrich, S. 24.</ref>

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Werkstatt]]

Version vom 27. Dezember 2015, 05:50 Uhr

26903

Der Artikel folgt Anton Ulbrich: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929. beschreibt den Stil und zählt als Beispiel anschließend die Künstler(Familien) mit Werken auf

Altstädtische Kirche, Altar.
Tilsiter Kirche, Altar.
Heilige Linde, Hochaltar.
katholische Kirche St. Peter und Paul in Rößel, Gottesname.
katholische Kirche St. Peter und Paul in Rößel, Hochaltar.
Frauenburger Dom.
Krossen, Hochaltar

Der Artikel Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen[1][2] beschreibt die Bildhauerkunst in Ostpreußen und Königsberg vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870. Bis um 1525 herrschte der Stil der Gotik im Deutschordensland Ostpreußen vor. Mit der Staatsgründung des Herzogtum Preußen um 1525 entwickelte sich der Stil der Renaissance, gefolgt vom Übergangsstil (Manierismus) und Ohrmuschelstil bis 1685. Die „eigentliche Barockzeit“ der Bildhauerkunst in Ostpreußen umfasste Ulbrich zufolge die Zeit von 1685 bis 1750. Die Zeit des Rokokos ist Ulbrich zufolge von 1750 bis 1790 anzusetzen. Die Zeit des Klassizismus und des Empire dauerte etwa von 1790 bis 1825. [3] Erhalten sind die Bildhauerarbeiten im südlichen Teil des früheren Ostpreußens, heute Polen. Eine Bildhauerarbeit aus dem heute russischen Teil des früheren Ostpreußens befindet sich im Puschkin-Museum in Moskau, so die Büste der Herzogin Dorothea aus dem Grabdenkmal für Herzogin Dorothea.

Gotik (bis 1525[4])

Die gotische Bildhauerkunst in Ostpreußen bis 1525 war der „Hauptsache nach kirchlich und nur zum geringen Teil weltlich.“[5] Es entstanden als Bildhauerwerke Altäre und Triumphbogengruppen im Stil der Gotik.[6] Beispiele waren die Marienfigur mit Kind „Madonna auf der Mondsichel“[7] in der Pfarrkirche zu Juditten bei Königsberg aus der Zeit um 1485 und der Triumphbogen im Königsberger Dom um 1520.[8] Zudem der Altar des Klosters Sankt Marien und der Altar des Königsberger Doms. Der Domaltar zeigte einen barocken Rahmen, der den quadratisch gegliederten Renaissanceteil umgriff. Im Zentrum befand sich das gotische Mittelstück des alten Altars.


Renaissance (1525-1590[9])

Die gotische Bildhauerkunst in Ostpreußen endete mit der Reformation und mit der Gründung des Herzogtum Preußen, als der Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum unter Herzog Albrecht um 1525 umgewandelt wurde. In der Reformation wurden katholische Altäre aus der Zeit der Gotik entfernt. [10] Ab 1525 entwickelte sich die Renaissancekunst in Ostpreußen.[11] Unter Herzog Albrecht „lassen sich zwei Kunstströmungen unterscheiden, eine süddeutsche und eine niederländische. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts herrschte der süddeutsche und Nürnberger Einfluss vor. “[12] Am 8. März 1528 setzte sich Herzog Albrecht mit Paul Vischer, dem Sohn von Peter Vischer in Verbindung, damit Paul Vischer an den preußischen Hof nach Königsberg käme. Ab 1541 war Stephan Vischer aus Nürnberg in Königsberg tätig.[13] Jakob Binck war seit 1543 am Hof Albrecht von Preußens, der die Vertäfelung des Geburtszimmers entwarf, den Hans Wagner aus Augsburg ausführte. Um 1550 begann der niederländische Einfluss und die Einfuhr niederländischer Arbeiten nach Ostpreußen. Beispiele waren das Grabdenkmal für Herzogin Dorothea sowie das Grabdenkmal für Herzog Albrecht.[14][15] Binck war 1550 in Antwerpen um Epitaphien bei Cornelis Floris für den preußischen Hof zu bestellen. Seit 1586 war der Stuckateur Hans Wyndrauch am Hof, der das Schloss mit Stuckdecken ausstattete. Der Markgraf Georg Friedrich (1539–1603), Statthalter Albrecht Friedrichs von Preußen, engagierte 1581/1582 den Flamen Willem van den Blocke, der unter anderem das Statthalterdenkmal schuf. Ulbrich zufolge ist das „Ende dieses Abschnitts … gegen 1590 anzusetzen.“[16]



Binck, Wagner und Floris

Jakob Binck war „der bedeutendste und namhafteste Künstler, welcher in Herzog Albrechts Diensten gestanden“[17] hatte. Zu seinen ersten Arbeiten zählten Schaupfennige sowie Gedenkmünzen mit Bildnissen des Herzogs (1544).[18] Die Halbreliefs in Medaillons (1543) für das Geburtszimmer Friedrichs I. im Königsberger Schloss schuf Binck, darunter die 16 holzgeschnitzten Köpfe an der Süd- und Westwand und der Hofnarr.[19] Der Entwurf von 1547 für das Grabdenkmal der Herzogin Dorothea und das Grabdenkmal des Herzogs Albrecht stammte von Binck, die Ausführung übernahm Cornelis Floris. Der von Staatsgründer Herzog Albrecht von Preußen am 7. September 1543[20] zum Hoftischler ernannte Bildhauer Hans Wagner schuf die Schnitzereien aus ungarischem Eschenholz für die Türen, Fensterumrahmungen das Königsberger Schloss der Renaissance.


Blocke

Willem van den Blocke, Schüler von Cornelis Floris in Antwerpen, kam um 1569 nach Königsberg und schuf 1581/1582 das Statthalterdenkmal. Abraham van den Blocke, Sohn von Willem van den Blocke, schuf 1580 das Portal vom Altan zum Moskowitersaal des Königsberger Schlosses. Geschmückt war das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Portal mit Löwenmasken, Amoretten, Viktorien und zwei Kriegerfiguren. Abraham van den Blocke schuf auch den Kamin in den Formen der Spätrenaissance im Moskowitersaal, dessen wappengeschmücktes Gebälk auf zwei Altanen ruhte.[21][22]


Von der Renaissance zum Barock

Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1625 folgte eine „Übergangszeit“.[23] Von 1625 bis 1685 herrschte das Knorpelwerk oder der „Ohrmuschelstil[24] in der Bildhauerei. Die „eigentliche Barockzeit“[25] der Bildhauerkunst in Ostpreußen umfasste Ulbrich zufolge etwa die Zeit von 1685 bis 1750.


Bis 1625[26]

Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1625 folgte auf die Renaissance eine „Übergangszeit“[27] ( Manierismus). In der Übergangszeit gab es eine „Vorliebe zum Weichlichen, Runden, zu schlanken Formen, zu überreichen, gekünstelten (manierierte) Bewegungen, aber ohne Heftigkeit und Leidenschaft, ein Hinneigen zum süßlichen, schmachtenden Ausdruck“.[28]

Krause

Alexander Krause († 10. Dezember 1624 in Königsberg)[29][30] war ab 1604 als Bildhauer in Königsberg tätig. Anton Ulbrich zufolge war er der Stammvater des Bildhauers Joseph Anton Kraus, der die Rathausdecke gestaltet haben soll.[31] Alexander Krause schuf 1606 für die Königsberger Schlosskirche die Statuen der Fides, Spes und Caritas und der Justitia, die unter dem Einfluss des niederländischen Manierismus entstanden.[32] Krause schuf auch zahlreiche Epitaphien:

  1. Epitaph des Landhofmeisters Freiherr Albrecht von Kittlitz († 22. März 1604 in Königsberg) mit Gemälde „Himmelfahrt Christi“ und „Familie v. K.“ mit zahlreichen Familienmitgliedern, 1604, von Anton Möller
  2. Epitaph des Obermarschalls Georg von Pudewels († 16. Mai 1604 in Königsberg) und seiner beiden Ehefrauen Dorothea und Elisabeth mit Gemälde „Jüngstes Gericht“ und „Familie P.“ im Sockel aus dem Jahr 1604 von Anton Möller.
  3. Epitaph des Oberburggrafen Wolff von Wernsdorff († 20. Dezember 1606 in Königsberg) und dessen Frau Esther mit Gemälde „Allegorie des Kampfes des christlichen Tugendritters mit den Todsünden“, 1606, von Anton Möller
  4. Epitaph von Bartel Büttner († 13. Mai 1613 in Königsberg) und dessen Frau Anna Keuter.[33]
Mildert
Altstädtische Kirche, Altaraufsatz.

Anthonius von Mildert († 1597 in Königsberg) war Maler und Bildhauer in Königsberg, der 1578 aus dem Kreis Jülich von Marie Eleonore von Jülich-Kleve-Berg nach Königsberg berufen wurde. Der Sohn Johannes van Mildert (flämisch: gheseyt den Duyts; dt.: genannt Der Deutsche ) (* 17. Januar 1588 in Königsberg; † 21. September 1638 in Antwerpen)[34] lernte Bildhauerei in Königsberg bei seinem Vater. Seit 1606 war er in Flandern und 1610 wurde er Freimeister der St.-Lukas-Gilde in Antwerpen und 1628 dort Bürger. Er schuf den Hochaltar von Hertogenbusch. Martin Konrad[35] zufolge schuf Hans von Mildert den 13 m hohen Altar der Altstädtischen Kirche St. Nikolai in Königsberg.

Der Hochaltar der Altstädtischen Kirche (1606) war laut Dehio eine „Leistung des nordostdeutschen Manierismus“.[36] Es kombinierte Elemente der italienischen Renaissance („Flächigkeit des Ganzen“[37]) mit denen der nordischen Renaissance („die Elemente der alle Gliederungen überspinnenden Dekoration“[38]).

Von 1625 bis 1685[39]

Von 1625 bis 1685 herrschte das Knorpelwerk oder der „Ohrmuschelstil[40] in der Bildhauerei. Die Zeit des Ohrmuschelstils gibt das Weichliche auf und wird „kräftiger in den Formen und Bewegungen und erhält allmählich ihr eigenes Gepräge: den oft übertrieben herausgeformten Ausdruck der Köpfe und die flammenartig gebildeten und aufsteigenden Stirnlocken. Die Glieder sind kräftig gerundet, die Leiber oft unschön vorgedrückt“.[41]

Der Knorpel- und Ohrmuschelstil wurde von Boetticher auch „Teigornament“[42] genannt.


Doebel

Michael Doebel der Ältere (* 1610 in Schweidnitz; † 1678 in Königsberg)[43] [44] war ein Bildhauer, der in und um Königsberg arbeitete. Er schuf 1664 das Denkmal für Johann von Kospoth im Königsberger Dom.

Pfeffer

Johannes und Friedrich Pfeffer waren Bildhauer, die im 17./18. Jahrhundert in und um Königsberg tätig waren. Ulbrich vermutet ein Verwandtschaftsverhältnis von Vater und Sohn. Grund dafür ist der zeitliche Abstand von 24 Jahren zwischen den Arbeiten von Johannes und Friedrich Pfeffer und der ähnliche Wirkungskreis.[45][46][47] Lt. Ulbrich gibt es genau drei exakt zuordenbare Werke von Johann und Friedrich Pfeffer (Altar in Cumehnen 1676, Altar und Kanzel in Goldap 1700, Altar in Schareyken 1720). Alle anderen Werke sind Zuschreibungen:

Königsberger Arbeiten

Die Bildhauerei von 1625 bis 1685 zeigte sich an der Portalgestaltung zahlreicher Königsberger Häuser.[74][75][76][77]




Adresse Haus Datierung Beschreibung Bild
Kneiphöfische Langgasse Nr. 27 Haus Max Aschmann, Weinhandlung „Steffens und Wolter“ 1636 Das Gebäude zeigte ein figurenreiches Außenportal aus Sandstein aus der Zeit um 1636. Die beiden Pilaster des Portals waren jeweils mit Hermen[78] geschmückt. Ein antikes, nach dem Vorbild des Pantheon in Rom in sieben Feldern unterteiltes, Tympanonfeld zeigte sich über dem Eingang. Die sieben Felder waren mit den alten Göttern geschmückt, darunter Jupiter, Merkur und Venus. Die Pilaster trugen ein verkröpftes Gebälk mit einem darüber befindlichen Sprenggiebel, geschmückt mit drei Giebelfiguren - Allegorien auf die Gerechtigkeit mit Waage, auf die Klugheit mit Schwert sowie auf die Treue mit Hund.[79] Beiderseits Nischen für Laternen, zwei Kellerportale.[80][81]
Altstädtischer Markt Nr. 6 Grisardsches Haus 1640 Das Gebäude zeigte ein aufwändiges Sandsteinsteinportal aus der Zeit um 1640 mit einem behelmten Mann und Frau als Karyatiden. Darüber befanden sich weibliche Figuren, Allegorien der Liebe und Treue. In den Zwickeln waren Genien dargestellt, Kränze reichend. Das Portal wurde von dem selben Bildhauer geschaffen, der auch das Außen- und Innenportal an der Kneiphöfischen Langgasse 27 schuf. Das Gebäude wurde 1895 abgebrochen. Das Portal gelangte in das Prussia-Museum.[82] Altstädter Markt Nr. 6, Steinportal
Kneiphöfische Langgasse Nr. 27 Max Aschmann, Weinhandlung „Steffens und Wolter“ 1635 Im Innern des Hauses befand sich ein reich mit Intarsien und Figuren dekoriertes Portal aus der Zeit um 1635 aus Eichenholz. Es zeigte zwei schön geschnitzte liegende weibliche Figuren im Gebälk.[83][84]
Fleischbänkenstraße Nr. 35 Groebensches Stipendienhaus 1640 Das Gebäude zeigte ein figurenreiches Außenportal aus Sandstein aus der Zeit um 1640.[85][86] Das Portal zeigte korinthische Säulen, die unten ornamentiert waren. Die Sockel der Säulen waren mit Löwenmasken geschmückt. Die Säulen trugen ein verkröpftes Gebälk, das mit Putten geschmückt war und auf dem sich drei Frauenfiguren befanden, Allegorien auf Reichtum, Geduld und Wahrheit. Das Gebäude wurde 1897 abgebrochen, das Portal wurde anschließend im Prussia-Museum ausgestellt.[87]Die Fassade des Hauses Fleischbänkenstraße 35 zeigte zwölf verschiedene männliche Köpfe und vier Masken im Fries unter den Fenstern des zweiten Stockwerks, ähnlich den Häusern in Danzig und den Niederlanden.[88] Fleischbänkenstraße 35, Portal
Tuchmacherstraße Nr. 11
(Königsberger Stadtteil Löbenicht)
unbekannt 17. Jahrhundert Die Stuckarbeiten wurden auf einem Geflecht dünner Holzstäbe aufgetragen und stammten aus dem 17. Jahrhundert[89][90][91]. Mühlpfordt zufolge sei die Decke „einzig in ihrer Art im ganzen Osten“.[92] Sie wurde 1898 sachgemäß von der dicken Gipsverputzung befreit, 1908 erworben und 1929 in das Stadtgeschichtliche Museum gebracht. Das Stuckrelief zeigte in vier Feldern die Geschichte Josephs in Ägypten nach 1.Mose 42/1, 42/6, 43/31 sowie 47/2. Fleischbänkenstraße 35, Portal
Roggenstraße Nr. 29
(Königsberger Stadtteil Altstadt)
unbekannt 17. Jahrhundert Ein „gutes Steinportal im Stichbogen“.[93] An den beiden Pfeilern erkannte man durch die herabhängenden, unten spitz zulaufenden Zapfen den niederländischen Einfluss, unter welchem es geschaffen wurde. Über dem Gesims war ein Oberlichtfenster, eingerahmt von Voluten und von gleichem Schmuckwerk bekrönt. Dazu verzierte, schmiedeeiserne Anker.[94] Roggenstraße Nr. 29, Portal
Polnische Gasse Nr. 9
(früher Steinhauptstraße)
unbekannt 1638 Ein „gutes Steinportal mit Rundbogen“[95] im „Ohrknorpelstil“[96], geschaffen in der Zeit um 1638 mit der Inschrift Soli Deo Gloria. Das Renaissanceportal schloss nach oben mit einem Gesims ab. Darüber befand sich ein kreisrundes Oberlichtfenster mit „teigartigen Ornamenten“.[97] Gekrönt wurde das Oberlichtfenster von einem Pinienzapfen. Polnische Gasse 9, Portal
Polnische Gasse Nr. 9
(früher Steinhauptstraße)
unbekannt 1638 Der im Erdgeschoss befindliche „Renaissancekamin“[98] von 1638 zeigte „Ohrmuschelverzierungen“.[99][100] Der Fries im Gebälk des Kamins zeigte in seiner Mitte das Relief Venus und Amor. Im oberen Geschoss war das Relief Opferung Isaaks zu sehen. Ein Pelikan krönte den Kamin.[101][102][103]
Wassergasse Nr. 39 unbekannt 1638 Das 1895 abgebrochene Gebäude zeigte ein Sandsteinportal aus der Zeit um 1635 von „guter, niederländischer Arbeit“.[104][105] Die Erdgeschosszone des doppelstöckigen Portals zeigte einige Köpfe, während im ersten Stockwerk des Portals die Figuren Mars und Venus dargestellt wurden. Auf den Giebelschrägen befanden sich zwei liegende Gestalten. Reste einer runden Wendeltreppe des Hauses wurden im Prussia-Museum ausgestellt. Hauptpfosten mit Halbgestalten, unten Maskenköpfe und Jagdtiere.[106]
Kneiphöfische Langgasse Nr. 59, Ecke der Magisterstraße unbekannt 1640 Bis 1890 schmückte das Haus ein Portal „ in niederländischen Formen“[107][108] mit Löwenköpfen. Das Sandsteinportal wurde im Stadtgeschichtlichen Museum ausgestellt. Wassergasse Nr. 39, Steinportal
Kneiphöfische Langgasse Nr. 59, Ecke der Magisterstraße unbekannt 1640 In seinem Flur befand sich „die schönste Wendeltreppe in Königsberg“.[109] Geschnitzte Hermen bildeten das Geländer der Wendeltreppe. Unten befand sich die Figur des Till Eulenspiegel. Die Bildhauerarbeit stammt aus der Zeit um 1640. Die Wendeltreppe wurde beim Abbruch des Hauses 1890 von Herrn von Below in seinem neugebauten Gutshaus Lugowen im Kreis Insterburg neu aufgestellt. „Für die Zeitbestimmung kann neben der Bildhauerform das Ohrmuschelwerk als wichtig herangezogen werden, die beide auf die Zeit gegen 1640 schließen lassen“. [110] Königsberg, Kneiphöfische Langgasse Nr. 59: „die schönste Wendeltreppe in Königsberg“.[111]
Altstädtische Langgasse Nr. 7, Ecke der Holzstraße Nr. 17 Die goldene Axt 1640 Im Erdgeschoss des Hauses befand sich die „schönste Zimmerdecke in Königsberg aus Holz geschnitzt“,[112] Altstädtische Langgasse 7, „schönste Zimmerdecke“[113]
Altstädtischer Markt Nr. 15 unbekannt 1640 Die Sandsteinfiguren, die das Haus krönten, wurden versetzt. Drei wurden auf ein Geschäftshausneubau aufgestellt. Eine andere Figur diente schließlich als Brunnenschmuck in der Ottokarstraße 22-24. Die übrigen Figuren, wie das Portal, Pilaster, Wappenhalterlöwen und die hölzerne Balkendecke wurden im Stadtgeschichtlichen Museum ausgestellt. Die einst reich vergoldeten Skulpturen bestanden teilweise aus gotländischem, teilweise aus Bremer Sandstein.[114]
Junkerstraße Nr. 6 Hagensche Hofapotheke 1654 Eine Sandsteinstatue von 1654 stand auf dem Renaissancegiebel. Diese stellte eine Allegorie auf die Hoffnung dar und war mit den Attributen Anker und Tauben ausgestattet. Dann fand sie ihren Platz auf erhöhtem Podest im Gebäude selbst.[115][116]
Altstädtische Bergstraße Nr. 29 unbekannt 1655 Stuckdecke, die in zwei kreisrunden Feldern, Vulkan, Venus sowie Armor und Herkules darstellte, der mit dem nemeischen Löwen ringt. Stuck 1655 renoviert 1770.[117]
Hans von Sagan unbekannt 1640 Holzbildhauerei. Nach der Tracht eine Bildhauerei aus der Zeit um 1630 oder 1640.[118]
Ehrenpforte für den Kurfürsten unbekannt 1641 Anlässlich des Einzuges des Kurfürsten in Königsberg am 31. Oktober 1641 wurden vier Ehrenpforten errichtet, wovon die Ehrenpforte der Altstadt den aufwändigsten Bildwerkschmuck aufwies. Die Dekoration zeigte „Statuen, Figuren, Pyramiden, Fahnen, gemalten Bildern, Ornamenten und Inschriften“.[119][120]

Von 1685 bis 1750[121]

Die „eigentliche Barockzeit“[122] der Bildhauerkunst in Ostpreußen umfasst die Zeit von 1685 bis 1750. Diese Zeit gilt laut Anton Ulbrich als die „zweite große Blütezeit der Bildnerei in Ostpreußen“.[123] Der eigentliche Barockzeit ist in zwei Abschnitte unterteilt: Die Zeit mit der „Vorherrschaft der gewundenen Säule“[124] bis etwa 1710 und die Zeit mit „nischenförmigen Altaraufsätzen“[125] von 1710 bis um 1750.

Doebel

Johannes Christoph Doebel (* 1640; † 1713 in Berlin)[126][127][128] war Gehilfe seines Vaters Michael Doebel und schuf zahlreiche Arbeiten in und um Königsberg. Der große Kurfürst gewährte Johann Michael Doebel ein Reisestipendium, das ihn nach Holland, Frankreich, Italien, Sizilien, Malta und Alexandria brachte. Er studierte Architektur und Bildhauerkunst und kehrte im Jahre 1658 nach Königsberg zurück, wo er als Gehilfe seines Vaters Michael Doebel tätig war.


Urkundliche Werke


Zuschreibungen[135]

Laut Ulbrich sind Zuschreibungen an Johannes Christoph Doebel eindeutig möglich: „Die Kunstformen des Johannes Christoph Doebel haben ein so ausgesprochenes persönliches Gepräge, daß sich ihm eine ganze Reihe von Schnitzwerken ohne urkundliche Unterlagen mit unbedingter Bestimmtheit zuweisen lassen können.“[136]

  • 1674/1675: Wandgrabmal der Euphrosina von Brock in der Pfarrkirche Preußisch Holland.[137] Euphrosina von Brock war eine Geborene von Schlieben, Komturin zu Wittersheim in Westfalen und Hauptfrau zu Holland.[138] Sie war verheiratet mit Achatius von Borck, Hauptmann von Holland.
  • 1681/1684: Wandgrabmal der Elisabeth Preuck in der Deutschen Kirche in Tilsit. Elisabeth Preuck war verheiratet mit Gabriel Preuck.[139]
  • 1684/1688: Wandgrabmal des Bartholomäus Behm und Frau Catharina Pollia im Dom in Königsberg.[140]
  • 1685/1690: Beichtstuhl in der evangelischen Pfarrkirche in Fischhausen. Tür des Beichtstuhls mit der Darstellung Christi. Auf dem Deckel des Beichtstuhls befindliche Engel mit Leidenswerkzeugen.[141]
  • 1688: Wandgrabmal des Johann Dietrich von Tettau in der evangelischen Pfarrkirche in Schönbruch.[142]
  • 1690: Altaraufsatz und Beichtstuhl in der evangelischen Pfarrkirche in Schönbruch.[143]


Peucker

Christoph Peucker (* 1662 in Königsberg; † 1735 in Rößel)[149] auch Peukert, Peickert und Peichert lebte und arbeitete als Bildhauer in Königsberg. Zwischen 1711 und 1715 zog er nach Rößel, wo er vor 1724 von dem Fürstbischof in Heilsberg engagiert wurde.

Urkundliche Werke[150]
Zuschreibungen


Kraus

Die Königsberger Rathausdecke soll Ulbrich zufolge von Joseph Anton Kraus, dem Meister des Festsaales von Schloss Schlobitten gestaltet worden sein. [175]Ulbrich zufolge forderte der Burggraf Alexander den Bildhauer Ende 1707 in einem Schreiben an Andreas Schlüter aus Berlin an.[176]

Poertzel

Matthias Poertzel († 1730 in Königsberg) und sein Bruder Johann Georg Poertzel († 1706 in Königsberg),[177] auch Pertzel, Pirzel, Piertzell, Pritzell, Bürtzel, waren ab 1695 als Bildhauer in Königsberg tätig. Am 5. April 1703 erhielten die Brüder Poertzel den Auftrag, den Stadtverordnetensaal im kneiphöfschen Junkerhof zu stuckieren.[178]


Schmidt

Johann Christian Schmidt (*1701; + 18. Mai 1759 in Rößel) wurde als Sohn des 1656 geborenen Johannes Schmidt geboren. Johann Christian Schmidt ging zu Beginn der 1720er Jahre nach Rößel, wo er 1724 Schöppe war. Im Jahre 1724 wird er als ein in Rößel tätiger Bildhauer und Bürger genannt, als er Elisabeth, die Tochter des Tischlers und Bürgers Christopck Peucker heiratete. Bei Peucker in Rößel arbeitete er vermutlich als Bildhauer.[179]

Urkundliche Werke [180]
  • 1732: Steinbildwerk der unbefleckten Empfängnis Marias im Kirchhof der Wallfahrtskirche Heiligen Linde [181]
  • 1738: Hochaltar in der katholischen Kreuzkirche bei Braunsberg [182]
  • 1752: Kanzel der katholischen Pfarrkiche in Freudenberg [183]


Zuschreibungen [184]
  • 1740: Kanzel in der katholischen Pfarrkirche in Süßenthal. [185]
  • 1745: Kanzel in der katholischen Pfarrkirche zu Schlitt (Skolity).[186], Kreis Heilsberg. [187]
  • 1737: Gestalt des segnenden Heilands mit der Kreuz-Erdkugel in der Guttstadter Straße in Allenstein. [188]
  • 1750: Standbild der Maria in Glockstein. [189]
  • 1752: zwei Sandstein-Standbilder auf dem Kirchhof der Klosterkirche in Springborn. [190]
  • 1756: Standbild des hl. Johannes von Nepomuk in Wormditt auf der Brücke über das Flüßchen Derewenz.[191]
  • 1756: Standbild der hl. Katharina.[192]
  • 1752: Kanzel in der Katholischen Pfarrkirche in Freudenberg.[193]
Frey
Wormditt, Hochaltar, Bildhauer
Wormditt, Beichtstuhl, Bildhauer

Der Bildhauer Johannes Frey aus Braunsberg schuf zahlreiche Werke:

  • Urkundlich belegte Werke:
    • 1753: Hochaltar in der Pfarrkirche der St. Katharinenkirche in Braunsberg.[194]

Die Zeit des Rokokos von 1750 bis 1790

Gedofsky, Schmidt, Suhse und Grabowski

Zu den von Anton Ulbrich aufgezählten Bildhauer des Rokoko in Ostpreußen zählen Gedofsky (Gedowsky[199] oder Endofsky[200][201]), Andreas Schmidt, Friedrich Suhse sowie Grabowski.

Andreas Schmidt war in den 60er Jahren bis 1785 in Königsberg tätig. Andreas Schmidt (* 1726 in Rößel; † 1790 in Königsberg)[202][203] wanderte als Bildhauergeselle nach Polen ein, wo er zuerst in Lissa und ab 1758 bis 1785 in Königsberg in Preußen lebte und arbeitete. Sein Sohn Maximilian (* 1758 in Lissa; † 1826 in Königsberg),[204][205] war auch als Bildhauer tätig.

Gedofsky schuf 1764 das Orgelgehäuse in Insterburg.[206] Zudem das Orgelgehäuse der Altstädtischen Kirche zu Königsberg mit musizierenden Engeln an der Orgel von Adam Gottlob Casparini.[207][208] Das Rokoko-Orgelgehäuse befand sich zuerst in der alten Altstädtischen Kirche und wurde 1895 für die städtischen Kunstsammlungen für 500 Mark erworben. Auch die Rokokoausstattung wie Türen und Orgelgehäusen der Königsberger Kirchen aus der Zeit um 1770 werden ihm zugeschrieben. Darunter das Orgelgehäuse der Löbenichtschen Kirche St. Barbara von 1782.

Der Tischlermeister Friedrich Suhse schuf die Altarkanzel in der Löbenichtsche St. Barbarakirche (1776). Die Predella auf dem Altar war von „Rococoranken umrahmt“,[209] das dort befindliche Bild zeigte das letzte Abendmahl. Über der Predella erhob sich die „Kanzel in Rococoformen“.[210] Altar und Kanzel umschloss ein architektonischer Aufbau von je drei kompositen Säulen auf hohen Sockeln. Die Säulen trugen das verkröpfte, nach oben ausladende, hohe Gebälk samt Gesims. Darüber erhoben sich Voluten, in deren Mitte war das Auge Gottes in der Strahlenglorie dargestellt. Mühlpfordt zufolge war das Werk „ganz vorzüglich geschnitzt“.[211][212]

Der Tischlermeister Grabowski schuf die Kanzel der Tragheimer Kirche (1784). Die „Rokokokanzel“[213] zeigte eine „Rokokoschnitzerei mit leichtem klassizistischen Anklang, aber hervorragend schön“.[214][215]

Rokokowerke in Kirchen[216]

Ort, Gegenstand Bildhauer Datierung Beschreibung Bild
Neuroßgärter Kirche, Orgelgehäuse unbekannt 1737 Die Orgel wurde 1737 von Georg Siegmund Casparini geschaffen. In den weitausladenden seitlichen Einfassungen befanden sich die Figuren von zwei fliegenden Posaunenengeln und zwei musizierende Engel.[217] Königsberg, Neuroßgärter Kirche, Orgelgehäuse.
Altroßgärter Kirche, Orgelgehäuse unbekannt 1753 Laut Adolf Boetticher hatte das Orgelgehäuse Formen, „die den Übergang vom Barock zum Rococo“[218] zeigten. Zwei Hermen trugen das Orgelgehäuse. An der Orgelempore befanden sich Putten. Laut Mühlpfordt versinnbildlichte das Orgelgehäuse die „Übergangszeit Barock-Rokoko“.[219] Man zog über die Karyatiden richtige Leinenhemden, welche mit Ölfarbe gesteift wurden. Königsberg, Altroßgärter Kirche, Orgelgehäuse.
Haberberger Trinitatis-Kirche, Orgelgehäuse unbekannt 1753 Die Orgel zeigte ein „Rococogehäuse“[220] mit musikalischen Emblemen. Es zeigte die Figur des König David über der Klaviatur, daneben zwei Hermen, die das Gehäuse trugen. Gekrönt wurde das Rokokogehäuse von musizierenden Putten.[221] Laut Mühlpfordt zählte es zu den „schönsten ostpreußischen Rokokowerken“.[222] Königsberg, Haberberger Kirche, Kanzel (links) u. Orgelgehäuse (rechts).
Haberberger Trinitatis-Kirche, Altar unbekannt 1756 Der Altar war laut Adolf Boetticher eine „gute Rococoarbeit“.[223] Mühlpfordt zufolge war er „recht vom Geist des Rokoko erfüllt“.[224] Sechs korinthische Säulen trugen das Gebälk, an ihnen standen Figuren, Allegorien auf Glaube und Liebe. Auf dem First standen andere Figuren, Allegorien auf Hoffnung und Geduld. Als Krönung das Dreieck, bestehend aus Wolken und Strahlen, flankiert beiderseits von Putten.[225] Königsberg, Haberberger Kirche, Hochaltar.
Haberberger Trinitatis-Kirche, Kanzel unbekannt 1756 Die Kanzel ruhte auf einer „Rococosäule“.[226] Die Seiten der Kanzel zeigten die vier Evangelisten in Holz. Der Schalldeckel ruhte auf vier Pilastern und wurde von einem posaunenblasenden Engel gekrönt. Die Kanzel wurde von den Kaufmannsgehilfen des Haberbergs gestiftet.[227] Unter der Kanzel befand sich eine Kartusche mit der Inschrift: „Beständiges Denkmal der Christlichen Wohltätigkeit, dank welcher diese Kanzel Gott zu Ehren verfertigen lassen, die sämtlichen Kauff- und Handlungsgesellen der Stadt Königsberg Anno 1756“.[228] Königsberg, Haberberger Kirche, Inneres mit Kanzel (rechts).
Steindammer Kirche, Kanzel unbekannt 1760 Die Kanzel ist laut Mühlpfordt nebst der Treppentür „sehr schönes Rokoko“.[229] Auf dem Schalldeckel steht ein posaunenblasender Engel. Mühlpfordt schreibt die Kanzel dem Meister der Haberberger Kanzel zu. Königsberg, Steindammer Kirche, Kanzel.
Sackheimer Kirche, Kanzel unbekannt 1771 Laut Mühlpfordt besaß die Sackheimer Kirche eine „schöne Rokokokanzel“,[230] die ornamentalen Schmuck aufwies. Sie befand sich an der Nordseite des Mittelschiffs und war laut Adolf Boetticher eine „Rococoarbeit von gefälligen Formen“.[231] Gekrönt wurde die Kanzel von einem „Rococo-Schnörkel“.[232] Sackheimer Kirche, Kanzel
Löbenichtsche St. Barbarakirche, Altarkanzel Tischlermeister Friedrich Suhse 1776 Die Predella auf dem Altar war von „Rococoranken umrahmt“,[233] das dort befindliche Bild zeigte das letzte Abendmahl. Über der Predella erhob sich die „Kanzel in Rococoformen“.[234] Altar und Kanzel umschloss ein architektonischer Aufbau von je drei kompositen Säulen auf hohen Sockeln. Die Säulen trugen das verkröpfte, nach oben ausladende, hohe Gebälk samt Gesims. Darüber erhoben sich Voluten, in deren Mitte war das Auge Gottes in der Strahlenglorie dargestellt. Mühlpfordt zufolge war das Werk „ganz vorzüglich geschnitzt“.[235]
Löbenichtsche St. Barbarakirche, Orgel unbekannt 1782 Die von Hoforgelbaumeister Preuß erbaute Orgel zeigt aufwändige „Rococoformen“ [236]
Tragheimer Kirche, Kanzel Tischlermeister Grabowski 1784 Tischlermeister Grabowski († nach 1784 in Königsberg) schuf die „Rokokokanzel“.[237] Mühlpfordt zufolge war es eine „Rokokoschnitzerei mit leichtem klassizistischen Anklang, aber hervorragend schön“.[238][239] Tragheimer Kirche, Kanzel.
Tragheimer Kirche, Hochaltar Christian Benjamin Schulz 1792 Der Altaraufsatz zeigte je drei auf Sockeln stehende, korinthische Säulen, die ein ornamentiertes, verkröpftes Gebälk trugen. Zwischen den Säulen befanden sich Figuren, links eine Allegorie auf die Liebe, rechts eine auf den Glauben. Zwischen den mittleren Säulen befand sich ein Ölgemälde, das Jesus zeigte. Das zweite Geschoss des Altaraufsatzes zeigte rechts und links je einen Pfeiler. Die Pfeiler wurden an der Seite flankiert von einer Volute. Zwischen den Pfeilern schien das Tageslicht durch ein Fenster durch. Zwischen den beiden Pfeilern strebten ornamentierte Viertelkreise empor, auf denen Putten saßen. Die Pfeiler wurden von Wolken mit Strahlen gekrönt.[240][241] Tragheimer Kirche, Altar.

Gartenschmuck

Im Saturgus’schen Garten am Neuen Graben Nr. 6 bis 8 befanden sich acht drei Meter hohe Rokokofiguren: vier Putten aus dem Jahr 1753 und vier Rokokovasen aus dem Jahr 1770. Die Vasen waren mit Rocaillen und Putten, die Trauben aßen, geschmückt. Am geschweiften Sockel befand sich das Wappen des Kommerzienrates Friedrich Saturgus, das drei Pentagramme im ovalen Feld zeigte, zudem eine achteckige Muschelgrotte, wo Kronleuchter und Fußboden mit Wasserstrahlen ausgestattet waren. Drei Masken aus Muscheln und bunten Steinchen schmückten die Wände. Zudem befanden sich dort eine Reihe Porzellanfigürchen und zwei chinesische Pagoden, die Kopf und Hand bewegten. Die Muschelgrotte war innen ganz mit Spiegeln, Muscheln und Steinchen mosaiziert .[242]

Die Zeit des Klassizismus und des Empire von 1790 bis 1825.

Die klassizistische Zeit der Bildhauerei ist die „Zeit der Ruhe. Die Die Bewegungen und Stellungen werden gemessener und gesetzmäßiger und alles Übertriebene wird vermieden“.[243] Es erscheinen „allgemeine, kalte, oft blutlose Gestalten“.[244]

Einzelnachweise

  1. Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929.
  2. Hermann Ehrenberg: Die Kunst am Hofe der Herzöge von Preußen, Verlag von Giesecke  Devrient, Berlin und Leipzig 1899.
  3. vgl. Ulbrich, S. 9-22.
  4. Ulbrich, S. 7: „Geschichtlicher Abriß der Bildnerei von der gotischen Zeit bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Die Zeit bis 1525.“
  5. Ulbrich, S. 7.
  6. vgl. Ulbrich, S. 7.
  7. Fotographie von der „Madonna auf der Mondsichel“ auf ostpreussen.net
  8. vgl. Ulbrich, S. 13.
  9. Ulbrich, S. 17: „Die Zeit von 1525 bis gegen 1590“
  10. Ulbrich, S. 9f.
  11. Ulbrich, S. 17.
  12. Ulbrich, S. 18.
  13. vgl. Ehrenberg, S. 68: „Dreizehn Jahre später kam der Büchsenmeister Stephan Vischer aus Nürnberg nach Königsberg; sein Vorname ist uns unter den Angehörigen Peter Vischers sonst niemals begegnet, es ist aber immerhin auffallend, wenn eine Mann dieses Zunamens, der aus Nürnberg stammt, behauptet, er verstünde Kupfer und Messing zu gießen…“
  14. vgl. Ulbrich, S. 18f.
  15. Ehrenberg; S. 34 Jakob Binck und Cornelis Floris.
  16. vgl. Ulbrich, S. 17.
  17. Ehrenberg, S. 34.
  18. vgl. Ehrenberg, S. 35.
  19. vgl. Ehrenberg, S. 34-42.
  20. vgl. Ehrenberg, S. 39.
  21. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 21.
  22. Boetticher, S. 86, (S. 87: Abbildung 65): Im Moskowitzer Saal steht ein Kamin in den Formen der Spätrenaissance, das Gesims auf zwei Atlanten ruhend, die Ornamentik durchweg kräftig, aber nicht fein.
  23. Ulbrich, S. 23.
  24. Ulbrich, S. 23.
  25. Ulbrich, S. 23.
  26. vgl. Ulbrich, S. 74f.
  27. Ulbrich, S. 23.
  28. Ulbrich, S. 23.
  29. Vorlage:ThB
  30. Anton Ulbrich:Der Bildhauer Alexander Krause. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 74-76.
  31. vgl. Ulbrich, S. 455.
  32. vgl. Dehio u.a., S. 369.
  33. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 111f.
  34. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 121.
  35. Martin Konrad: Hans von Mildert, genannt der Deutsche. Ein Königsberger Bildhauer im Kreise des Rubens und seiner ostpreußischen Frühzeit. In: Mitteilungen der Verfasser für Geschichte von Ost- und Westpreußen Jahrgang VI. S. 53–56. Königsberg 1932.
  36. Dehio (1952), S. 381.
  37. Dehio (1952), S. 381.
  38. Dehio (1952), S. 381.
  39. Der Artikel folgt Anton Ulbrich, Herbert Ehrenberg etc: Anton Ulbrich beschreibt den Stil und zählt anschließend die Künstler(Familien) mit Werken auf.
  40. Ulbrich, S. 23.
  41. Ulbrich, S. 23.
  42. Ulbrich, S. 46.
  43. Vorlage:ThB
  44. Anton Ulbrich:Die Bildhauerfamilie Döbel in Königsberg. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 238–248.
  45. Anton Ulbrich:Die Bildhauerfamilie Pfeffer in Königsberg. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 249-270.
  46. Anton Ulbrich: Die Altaraufsätze in der evangelischen Neuroßgärter Kirche in Königsberg und der evangelischen Kirche in Landsberg. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 256-259.
  47. Anton Ulbrich: Arbeiten in Anschluß an den Altaraufsatz in Cumehnen - der Altaraufsatz in der evangelischen Altroßgärter Kirche in Königsberg . In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 259-261.
  48. vgl. Ulbrich, S. 250f.
  49. vgl. Ulbrich, S. 251f.
  50. vgl. Ulbrich, S. 251f.
  51. vgl. Ulbrich, S. 252.
  52. vgl. Ulbrich, S. 259.
  53. vgl. Ulbrich, S. 252f.
  54. vgl. Ulbrich, S. 255.
  55. vgl. Ulbrich, S. 260f.
  56. Ulbrich, S. 260.
  57. vgl. Ulbrich, S. 251f.
  58. vgl. Ulbrich, S. 254.
  59. vgl. Ulbrich, S. 262.
  60. vgl. Ulbrich, S. 261 und S. 262.
  61. vgl. Ulbrich, S. 249.
  62. vgl. Ulbrich, S. 251f.
  63. vgl. Ulbrich, S. 262f.
  64. vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 265.
  65. vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 264.
  66. vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 266, 267.
  67. vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 269.
  68. vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 265.
  69. vgl. Ulbrich, S. 263 und S. 267 und S. 270.
  70. vgl. Ulbrich, S. 263.
  71. vgl. Ulbrich, S. 268.
  72. vgl. Ulbrich, S. 269.
  73. vgl. Ulbrich, S. 263.
  74. Anton Ulbrich:Die Haustür und innere Türumrahmung Kneiphöfische Langgasse Nr. 27. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 162.
  75. Anton Ulbrich: Die ehemalige Haustür Altstädtischer Markt Nr. 6. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 163.
  76. Anton Ulbrich: Die Haustür Fleischbänkenstraße Nr. 35 . In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 164.
  77. Anton Ulbrich: Verschiedene andere Arbeiten . In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 164-170.
  78. Mühlpfordt (1970), S. 221: Karyatiden
  79. Boetticher bezeichnet diese als Allegorien auf Freiheit, Begierde und Gerechtigkeit.
  80. vgl. Boetticher, S. 371–373, und Abbildung 237 Äußeres Portal Kneiphöfische Langgasse Nr. 27, Abb. 238 Inneres Portal Kneiphöfische Langgasse Nr. 27
  81. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 221.
  82. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 222.
  83. vgl. Boetticher, S. 371–373, und Abbildung 237 Äußeres Portal Kneiphöfische Langgasse Nr. 27, Abb. 238 Inneres Portal Kneiphöfische Langgasse Nr. 27
  84. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 221.
  85. Köster, S. 231: Bauzeit 1640
  86. Mühlpfordt (1970), S. 222: Bauzeit 1640
  87. vgl. Boetticher, S. 372–373, und Abbildung 239 Portal am Gröbenschen Sipendienhaus
  88. vgl. Anton Ulbrich: Die Haustür Fleischbänkenstraße Nr. 35 . In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 164.
  89. Anderson (1929), S. 5.
  90. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 212.
  91. Ulbrich (1929), S. 18.
  92. Mühlpfordt (1970), S. 212.
  93. Boetticher, S. 225: Roggenstraße Nr. 29
  94. Boetticher, Abb. 161, S. 224: Roggenstraße Nr. 29
  95. Boetticher, S. 225: Polnische Gasse Nr. 9
  96. Mühlpfordt (1970), S. 224.
  97. Boetticher, S. 225: Polnische Gasse Nr. 9
  98. Mühlpfordt (1970), S. 224.
  99. Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 167.
  100. Mühlpfordt (1970), S. 211.
  101. Mühlpfordt (1970), S. 224: „Bekrönung mit verbrennendem Phönix.“
  102. Boetticher, S. 220: Polnische Gasse Nr. 9, Abbildung 157 Portal am Hause Polnische Gasse Nr. 9
  103. Boetticher, S. 221: Polnische Gasse Nr. 9, Abbildung 158 Kamin aus dem Hause Polnische Gasse Nr. 9
  104. Boetticher, S. 214
  105. Mühlpfordt (1970), S. 224: „niederländische Arbeit“.
  106. Anton Ulbrich: Verschiedene andere Arbeiten . In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 168.
  107. Boetticher, S. 369.
  108. Mühlpfordt (1970), S. 225.
  109. Boetticher, S. 369.
  110. Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 168.
  111. Boetticher, S. 369.
  112. Boetticher, S. 215, Abb. 152: Altstädtische Langgasse Nr. 7, Zimmerdecke
  113. Boetticher, S. 215, Abb. 152: Altstädtische Langgasse Nr. 7, Zimmerdecke
  114. Mühlpfordt (1970), S. 223.
  115. Boetticher, S. 100.
  116. Mühlpfordt (1970), S. 225.
  117. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 225.
  118. Anton Ulbrich: Verschiedene andere Arbeiten . In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 169.
  119. Anton Ulbrich: Verschiedene andere Arbeiten . In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 170.
  120. vgl. Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 145.
  121. vgl. Ulbrich, S. 276:„Die Bildhauerei von 1685 bis 1750. Die Zeit der Barockkunst in Ostpreußen“
  122. Ulbrich, S. 23.
  123. Ulbrich, S. 23.
  124. Ulbrich, S. 23.
  125. Ulbrich, S. 23.
  126. Vorlage:ThB
  127. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 60f.
  128. vgl. Ulbrich, S. 299f.
  129. vgl. Ulbrich, S. 304.
  130. vgl. Ulbrich, S. 303 und S. 304, 305, 306.
  131. vgl. Ulbrich, S. 301 und S. 302.
  132. vgl. Ulbrich, S. 310.
  133. vgl. Ulbrich, S. 310.
  134. vgl. Ulbrich, S. 310.
  135. vgl. Ulbrich, S. 311f.
  136. Ulbrich, S. 311.
  137. vgl. Ulbrich, S. 311.
  138. vgl. Ulbrich, S. 312.
  139. vgl. Ulbrich, S. 311, 312.
  140. vgl. Ulbrich, S. 311 und S. 313.
  141. vgl. Ulbrich, S. 311, 312 und S. 313.
  142. vgl. Ulbrich, S. 316.
  143. vgl. Ulbrich, S. 317.
  144. vgl. Ulbrich, S. 314.
  145. vgl. Ulbrich, S. 318, 319, 320.
  146. vgl. Ulbrich, S. 310.
  147. vgl. Ulbrich, S. 310.
  148. vgl. Ulbrich, S. 311 und S. 313.
  149. Anton Ulbrich:Bildhauer Christoph Peucker.. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 553-575.
  150. vgl. Ulbrich. S. 554.
  151. vgl. Ulbrich. S. 554f.
  152. vgl. Ulbrich. S. 554f.
  153. vgl. Ulbrich. S. 555.
  154. vgl. Ulbrich. S. 555.
  155. vgl. Ulbrich. S. 554 und 556.
  156. vgl. Ulbrich. S. 557.
  157. vgl. Ulbrich. S. 555.
  158. vgl. Ulbrich. S. 554 und 556.
  159. vgl. Ulbrich. S. 555.
  160. vgl. Ulbrich. S. 555.
  161. vgl. Ulbrich. S. 554f.
  162. vgl. Ulbrich. S. 555, 556, 558.
  163. vgl. Ulbrich, S. 560 und S. 574.
  164. vgl. Ulbrich, S. 574.
  165. vgl. Ulbrich, S. 560 und S. 562, 563.
  166. vgl. Ulbrich, S. 560 und S. 563.
  167. vgl. Ulbrich, S. 565, 566 und 567.
  168. vgl. Ulbrich, S. 567.
  169. vgl. Ulbrich, S. 568.
  170. vgl. Ulbrich, S. 569 und 570.
  171. vgl. Ulbrich, S. 570.
  172. vgl. Ulbrich, S. 571 und S. 573.
  173. vgl. Ulbrich, S. 574 und S. 575.
  174. vgl. Ulbrich, S. 575.
  175. Ulbrich, S. 426: „Die Gebrüder Pörtzel kommen nach unserem Ermessen für die Ausführung der Rathausdecke nicht in Betracht […] Wenn ein einheimischer Bildhauer genannt werden soll, der die hierfür nötigen Fähigkeiten besessen hat, so ist es Kraus, der Meister des Schlobitter Festsaales und anderer trefflicher Bildnereien. Hier wie dort wird man durch Vergleich verwandte stilistische Merkmale in der Kopfbildung , der Haaranordnung und andere Einzelheiten finden, die alle die angedeutete Vermutung unterstützen“.
  176. Anton Ulbrich:Der Bildhauer Kraus, Krauß oder Kruse. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 454-462.
  177. Vorlage:ThB
  178. Anton Ulbrich:Der Bildhauer Johann Georg und Matthias Pörtzel. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 427-429.
  179. vgl. Ulbrich, S. 594f.
  180. vgl. Ulbrich, S. 595f.
  181. vgl. Ulbrich, S. 595.
  182. vgl. Ulbrich, S. 595 und S. 596 und S. 602.
  183. vgl. Ulbrich, S. 595 und S. 597.
  184. vgl. Ulbrich, S. 598f.
  185. vgl. Ulbrich, S. 598.
  186. vgl. Ulbrich, S. 603.
  187. vgl. Ulbrich, S. 598.
  188. vgl. Ulbrich, S. 599.
  189. vgl. Ulbrich, S. 599 und S. 600.
  190. vgl. Ulbrich, S. 600.
  191. vgl. Ulbrich, S. 600.
  192. vgl. Ulbrich, S. 601.
  193. vgl. Ulbrich, S. 603.
  194. vgl. Ulbrich, S. 610, Abb. 765 und Tafel 37.
  195. vgl. Ulbrich, S. 610.
  196. vgl. Ulbrich, S. 611.
  197. vgl. Ulbrich, S. 611 und S. 613.
  198. vgl. Ulbrich, S. 613.
  199. vgl. Ulbrich, S. 723.
  200. vgl. Boetticher, S. 48.
  201. Anton Ulbrich:Bildhauer Gedofsky in Königsberg. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 723-726.
  202. Vorlage:ThB
  203. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 157f.
  204. Vorlage:ThB
  205. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 159.
  206. vgl. Ulbrich, S. 723.
  207. vgl. Ulbrich, S. 724f.
  208. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 80f.
  209. Boetticher, S. 268.
  210. Boetticher, S. 268.
  211. Mühlpfordt (1970), S. 181.
  212. Anton Ulbrich: Die Tischlermeister Suhse und Grabowski in Königsberg . In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 729.
  213. Mühlpfordt (1970), S. 85.
  214. Mühlpfordt (1970), S. 85.
  215. vgl. Boetticher, S. 127.
  216. Anton Ulbrich: Rokokowerke in Königsberger evangelischen Kirchen. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Endes des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 716-722.
  217. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 241.
  218. Boetticher, S. 137.
  219. Mühlpfordt (1970), S. 241.
  220. Boetticher, S. 389.
  221. vgl. Boetticher, S. 389.
  222. Mühlpfordt (1970), S. 241.
  223. Boetticher, S. 385.
  224. Mühlpfordt, S. 241.
  225. vgl. Boetticher, S. 389.
  226. Boetticher, S. 389.
  227. vgl. Mühlpfordt, S. 241.
  228. Boetticher, S. 389.
  229. Mühlpfordt (1970), S. 242.
  230. Mühlpfordt (1970), S. 243.
  231. Boetticher, S. 170.
  232. Boetticher, S. 170.
  233. Boetticher, S. 268.
  234. Boetticher, S. 268.
  235. Mühlpfordt (1970), S. 181.
  236. Boetticher, S. 274.
  237. Mühlpfordt (1970), S. 85.
  238. Mühlpfordt (1970), S. 85.
  239. vgl. Boetticher, S. 127.
  240. vgl. Boetticher, S. 125.
  241. vgl. Mühlpfordt (1970), S. 163.
  242. Anton Ulbrich:Bildhauerischer Gartenschmuck in Königsberg. Die Bildhauereien im Garten des Zschockschen Stiftes in Königsberg i.Pr., Neuer Graben Nr. 6 bis 8.. In: Anton Ulbrich:Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870, 2 Bände, Königsberg 1926-1929, S. 727-728.
  243. Ulbrich, S. 24.
  244. Ulbrich, S. 24.