Strothe (Korbach)

Strothe
Stadt Korbach
Koordinaten: 51° 17′ N, 8° 56′ OKoordinaten: 51° 16′ 57″ N, 8° 56′ 15″ O
Höhe: 338 m ü. NHN
Fläche: 3,57 km²[1]
Einwohner: 230[2]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631

Strothe ist einer der kleinen Stadtteile der Kreisstadt Korbach des nordhessischen Landkreises Waldeck-Frankenberg.

Geographie

Strothe ein kleiner Vorort der 5 km entfernten Kreisstadt Korbach. Der ländlich geprägte Ort liegt im Quellgebiet der Werbe in windgeschützter Lage und ist von zusammenhängenden Waldgebieten umgeben. Im Südwesten der Gemarkung befindet sich das Strother Moor, ein 1,59 ha großes flächenhaftes Naturdenkmal.

Vorgeschichte

Im sogenannten „Streitholz“, einem Waldgebiet in Richtung Korbach, befinden sich Grabhügel aus der Bronzezeit, die darauf schließen lassen, dass schon in früher Vorzeit das Gebiet um das heutige Strothe besiedelt war.

Lage der Grabhügel: 51° 16′ 39,3″ N, 8° 55′ 17,1″ O

Geschichte

In der ältesten bekannten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 1251[1] verkauften die Herren von Gudenberg Güter aus „Strot“ an das Kloster Volkhardinghausen. Im Jahr 1401 schrieb Graf Otto III. von Waldeck einen Hof genannt „zu der Strutt“ zu Lehen aus. 1510 gehörte das Dorf dem Grafen Philipp III. von Waldeck-Eisenberg. Anfang des 18. Jahrhunderts wird ein „Gesundbrunnen“ am Rand des Orts erwähnt, der aber nach einigen Jahren wieder vertrocknet war.

Zum 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Strothe im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[3][4] Die Gemeinde Strothe hatte eine Gemarkungsfläche von 3,57 km².[5] Für Strothe, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Strothe angehörte:[1][7]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1541: 9 Häuser
• 1738: 23 Häuser
• 1770: 26 Häuser, 142 Einwohner
Strothe: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
142
1800
  
?
1834
  
230
1840
  
235
1846
  
222
1852
  
273
1858
  
231
1864
  
218
1871
  
223
1875
  
207
1885
  
239
1895
  
213
1905
  
216
1910
  
204
1925
  
240
1939
  
230
1946
  
371
1950
  
355
1956
  
278
1961
  
239
1967
  
244
1971
  
262
1980
  
220
1990
  
223
1995
  
213
2000
  
237
2005
  
250
2010
  
239
2011
  
243
2015
  
226
2020
  
230
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Korbach[8][2]; Zensus 2011[9]

Religion

Es wird eine Kirche am Südrand des Ortes an einem kleinen Platz erwähnt, die in den Jahren 1652/53 durch eine Saalkirche in Fachwerkbauweise ersetzt wurde. Diese wurde 1935 vollständig erneuert und schließlich 1971 wegen Baufälligkeit abgerissen. Strothe wurde 1571 „als mit der Pfarrei Meineringhausen verbunden“ und Ende des 16. Jahrhunderts aber als vom „Grafen von Waldeck verliehene Pfarrei“ bezeichnet. Noch 1950 war Strothe Filialort der Kirchengemeinde Meineringhausen und ab 218 bildeten die die beiden Orte zusammen mit Höringhausen einen kirchlichen Gesamtverband.

Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein.

Regelmäßige Veranstaltungen

Alljährlich im Mai findet die Salatkirmes statt. Der Ursprung der Kirmes geht auf das Jahr 1652, verbunden mit einer Kircheneinweihung zurück.

Literatur

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Am 1. Juli 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Korbach.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Strothe, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 407.
  5. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 276
  6. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 104, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.