Radu Negulescu

Radu Negulescu, nach 1980 Johann R. Wolf (* 22. März 1941 in Bistrița, deutsch Bistritz), ist ein rumänisch-deutscher Frauenarzt und ehemaliger rumänischer Tischtennisnationalspieler aus den 1960er Jahren. Er wurde 1960 Vizeeuropameister.

Sportlicher Werdegang

Bereits in seiner Jugend erzielte Radu Negulescu mehrere Erfolge bei Jugendeuropameisterschaften: 1958 siegte er im Doppel mit Gheorghe Cobirzan und mit der Mannschaft, ein Jahr später holte er den Titel im Einzel, Doppel mit Adalbert Rethi und Mixed mit Mariana Barasch. 1960 wurde er erstmals für die Europameisterschaft nominiert. Dabei erzielte er seinen größten Erfolg, indem er im Einzel Vizeeuropameister hinter dem Ungarn Zoltán Berczik wurde. Auch im Mixed mit Angelica Rozeanu holte er Silber. Bei den Europameisterschaften 1964, 1966 und 1968 gewann er keine Medaille mehr. Von 1959 bis 1967 nahm er an fünf Weltmeisterschaften teil. Bei den Balkanmeisterschaften wurde er in den 1960er Jahren viermal Erster (u. a. in den Doppeln 1964 mit Dorin Giurgiucă und 1967 mit Adalbert Rethi sowie 1966 im Mixed mit Carmen Crişan) und fünfmal Zweiter.

Nationaler Meister wurde er sechsmal im Einzel (1959, 1961, 1962, 1964, 1966, 1967), fünfmal im Doppel (1961 bis 1964 mit Adalbert Rethi, 1968 mit Dorin Giurgiucă) und 1964 im Mixed Maria Alexandru.[1] Mit dem Verein CSM Cluj gewann er 1961, 1964, 1965, 1966 und 1967 den Europapokal.

Seine Erfolge wurden mit dem Titel Meister des Sports gewürdigt. Nach 1968 trat Radu Negulescu international nicht mehr in Erscheinung.

Privates und Werdegang als Frauenarzt

Negulescus Vater, Jean, ein Arzt, war deutscher Herkunft. Radu Negulescu ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er arbeitete als Gynäkologe in einer Klinik in Cluj-Napoca. 1975 nahm er eine Stelle als Assistenzarzt an der Frauen-Klinik Ulm an, nebenbei spielte er beim SSV Ulm 1846 in der Baden-Württembergischen Liga.[2] 1981 übersiedelte er mit seiner Familie endgültig nach Deutschland, weil er hier für seine Kinder die besseren Perspektiven sah. Er änderte seinen Namen in Johann R. Wolf und hatte bis zum Erreichen des Ruhestandes Ende 2006 eine Praxis als Gynäkologe in Pulheim.

Turnierergebnisse

[3]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
ROUBalkan Meisterschaft1967AntalyaTURSilberGold
ROUBalkan Meisterschaft1966BrasovROUHalbfinaleSilberGold
ROUBalkan Meisterschaft1964AthenGREGoldSilber1
ROUBalkan Meisterschaft1963AthenGREHalbfinaleSilberSilber
ROUEuropameisterschaft1968LyonFRAletzte 16
ROUEuropameisterschaft1966LondonENGletzte 16
ROUEuropameisterschaft1964MalmöSWEViertelfinale
ROUEuropameisterschaft1960ZagrebYUGSilberSilber
ROUJugend-Europameisterschaft (Junioren)1959ConstanzaROUGoldGoldGold
ROUJugend-Europameisterschaft (Junioren)1958FalkenbergSWEGold1
ROUWeltmeisterschaft1967StockholmSWEletzte 16letzte 16letzte 649
ROUWeltmeisterschaft1965LjubljanaYUGletzte 128letzte 16letzte 1611
ROUWeltmeisterschaft1963PragTCHletzte 32letzte 128letzte 3213
ROUWeltmeisterschaft1961PekingCHNletzte 64letzte 16letzte 648
ROUWeltmeisterschaft1959DortmundFRGletzte 64letzte 32letzte 329

Einzelnachweise

  1. Rumänische Meisterschaften 1929 – 2022 (abgerufen am 25. April 2023)
  2. Zeitschrift DTS, 1976/2 S. 45.
  3. ITTF-Statistik (abgerufen am 19. März 2012).