Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach

FFH-Gebiet „Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach“
Rhein bei Breisach

Rhein bei Breisach

Lage Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 23,6 km²
Kennung DE-8111-341
WDPA-ID 555522115
Natura-2000-ID DE8111341
Geographische Lage 47° 55′ N, 7° 37′ OKoordinaten: 47° 55′ 26″ N, 7° 36′ 55″ O
Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach (Baden-Württemberg)
Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Freiburg

Das FFH-Gebiet Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach in Baden-Württemberg wurde 2005 durch das Regierungspräsidium Freiburg angemeldet. Mit seiner Verordnung zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 25. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Lage

Das 23,6 km² große Schutzgebiet liegt im Naturraum Markgräfler Rheinebene und dabei vollständig im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit den Gemeinden Breisach am Rhein, Eschbach, Hartheim am Rhein, Heitersheim sowie Neuenburg am Rhein.

Beschreibung

Das Gebiet zeichnet sich insbesondere durch die Lebensräume der ehemaligen Überschwemmungsaue des Rheins sowie der Trockenaue aus; es ist überwiegend bewaldet, der östliche Teil wird von Ackerland dominiert.[1]

Schutzzweck

Lebensraumtypen

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[1]

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
3270 Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p. Schlammige Flussufer mit Pioniervegetation
6110 * Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi) Kalk-Pionierrasen
6210 * Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (*besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen) Kalk-Magerrasen – orchideenreiche Bestände*
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen
9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Galio-Carpinetum Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
91E0 * Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erlen, Esche, Weide
91F0 Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia (Ulmenion minoris) Hartholzauenwälder

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind für das Gebiet gemeldet:[1]

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Grüne Flussjungfer 1037 Grüne Flussjungfer Ophigomphus cecilia Libellen
Helm-Azurjungfer 1044 Helm-Azurjungfer Coenagrion mercuriale Libellen
Heckenwollafter 1074 Heckenwollafter Eriogaster catax Schmetterlinge
Spanische Flagge 1078 * Spanische Flagge Callimorpha quadripunctaria Schmetterlinge
Hirschkäfer 1083 Hirschkäfer Lucanus cervus Käfer
Eremit 1084 * Eremit Osmoderma eremita Käfer
Bachneunauge 1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische und Rundmäuler
Lachs 1106 Lachs Salmo salar Fische und Rundmäuler
Bitterling 1134 Bitterling Rhodeus sericeus Fische und Rundmäuler
Steinbeißer 1149 Steinbeißer Cobitis taenia Fische und Rundmäuler
Kammmolch 1166 Kammmolch Triturus cristatus Amphibien
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Wimperfledermaus
Wimperfledermaus
1321 Wimperfledermaus Myotis emarginatus Säugetiere
Bechsteinfledermaus 1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
Großes Mausohr 1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere
Biber 1337 Biber Castor fiber Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose

Grüne Flussjungfer, Eremit, Groppe und Grünes Besenmoos konnten im Gebiet bei den Erfassungen für den Managementplan im Jahr 2019 allerdings nicht aktuell nachgewiesen werden.[1]

Zusammenhängende Schutzgebiete

Folgende Naturschutzgebiete liegen ganz oder teilweise innerhalb des FFH-Gebiets:

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet „Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach“ sowie die Vogelschutzgebiete „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ und „Bremgarten“. bearbeitet von INULA, Dr. Holger Hunger & Dr. Franz-Josef Schiel. Mai 2020 (320 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet „Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach“ sowie die Vogelschutzgebiete „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ und „Bremgarten“. bearbeitet von INULA, Dr. Holger Hunger & Dr. Franz-Josef Schiel. Mai 2020 (320 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).