Löpsingen

Löpsingen
Wappen von Löpsingen
Koordinaten: 48° 53′ N, 10° 32′ OKoordinaten: 48° 52′ 32″ N, 10° 32′ 5″ O
Höhe: 417 m
Einwohner: 1110 (3. Jan. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 86720
Vorwahl: 09081

Löpsingen (Rieser Schwäbisch Löpse) ist ein Stadtteil von Nördlingen im schwäbischen Landkreis Donau-Ries in Bayern. Der Ort hat 1069 Einwohner (Stand: 1. Juli 2020) und befindet sich nahezu im Zentrum des Nördlinger Rieses.

Geschichte

Namentlich wurde Löpsingen erstmals im Güterverzeichnis des Klosters Fulda aus dem 8. Jahrhundert erwähnt.

Durch Bischof Heinrich II. von Augsburg (1047 bis 1063) kamen um die Mitte des 11. Jahrhunderts Güter in Löpsingen an die bischöfliche Kirche in Augsburg. Heinrichs Nachfolger Embriko wendete die bischöflichen Besitzungen in Löpsingen seinem Domkapitel zu. Der Besitz des Augsburger Domkapitels im Ort umfasste den Meierhof, 13 Huben und den Kirchensatz. Diese Besitzungen unterstanden seit spätestens 1200 der Vogtei der Grafen von Oettingen. Diesen gelang es im Laufe der Zeit, den Einfluss des Domkapitels weitgehend zurückzudrängen und die Dorfherrschaft über den gesamten Ort an sich zu bringen. Der Ort unterstand dem Oberamt Alerheim. 1806 fiel Löpsingen mit der Mediatisierung des Fürstentums Oettingen-Wallerstein an das Königreich Bayern.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Häftlinge vom Zuchthaus Kaisheim gezwungen in einer Munitionsfabrik in Löpsingen zu arbeiten.[2]

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde Löpsingen am 1. Januar 1973 in die Stadt Nördlingen eingemeindet.[3]

Baudenkmäler

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Löpsingen

Kirche St. Michael

Löpsingen hat zwei Kirchen: die evangelische St. Michaelskirche (Chor um ca. 1260, Schiff Ende des 15. Jahrhunderts) und die katholische Filialkirche St. Pius (aus dem Jahre 1965), die zur Pfarrei St. Martin in Deiningen gehört.[4] Während die evangelische Michaelskirche den Ortskern prägt, liegt St. Pius im Neubaugebiet am südöstlichen Ortsrand.

Literatur

Weblinks

Commons: Löpsingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtteile. Abgerufen am 28. April 2022.
  2. Weinmann, Martin (Redaktion): Das nationalsozialistische Lagersystem, Zweitausendeins, Frankfurt am Main, 4. Ausgabe, 2004. Ein Nachdruck vom Catalogue of Camps and Prisons, International Tracing Service (ITS) 1948–1952, S. 552.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 792.
  4. Deiningen: St. Martin. Abgerufen am 22. Februar 2021.