Jahnulales

Jahnulales

Jahnula purpurea auf untergetauchtem Holz (A-D), Längsschnitt durch einen Fruchtkörper (E,F)

Systematik
Unterreich: Dikarya
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Dothideomycetes
Unterklasse: incertae sedis
Ordnung: Jahnulales
Wissenschaftlicher Name
Jahnulales
K.L. Pang, Abdel-Wahab, El-Shar. & E.B.G. Jones & Sivichai

Die Jahnulales sind eine Ordnung der Pleosporomycetidae innerhalb der Abteilung der Schlauchpilze. Der Name der Ordnung rührt von der Gattung Jahnula her, die wiederum den deutschen Botaniker Eduard Adolf Wilhelm Jahn (1871–1942) ehrt.[1]

Merkmale

Die Jahnulales besitzen kugelige Fruchtkörper, die sitzend oder mit einem Stiel ausgebildet sind. Sie sind eingebettet oder oberflächlich. Sie können eine kleine Pore, die Ostiole (ostiolat) besitzen, können papillös, ledrig bis kohlenartig sein und sind durchscheinend bis blassbraun. Das Peridium ist dick und besteht aus wenigen Schichten mit relativ großen Zellen.[2] Das Hamathecium (das Gewebe zwischen den Schläuchen) besteht aus Pseudoparaphysen, ist hyphenartig, filamentös, septiert, verzweigt und ausdauernd und teilt sich in weite Kammern. Die bitunicaten Schläuche sind eiförmig, sackförmig, keulig oder zylindrisch. Sie sind dickwandig, ausdauernd oder zerfließend und besitzen einen Apikalapparat. Die Sporen sind zweizellig[3], ellipsoid bis spindelförmig, die apikale Zelle ist leicht größer. Sie sind durchscheinend bis braun und leicht verengt am Septum. Sie können eine schleimige Hülle besitzen.[2]

Lebensweise und Verbreitung

Vertreter der Jahnulales gedeihen meist in Süßwasser auf Holz, manche auch auf Palmwedel.[2][3] Sie kommen weltweit, aber besonders in tropischen Gebieten vor.[2] Vertreter der Familie Manglicolaceae mit der einzigen Gattung Manglicola sind hingegen marin.[3] Sie sind saprob und spielen vermutlich eine Rolle im Abbau von organischem Material in Süßwasser- und Meereshabitaten.[3]

Systematik und Taxonomie

Die Ordnung der Jahnulales mit der vorerst einzigen Familie Aliquandostipitaceae wurde 2002 von Ka-Lai Pang, Mohamed A. Abdel-Wahab, Hassan M. El-Sharouney, E. B. Gareth Jones und Somsak Sivichai erstbeschrieben, um die Familie der Aliquandostipitaceae mit ihren recht einzigartigen Merkmalen wie die langen Stängel innerhalb der Dothideomycetes zu platzieren.[2][4] Die Familie der Manglicolaceae mit der einzigen Gattung Manglicola wurde dann 2011 beschrieben und zur selben Ordnung gestellt.[3] Zurzeit besteht die Ordnung daher aus zwei Familien mit einer bzw. sechs Gattungen:[5]

Einzelnachweise

  1. Lotte Burkhardt 2022: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin. – doi:10.3372/epolist2022, Berlin 2022.
  2. a b c d e Ka-Lai Pang, Mohamed A. Abdel-Wahab, Somsak Sivichai, Hassan M. El-Sharouney and E. B. Gareth Jones: Jahnulales (Dothideomycetes, Ascomycota) : a new order of lignicolous freshwater ascomycetes. In: Mycol. Res. Band 106, Nr. 9, 2002, S. 1031–1042, doi:10.1017/S095375620200638X.
  3. a b c d e Satinee Suetrong, Nattawut Boonyuen, Ka-Lai Pang & Jureerat Ueapattanakit, Anupong Klaysuban, Veera Sri-indrasutdhi, Somsak Sivichai and E. B. Gareth Jones: A taxonomic revision and phylogenetic reconstruction of the Jahnulales (Dothideomycetes), and the new family Manglicolaceae. In: Fungal Diversity. Band 51, 2011, S. 163–188, doi:10.1007/s13225-011-0138-5.
  4. Jahnulales. In: MycoBank. Mycobank, abgerufen am 27. April 2018.
  5. Nalin N. Wijayawardene, Kevin D. Hyde, H. Thorsten Lumbsch, Jian Kui Liu, Sajeewa S. N. Maharachchikumbura, Anusha H. Ekanayaka, Qing Tian, Rungtiwa Phookamsak: Outline of Ascomycota: 2017. In: Fungal Diversity. Band 88, 2018, S. 167–263, doi:10.1007/s13225-018-0394-8.
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