Högl (Anger)

Högl
Gemeinde Anger
Wappen von Högl
Koordinaten: 47° 48′ N, 12° 54′ OKoordinaten: 47° 47′ 59″ N, 12° 53′ 33″ O
Höhe: 521 (521–753) m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 83454
Vorwahl: 08656

Högl ist ein Gemeindeteil und eine Gemarkung der Gemeinde Anger im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land und war bis 1978 eine eigenständige Gemeinde.

Geschichte

Die Besiedelung des Högl reicht bis in die jüngste Steinzeit zurück; auf dem Bergrücken, am linken Ufer der Saalach, sind Funde wie Bronzeschwerter, Äxte und Urnen, aber auch Reste römischer Bauten zu verzeichnen.[1]

Die auf die Silben „-ing“ und „-ham“ endenden frühbayerischen Ortsnamen rund um Anger weisen darauf hin, dass der Högl im frühen Mittelalter von den Bayern besiedelt wurde.[1]

Högl gehörte als Teil des Rupertiwinkels, nachdem dieser zum Königreich Bayern gekommen war, von 1811 bis 1818 zum Landgericht Teisendorf, anschließend zum Landgericht Reichenhall. Die Gemeinde Högl entstand 1818 durch das bayerische Gemeindeedikt. 1862 kam es in Bayern zu Trennung von Justiz und Verwaltung. Übergeordnete Verwaltungsbehörde für die Gemeinde Högl wurde das neu geschaffene Bezirksamt Berchtesgaden, das die Sprengel der Landgerichte Reichenhall und Berchtesgaden umfasste. 1938 erfolgte wie im ganzen Deutschen Reich die Umbenennung in Landkreis, somit lag Högl nun im Landkreis Berchtesgaden. 1972 wurde der Landkreis Berchtesgaden dem neu gebildeten Landkreis Bad Reichenhall zugeschlagen, der 1973 in Landkreis Berchtesgadener Land umbenannt wurde.

Für die gerichtlichen Angelegenheiten war bis 1879 das Landgericht Reichenhall zuständig, anschließend bis 1972 das Amtsgericht (Bad) Reichenhall.[2] Seit dessen Auflösung im Jahr 1973 gehörte die Gemeinde Högl zum Sprengel des Amtsgerichts Laufen.

Die Gemeinde bestand zuletzt aus den Teilen Hainham, Kleinhögl, Lebloh, Moosbacherau, Oberhögl, Prasting, Steinhögl, Thal und Vachenlueg.[3] Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde mit Ausnahme des Gemeindeteils Kleinhögl, der nach Piding eingemeindet wurde, in die Gemeinde Anger eingegliedert.[4]

Etwa 50 Meter Luftlinie vom höchsten Punkt des Bergrückens befindet sich auf etwa 778 m Höhe der Sender Högl der Deutschen Telekom, über den auch österreichische Fernsehsender ausgestrahlt werden. Der 157 m hohe Mast ist das höchste Bauwerk im Landkreis Berchtesgadener Land.

Einzelnachweise

  1. a b Allgemeine Infos – Geschichte zu Aufham auf der Offiziellen Internetpräsenz der Gemeinde Anger
  2. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 51–52, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 11 (Digitalisat).
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 41, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 2 und 8).