Die Verlegung des Großen Preises von Frankreich vom Circuit Paul Ricard in Südfrankreich nach Magny-Cours in der Mitte des Landes wurde vielfach kritisiert, da insbesondere die dortige Infrastruktur sowie die relativ geringe Anzahl der Hotels als nicht ausreichend empfunden wurde.
In der Hoffnung, ab der Saisonmitte nicht zu den Teams zu zählen, die an der Vorqualifikation teilnehmen müssen, tauschte das Team Footwork die anfälligen Porsche-Motoren gegen bewährte Aggregate des Herstellers Cosworth ein. Während sowohl Jordan als auch BMS gute Chancen hatten, die Vorqualifikation hinter sich zu lassen, befand sich neben Footwork vor allem Brabham in einer kritischen Situation, da bis zu diesem Zeitpunkt der Saison noch kein WM-Punkt erzielt worden war.
Zum dritten Mal in Folge erreichte Riccardo Patrese die Pole-Position. Ayrton Senna verlor beim Versuch, dessen Bestzeit zu unterbieten, in der letzten Kurve die Kontrolle über seinen McLaren MP4/6 und schlug nach einem Dreher in die Boxenmauer ein. Da er dabei jedoch die Ziellinie überquerte, zählte die Rundenzeit und reichte für den dritten Startplatz hinter Alain Prost. Nigel Mansell qualifizierte sich für den vierten Platz vor Gerhard Berger und Jean Alesi sowie den beiden Benetton-Piloten Nelson Piquet und Roberto Moreno.[1]
Rennen
Nach einem schlechten Start befand sich Patrese am Ende der ersten Runde auf dem neunten Rang. Prost führte vor Mansell, Senna, Berger, Alesi, Piquet und Moreno. Wie bereits drei Wochen zuvor in Mexiko schied Berger bereits nach wenigen Runden aufgrund eines Motorschadens aus. Gianni Morbidelli kollidierte beim Versuch, Nelson Piquet zu überholen, mit diesem sowie mit Ivan Capelli. Die beiden Italiener konnten das Rennen im Gegensatz zu Piquet nicht fortsetzen.
In der 22. Runde übernahm Mansell die Führung von Prost. Im Zuge der Boxenstopps wechselte die Position neun Umläufe später wieder. In Runde 54 gelang es Mansell erneut, Prost zu überholen, und zwar auf der Außenbahn der Adelaide-Haarnadelkurve. Im Zuge seiner Überrundung ließ Patrese Mansell sofort passieren, hielt Prost jedoch für einige Sekunden auf, um seinem Teamkollegen einen größeren Vorsprung zu verschaffen. Dieser siegte schließlich vor Prost, Senna, Alesi und Patrese. Andrea de Cesaris belegte den sechsten Platz. Maurício Gugelmin erhielt wegen Blockierens eines Konkurrenten nachträglich eine 10-Sekunden-Zeitstrafe.[2]