Ferrari 555 Supersqualo

Ferrari 555 Supersqualo

Konstrukteur:Italien Scuderia Ferrari
Designer:Aurelio Lampredi
Vorgänger:Ferrari 625F1 (chronologisch)
Ferrari 553 Squalo (technisch)
Nachfolger:Ferrari D50
Technische Spezifikationen
Chassis:Gitterrohrrahmen
Motor:Ferrari V6 mit 2417,33 cm³
Länge:3988 mm
Breite:1427 mm
Höhe:1020 mm
Radstand:2160 mm
Gewicht:590 kg
Reifen:Englebert
Dunlop
Benzin:Shell
Statistik
Fahrer:Italien Eugenio Castellotti
Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn
Italien Nino Farina
Frankreich Maurice Trintignant
Italien Piero Taruffi
Vereinigte Staaten Harry Schell
Erster Start:Großer Preis von Monaco 1955
Letzter Start:Großer Preis von Italien 1955
StartsSiegePolesSR
4
WM-Punkte:k. A. / tba
Podestplätze:k. A. / tba
Führungsrunden:k. A. / tba

Der Ferrari 555 Supersqualo war ein Formel-1-Rennwagen, den Ferrari 1955 in der Automobil-Weltmeisterschaft einsetzte.

Entwicklungsgeschichte

Der 555 Supersqualo war die konsequente technische Weiterentwicklung des 553 Squalo. Der direkte, chronologische Vorgänger, der Ferrari 625F1 wurde auf Grund der Unvereinbarkeit mit dem (in dieser Zeit gültigem Reglement) übergangen. Das Fahrzeug wurde komplett überarbeitet, bekam einen neuen Gitterrohrrahmen, neue Kühler und eine niedrigere Karosserie. Beibehalten wurde der 2,5-Liter-Motor, der schon im 553 zum Einsatz kam.

Renngeschichte

Der Wagen gab beim Großen Preis von Monaco sein Debüt in der Formel 1. Schon der 553 war schwer zu fahren. Eine ungünstige Gewichtsverteilung, die sich auch beim 555 nur teilweise beheben ließ, machte die Abstimmungsarbeit für die Piloten schwierig. So siegte in Monaco der „falsche“ Ferrari: Maurice Trintignant gewann überraschend mit dem Ferrari 625F1. Piero Taruffi, der nach einem frühen Ausfall den Wagen von Paul Frère übernommen hatte, kam über Rang acht nicht hinaus. Harry Schell im dritten 555 fiel mit Motorschaden aus.

Die Erfolge des 555 blieben bescheiden. Die Saison litt unter vielen Absagen von wichtigen Rennen. Nach der Katastrophe von Le Mans ging ein Schock durch die Motorsportwelt und die Formel-1-Saison schrumpfte auf sieben Rennen. Der 555 hätte jedoch viele Rennen gebraucht, um zur ernsthaften Konkurrenz für Mercedes-Benz werden zu können. So blieben die dritten Plätze von Giuseppe Farina beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps und von Eugenio Castellotti beim Grand Prix von Italien in Monza die besten Ergebnisse dieses Renntyps. Insgesamt kamen die 555 nur 14-mal zum Einsatz. Bis in die späten 1950er-Jahre liefen einige 555 in privaten Händen noch bei dutzenden Rennveranstaltungen.

Trivia

Der Name „Squalo“ bedeutet im italienischen „Hai“. Diese Bezeichnung bekam der Wagen ursprünglich wegen seiner lang gezogenen Schnauze. Zum „Supersqualo“ wurde er durch die umfangreichen Modifikationen für die Saison 1955.

Die, hinter den Vorderrädern angebrachten Bleche sind keine wie öfters beschrieben aerodynamischen Hilfsmittel, sondern nur „rudimentäre Schutzbleche“, die das Aufwirbeln von Schmutz, Steinen, Regen etc. vermeiden.

Ein 555 wurde mit einem Lancia-V8-Motor ausgestattet und nach Argentinien verkauft.

Rennergebnisse

In untenstehender Tabelle sind ausschließlich die Ergebnisse des „Supersqualo“ mit den jeweiligen Piloten gelistet. Informationen zu den gleichzeitig eingesetzten Typen und den jeweiligen Fahrern finden sich in den Fußnoten.

  • Die ersten fünf jedes Rennens bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen weiteren Punkt gab es für die schnellste Rennrunde.
  • Die besten fünf Resultate wurden gewertet.
JahrTeamReifenFahrerPunkte
1955Scuderia FerrariEnglebert
Dunlop
Italien Piero Taruffi–⁠18511112120
Vereinigte Staaten Harry Schell2DNF61DNS119810
Italien Nino Farina334713911410,3
Belgien Paul Frère185149113
FrankreichFrankreich Maurice Trintignant33116DNF10DNF6811,3
ItalienItalien Eugenio Castellotti44145DNF1036
Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn18187613DNF10, 150
ItalienItalien Umberto Maglioli331111161,3
1 
Nicht auf der Meldeliste
2 
In diesem Rennen für Maserati gestartet
3 
Maglioli und Farina fuhren den Ferrari mit der Nummer 10 in den Trainingssitzungen und starteten damit das Rennen. Trintignant übernahm das Fahrzeug während des Rennens.
4 
In diesem Rennen für Lancia gestartet
5 
Piero Taruffi bestritt das Training, im Rennen fuhr er 50 Runden, Paul Frère fuhr 36 Runden.
6 
Motorschaden
7 
In diesem Rennen auf dem Ferrari 625F1
8 
In diesem Rennen für Vanwall gestartet
9 
Farina, Schell und Frère fuhren nicht mehr für die Scuderia, dafür kam Eugenio Castellotti ins Team, da Lancia sich vollständig aus der Formel 1 zurückgezogen hatte, und Mike Hawthorn kehrte zu Ferrari zurück.
10 
Getriebe
11 
Schell fuhr den Wagen im Training, Maurice Trintignant im Rennen.
12 
In diesem Rennen für Mercedes gestartet
13 
Hawthorn fuhr den Wagen 60 Runden, Eugenio Castellotti 27 Runden.
14 
Farina in diesem Rennen mit dem Nachfolgemodell Ferrari D50 am Start
15 
Hawthorn verwendete am WE beide Typen, welchen er im Rennen einsetzte ist gegenwärtig unklar.
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

Commons: Ferrari 555 Supersqualo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien