Bartmännchen

Bartmännchen

Spectrunculus grandis

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung:Eingeweidefischartige (Ophidiiformes)
Unterordnung:Ophidioidei
Familie:Bartmännchen
Wissenschaftlicher Name
Ophidiidae
Rafinesque, 1810

Die Bartmännchen (Ophidiidae, gr.: „ophis“ = Schlange, dt. Schlangenfische) sind eine Familie der Echten Knochenfische, die in allen Weltmeeren, von Schelf- und Riffgebieten bis in die Tiefseegräben vorkommen. Ein totes Exemplar von Abyssobrotula galatheae hat man im Puerto-Rico-Graben in einer Tiefe von 8370 Metern gefunden. Holcomycteronus profundissimus lebt in Tiefen von 5600 bis 7160 Metern.

Merkmale

Bartmännchen sind beschuppt und werden 7 Zentimeter bis 1,90 Meter lang. Die Flossenstrahlen der Rückenflosse sind normalerweise gleich lang oder länger als die gegenüberstehenden der Afterflosse. Anus und der Beginn der Afterflosse sind normalerweise hinter dem Ende der Brustflosse. Bei wenigen Arten fehlen die Bauchflossen. Einige Arten haben auf dem Kiemendeckel einen oder mehrere Stacheln. Die Schwimmblase ist unterschiedlich gebaut und kann auch zwischen den Geschlechtern divergieren.

Es gibt vivipare und ovovivipare Arten. Männchen haben ein Begattungsorgan und übertragen Spermatophoren.

Systematik

Es gibt drei Unterfamilien, etwa 45 Gattungen und über 260 Arten. Von den Unterfamilien sind nur zwei monophyletisch und werden in eigenen Artikeln vorgestellt. Die Gattungen und Arten der nicht monophyletischen Unterfamilie Neobythitinae werden im Folgenden gelistet. Die Gattung Brotula, die ursprünglich als vierte Unterfamilie Brotulinae in die Familie der Bartmännchen gestellt wurde, bildet seit Mitte 2024 eine eigenständige Familie (Brotulidae).[1]

Stammesgeschichte

Bartmännchen sind fossil aus dem Paläozän (Ophidion), dem Eozän (Ampheristus, Eolamprogrammus, Hoplobrotula) und dem Oligozän (Propteridium) bekannt. Fossilien wurden im Iran, Turkmenistan, Großbritannien und in der norditalienischen Monte-Bolca-Formation gefunden.[4]

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Kurt Fiedler: Fische (= Lehrbuch der Speziellen Zoologie. Bd. 2: Wirbeltiere. Tl. 2). Gustav Fischer, Jena 1991, ISBN 3-334-00338-8.
  • Nielsen, J.G.; Cohen, D.M.; Markle, D.F.; Robins, C.R.: Ophidiiform fishes of the world (Order Ophidiiformes). An annotated and illustrated catalogue of pearlfishes, cusk-eels, brotulas and other ophidiiform fishes known to date. FAO Fisheries Synopsis. No. 125, Vol. 18. Rome, FAO. 1999. PDF
  • Man-Kwan Wong, Wei-Jen Chen: Exploring the phylogeny and depth evolution of cusk eels and their relatives (Ophidiiformes: Ophidioidei). Molecular Phylogenetics and Evolution, Juli 2024

Einzelnachweise

  1. Man-Kwan Wong, Wei-Jen Chen: Exploring the phylogeny and depth evolution of cusk eels and their relatives (Ophidiiformes: Ophidioidei). Molecular Phylogenetics and Evolution, Juli 2024, Doi: 10.1016/j.ympev.2024.108164
  2. a b Werner W. Schwarzhans & Peter R. Møller: Revision of the ‘dragon-head’ cusk eels of the genus Porogadus (Teleostei: Ophidiidae), with description of eight new species and one new genus. Vol. 5029 No. 1: 3 Sept. 2021 DOI: 10.11646/zootaxa.5029.1.1
  3. Nielsen, J. G., Møller, P.R, Jespersen, Å., 2010. Reassignment of the genus Thalassobathia from Bythitidae to Ophidiidae (Teleostei, Ophidiiformes) based on the first reported males. Cybium 34, 224–226
  4. Karl Albert Frickhinger: Fossilien Atlas Fische, Mergus-Verlag, Melle, 1999, ISBN 3-88244-018-X
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