Unglück am Mount Everest (1996)

Als „Katastrophe am Mount Everest 1996“ werden die Ereignisse vom 10. und 11. Mai 1996 am Mount Everest bezeichnet, als acht Bergsteiger, beim Versuch den Gipfel zu erreichen, von einem plötzlichen Wetterumschwung überrascht wurden und starben. Die Ereignisse fanden weltweite Medienbeachtung, unter Anderem, weil mehrere erfahrene Bergführer kommerzieller Expeditionen unter den Opfern waren. Auch veröffentlichten mehrere überlebende Bergsteiger in der Folgezeit ihre Erlebnisse, zum Beispiel der amerikanische Journalist Jon Krakauer, der britische Regisseur Matt Dickinson, sowie der kasachische Bergführer Anatoli Bukrejew.

Vorgeschichte

Die Nordseite vom Weg zum Basislager aus gesehen.

Kommerzielle Expeditionen

Seit den 1980er Jahren wird die Besteigung des höchsten Punkts der Erde immer attraktiver. Um diese Besteigung auch weniger geübten Bergsteigern zu ermöglichen, wurden von erfahrenen Bergführern kommerziell operierende Organisationen gegründet. Diese organisieren für ihre Kunden vom Einreisevisum über Sherpas und Bergführer, bis hin zu den Sauerstoffflaschen für die Besteigung und der Müllentsorgung am Berg möglichst alles; die Kunden sollen mit kalkulierbarem Risiko und maximalen Erfolgschancen zum Gipfel geführt werden. Die Spanne der Kunden reicht vom erfahrenen Alpinisten, bis hin zu Anfängern, die sich mehr oder weniger blind auf ihre Bergführer verlassen (müssen). Etwa ein Drittel aller Bergsteiger am Everest gehören zu einer dieser Expeditionen. Kommerzielle Expeditionen am Everest und ihr Vorgehen stehen unter heftiger Kritik (siehe: Artikel Besteigungsgeschichte des Mount Everest).

Vorbereitungen

Normalerweise laufen kommerzielle Expeditionen nach einem immer ähnlichen Schema ab: Die Kunden fliegen nach Kathmandu, werden dort von ihren Bergführern in Empfang genommen und dann in mehreren Etappen zum jeweiligen Basislager der Nord- oder Südseite gebracht. Von den Basislagern aus unternehmen die Bergsteiger dann mehrere Wochen lang Akklimatisierungstouren, bis sie dann in drei bis vier Tagen, je nach Route, vom Basislager zum Gipfel aufsteigen. Die Bergsteiger tragen in dieser Zeit nur eine minimale persönliche Ausrüstung, der Rest des Materials, von Lebensmitteln bis zu Zelten, werden von Sherpas auf den Berg in die einzelnen Hochlager gebracht.

Aufstiegsrouten ab den Basislagern

Die beiden Hauptrouten des Mount Everest.

Die beiden Standardrouten auf den Gipfel sind die sog. Nord- und die Südroute; die Erstbesteigung fand über die Südroute statt. Beide Routen beginnen am jeweiligen Basislager und verlaufen über mehrere Hochlager zum Gipfelplateau. Der letzte Aufstieg zum Gipfel beginnt für die Nordroute in „Hochlager 6“ auf 8300 m Höhe und für die Südroute in „Hochlager 4“ auf dem sog. Südsattel in 7900 m Höhe.

Gefahren

Da der Gipfel des Mount Everest auf einer Höhe von 8848 m liegt, müssen Bergsteiger, um ihn zu erreichen, ab einer Höhe von ca. 8000 m durch die sog. Todeszone aufsteigen. In der Todeszone ist ein längerer Aufenthalt als zwei bis drei Tage normalerweise nicht mehr möglich; der Körper baut unweigerlich ab, mehr oder minder schnell, sodass ein dauerhafter Aufenthalt das Risiko an der Höhenkrankheit zu sterben drastisch erhöht.

Weiterhin stellen die Kälte, hohe Windgeschwindigkeiten (der Gipfel des Mount Everest liegt bereits im Jetstream), Windböen und plötzliche Wetterumschwünge ein erhebliches Risiko dar, ebenso ist es sehr leicht möglich, den Körper zu dehydrieren. Wasser kann wegen der niedrigen Temperaturen nur durch Schmelzen von Schnee gewonnen werden; mitgeführte Wasservorräte können leicht gefrieren, auch wenn sie am Körper des Bergsteigers getragen werden, anstatt im Rucksack. Durch die Dehydrierung wird der Körper dann wieder anfälliger für die Höhenkrankheit, die wiederum neben den rein körperlichen Symptomen auch die Denkfähigkeit und Entscheidungssicherheit beeinträchtigt. Bergsteiger, die an der Höhenkrankheit leiden, steigen unter Umständen weiter auf, obwohl eine Umkehr zum Lager sicherer und sinnvoller wäre.

Ein weiterere Gefahr ist, dass es kaum Möglichkeiten gibt, Bergsteiger in Schwierigkeiten aus großen Höhen zu retten. Bergsteiger, die nicht aus eigener Kraft, oder wenigstens mit Unterstützung von anderen Bergsteigern, absteigen können, müssen in der Regel am Berg liegen bleiben. Die Routen auf den hohen Hängen des Mount Everest sind von den Leichen gestorbener Bergsteiger gesäumt: Über 200 Menschen ließen beim Versuch der Besteigung ihr Leben.

Auf der Südseite

Expeditionen

Im Frühjahr 1996 befanden sich mehrere, zum Teil kommerzielle, Expeditionen im Basislager auf der Südseite. An den Ereignissen des 10. und 11. Mai waren die folgenden Expeditionen direkt oder indirekt beteiligt:

Adventure Consultants

Die neuseeländische kommerzielle Expedition von Adventure Consultants verbrachte die Nacht vor dem Anstieg zum Gipfel im Hochlager 4 auf dem Südsattel. Aus der Expedition brachen die untenstehenden Personen um ca. 23:35 Uhr am 9. Mai 1996 zum Gipfel auf:

Die Bergführer

Die Kunden

Sowie die Sherpas (alle Nepal Nepal)

  • Ang Dorje Sherpa,
  • Lhakpa Chhiri Sherpa,
  • Kami Sherpa und
  • Nawang Norbu Sherpa

Jon Krakauer nahm als Journalist im Auftrag des Outside Magazine an der Expedition teil. Er hatte den Auftrag, einen Artikel über die steigende Anzahl von kommerziellen Besteigungen des Everest zu schreiben. Dem Expeditionsleiter Rob Hall wurden als Gegenleistung dafür Werbeflächen im Magazin zugesagt.

Die Sherpas Arita Sherpa und Chuldum Sherpa blieben auf Anweisung von Rob Hall in den Zelten des Hochlagers 4 zurück. Sie hatten die Aufgabe sich bereitzuhalten, falls Schwierigkeiten auftauchen sollten (beide Sherpas zogen sich jedoch am Nachmittag eine Kohlenmonoxid-Vergiftung zu, als sie im Zelt kochten).

Mountain Madness

Mountain Madness war eine amerikanische kommerzielle Expedition unter Leitung von Scott Fischer. Die Teilnehmer verbrachten, wie die Bergsteiger von Adventure Consultants, die Nacht im Hochlager 4 auf dem Südsattel. Sie verließen das Lager um etwa 0:05 Uhr am 10. Mai 1996. Die Gruppe bestand aus:

Den Bergführern:

Den Kunden:

Den Sherpas (alle Nepal Nepal):

  • Lopsang Jangbu Sherba,
  • Tashi Tshering Sherpa,
  • Ngawang Dorje Sherpa,
  • Ngawang Sya Kya Sherpa und
  • Tendi Sherpa

Der Sherpa „Big“ Pempa Sherpa blieb auf Anweisung von Lopsang Jangbu Sherpa im Hochlager 4 zurück, um in Notfällen Hilfe leisten zu können.

Die Kunden Dr. Dale Kruse und Pete Schoening (beide Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten) nahmen am Aufstieg zum Gipfel nicht mehr teil. Kruse litt an Höhenkrankheit und wurde bereits während der Akklimatisierung am 26. April 1996 von Hochlager 3 durch Scott Fischer wieder ins Basislager zurückgebracht, während Pete Schoening auf Anraten der Ärzte des Basislagers wegen akuten Herzrhythmusstörungen auf den Aufstieg höher als zu Hochlager 3 verzichtet hatte.

Taiwan

Die staatliche Expedition aus Taiwan bestand in der Nacht zum 10. Mai 1996 nur noch aus ihrem Anführer „Makalu“ Gau Ming-Ho (Taiwan Taiwan), sowie den Sherpas Kami Dorje Sherpa, Ngima Gombu Sherpa und Mingma Tshering Sherpa (alle Nepal Nepal). Der Bergsteiger Chen Yu-Nan verunglückte in der Nacht zum 9. Mai 1996 im Hochlager 3, als er ausrutschte und in eine Gletscherspalte fiel. Obwohl er aus der Spalte geborgen werden konnte, starb er noch am selben Nachmittag an seinen Verletzungen.

Makalu Gau brach kurz nach Mountain Madness in Begleitung von zwei Sherpas zum Gipfel auf.

Andere Expeditionen

Im Mai 1996 befand sich außerdem noch ein Kamerateam unter der Leitung von David Breashears (Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten) am Berg, die den IMAX-Film „Everest – Gipfel ohne Gnade“ drehten. Zu den Teammitgliedern gehörten außer Breashears noch die Bergsteiger Ed Viesturs (Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten), Jamling Tenzing Norgay (Nepal Nepal, Sohn von Tenzing Norgay), plus einige weitere Bergsteiger. Während der Ereignisse des 10. und 11. Mai hielt sich das Team in den Hochlager 2 und 3 im Tal des Schweigens auf.

Auch die Expedition Alpine Ascents International von Todd Burleson und Pete Athans befand sich im Aufstieg zwischen den Hochlagern 3 und 4.

Verzögerungen beim Aufstieg

Datei:Mont Everest.PNG
Karte des Mount Everest

Alles in allem brachen in der Nacht zum 10. Mai 1996 insgesamt 33 Bergsteiger zum Gipfel auf. Nach drei Stunden Aufstieg kehrte als erster Bergsteiger Frank Fischbeck um. Laut Jon Krakauer „beschloß Frank, dass irgend etwas an dem Tag nicht stimmte“. Fischbeck stieg alleine zum Lager ab.

Die Bergsteiger von Adventure Consultants und Mountain Madness hatten die Anweisung von Rob Hall und Scott Fischer beisammen zu bleiben, wenigstens solange, bis die Teams den sog. Balkon auf 8400 m erreicht hatte. Hall und Fischer wollten damit sicherstellen, dass die Bergführer immer wussten, wo ihre Kunden gerade aufstiegen. Gleichzeitig versäumten beide Expeditionsleiter allerdings, eine festgelegte Umkehrzeit bekannt zu geben, an der alle Bergsteiger der jeweiligen Expedition den Aufstieg abbrechen und zum Lager zurückkehren müssen. Es waren im Vorfeld sowohl 13:00 Uhr als auch 14:00 Uhr als Umkehrzeit im Gespräch; die beteiligten Bergsteiger berichten jedoch übereinstimmend davon, dass eine entgültige Festlegung unterblieb. Diese beiden Faktoren spielten, unter Anderen, eine wichtige Rolle bei den folgenden Ereignissen:

Durch die Anweisung zum Zusammenbleiben wurden schnelle Bergsteiger gezwungen, immer wieder auf den Rest der Gruppe zu warten. Die Gruppe der Adventure Consultants, immerhin 15 Bergsteiger, vermischte sich dadurch mit der Mountain Madness-Gruppe und dem taiwanesischen Team; die Folge waren lange Staus an Schlüsselstellen beim Aufstieg. Ebenso entdeckten die führenden Bergsteiger, dass am Balkon noch keine Fixseile zur Sicherung befestigt waren. Es war zwar geplant, dass ein Team aus je zwei Sherpas beider Expeditionen den Kunden um 90 Minuten vorraussteigt, um die Seile zu befestigen, dies wurde jedoch nicht durchgeführt. Die Gründe dafür sind im Nachhinein nicht mehr recherchierbar, beide Expeditionsleiter starben am Berg. Die Bergsteiger wurden um ca. eine Stunde aufgehalten, bis die Seile befestigt waren (hierbei ist zu beachten, dass dies nicht nur eine Stunde Zeitverzögerung bedeutete, sondern auch, dass die Bergsteiger ohne Bewegung in Temperaturen weit unter Null Grad Celsius verharren mussten und dementsprechend auskühlten).

Als die ersten Bergsteiger den Hillary Step auf 8760 m Höhe erreichten, stellten sie fest, dass auch hier die Fixseile fehlten. Eine weitere Stunde verging, bis der Bergführer Neal Beidleman die Seile angebracht hatte, plus die Zeit, die die Bergsteiger an dieser Schlüsselstelle, die nur eine Person gleichzeitig passieren kann, im Stau standen.

Mittlerweile machten sich die Bergsteiger am Ende des Staus ernsthaft Sorgen: Es war bereits 11:30 Uhr und der Gipfel noch drei Stunden Aufstieg entfernt. Deshalb entschlossen sich Dr. Stuart Hutchinson, Lou Kasischke und Dr. John Taske zum Abstieg und kehrten um. Sie wurden von den Sherpas Kami und Lhakpa Chhiri begleitet und erreichten Hochlager 4 um ca. 14:00 Uhr.

Auf dem Balkon wartete zu dieser Zeit Dr. Beck Weathers auf Hilfe, nachdem er Probleme mit seinen Augen bekommen hatte und nicht mehr scharf sehen konnte. Rob Hall wies ihn an, dort zu warten, bis die anderen Bergsteiger wieder absteigen würden und ihm helfen könnten.

Um 13:07 Uhr erreichte als erster Bergsteiger der Saison 1996 der Bergführer Anatoli Bukrejew den Gipfel[1], gefolgt von Jon Krakauer um 13:17 Uhr. Während Krakauer nach nur fünf Minuten mit dem Abstieg begann, blieb Bukrejew auf dem Gipfel zurück, um auf seine Kunden zu warten. In den nächsten 30 Minuten erreichten Martin Adams und Klev Schoening den Gipfel, gefolgt vom Großteil der restlichen Bergsteiger in verschiedenen Abständen. Die überlebenden Bergsteiger geben die einzelnen Zeiten verschieden an; eine genaue Einschätzung wer wann den Gipfel erreichte und wieder verließ, ist schwierig. Rob Hall funkte vom Gipfel ins Basislager und gab an, er sehe Doug Hansen und wolle auf ihn warten. Hansen war zu diesem Zeitpunkt jedoch erst am Hillary Step, knapp 100 Höhenmeter unter dem Gipfel (Hansen ignorierte die Aufforderungen der Sherpas umzudrehen und stieg weiter auf, obwohl er mit seinen Kräften offensichtlich am Ende war).

Wetterumschwung

Beim Abstieg traf Jon Krakauer nach wenigen Metern auf Martin Adams. Adams, ein erfahrener Pilot, machte Krakauer bei dieser Gelegenheit auf ein heranziehendes Gewitter aufmerksam. Das Gewitter wurde von den anderen Bergsteigern erst später erkannt, so zum Beispiel von Makalu Gau um 15:10 Uhr, kurz nachdem er den Gipfel erreicht hatte.[2]. Krakauer selbst realisierte erst auf dem Südgipfel um 15:30 Uhr das ganze Ausmaß des anziehenden Sturms. Dieser hüllte ab dem Nachmittag den Berg in dichte Wolken, die Sichtweite schwankte zwischen Null und 150 m, dazu kam noch heftiger Schneefall und starker Wind.

Abstieg im Schneesturm

Laut eigener Aussage verließ Anatoli Bukrejew um ca. 14:30 Uhr den Gipfel[1] und stieg zusammen mit Martin Adams ab. Er traf am Hillary Step auf Jon Krakauer und Bergführer Andy Harris, die dort wegen aufsteigender Bergsteiger warten mussten, bis sie sich abseilen konnten. Nach ihnen folgten Bergführer Mike Groom und Yasuko Namba, während der Bergführer Neil Beidleman erst um 15:10 Uhr den Gipfel zusammen mit vier Kunden verließ. Bis dahin hatten weder Scott Fischer, noch Doug Hansen den Gipfel erreicht; sie erreichten ihn erst weit nach der letzten sicheren Umkehrzeit um 15:40 Uhr (Fischer), bzw. nach 16:00 Uhr (Hansen). Rob Hall wartete zu diesem Zeitpunkt noch immer am Gipfel auf Hansen.

Um ca. 15:30 Uhr erreichten die führenden Bergsteiger beim Abstieg den Südgipfel, dort trennten sich ihre Wege: Anatoli Bukrejew stiegt schnell ab, gefolgt von Jon Krakauer, während Andy Harris am Südgipfel zurückblieb. Der Weg von Mike Groom ist unklar, er wurde jedoch um ca. 17:00 Uhr von Bergführer Mike Groom und Yasuko Namba im Zwielicht auf der Nordseite unterhalb des Balkons entdeckt und auf den richtigen Weg zurückgeschickt. Gleichzeitig erreichte Anatoli Bukrejew bereits das Hochlager 4. Die Gründe für seinen schnellen Abstieg, ohne auf seine Kunden zu warten, sind seitdem umstritten; er selbst gibt an, er wollte bereit sein, um mit heißem Tee und frischen Sauerstoffflaschen den anderen Bergsteigern zur Hilfe kommen zu können; er habe dies auch mit Scott Fischer so abgesprochen.[1]

Um 19:15 Uhr traf Bergführer Mike Groom ca. 70 Höhenmeter oberhalb vom Hochlager 4 auf Jon Krakauer. Beide erreichten um 19:30 Uhr (Groom), bzw. um 19:45 Uhr (Krakauer) das Lager. Gleichzeitig machte sich Bergführer Anatoli Bukrejew auf die Suche nach den Bergsteigern und stieg ca. 200 Höhenmeter auf, fand jedoch niemanden. Er kehrte zwischen 20:00 Uhr (Angabe lt. Bukrejew) und 21:00 Uhr (Angabe lt. Krakauer) ins Hochlager 4 zurück.

Weiter oben hatten sich bereits um 18:45 Uhr die Bergführer Neal Beidleman und Mike Groom mit den Sherpas Tasi Tshering und Ngawang Dorje zusammengetan, um eine größere Gruppe Kunden (Klev Schoening, Tim Madsen, Charlotte Fox, Sandy Pittman, Lene Gammelgaard, Dr. Beck Weathers und Yasuko Namba) vom Berg zu führen. Die Gruppe war nur 10 bis 15 Minuten Wegzeit hinter Jon Krakauer, als der Sturm sich rapide verschlimmerte und der Gruppe die Sicht nahm (Krakauer spricht von sechs bis sieben Metern Sichtweite zu diesem Zeitpunkt). Bergführer Beidlemann versuchte aufgrund der schlechten Verhältnisse und seiner extrem erschöpften Kunden (Yasuko und Pittman waren zu dem Zeitpunkt bereits zusammengebrochen und wieder auf die Beine gestellt worden), die Gruppe auf einer technisch leichteren Strecke in einem Bogen ins Lager zu führen. Die Gruppe erreichte um ca. 19:30 Uhr den Südsattel, fand aber auf der mehrere Fußballfelder großen Fläche im Sturm das Lager nicht. Die Bergsteiger waren schließlich gezwungen, sich aneinander zu kauern und bei Temperaturen um -75 Grad Celsius (Windchill eingerechnet) auf ein Nachlassen des Sturms zu warten. Gegen Mitternacht klärte der Sturm weit genug auf, sodaß das Team das Lager in nur 200 m Entfernung sehen konnte. Neal Beidleman, Mike Groom, Klev Schoening und Lene Gammelgaard versuchten daraufhin mit den beiden Sherpas das Lager zu erreichen. Tim Madsen und Charlotte Fox blieben bei den extrem erschöpften Yasuko Namba, Sandy Pittman und Dr. Beck Weathers zurück, um Helfer mit Rufen zu sich zu führen. Im Lager schickten Neal Beidleman und Klev Schoening den Bergführer Anatoli Bukrejew auf die Suche. Bukrejew fand die zurückgelassenen Bergsteiger ca. 1 Stunde später und führte Sandy Pittman, Charlotte Fox und Tim Madsen zurück zum Lager. Dr. Beck Weathers und Yasuko Namba, die beide im Sterben lagen, wurden zurückgelassen.

Nachzügler

Die Bergsteiger, die nun noch am Berg waren, steckten jetzt in massiven Schwierigkeiten: Scott Fischer hatte den Gipfel, auf dem Lopsang Jangbu Sherpa auf ihn wartete, entkräftet um 15:40 Uhr erreicht und um 15:55 Uhr, zusammen mit der taiwanesischen Expedition wieder verlassen. Lopsang Jangbu Sherpa blieb noch kurz zurück, um Rob Hall und Doug Hansen zu helfen. Er brachte beide Bergsteiger vom Gipfel bis kurz oberhalb des Hillary Steps und eilte dann schnell seinem Chef Scott Fischer nach[3]. Er stieß beim Absteigen dann um ca. 17:00 Uhr am Südgipfel auf den Bergführer Andy Harris und spach kurz mit ihm[3], woraufhin Harris mit frischen Sauerstoffflaschen wieder aufstieg und versuchte, Hall und Hansen oberhalb des Hillary Steps zu erreichen. Die weiteren Ereignisse um diese Gruppe sind unbekannt, bis zum Funkspruch von Rob Hall um 4:43 Uhr am Morgen des 11. Mai 1996.

Lopsang Jangbu Sherpa überholte die taiwanesische Expedition beim Abstieg und erreichte Scott Fischer um ca. 18:00 Uhr. Er versuchte nun, Scott Fischer mit allen Mitteln weiter beim Absteigen zu helfen (Fischer soll unter Anderem auf dem Hosenboden den Hang hinabgerutscht sein[2]). Scott Fischer blieb jedoch oberhalb einer technisch schwierigen Stelle auf 8300 m Höhe endgültig stecken; Lopsang versuchte daraufhin ihm einen Windschutz als Unterschlupf zu bauen. Kurz darauf traf auch Makalu Gau mit seinen Sherpas bei Fischer und Lopsang ein. Makalu Gau, dessen Zustand zu diesem Zeitpunkt ähnlich kritisch wie der von Scott Fischer war, musste ebenfalls bei Scott Fischer und dessen Windschutz zurück bleiben. Seine Sherpas stiegen daraufhin weiter ab, gefolgt ca. eine Stunde später von Lopsang Jangbu Sherpa[3]. Die Sherpas erreichten das Hochlager 4 zwischen 23:00 Uhr (taiw. Sherpas) und Mitternacht (Lopsang).

Ab dem nächsten Tag

Rob Hall überlebte die Nacht in 8700 m Höhe; er meldete sich am 11. Mai um 4:43 Uhr über Funk und sagte, er wäre alleine auf dem Südgipfel. Laut seiner Aussage hatte es Andy Harris in der Nacht geschafft ihn zu erreichen, wäre aber zum Zeitpunkt des Funkspruchs nicht mehr bei ihm. Ebenso sei Doug Hansen in der Nacht verschwunden. Es ist nicht klar, ob Hall hier „verschwunden“ oder „verstorben“ meinte, da der engl. Ausdruck „Doug is gone“ Beides bedeuten kann. Hall bat um ein Rettungsteam, das ihm heissen Tee und frischen Sauerstoff bringen sollte.

Um ca. 9:30 Uhr am Morgen des 11. Mai machten sich zwei Sherpa-Rettungsteams auf den Weg zu den vermissten Bergsteigern: Ang Dorje Sherpa und Lhakpa Chhiri Sherpa versuchten Rob Hall am Südgipfel zu erreichen; Tashi Tshering Sherpa und Ngawang Sya Kya Sherpa wollten zusammen mit einem Sherpa des taiwanesischen Teams Scott Fischer und Makalu Gau retten. Die Sherpas fanden Scott Fischer und Makalu Gau auf einem Felsvorsprung ca. 400 Höhenmeter über dem Lager. Fischer war zu diesem Zeitpunkt zwar noch am Leben, reagierte aber nicht mehr auf die Sherpas und wurde deshalb zurückgelassen. Makalu Gau dagegen war in besserem Zustand und konnte mit Hilfe der Sherpas ins Hochlager 4 absteigen. Ang Dorje Sherpa und Lhakpa Chhiri Sherpa versuchten weiter Rob Hall auf dem Südgipfel zu erreichen, mussten aber um 15:00 Uhr ungefähr 300 Höhenmeter darunter umkehren. Damit war der letzte Rettungsversuch von Rob Hall gescheitert.

Rob Hall meldete sich noch mehrfach bis in den Nachmittag hinein über Funk und teilte seinen Teamgefährten im Basislager mit, dass er nicht klettern könne, seine Hände und Füße wären zu erfroren. Hall sprach ein letztes Mal um 18:20 Uhr über Satellitentelefon mit seiner Frau; seine letzten Worte waren: „Ich liebe dich. Schlaf gut, mein Schatz. Mach Dir bitte nicht zu viele Sorgen.“. Kurz darauf verstarb Rob Hall, seine Leiche wurden von Bergsteigern des IMAX-Teams am 23. Mai 1996 in einer Mulde am Südgipfel gefunden.

Zwischen all den schlechten Nachrichten des 11. Mai kam Nachmittags ein Hoffnungsschimmer auf, als Dr. Beck Weathers um 16:30 Uhr aus eigener Kraft ins Lager gestolpert kam. Zuvor hatte ein Team von mehreren Sherpas, angeführt von Dr. Stuart Hutchinson, versucht, Weathers und Yasuko Namba zu bergen. Da Weathers und Namba unansprechbar waren, wurde auch hier entschieden, beide zurückzulassen. Nichtsdestotrotz schaffte es Weathers am späten Nachmittag aufzustehen und ins Lager zu laufen. Laut eigener Aussage dämmerte er dahin, bis er seine steifgefrorene Hand direkt vor seinen Augen sah, was ihn schlagartig zurück in die Wirklichkeit holte.

Am späten Nachmittag erfuhr Anatoli Bukrejew vom Rettungsteam, dass Scott Fischer zurückgelassen wurde. Bukrejew zog deshalb gegen 17:00 Uhr noch einmal alleine los, um auch Scott Fischer noch vom Berg zu retten. Er erreichte Scott Fischer irgendwann zwischen 19:00 und 20:00 Uhr, jedoch war Scott Fischer zu dem Zeitpunkt bereits verstorben. Bukrejew kehrte alleine ins Hochlager 4 zurück.

Der Khumbu-Eisfall

Dr. Beck Weathers und Makalu Gau wurden nach der Erstversorgung am 12. Mai 1996 von Todd Burleson und Pete Athans von der Alpin Ascents International (die beide ihre Gipfelpläne für die Rettung aufgaben), sowie dem IMAX-Team und den (erschöpften) Sherpas bis an den Rand des Khumbu-Eisbruch (eine steile Passage, in der das Gletschereis aus dem Tal des Schweigens 600 Meter abfällt und in große Blöcke zerbricht) auf 6035 m Höhe gebracht. Durch die Gletscherspalten des Eisbruchs war eine Bergung nicht möglich, weshalb Colonel Madan Khatri Chhetri von der Nepal Army Air Force mit einem Eurocopter AS 350-Hubschrauber eine der höchsten Bergrettungen der Geschichte mit einem Helikopter durchführte und beide Bergsteiger vom Gletscher evakuierte.

Zu erwähnen im Zusammenhang mit den geschilderten Ereignissen ist, dass sowohl das IMAX-Filmteam, als auch die Expedition Alpine Ascents International ihre Gipfelpläne (vorerst) aufgaben, als sie von den Schwierigkeiten weiter oben am Berg erfuhren. Beide Teams stellten einerseits ihre Sauerstoffvorräte im Hochlager 4 zur Verfügung und versuchten andererseits schnellstmöglich, den Bergsteigern in Lager 4 zur Hilfe zu kommen.

Auf der Nordseite

Expeditionen

Auf der tibetischen Nordseite befanden sich ebenfalls mehrere (teilweise kommerzielle) Expeditionen in den verschiedenen Lagern am Berg. Hier waren die nachfolgend aufgezählten Expeditionen an den Ereignissen beteiligt:

Indo-Tibetan Border Police

Die Expedition des Indo-Tibetischen Everest-Grenzschutzes befand sich am 10. Mai 1996 im Hochlager 6 auf der Nordseite in etwa 8300 m Höhe. Es warteten nur noch sechs der über 40 Teammitglieder im Lager 6 auf die Chance zum Aufstieg:

verließen das Lager erst um 5:45 Uhr (Tibetische Zeit: 8:00 Uhr) morgens, eine extrem späte Zeit für den Start der Gipfeletappe.

Ihr Teamleiter Mohindor Singh (ebenfalls Indien Indien) befand sich im vorgeschobenen Basislager (Advanced Base Camp, kurz ABC) auf 6450 m Höhe am Fuß des Nordsattels. Das Team beschäftigte keine bergsteigenden Sherpas.

Japanische Expedition

Ebenso befanden sich drei Bergsteiger der Japanisch-Fukuokischen Everest-Expedition am Berg; die Bergsteiger Eisuke Shigekawa und Hiroshi Hanada (beide Japan Japan) wurden von Pasang Kami Sherpa, Pasang Tshering Sherpa und Any Gyalzen (alle Nepal Nepal) begleitet. Dieses Team wollte den Gipfel erst am 11. Mai 1996 besteigen und befand sich damit einen Tag hinter den indischen Bergsteigern.

Weitere Expeditionen

Außer den beiden oben erwähnten Expeditionen, hielten sich noch mehrere weitere Expeditionen an der Nordseite auf. Erwähnenswert ist hier vor Allem das englische Filmteam um den Regisseur Matt Dickinson (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich), die den Gipfelversuch des englischen Schauspieler Brian Blessing für eine Dokumentation der Fernsehsender ITN und Channel 4 begleiten und filmen sollte.

Aufstieg und Gipfel

Nach dem Aufbruch vom Hochlager 6 verlief der Aufstieg für die indischen Bergsteiger vorerst planmässig. Als sie jedoch den Nordostgrat erreichten, zwang der aufkommende Sturm drei der Bergsteiger zur Umkehr. Tsewang Smanla, Tsewang Paljor und Dorje Morup stiegen trotz des Sturmes weiter auf und melden um 15:45 Uhr, sie hätten den Gipfel erreicht. Mittlerweile wird allerdings davon ausgegangen, dass die drei Bergsteiger den Gipfel des Mount Everest gar nicht erreicht haben, sondern nur einen Vorgipfel auf ca. 8700 m Höhe. Hierfür spricht unter Anderem, dass keiner der Bergsteiger von Adventure Consultants, Mountain Madness oder der taiwanesischen Expedition die Inder auf dem Gipfel gesehen hat. Auch meldeten die Inder den Gipfel in Wolken, während die anderen Bergsteiger noch freie Sicht hatten. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit meldeten dann Bergsteiger, die sich in den tieferen Lagern aufhielten über Funk, sie hätten den Schein zweier Helmlampen am sog. Second Step auf 8605 m Höhe gesehen. Allerdings erreichte keiner der drei Inder das Hochlager 6 auf 8300 m Höhe; es wurde auch kein Funkkontakt mehr mit ihnen hergestellt.

Verbleib der Bergsteiger, Kontroverse

Am 11. Mai 1996 um ca. 1:45 Uhr machten sich die beiden Bergsteiger des japanischen Teams zusammen mit den drei Sherpas trotz heftiger Winde auf den Weg zum Gipfel. Gegen 6:00 Uhr stiessen sie am First Step auf einen der Inder, wahrscheinlich Tsewang Paljor. Paljor litt zu diesem Zeitpunkt an schweren Erfrierungen, Sauerstoffmangel und wahrscheinlich auch an der Höhenkrankheit. Eisuke Shigekawa und Hiroshi Hanada unternahmen keine Rettungsversuche; sie gaben später zu Protokoll, der Inder wäre nicht ansprechbar gewesen und hätte „gefährlich ausgesehen“. Das japanische Team stieg dann weiter in Richtung Gipfel auf. Oberhalb des Second Step stiessen die Bergsteiger auf die beiden anderen Inder, die ebenfalls beide noch am Leben waren (über ihren Zustand liegen keine gesicherten Informationen vor, es scheint aber, dass beide zu diesem Zeitpunkt bereits unansprechbar waren und im sterben lagen). Das japanische Team unternahm wiederum keinerlei Rettungsversuche und stieg weiter zum Gipfel auf, den sie um 11:45 Uhr in starkem Wind erreichten. Um die Kraftanstrengung beurteilen zu können, die dafür nötig war, ist zu beachten, dass auf der Südseite die Sherpas, die auf dem Weg zu Rob Hall waren, wegen des starken Winds umkehren mussten. Auf dem Rückweg der japanischen Expedition befreite der Sherpa Pasang Kami Sherpa einen der indischen Bergsteiger, wahrscheinlich Tsewang Smanla, aus einigen Fixseilen, in die er sich verheddert hatte. Dorje Morup war zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Den dritten indischen Bergsteiger am First Step konnten die japanischen Bergsteiger nicht mehr finden; seine Leiche wurde erst am 18. Mai 1996 zusammengekauert unter einem Felsvorsprung gefunden (unter dem gleichen Felsvorsprung liegt mittlerweile auch die Leiche von David Sharp, der 2006 ums Leben kam).

Die Aktionen des japanischen Teams lösten eine weltweite heftige Kontroverse aus, die durch, zum Teil falsche, Medienberichte weiter angeschürt wurde: Es wurde angegeben, eine Rettung wenigstens eines der indischen Bergsteiger wäre möglich gewesen; er wäre nur 100 m über dem Lager 6 gelegen. Auch die Teilnahmslosigkeit der japanischen Bergsteiger stand unter hefiger Kritik. Demgegenüber zu stellen ist allerdings, wie Matt Dickinson in seinem Buch vermerkte, dass er den Inder selbst bei seiner Besteigung des Everest am 19. Mai 1996 gesehen habe und der tote Bergsteiger nicht 100 m, sondern 300 Höhenmeter und knapp 500 m Kletterstrecke vom Hochlager 6 entfernt war. Dickinson schreibt, er selbst habe vom Camp bis an die angegebene Stelle viereinhalb Stunden angestrengtes Klettern benötigt. Eine Rettung ist von daher nur schwer möglich, vor Allem, weil der Inder mit Rettungsgerät (welches nicht verfügbar war) durch das steile Gelbe Band hätte gebracht werden müssen. Dickinson kommt zu dem Schluß, eine Rettung wäre unter den gegebenen Umständen unmöglich gewesen.

Die Frage, warum allerdings die japanischen Bergsteiger nicht den Indern die letzten Momente erleichtert haben, wenn sie ihnen Wasser und Sauerstoff gegeben hätten, ist losgelöst zu betrachten und kann nur von den Beteiligten selbst beantwortet werden.

Analyse

Eine Analyse der Gründe, die zu dem Unglück geführt haben, ist schwierig; es handelt sich um eine Verkettung vieler Umstände. Die wichtigsten Gründe sind:

  • Es waren am 10. Mai eine große Anzahl an Bergsteigern auf der Gipfeletappe unterwegs. Dies verursachte Staus an den Schlüsselstellen, vor Allem am Hillary Step und verzögerte den Aufstieg der meisten Bergsteiger soweit, dass viele von ihnen erst nach der üblichen Umkehrzeit von 14:00 Uhr den Gipfel erreichten. Damit wurde die Zeit zum Abstieg im Tageslicht knapp, ebenso reichten die Sauerstoffvorräte einiger Bergsteiger nicht mehr aus.
  • Jon Krakauer, sowie einige andere bekannte Bergsteiger (z.B. Reinhold Messner, Edmund Hillary oder Ralf Dujmovits[4]) kritisieren die Praxis, mit Sauerstoff aufzusteigen. Sie argumentieren, dass der Sauerstoff Bergsteigern helfen würde, die ohne diese Unterstützung den Aufstieg nicht schaffen würden und dann evtl. in Schwierigkeiten geraten, sobald die Sauerstoffvorräte aufgebraucht sind oder wenn die Sauerstoffgeräte einmal versagen. Krakauer schlug vor, Sauerstoff nur für Notfälle zuzulassen und ansonsten auf dessen Gebrauch komplett zu verzichten. Diese vorgeschlagene Praxis würde außerdem automatisch die Anzahl der Bergsteiger am Everest (und anderen 8000ern) reduzieren, sowie das Problem der Umweltverschmutzung durch zurückgelassene leere Sauerstoffflaschen hoch oben am Berg verringern. In einem Interview zu den Ereignissen meinte der deutsche Höhenbergsteiger und Organisator kommerzieller Expeditionen Ralf Dujmovits, er verzichte seit 1996 darauf, kommerzielle Expeditionen auf die hohen 8000er, wie Everest, Lhotse oder K2 zu führen. Er sagte, das Risiko in den großen Höhen sei für ihn nicht tragbar, als Bergführer „...geht man dort oben am Anschlag. Wir können auf dieser Höhe keine saubere Arbeit mehr abliefern. Und wenn ich die Sicherheit der Leute nicht mehr garantieren kann, muss ich einfach die Finger davon lassen.“.[4]
  • Im Mai 2004 veröffentlichte der Physiker Ken Moore zusammen mit dem Mediziner John L. Semple im New Scientist Magazine eine Analyse der Wetterverhältnisse des 11. Mai 1996 und deutete an, dass die schlechten Wetterverhältnisse den Luftsauerstoffgehalt um bis zu 14% gesenkt haben könnten.[5][6]

Liste der Opfer[7]

NameNationalitätExpeditionSterbeortGrund des Todes
Rob Hall (Bergführer)NeuseelandAdventure ConsultantsSüdgipfel, 8750 mErfroren
Andrew Harris (Bergführer)NeuseelandAdventure ConsultantsSüdostgrat, 8800 mVerschwunden
Scott Fischer (Bergführer)USAMountain MadnessSüdostgrat, 8300 mErschöpfung, Erfroren
Doug Hansen (Kunde)USAAdventure ConsultantsSüdgipfel, 8750 mErschöpfung, Erfroren
Yasuko Namba (Kundin)JapanAdventure ConsultantsSüdsattel, 7900 mErschöpfung, Erfroren
Tsewang SamanlaIndienIndo-Tibetan Border PoliceZwischen First- und Second StepErschöpfung, Erfroren
Dorje MorupIndienIndo-Tibetan Border PoliceZwischen First- und Second StepErschöpfung, Erfroren
Tsewang PaljorIndienIndo-Tibetan Border PoliceZwischen First- und Second StepErschöpfung, Erfroren

Quellen

  1. a b c Antwort von Anatoli Bukrejew auf den Artikel von Jon Krakauer (en.), Away.com
  2. a b Bericht von Makalu Gau (en.), MountainZone.com
  3. a b c Antwort von Lopsang Jangbu Sherpa auf den Artikel von Jon Krakauer (en.), MountainZone.com
  4. a b Interview mit Bergführer Dujmovits, Spiegel-Online, 16. April 2003
  5. The day the sky fell on Everest. In: New Scientist. Nr. 2449, 29. Mai 2004, S. 15 (en., newscientisttech.com [abgerufen am 11. Dezember 2006]).
  6. Mark Peplow: High winds suck oxygen from Everest Predicting pressure lows could protect climbers. BioEd Online, 25. Mai 2004, abgerufen am 11. Dezember 2006 (en.).
  7. Liste der Todesfälle am Mount Everest (en.), AdventureStats.com

Literatur

  • Krakauer, Jon: In eisige Höhen: Das Drama am Mount Everest. Piper Verlag, München, 1998. ISBN 978-3-492-22970-8
  • Bukrejew, Anatoli; G. Weston Dewalt: The Climb: tragic ambitions on Everest (en.). St. Martins, New York, 1997. ISBN 0-312-96533-8
  • Dickinson, Matt: The Other Side of Everest: Climbing the North Face Through the Killer Storm (en.). Three Rivers Press, New York, 2000. ISBN 0-8129-3340-0
Commons: Mount Everest – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien