„Turm“ – Versionsunterschied

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HausmannsturmHartenfels.JPG|Hausmannsturm, [[Schloss Hartenfels]]
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Kelmstrasse 29, Flensburg.jpg|Der [[Marine-Wasserturm]] der [[Marineschule Mürwik|Marineschule]] in [[Flensburg]]-[[Mürwik]]
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Rottweil - Thyssenkruss Aufzugsturm1.jpg|[[Thyssenkrupp Testturm]]
Testturm-2018.jpg|[[Thyssenkrupp Testturm]]
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Version vom 19. Februar 2019, 18:32 Uhr

Türme verschiedener Form und Funktion
Eiffelturm
Der Holländerturm in Bern
Der Feuerwachturm auf den Calvörder Rabenberg (Calvörde)
Turm als Selbstzweck, ein Folly

Ein Turm ist ein begehbares vertikal ausgerichtetes Bauwerk, das sich über seine Höhe definiert. Das heißt seine Höhe beträgt entweder ein Mehrfaches seines Durchmessers bzw. seiner Stärke und/oder er überragt deutlich die umgebende Bebauung bzw. anschließende Bauteile (z. B. das Kirchenschiff bei einer Kirche oder die Mauer einer Stadtbefestigung). Ein Turm kann für sich stehen (echter Turm z. B. Rundturm), oder Teil eines größeren Gebäudes bzw. einer baulichen Anlage sein (z. B. Kirchturm, Minarett; Türme als Teil einer Burg oder einer Stadtbefestigungsanlage). Türme können prinzipiell aus unterschiedlichsten Materialien errichtet werden. Weit verbreitet sind die auch sonst im Bauwesen üblichen Baumaterialien: Holz, Metall, Stein, Stahl oder Beton.

Die Höhe von Türmen kann unterschiedliche Motivationen haben, vor allem funktionale und gestalterische. Die Funktion von Türmen ist häufig, einen nutzbaren Ort in exponierter Lage zu schaffen (Aussichtsturm, Wachturm, Gefechtsturm, Sprungturm) oder ein Objekt zur besseren Wirksamkeit in exponierte Lage zu bringen (Glocken, Werbetafeln, Antenne, Wasser-Hochbehälter etc.). Andere Türme ergeben sich aus der Notwendigkeit zu einem nutzungsbedingt hohen eher schlanken Raum (typologisch sind sie Hallen mit geringer Grundfläche vergleichbar). Zum Teil spielen aber auch gestalterische Beweggründe eine Rolle.

Türme sind oft städtebauliche Dominanten in einer Siedlung (Dorf, Stadt etc.) oder Landmarken in der Landschaft.

Der Begriff Turm ist einerseits vom Begriff Hochhaus, andererseits vom Begriff Mast abzugrenzen, wobei die genaue Abgrenzung oft nicht möglich ist, teils gibt es Schnittmengen, je nach Kontext unterschiedliche Definitionen oder sprachliche Unschärfen. So werden meist Glocken- oder Kirchtürme auch dann als Turm bezeichnet, wenn sie nicht begehbar sind.

Insbesondere in der Funktechnik wird – im Unterschied zu einem Mast (Sendemast), der oft als Fachwerkkonstruktion ausgeführt wird – unter einem Turm (Sendeturm) eine begehbare, nicht abgespannte (d. h. nicht mit Pardunen verankerte) aufrecht stehende Kragarmkonstruktion verstanden.

Turmkonstruktionen für funktechnische Zwecke, die gegen Erde isoliert sind, werden als selbststrahlender Sendemast bezeichnet. Allerdings wird die Trennung in der Praxis nicht immer eingehalten, da es Mischkonstruktionen, sogenannte Hybridtürme, gibt. Die DIN V 4131:2008-09 „Antennentragwerke aus Stahl“ definiert im Abschnitt 3.3 den Turm als freistehende, Kragarm tragende Konstruktion.

Türme sind lotrechte Konstruktionen. Oft verjüngen sie sich aus statischen Gründen zur Spitze hin. Daneben gibt es aber auch schiefe Turmkonstruktionen, die entweder durch ungleichmäßige Bodenabsenkung entstanden sind, oder auch absichtlich mit einem Neigungswinkel gegen die Vertikale gebaut wurden.

Älteste Türme

Türme wurden seit der Vorgeschichte errichtet (siehe Broch, Nuraghe, Torre, Talayot, Tholos, Zikkurat). Der älteste Turm stammt etwa von 7.500 v. Chr. und ist der Turm in Jericho. Viele Turmbauten in der Geschichte können als „Zeichen der Macht“ gedeutet werden.[1]

Bekannte Türme

Einige bekannte Beispiele sind der Berliner Funkturm, ein 146,7 Meter hoher Stahlfachwerkturm, der Berliner Fernsehturm, das höchste Bauwerk Deutschlands, der Europaturm in Frankfurt am Main, und der Stuttgarter Fernsehturm, der erste Stahlbeton-Fernsehturm dieser Art weltweit. International von Bedeutung sind auch der Eiffelturm in Paris, der Gerbrandytoren in den Niederlanden, der Schiefe Turm von Pisa und der kanadische CN Tower.

Arten und Typen von Türmen

Es kann aus unterschiedlichen funktionalen Gründen sinnvoll oder notwendig sein, ein Gebäude bzw. Bauwerk als Turm auszuführen.

  • 1. Türme, die aufgrund ihrer inneren Nutzung eine besondere Höhe erfordern. Hierzu zählen z. B. der Schrotkugelturm, der Schlauchturm oder der Testturm.
  • 2. Türme, die zur Erhöhung des Nutzvolumens eine größere Höhe erfordern. Zu dieser Gruppe sind beispielsweise Silotürme zu rechnen.
  • 3. Türme, die errichtet werden, um Signale, Informationen oder Botschaften aus einer exponierten Lage wirkungsvoller verbreiten zu können.
    • Akustische Signale können das Geläut der Glocken (Glockenturm), der Ruf des Muezzin (Minarett), eine Sirene und vieles andere sein.
    • Optische Signale oder Botschaften gehen beispielsweise von Leuchttürmen, Uhrentürmen und Reklametürmen aus.
    • Technische, vom Menschen nicht unmittelbar wahrnehmbare Signale senden Sendetürme aus.
  • 4. Türme, die dazu angelegt wurden, einen exponierten Ort zu schaffen, von dem aus man einen besseren Überblick hat. Dazu gehören vor allem Aussichtstürme, Wach- und Warttürme.
  • 5. Türme die als Landmarke oder als städtebauliche Dominante errichtet wurden.
  • 6. Sonstige.

Verschiedene Arten von Türmen, alphabetisch

Türme aus der Architekturgeschichte

Bergfried von Schloss Saaleck

Beobachtungstürme

Türme als Bauwerk der Industrie

Erdölbohrturm

Sendetürme

Fernsehturm in Stuttgart

Türme aus dem Vergnügungsbereich

Holzturm Oberpfalzturm auf der Platte

Im Freizeit- und Vergnügungsbereich kennt man verschiedene Türme, wie z. B. den Aussichtsturm, Feuerturm und den Gyro-Tower. In naturnahen Bereichen finden sich sogenannte Holztürme, die als Wanderziele und Aussichtsplattformen in gebirgigen und/oder waldreichen Gebieten dienen. Spezifisch im Bereich des Sports gibt es zudem den Fallschirmsprungturm, Freifallturm, Kletterturm, sowie den Seilbahnturm, Ski-Sprungschanze und den Sprungturm.

Andere turmähnliche hoch aufragende Bauwerke

Neben den echten Türmen gibt es noch andere Bauwerke mit turmartiger Silhouette, d. h. andere hoch aufragende Bauwerke, die aber dennoch keine Türme sind. Dazu zählen beispielsweise:

Türme unter den höchsten Bauwerken

Türme als vertikal ausgerichtete Bauwerke sind unter den höchsten Bauwerken weltweit stark vertreten. So war der Stefansdom in Wien über Jahrhunderte das höchste Bauwerk Europas.

Heute umfasst die Gruppe der national bzw. weltweit jeweils höchsten Bauwerke allerdings auch Staumauern, Brücken, abgespannte Masten, Schornsteine, Windkraftanlagen, Hochhäuser, etc.

So ist zwar das höchste Bauwerk Deutschlands ein Turm (Berliner Fernsehturm) und ebenso das höchste Bauwerk Österreichs (Donauturm), aber das höchste Bauwerk der Schweiz ist eine Staumauer (Lac des Dix) und das höchste Bauwerk Frankreichs ist eine Brücke (Viaduc de Millau). Das weltweit höchste Bauwerk ist ein Hochhaus (Burj Khalifa).

Höchste Türme

  1. Burj Khalifa 828 m, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
  2. Tokyo Sky Tree 634 m, Tokio, Japan
  3. Abraj Al Bait Towers 601 m, Mekka, Saudi-Arabien
  4. Canton Tower 600 m, Guangzhou, China
  5. CN Tower 553 m, Toronto, Canada
  6. Ostankino-Turm 540 m, Moskau, Russland
  7. Oriental Pearl Tower 468 m, Shanghai, China

Es ist zu beachten, dass diese Liste der höchsten Türme lediglich freistehende Konstruktionen auf dem Festland berücksichtigt.

Zur Feststellung der Höhe kann ggf. eine Turmhöhenbestimmung durchgeführt werden.

Symbolhafte Türme

der Turm von Babel von Pieter Bruegel d. Ä.

Literatur

  • Sutter, Conrad: Thurmbuch – Thurmformen aller Stile und Länder / gesammelt und gezeichnet von Conrad Sutter. Berlin: Wasmuth, 1895. Das Buch als kostenloser Download
  • Erwin Heinle, Fritz Leonhardt: Türme aller Zeiten – aller Kulturen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart (Deutschland) (1997), ISBN 3-421-02931-8
  • Kai Eckart: Den Wolken entgegen. Die höchsten Türme Deutschlands. Herbert Utz Verlag, München 1998, ISBN 3-89675-902-7. Das Buch als kostenloser Download
  • Jack Reese: Aussichts- und Denkmaltürme in Schleswig-Holstein. Kultfeinwerk Verlag, Ascheberg/Holst. (Deutschland) (2008), ISBN 978-3-9812031-0-3
  • Paul Maar: Türme. Ein Sach- und Erzählbuch von berühmten und unbekannten, bemerkenswerten und merkwürdigen Türmen. Hamburg: Verlag Friedrich Oetinger, 2002. ISBN 978-3-7891-1961-3
Commons: Türme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Turm – Zitate
Wiktionary: Turm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Gabi Meier, Adriano Boschetti-Maradi: Ringmauern und Türme. Zeichen der Macht. In: AS. Archäologie Schweiz 2, Band 36 (2013), S. S. 38–42; hier: S. 38.
  2. Eckturm, Duden.de