The White Stripes

The White Stripes
Allgemeine Informationen
Genre(s) Garagenrock, Blues-Rock
Gründung 1997
Website http://www.whitestripes.com/
Aktuelle Besetzung
Jack White
Meg White

The White Stripes ist eine Rockband aus Detroit, USA. Sie gehören zu den wichtigsten Vertretern des Blues-Rock.

Besonderes Kennzeichen ist, dass die Besetzung nur aus den zwei Mitgliedern, Jack und Meg White besteht, was den minimalistischen Charakter ihrer Musik unterstreicht.

Werdegang

The White Stripes

Gitarrist und Sänger Jack White sowie Schlagzeugerin und sporadische Sängerin Meg White betonen zwar immer, dass sie Geschwister seien, mehrere US-Zeitungen veröffentlichten jedoch Dokumente (u. a. die Scheidungspapiere[1]), die belegen sollen, dass die beiden ein geschiedenes Ehepaar sind; außerdem beträgt ihr Altersunterschied nur sieben Monate.

Ursprünglich betätigte sich Jack als Schlagzeuger, später wechselte er jedoch zur Gitarre. Seine Vergangenheit am Schlagzeug drückt sich durch sein perkussives Gitarrenspiel aus. Die erste Band, in der Jack als Gitarrist gespielt hat, war Two Part Resin. Nachdem Dominic Suchyta die Drei-Mann-Band verlassen hatte, blieben nur noch Jack und Brian Muldoon übrig. Die beiden spielten als Duo von Ende 1993 bis 1996, nur Gitarre und Schlagzeug. Als auch Brian das Interesse an der Band verlor, kam Jack auf die Idee, Megan White ans Schlagzeug zu setzen. Obwohl sie keinerlei Erfahrung hatte, waren die beiden schon bald so gut, dass sie beschlossen, weiterzumachen.

Die White Stripes wurden Gerüchten zufolge am 14. Juli 1997 gegründet. Ihren ersten Auftritt hatten sie am 15. August 1997 im Gold Dollar in Detroit, auf einer Veranstaltung für Newcomer, bei der nur 10 bis 15 Leute anwesend waren. Der Auftritt kam sehr gut an, was Jack vor allem auf Megs kindliches Schlagzeugspiel zurückführte. Zu dieser Zeit spielte Jack noch in zwei anderen Bands (2 Star Tabernacle und The Go), da die White Stripes jedoch in der Detroiter Szene immer bekannter wurden, entschloss sich Jack, die anderen beiden Bands zu verlassen, um sich vollends auf die Stripes zu konzentrieren. 1998 brachte die Band ihre ersten beiden Singles auf dem Independentlabel Italy Records heraus. Zu dieser Zeit definierte Jack auch den unverwechselbaren Stil der White Stripes: rot-weiß-schwarze Kleidung. Mit diesem einfachen Trick schafften sie es, sofort die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In den Jahren 1999 und 2000 erschienen auf dem Label Sympathy For The Record Industry die Alben The White Stripes und De Stijl (angelehnt an eine niederländische Kunstrichtung), und zwar zunächst (bis 2002) ausschließlich auf Vinyl, sowie eine Reihe weiterer Vinyl-Singles. Obwohl sie zusammen mit Pavement und Sleater-Kinney auf Tournee gingen, blieben sie nicht viel mehr als eine lokale Berühmtheit.

The White Stripes am Big Day Out, Melbourne 2006

Im Zuge der Hype-Welle um Retro-Bands im Jahre 2002, wurde das Ende 2001 veröffentlichte Album White Blood Cells ihr erster großer Erfolg, mit dem sie auch international bekannt wurden (nachdem das Album im Jahre 2002 auch auf CD erschien, wurden über eine Million Exemplare weltweit verkauft).

Der Nachfolger Elephant (2003) brachte den beiden nun den kommerziellen Durchbruch (weltweiter Verkauf: über vier Millionen Exemplare, davon ein Drittel in den USA) und wurde von den meisten Kritikern einhellig gelobt, auch Keith Richards von den Rolling Stones zeigte sich im Interview von der Band angetan. Das Album schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der UK-Charts und erreichte Platz 6 der Billboard Album Charts in den USA. Die erste Single-Auskopplung Seven Nation Army wurde wohl aufgrund des sehr eingängigen Riffs ihr bisher bekanntester Song. Im selben Jahr erhielt die Band zwei Grammys in den Kategorien „Best Alternative Music Album“ (für Elephant) und „Best Rock Song“ (für Seven Nation Army). Am 22. November 2004 erschien mit Under Blackpool Lights eine Live-DVD der besonderen Art: Der erste Konzertfilm der White Stripes wurde komplett im Super8-Format gefilmt. Außerdem waren The White Stripes schon öfters für die MTV Music Awards nominiert, erhielten aber nie einen Kosmonauten (Musikpreis).

Das im Juni 2005 veröffentlichte Album Get Behind Me Satan, das innerhalb von nur 10 Tagen in Jack Whites eigenen Third Man Studios in Detroit aufgenommen wurde, brachte einige Veränderungen mit sich: waren die Vorgängeralben doch sehr von Jack Whites E-Gitarre geprägt, so tritt diese auf Get Behind Me Satan völlig in den Hintergrund. In der musikalischen Begleitung dominieren jetzt akustische Gitarre und Klavier. In einem Song kommt sogar ein Marimbaphon zum Einsatz. Ebenso auffällig sind Jack Whites Falsett-Gesang und die Verwendung neuer Perkussion-Elemente. Im Februar 2006 haben die White Stripes für Get Behind Me Satan erneut einen Grammy in der Kategorie „Best Alternative Music Album“ gewonnen.

2005 gründet Jack White gemeinsam mit Brendan Benson, Jack Lawrence und Patrick Keeler eine neue Band: The Raconteurs. Am 12. Mai 2006 veröffentlichten sie ihr Debütalbum Broken Boy Soldiers. In einem Interview gab Jack White zuletzt bekannt, dass ein Nachfolgealbum zu Broken Boy Soldiers schon in Planung sei[2].

Musikstil

Die überwiegend von Jack White komponierte Musik ist eine Mischung aus Rock, Punk, Indie, Blues und Folk. Die White Stripes werden häufig mit Bands wie den Yardbirds und Led Zeppelin oder mit Jimi Hendrix verglichen. Als größte Einflüsse bezeichnet Jack White vor allem Bluesmusiker und Songwriter aus der Vergangenheit, wie etwa Blind Willie McTell oder Robert Johnson. Auffallend sind auch die häufigen Cover von Son House (John the Revelator, Death Letter).

Liveauftritte

Die Band ist bekannt für aufregende und auch leicht verwirrende Auftritte, nicht zuletzt wegen der "individuellen" Wiedergabe der Lieder. Besonders dominant ist hier immer die Gitarre und Jack White.

Am 16. Juli 2007 spielten die White Stripes das kürzeste Konzert der Welt, ein sogenanntes One-Note Concert. Jack spielte tatsächlich nur eine Note und verließ die Bühne. Die Fans seien allerdings zuvor gewarnt gewesen.

Filmauftritte

Die White Stripes sind in einer Episode in Jim Jarmuschs Coffee and Cigarettes (2003) zu sehen. Außerdem hatte Jack White eine Nebenrolle in dem Hollywood Streifen Unterwegs nach Cold Mountain (2004) mit Jude Law und Nicole Kidman. Jack White war auch in einer kleineren Rolle im Film Mutant Swinger from Mars (2003), einem Remake des Klassikers aus den 1960ern, zu sehen.

In der Simpsons Folge "Jazzy and the Pussycats" (Staffel 18, Folge 2; Deutsche Erstausstrahlung am 09.09.2007) haben The White Stripes einen Gastauftritt mit ihrem Song "The Hardest Button to Button", dessen Video in der Folge parodiert wird. Sie treffen dabei auf Bart Simpson.

Die Zahl 3

Die Zahl 3 hat bei den White Stripes eine besondere Bedeutung: Das Design sämtlicher Veröffentlichungen, ihrer Website sowie ihrer Instrumente und ihrer Kleidung bei öffentlichen Auftritten besteht immer nur aus drei Farben: schwarz, rot und weiß. In Interviews betont Jack White des Öfteren, dass ihre Musik auf die drei wesentlichen Bestandteile Rhythmus, Melodie und das Erzählen von Geschichten reduziert ist. Vorgetragen werden diese Elemente nur mit Gitarre, Schlagzeug und Gesang (obwohl Jack White bei einigen Songs auch Klavier oder Orgel spielt). Oftmals beschreibt er die Faszination der „3“ auch mit banalen Alltagsbegebenheiten. So äußerte er in einem Interview: „Ein Tisch braucht nur drei Beine um zu stehen. Eine Ampel hat meistens drei Farben und in Märchen und Fabeln gibt es oftmals drei Hauptcharaktere“. In dem Song Ball and Biscuit (Elephant, Track 8) singt Jack:

„It’s quite possible that I’m your third man girl
But it’s a fact that I’m the seventh son
It was the other two which made me your third
But it was my mother who made me the seventh son
And right now you could care less about me
But soon enough you will care by the time I’m done“

Außerdem heißen seine Studios in Detroit Third Man Studios. Dort wurde u. a. das Album Get Behind Me Satan aufgenommen.

Trivia

Der Hauptriff des Lieds „Seven Nation Army“ ist sehr populär in europäischen Fußballstadien und wird als Torhymne oder während des Spiels von Fans gesungen.

Diskografie

Alben

Singles

  • 1998 – Let’s Shake Hands (7inch-Vinyl)
  • 1998 – Lafayette Blues (7inch-Vinyl)
  • 1999 – The Big Three Killed My Baby (7inch-Vinyl)
  • 2000 – Hello Operator (7inch-Vinyl)
  • 2000 – Hand Springs (split 7inch-Promo)
  • 2000 – Party of Special Things to Do (7inch-Vinyl)
  • 2000 – Lord, Send Me an Angel (7inch-Vinyl)
  • 2001 – Hotel Yorba
  • 2002 – Fell In Love With A Girl
  • 2002 – Dead Leaves and the Dirty Ground
  • 2002 – Red Death at 6:14 (7inch-Promo)
  • 2002 – Candy Cane Children (7inch-Vinyl)
  • 2003 – Seven Nation Army
  • 2003 – I Just Don’t Know What To Do With Myself
  • 2003 – The Hardest Button To Button
  • 2004 – There’s No Home For You Here (7inch-Vinyl)
  • 2004 – Jolene (Live Under Blackpool Lights)
  • 2005 – Blue Orchid
  • 2005 – My Doorbell
  • 2005 – Top Special (3inch-Vinyl)
  • 2005 – The Denial Twist
  • 2005 – Walking With A Ghost (EP) (Tegan & Sara Cover)
  • 2007 – Icky Thump
  • 2007 - You Don't Know What Love Is (You Just Do As You're Told)

Film

Videographie

  • 2001 – Hotel Yorba (Regie: Anthony Ernest Garth & Dan Miller)
  • 2002 – Fell in Love With a Girl (Regie: Michel Gondry)
  • 2002 – Dead Leaves and the Dirty Ground (Regie: Michel Gondry)
  • 2002 – We're Going to Be Friends (Regie: Kevin Carrico & Anthony Ernest Garth)
  • 2003 – Seven Nation Army (Regie: Alex & Martin)
  • 2003 – I Just Don't Know What to Do With Myself (Regie: Sofia Coppola)
  • 2003 – The Hardest Button to Button (Regie: Michel Gondry)
  • 2005 – Blue Orchid (Regie: Floria Sigismondi)
  • 2005 – My Doorbell (Regie: The Malloys)
  • 2005 – The Denial Twist (Regie: Michel Gondry)
  • 2007 – Icky Thump (Regie: Jack White & The Malloys)
  • 2007 - You Don't Know What Love Is (You Just Do As You're Told) (Regie: The Malloys)

Literatur

  • Denise Sullivan, Conny Lösch (Übersetzerin): The White Stripes. Renitenz und Rock'n'Roll – Blues für das 21. Jahrhundert, 2005, Hannibal-Verlag, ISBN 3-85445-253-5
  • Alex Hannaford : The White Stripes. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Auflage 1 (Juli 2006), ISBN-10: 3896027220 / ISBN-13: 978-3896027221

Quellen

  1. White Stripes divorce certificate. Glorious Noise, abgerufen am 21. August 2006.
  2. White planning second raconteurs album. contactmusic.com, 11. Juli 2006, abgerufen am 20. August 2001.