„Sitakunda Botanical Garden and Ecopark“ – Versionsunterschied

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== Lage und Infrastruktur ==
== Lage und Infrastruktur ==
[[Datei:Chandranath and Birupaksha Temples.jpg|mini|Chandranath Hill, auf dem Gipfel der [[Tempel von Chandranath]], in der Bildmitte ein anderer Tempel]]
[[Datei:Chandranath and Birupaksha Temples.jpg|mini|hochkant|Chandranath Hill, auf dem Gipfel der [[Tempel von Chandranath]], in der Bildmitte ein anderer Tempel]]
Der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark befindet sich etwa 40 Kilometer nordwestlich der Stadt [[Chittagong]] in dem immergrünen Regenwaldgebiet Chandranath in der [[Upazila]] Sitakunda, [[Chittagong (Distrikt)|Distrikt Chittagong]]. Von 2000 bis 2004 wurde hier ein staatliches Entwicklungsprojekt für die Region durchgeführt. In diesem Rahmen wurde 2001 auf einer Fläche von 808 Hektar der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark als erster Ecopark Bangladeschs eingerichtet. Dabei werden 403 Hektar als Ecopark und 403 Hektar als [[botanischer Garten]] ausgewiesen. Die Landschaft des Ecoparks ist von zahlreichen Hügeln und Bächen geprägt, es gibt mehrere Wasserfälle, Quellen, darunter eine Thermalquelle, und Brunnen. Zu den für die täglich bis zu 50.000 Besucher geschaffenen Einrichtungen gehören ein Aussichtsturm, mehrere Picknickplätze, ein [[Gewächshaus]] mit [[Orchideen]], ein [[Kakteengewächse|Kakteenhaus]], ein [[Rosarium]], eine [[Streuobstwiese]], ein großer [[Seerosen]]teich und ein Rasthaus.<ref name="Banglapedia" /><ref name="Shamsuddoha" />
Der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark befindet sich etwa 37 Kilometer nordwestlich der Stadt [[Chittagong]] und sechs bis sieben Kilometer von der Küste des [[Golf von Bengalen]] entfernt in dem immergrünen Regenwaldgebiet Chandranath in der [[Upazila]] Sitakunda, [[Chittagong (Distrikt)|Distrikt Chittagong]]. Etwa einen Kilometer westlich verläuft die Autobahn Dhaka-Chittagong. Von 2000 bis 2004 wurde ein staatliches Entwicklungsprojekt für die Region durchgeführt. In diesem Rahmen wurde 2001 auf einer denaturierten Fläche von 808 Hektar der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark als erster Ecopark Bangladeschs eingerichtet. Dabei werden 403 Hektar als Ecopark und 405 Hektar als [[botanischer Garten]] ausgewiesen. Die Landschaft des Ecoparks ist von zahlreichen Hügeln und Bächen geprägt, es gibt mehrere Wasserfälle, Quellen, darunter eine Thermalquelle, und Brunnen. Zu den für die täglich bis zu 50.000 Besucher geschaffenen Einrichtungen gehören ein Aussichtsturm, mehrere Picknickplätze, ein [[Gewächshaus]] mit [[Orchideen]], ein [[Kakteengewächse|Kakteenhaus]], ein [[Rosarium]], eine [[Streuobstwiese]], ein großer [[Seerosen]]teich und ein Rasthaus.<ref name="Banglapedia" /><ref name="Shamsuddoha" /><ref name="Misbahuzzaman" />


Am Nordrand des Ecopark liegt der 410 Meter hohe Chandranath Hill, auf dessen Gipfel sich der historische [[Tempel von Chandranath]] befindet. Er ist der [[Hinduismus|hinduistischen]] Göttin [[Shiva]] geweiht. Der [[Shaktismus|shaktistischen]] Überlieferung zufolge ist an der Stelle des Tempels der rechte Arm [[Sati (Göttin)|Satis]], einer von 51 Körperteilen, zu Boden gefallen. Vom Haupteingang des Ecoparks verläuft ein fünf Kilometer langer Weg mit 1600 Stufen bis zum Tempel.<ref name="Banglapedia" /><ref name="Shamsuddoha" />
Am Nordrand des Ecopark liegt der 410 Meter hohe Chandranath Hill, auf dessen Gipfel sich der historische [[Tempel von Chandranath]] befindet. Er ist der [[Hinduismus|hinduistischen]] Göttin [[Shiva]] geweiht. Der [[Shaktismus|shaktistischen]] Überlieferung zufolge ist an der Stelle des Tempels der rechte Arm [[Sati (Göttin)|Satis]], einer von 51 Körperteilen, zu Boden gefallen. Vom Haupteingang des Ecoparks verläuft ein fünf Kilometer langer Weg mit 1600 Stufen bis zum Tempel.<ref name="Banglapedia" /><ref name="Shamsuddoha" />


== Flora ==
== Flora ==
[[Datei:Podocarpus neriifolius.JPG|mini|[[Oleanderblättrige Steineibe]] (''Podocarpus neriifolius'')]]
Der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark weist nur noch geringe Flächenanteile von Urwald auf, der größte Teil der Vegetation besteht aus Anpflanzungen zur forstwirtschaftlichen Nutzung. Im Ecopark leben 154 Arten von Pflanzen, darunter Obstbäume und Arzneipflanzen. Von besonderer Bedeutung sind die [[Oleanderblättrige Steineibe]] (''Podocarpus neriifolius''), und jeweils eine Art der Gattungen ''[[Gnetum]]'' und [[Sagopalmfarne]] (''Cycas''). <ref name="Banglapedia" /><ref name="Shamsuddoha" /><ref name="Hasan" />
Der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark weist nur noch geringe Flächenanteile von Urwald auf. Nach der Ausweisung als ''Reserve Forest'' wurde die Waldfläche jahrzehntelang übernutzt, mit der Folge das die einst bewaldete Hügellandschaft nur noch von Gebüsch und Ruderalpflanzen bewachsen war. Mit der Errichtung des Sitakunda Botanical Garden and Ecopark war die Wiederaufforstung verbunden, der größte Teil der heutigen Vegetation besteht aus seit der Jahrhundertwende durchgeführten Anpflanzungen. Im Botanischen Garten werden 154 Arten von Pflanzen gepflegt, darunter Obstbäume und Arzneipflanzen. Zur Vegetation des Ecoparks gehören 412 Arten von [[Gefäßpflanzen]] aus 315 [[Gattung (Biologie)|Gattungen]] und 94 [[Familie (Biologie)|Familien]]. Davon sind 144 [[Krautige Pflanze|Kräuter]], 188 [[Baum|Bäume]], 75 Büsche und 55 [[Kletterpflanze]]n. Von besonderer Bedeutung sind neben der [[Oleanderblättrige Steineibe|Oleanderblättrigen Steineibe]] (''Podocarpus neriifolius''), zwei Arten der Gattung ''[[Gnetum]]'' und dem [[Sagopalmfarne|Sagopalmfarn]] (''Cycas pectinata'') mehr als zwei Dutzend in Bangladesch seltene oder bedrohte Pflanzen.<ref name="Hasan" /><ref name="Islam" />

Überwiegend nach der Einrichtung des Ecoparks wurde eine große Zahl exotischer Pflanzen eingebracht, 103 Arten von Gefäßpflanzen aus 90 Gattungen und 43 Familien, darunter 46 Baumarten. Dabei wurden insbesondere die nicht zur natürlichen Fauna gehörenden Bäume, aber auch verschiedene [[Arzneipflanze]]n ganz bewusst angepflanzt, da sie sich besser an eine neue Umgebung anpassen, sich schneller vermehren und rascheres Wachstum zeigen. Für diese Entscheidung war die Erwägung massgeblich, dass viele Anwohner des Ecopark Feuer- und Bauholz und Heilpflanzen für den eigenen Bedarf und zum Verkauf sammeln. Zum Decken des Holzbedarfs sind die schnellwüchsigen Bäume besser als die langsam wachsenden einheimischen Arten geeignet, und zahlreiche Arzneipflanzen des [[Ayurveda]] gehören nicht zur natürlichen Flora des Sitakunda Botanical Garden and Ecopark.<ref name="Shamsuddoha" /><ref name="Islam" /><ref name="Dutta 2014" /><ref name="Dutta 2015" /><ref name="Misbahuzzaman" />


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== Literatur ==
* Md. Anwarul Islam, Mohammad Mahfuzur Rahman und Gazi Mosharof Hossain: ''Floristic composition and phytodiversity status of Sitakunda Ecopark, Chittagong, Bangladesh''. In: ''Jahangirnagar University Journal of Biological Sciences'' 2016, Band 5, Nr. 1, S. 29-45, [[doi:10.3329/jujbs.v5i1.29741]] (Florenliste von 2013 bis 2015).


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references responsive>
<references responsive>
<ref name="Banglapedia">''[http://en.banglapedia.org/index.php?title=Ecopark Ecopark]'', Website der freien Online-Enzyklopädie ''Banglapedia'', abgerufen am 18. Mai 2019.</ref>
<ref name="Banglapedia">''[http://en.banglapedia.org/index.php?title=Ecopark Ecopark]'', Website der freien Online-Enzyklopädie ''Banglapedia'', abgerufen am 18. Mai 2019.</ref>
<ref name="Hasan">Md. Kamrul Hasan und Mohammed Mostafa Feeroz: ''Species diversity and habitat preferences of amphibian fauna in six protected areas of Bangladesh''. In: ''Bangladesh Journal of Zoology'' 2014, Band 42, Nr. 1, S. 105-116, [[doi:doi.org/10.3329/bjz.v42i1.23341]].</ref>
<ref name="Dutta 2014">Shourav Dutta et al.: ''Floral diversity of Sitakunda Botanical Garden and Eco-park in Chittagong, Bangladesh''. In: ''Indian Journal of Tropical Biodiversity'' 2014, Band 22, Nr. 2, S. 106-118, {{ISSN|0971-4642}}.</ref>
<ref name="Shamsuddoha">Mohammad Shamsuddoha und Tasnuba Sahir: ''Change of Livelihood Due to Establishment of Sitakunda Eco Park''. In: ''Revista de Turism'' 2010, Nr. 9, S. 80-84, {{Digitalisat|1=http://revistadeturism.ro/rdt/article/view/96/65}}.</ref>
<ref name="Dutta 2015">Shourav Dutta et al.: ''Exotic Plants and their Usage by Local Communities in the Sitakunda Botanical Garden and Eco-Park, Chittagong, Bangladesh''. In: ''Forest Research'' 2015, Band 4, Nr. 1, Artikel 136, [[doi:10.4172/21689776.1000136]].</ref>
<ref name="Hasan">Md. Kamrul Hasan und Mohammed Mostafa Feeroz: ''Species diversity and habitat preferences of amphibian fauna in six protected areas of Bangladesh''. In: ''Bangladesh Journal of Zoology'' 2014, Band 42, Nr. 1, S. 105-116, [[doi:10.3329/bjz.v42i1.23341]].</ref>
<ref name="Islam">Md. Anwarul Islam, Mohammad Mahfuzur Rahman und Gazi Mosharof Hossain: ''Floristic composition and phytodiversity status of Sitakunda Ecopark, Chittagong, Bangladesh''. In: ''Jahangirnagar University Journal of Biological Sciences'' 2016, Band 5, Nr. 1, S. 29-45, [[doi:10.3329/jujbs.v5i1.29741]].</ref>
<ref name="Misbahuzzaman">Khaled Misbahuzzaman und Mohammad Jahangir Alam: ''Ecological Restoration of Rainforest Through Aided Natural Regeneration in the Denuded Hills of Sitakunda, Chittagong, Bangladesh''. In: ''International Journal of Agriculture and Biology'' 2006, Band 8, Nr. 6, S. 778-782.</ref>
<ref name="Shamsuddoha">Mohammad Shamsuddoha und Tasnuba Nasir: ''Change of Livelihood Due to Establishment of Sitakunda Eco Park''. In: ''Revista de Turism'' 2010, Nr. 9, S. 80-84, {{Digitalisat|1=http://revistadeturism.ro/rdt/article/view/96/65}}.</ref>
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[[Kategorie:Geographie (Bangladesch)]]
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Version vom 18. Mai 2019, 23:59 Uhr

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Eingang des Sitakunda Botanical Garden and Ecopark
Sitakunda Botanical Garden and Ecopark (Bangladesch)
Sitakunda Botanical Garden and Ecopark (Bangladesch)
Sitakunda Ecopark
Chittagong
Lage des Sitakunda Botanical Garden and Ecopark in Bangladesch

Der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark (bengalisch: বোটানিক্যাল গার্ডেন ও ইকো-পার্ক, সীতাকুণ্ড) ist ein ökologisch ausgerichteter Vergnügungspark und Naherholungsgebiet in dem immergrünen Regenwaldgebiet Chandranath in der Upazila Sitakunda, Distrikt Chittagong in Bangladesch.

Ecoparks in Malaysia

Ecopark ist eine Kurzform von Ecological Park (deutsch: ökologischer Park). Das Konzept der Ecoparks in Bangladesch sieht Flächen mit einer Kombination aus Naturschutzgebiet und Vergnügungsparks vor, die ohne Beeinträchtigung der natürlichen Umgebung und der Biodiversität betrieben werden. Zu diesem Zweck werden Waldgebiete ausgewiesen, die häufig über Naturdenkmale oder eine besondere Flora oder Fauna verfügen. Obgleich der Schutz der Natur in den Ecoparks Vorrang vor der touristischen Erschließung und Nutzung hat, werden Attraktionen zum Anlocken und Unterhalten von Besuchern eingerichtet und eine touristische Infrastruktur aufgebaut.[1]

Die Ecoparks sind eine von mehreren Möglichkeiten, Naturräume in Bangladesch unter Schutz zu stellen. Im Vergleich zu Nationalparks, Wildreservaten und Safariparks ist die Rolle als Naherholungsgebiet wesentlich stärker berücksichtigt. Dennoch dienen die Ecoparks vorrangig der Erhaltung und Entwicklung bedrohter Pflanzenarten, dem Schutz und der Entwicklung vorhandener Flora und Fauna, Vermehrung und Entwicklung der lokalen Pflanzenarten, Umweltschutz und sozioökonomischer Entwicklung der Bevölkerung der Region, Förderung des Ökotourismus und Schaffen neuer Möglichkeiten für Forschung und Lehre.[1]

In Bangladesch wurden bis 2008 neun Ecoparks eingerichtet. Auf den Sitakunda Botanical Garden and Ecopark folgten der Bashkhali Ecopark, Madhabkunda Ecopark, Madhutila Ecopark, Bangabandhu Jamuna Ecopark, Kuakata Ecopark, Tilagarh Ecopark, Jafflong Garden Park und der Borshijora Ecopark.[1]

Lage und Infrastruktur

Chandranath Hill, auf dem Gipfel der Tempel von Chandranath, in der Bildmitte ein anderer Tempel

Der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark befindet sich etwa 37 Kilometer nordwestlich der Stadt Chittagong und sechs bis sieben Kilometer von der Küste des Golf von Bengalen entfernt in dem immergrünen Regenwaldgebiet Chandranath in der Upazila Sitakunda, Distrikt Chittagong. Etwa einen Kilometer westlich verläuft die Autobahn Dhaka-Chittagong. Von 2000 bis 2004 wurde ein staatliches Entwicklungsprojekt für die Region durchgeführt. In diesem Rahmen wurde 2001 auf einer denaturierten Fläche von 808 Hektar der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark als erster Ecopark Bangladeschs eingerichtet. Dabei werden 403 Hektar als Ecopark und 405 Hektar als botanischer Garten ausgewiesen. Die Landschaft des Ecoparks ist von zahlreichen Hügeln und Bächen geprägt, es gibt mehrere Wasserfälle, Quellen, darunter eine Thermalquelle, und Brunnen. Zu den für die täglich bis zu 50.000 Besucher geschaffenen Einrichtungen gehören ein Aussichtsturm, mehrere Picknickplätze, ein Gewächshaus mit Orchideen, ein Kakteenhaus, ein Rosarium, eine Streuobstwiese, ein großer Seerosenteich und ein Rasthaus.[1][2][3]

Am Nordrand des Ecopark liegt der 410 Meter hohe Chandranath Hill, auf dessen Gipfel sich der historische Tempel von Chandranath befindet. Er ist der hinduistischen Göttin Shiva geweiht. Der shaktistischen Überlieferung zufolge ist an der Stelle des Tempels der rechte Arm Satis, einer von 51 Körperteilen, zu Boden gefallen. Vom Haupteingang des Ecoparks verläuft ein fünf Kilometer langer Weg mit 1600 Stufen bis zum Tempel.[1][2]

Flora

Oleanderblättrige Steineibe (Podocarpus neriifolius)

Der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark weist nur noch geringe Flächenanteile von Urwald auf. Nach der Ausweisung als Reserve Forest wurde die Waldfläche jahrzehntelang übernutzt, mit der Folge das die einst bewaldete Hügellandschaft nur noch von Gebüsch und Ruderalpflanzen bewachsen war. Mit der Errichtung des Sitakunda Botanical Garden and Ecopark war die Wiederaufforstung verbunden, der größte Teil der heutigen Vegetation besteht aus seit der Jahrhundertwende durchgeführten Anpflanzungen. Im Botanischen Garten werden 154 Arten von Pflanzen gepflegt, darunter Obstbäume und Arzneipflanzen. Zur Vegetation des Ecoparks gehören 412 Arten von Gefäßpflanzen aus 315 Gattungen und 94 Familien. Davon sind 144 Kräuter, 188 Bäume, 75 Büsche und 55 Kletterpflanzen. Von besonderer Bedeutung sind neben der Oleanderblättrigen Steineibe (Podocarpus neriifolius), zwei Arten der Gattung Gnetum und dem Sagopalmfarn (Cycas pectinata) mehr als zwei Dutzend in Bangladesch seltene oder bedrohte Pflanzen.[4][5]

Überwiegend nach der Einrichtung des Ecoparks wurde eine große Zahl exotischer Pflanzen eingebracht, 103 Arten von Gefäßpflanzen aus 90 Gattungen und 43 Familien, darunter 46 Baumarten. Dabei wurden insbesondere die nicht zur natürlichen Fauna gehörenden Bäume, aber auch verschiedene Arzneipflanzen ganz bewusst angepflanzt, da sie sich besser an eine neue Umgebung anpassen, sich schneller vermehren und rascheres Wachstum zeigen. Für diese Entscheidung war die Erwägung massgeblich, dass viele Anwohner des Ecopark Feuer- und Bauholz und Heilpflanzen für den eigenen Bedarf und zum Verkauf sammeln. Zum Decken des Holzbedarfs sind die schnellwüchsigen Bäume besser als die langsam wachsenden einheimischen Arten geeignet, und zahlreiche Arzneipflanzen des Ayurveda gehören nicht zur natürlichen Flora des Sitakunda Botanical Garden and Ecopark.[2][5][6][7][3]

Flora des Sitakunda Botanical Garden and Ecopark (Auswahl)
Art Trivialname Familie Anmerkungen
Podocarpus neriifolius Oleanderblättrige Steineibe Steineibengewächse (Podocarpaceae) seltene oder bedrohte Art
Cycas pectinata Cycadaceae seltene oder bedrohte Art
Wrightia antidysenterica Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Stereospermum tetragonum Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)
Acacia auriculiformis Hülsenfrüchtler (Fabaceae) exotische Art
Acacia mangium Hülsenfrüchtler (Fabaceae) exotische Art
Xylia xylocarpa Hülsenfrüchtler (Fabaceae) exotische Art
Psidium guajava Echte Guave Myrtengewächse (Myrtaceae) exotische Art
Adina cordifolia seltene oder bedrohte Art
Anisoptera scaphula seltene oder bedrohte Art
Aquilaria malaccensis Adlerholzbaum Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae) seltene oder bedrohte Art
Baccaurea ramiflora seltene oder bedrohte Art
Pterospermum acerifolium seltene oder bedrohte Art
Castanopsis indica seltene oder bedrohte Art
Dillenia scabrella seltene oder bedrohte Art
Firmiana colorata seltene oder bedrohte Art
Holarrhena pubescence seltene oder bedrohte Art
Hydnocarpus kurzii seltene oder bedrohte Art
Litsea monopetala seltene oder bedrohte Art
Mangifera sylvatica seltene oder bedrohte Art
Oroxylum indicum seltene oder bedrohte Art
Pterygota alata Buddhanuss Malvengewächse (Malvaceae) seltene oder bedrohte Art
Sterculia villosa seltene oder bedrohte Art
Stereospermum personatum seltene oder bedrohte Art
Swintonia floribunda seltene oder bedrohte Art
Zanthoxylum rhetsa seltene oder bedrohte Art
Justicia oreophila seltene oder bedrohte Art
Rauvolfia serpentina Indische Schlangenwurzel Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) seltene oder bedrohte Art
Andrographis paniculata Kalmegh Akanthusgewächse (Acanthaceae) seltene oder bedrohte Art
Calamus latifolius seltene oder bedrohte Art
Calamus erectus seltene oder bedrohte Art
Entada rheedii Afrikanisches Traumkraut Hülsenfrüchtler (Fabaceae) seltene oder bedrohte Art
Gnetum latifolium Gnetaceae seltene oder bedrohte Art
Gnetum montanum Gnetaceae seltene oder bedrohte Art

Fauna

Der Sitakunda Botanical Garden and Ecopark wird von einer Anzahl von Säugetieren, Vögeln und Amphibien bevölkert. Die Amphibienfauna wurde mit nur 13 nachgewiesenen Froschlurchen im Vergleich mit fünf anderen Schutzgebieten Bangladeschs und ihren bis zu 28 Arten als eher artenarm erkannt. Dafür gilt als wichtigster Grund der nur noch geringe Anteil ursprünglichen Naturwalds und der niederige Schutzstatus eines Ecoparks gegenüber Nationalparks und Wildreservaten.[4]

Fauna des Sitakunda Botanical Garden and Ecopark (Auswahl)
Art Trivialname Familie Anmerkungen
Duttaphrynus melanostictus Schwarznarbenkröte Kröten (Bufonidae)
Euphlyctis cyanophlyctis Dicroglossidae
Hoplobatrachus tigerinus Dicroglossidae
Minervarya asmati Dicroglossidae Endemit Bangladeschs
Minervarya nepalensis Dicroglossidae
Minervarya syhadrensis Dicroglossidae
Hylarana leptoglossa Echte Frösche (Ranidae)
Hylarana taipehensis Echte Frösche (Ranidae)
Microhyla berdmorei Engmaulfrösche (Microhylidae)
Microhyla ornata Engmaulfrösche (Microhylidae)
Kaloula pulchra Indischer Ochsenfrosch Engmaulfrösche (Microhylidae)
Polypedates leucomystax Ruderfrösche (Rhacophoridae)
Chiromantis vittatus Ruderfrösche (Rhacophoridae)

Literatur

  • Md. Anwarul Islam, Mohammad Mahfuzur Rahman und Gazi Mosharof Hossain: Floristic composition and phytodiversity status of Sitakunda Ecopark, Chittagong, Bangladesh. In: Jahangirnagar University Journal of Biological Sciences 2016, Band 5, Nr. 1, S. 29-45, doi:10.3329/jujbs.v5i1.29741 (Florenliste von 2013 bis 2015).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Ecopark, Website der freien Online-Enzyklopädie Banglapedia, abgerufen am 18. Mai 2019.
  2. a b c Mohammad Shamsuddoha und Tasnuba Nasir: Change of Livelihood Due to Establishment of Sitakunda Eco Park. In: Revista de Turism 2010, Nr. 9, S. 80-84, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Frevistadeturism.ro%2Frdt%2Farticle%2Fview%2F96%2F65~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  3. a b Khaled Misbahuzzaman und Mohammad Jahangir Alam: Ecological Restoration of Rainforest Through Aided Natural Regeneration in the Denuded Hills of Sitakunda, Chittagong, Bangladesh. In: International Journal of Agriculture and Biology 2006, Band 8, Nr. 6, S. 778-782.
  4. a b Md. Kamrul Hasan und Mohammed Mostafa Feeroz: Species diversity and habitat preferences of amphibian fauna in six protected areas of Bangladesh. In: Bangladesh Journal of Zoology 2014, Band 42, Nr. 1, S. 105-116, doi:10.3329/bjz.v42i1.23341.
  5. a b Md. Anwarul Islam, Mohammad Mahfuzur Rahman und Gazi Mosharof Hossain: Floristic composition and phytodiversity status of Sitakunda Ecopark, Chittagong, Bangladesh. In: Jahangirnagar University Journal of Biological Sciences 2016, Band 5, Nr. 1, S. 29-45, doi:10.3329/jujbs.v5i1.29741.
  6. Shourav Dutta et al.: Floral diversity of Sitakunda Botanical Garden and Eco-park in Chittagong, Bangladesh. In: Indian Journal of Tropical Biodiversity 2014, Band 22, Nr. 2, S. 106-118, ISSN 0971-4642.
  7. Shourav Dutta et al.: Exotic Plants and their Usage by Local Communities in the Sitakunda Botanical Garden and Eco-Park, Chittagong, Bangladesh. In: Forest Research 2015, Band 4, Nr. 1, Artikel 136, doi:10.4172/21689776.1000136.

Koordinaten: 22° 36′ 5,9″ N, 91° 40′ 17,5″ O [[Kategorie:Geographie (Bangladesch)]] [[Kategorie:Chittagong (Division)]]