Die Sicherheitsflughöhe (engl. minimum sector altitude, MSA) gibt dem Piloten an, in welcher Flughöhe er gerade noch sicher fliegen kann, ohne mit Bodenobjekten (Häuser, Türme, Berge, ...) zu kollidieren. In manchen Publikationen findet sich auch die Übersetzung oder Eselsbrücke "minimum safe altitude".

Es wird dabei bereits ein Sicherheitsabstand von 1.000 Fuß mit einkalkuliert. Wird die Sicherheitsflughöhe auf der Flugkarte mit 1.500 ft angegeben, so sind die höchsten Erhebungen in dieser Gegend 500 ft hoch.

Sicherheitsflughöhen können auf den verschiedenen Flugkarten unterschiedlich angegeben sein. Dies ist in der Legende der jeweiligen Karte genau erklärt. Die Sicherheitsflughöhe wird zum einen für die gesamten Karte zum anderen für die Luftstraßen angegeben.

Beispiel: Die höchste Erhebung auf der gesamten Karte ist 5.310 ft. Bei einem Sicherheitszuschlag von 1.000 ft wäre die Sicherheitsflughöhe für das gesamte dargestellte Gebiet 6.310 ft. Es wird auf den nächsten sicheren Hunderter gerundet. Also steht vorne auf der Karte: MSA 6.400. Die höchste Erhebung ist in der Karte selbst mit einem dicken Rahmen hervorgehoben. Auf anderen Flugkarten ist die höchste Erhebung durch einen besonders dicken Pfeil hervorgehoben, der auf die Zahl für die höchste Erhebung auf der Karte zeigt. Die Flugkarte ist in einzelne Planquadrate (Sektoren) unterteilt. Für jedes Planquadrat wird separat eine Sicherheitsflughöhe mit einer blaßblaue Zahl in der oberen linken Ecke angegeben oder in einer anderen ähnlichen Form. Hierbei bedeutet beispielsweise eine MSA von 4.500 ft.

Vorsicht: In der ICAO Karte 1:500.000 stehen die Zahlen = 4.500 Fuß nicht für die MSA sondern für die MEF (maximum elevation figure). Die MEF berechnet sich aus der Höhe der höchsten Erhebung im Bereich eines Rechtecks von 30 Minuten (Längen-, wie Breitenminuten) in Fuß (ft), plus 328 ft (100 m) Zuschlag für eventuelle Hindernisse, plus 60 ft Sicherheitsreserve. Dann wird wieder auf volle hundert Fuß aufgerundet. Im ungünstigsten Fall überfliegt man den Höhenpunkt mit einer Reserve von 388 ft. Das ist weniger als die kleinste zulässige Sicherheitsmindesthöhe laut § 6 LuftVO von 500 ft.

Für jede Luftstraße wird ebenfalls explizit eine MSA angegeben.

Für Landungen auf Flughäfen wird die MSA auf den Anflugkarten angegeben. Ein in unmittelbarer Nähe des Platzes befindliches Funkfeuer wird als Zentrum eines Kreises mit dem Radius 25 NM genommen. In diesem Kreis werden mit Hilfe der Funkleitstrahlen (Radial) verschiedene Sektoren bestimmt, für die die unterschiedlichen Sicherheitsflughöhen angegeben werden.

Beispiel: MSA am Flughafen Los Angeles International (IATA-Code: LAX; ICAO-Code: KLAX) Sicherheitsflughöhe im Umkreis von 25 NM um das VOR (Funkfeuer) mit der Kennung "LAX", welches unmittelbar am Flughafen steht. Es gibt in drei verschiedenen Sektoren unterschiedliche Sicherheitsflughöhen. Unterteilt werden die Sektoren durch Funkstrahlen, die vom VOR ausgestrahlt werden (Radial). Allerdings beziehen sich die Richtungsangaben (z.B. 120°) nicht auf die Nummer des Radials, sondern auf den Kurs des Flugzeugs, das auf das Funkfeuer zufliegt. Radiale gehen vom Zentrum nach außen weg. Das Flugzeug, das mit 120° auf das VOR zufliegt, fliegt also auf Radial 300 (R-300) - genau entgegengesetzt - also +180°.

120° + 180° = 300°

Flugzeuge im nördlichen Sektor (egal, ob sie anfliegen oder abfliegen oder vorbeifliegen) müssen eine Sicherheitsflughöhe von 7.700 ft einhalten, denn dort ist die Bergkette, auf denen das berühmte Hollywood-Zeichen steht. Flugzeuge im südöstlichen Sektor müssen eine Mindesthöhe von 2.700 ft einhalten, wegen einigen ganz kleinen Bergen. Erstaunlicherweise müssen Flugzeuge im südwestlichen Sektor 4.400 ft einhalten, obwohl dort hauptsächlich Meer ist. Wahrscheinlich reicht der Sektor im Norden aber noch bis an die Santa Monica Berge ran.