Schwarze Brigaden

Die Schwarzen Brigaden (italienisch: Brigate Nere) waren eine faschistische paramilitärische Vereinigung in der Italienischen Sozialrepublik. Sie entstanden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, nach der Zeichnung des italienischen Waffenstillstandsabkommens 1943.

Benito Mussolini wurde verhaftet, nachdem der Faschistische Großrat ihn mit aktiver Unterstützung des Königs Vittorio Emanuele III. abgesetzt hatte, und es begannen Verhandlungen mit den Alliierten über den Rückzug Italiens aus dem Krieg. Mussolini wurde später von deutschen Fallschirmjägertruppen aus seiner Festungshaft befreit und von Adolf Hitler am 23. September 1943 als Staatschef der neu gegründeten "Italienischen Sozialrepublik" eingesetzt, einer Marionettenregierung, deren Herrschaftsgebiet sich von Norditalien bis nach Rom erstreckte.

Nachdem die Milizia Volontaria per la Sicurezza Nazionale (MVSN, auch bekannt als „Schwarzhemden“) als Bestandteil des Waffenstillstandsabkommens aufgelöst wurden, wurde am 24. November 1943 überwiegend aus Carabinieri- und Armee-Einheiten die Guardia Nazionale Repubblicana gebildet.

Die Schwarzen Brigaden wurden durch einen Erlass vom 30. Juni 1944 gegründet. Sie bestanden aus Mitgliedern der Faschistischen Republikanischen Partei (Partito Fascista Repubblicano, PFR). Sie kämpften nicht nur gegen die Alliierten und gegen italienische Partisanen, sondern verfolgten und ermordeten auch vermeintliche und tatsächliche politische Gegner sowie Zivilisten, deren Bekenntnis zum Faschismus ihnen zweifelhaft erschien.

Die Schwarzen Brigaden besaßen nicht wirklich Brigadegröße, tatsächliche waren ihre Einheiten meist nur ein knappes Bataillon oder eine erweiterte Kompanie stark. Es existierten sowohl 41 stationäre Gebietsbrigaden, durchnummeriert von 1 bis 41, als auch 8 mobile Brigaden, von 1 bis 7 plus der Zweiten Arditi Brigade. Oftmals trugen sie zu ihrer gewöhnlichen italienischen Armeeuniform ein schwarzes Oberteil, sowie den Totenkopf auf ihren Abzeichen.