Schlacht bei Bapaume

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Die Schlacht von Bapaume fand am 3. Januar 1871 zwischen deutschen und französischen Truppen im Rahmen des Deutsch-Französischen Krieges im Norden Frankreichs statt.

Nach der Einnahme von Amiens und Rouen begannen die deutschen Truppen mit der Belagerung der Festung Peronne, da diese Festung die deutschen Nachschublinien im Norden Frankreichs bedrohte. Die Festung war der letzte französische Stützpunkt an der Somme. Mit einem Vorstoß wollte General Faidherbe, der Befehlshaber der französischen Nordarmee, Peronne entsetzen und die deutschen Truppen zurückdrängen.

Nachteilig für die deutsche Seite war, dass man sowohl für Amiens als auch Rouen Truppen abstellen musste und auch Truppen für die Belagerung von Peronne benötigte. Ausserdem gab es kaum Informationen über die französischen Truppenbewegungen.

Bei ihrem Vormarsch stiessen die französischen Truppen am 2. Januar 1871 bei Sapignies (nördlich von Bapaume) auf die 15. Division. Das Geschehen war geprägt vom zögerlichen Vorgehen des 23. französischen Korps. So blieb es bei einem Abtasten.

Am 3. Januar setzten die Franzosen ihrem Vormarsch fort. Der Ort Bapaume sollte durch ein Zangenmanöver erobert werden. Das 23. Korps bildete den linken Flügel, während das 22. Korps auf dem rechten Flügel zum Einsatz kommen sollte.

Der Angriff begann mit dem Vormarsch der Division Bessol auf Biefvillers. Die dort stehende 5. Kompagnie zog sich aufgrund der feindlichen Übermacht nach Avesnes zurück. Weil damit die bei Favreuil stehenden Einheiten im Rücken bedroht wurden erhielt das Regiment 33 den Befehl, Biefvillers zurückzuerobern. Es gelang zwar, den Ort grösstenteils wieder in Besitz zu nehmen. Nach dem Eintreffen weiterer französischer Truppen musste man sich aber wieder zurückziehen.

Die Division Derroja hatte inzwischen die 6. Kompagnie aus Grevillers vertrieben und war bis an die Strasse von Bapaume nach Albert vorgerückt.

Aufgrund der ungünstiger werdenden Lage und des starken französischen Artilleriefeuers zogen sich die deutschen Truppen zurück, um auf das Eintreffen von Verstärkungen zu warten. Ein Bataillon des Regiments 68 verblieb in St. Aubin und die 29. Brigade in Bapaume. Die übrigen Einheiten wurden südlich von Bapaume gesammelt.

Während es den Franzosen gelang, Avesnes und eine Vorstadt von Bapaume zu erobern, schlug der Angriff auf St. Aubin fehl. Auch mehrere Angriffe auf Bapaume selbst konnten abgewehrt werden. Daher begann die Division Derroja, Bapaume weiter zu umfassen. Im zweiten Anlauf gelang es, Tilloy zu erobern, während die inzwischen eingetroffene deutsche Verstärkung Ligny halten konnte.

Auch auf dem rechten deutschen Flügel traf Verstärkung ein. Ein Bataillon des Regiments 40 konnte Favreuil zurückerobern, musste sich aber wegen der vereinzelten Lage wieder zurückziehen. Ein anderes Bataillon des Regiments 40 konnte St. Aubin zurückerobern, welches zuvor geräumt werden musste.

Nun begannen die Deutschen, auch ihre linke Flanke zu stabilisieren. Einheiten des Regiments 69 begannen mit dem Angriff auf Tilloy. Später kamen noch zwei Kompagnien des Regiments 68 hinzu. Die Franzosen räumten den Ort jedoch kampflos und auch Avesnes und die Vorstadt. Mit dem Einbruch der Dunkelheit endeten die Kampfhandlungen.

Aufgrund der Erschöpfung der eigenen Truppen und der nahezu verbrauchten Munition bereitete General Göben für den 4. Januar einen Rückzug hinter die Somme vor. Dieser wurde jedoch überflüssig, als in der Nacht ein Rückzug der französischen Truppen gemeldet wurde. General Faidherbe gab damit alle erreichten Geländegewinne wieder auf. Vermutlich war die Nordarmee nie näher an einem Sieg, als bei Bapaume. Die Belagerung von Peronne konnte fortgesetzt werden und endete am 9. Januar mit der Kapitulation der Festung. Strategisch gesehen war die Schlacht von Bapaume damit ein Erfolg für die deutschen Truppen.