„Rocky Marciano“ – Versionsunterschied

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== Zitate ==
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*"Würde man alle bisherigen Schwergewichts-Weltmeister in einen kleinen Raum stecken - dann wäre Marciano der einzige der auf da wieder heraus käme. (Ring Magazine)
*"Würde man alle bisherigen Schwergewichts-Weltmeister in einen kleinen Raum stecken - dann wäre Marciano der einzige der da wieder heraus käme. (Ring Magazine)


*"Rocky stach heraus, wie eine Rose inmitten einer Müllhalde." (Jimmy Cannon über Marcianos Charakter)
*"Rocky stach heraus, wie eine Rose inmitten einer Müllhalde." (Jimmy Cannon über Marcianos Charakter)

Version vom 5. August 2007, 11:43 Uhr

Rocky Marciano
Daten
GeburtsnameRocco Francis Marchegiano
Geburtstag1. September 1923
GeburtsortBrockton
Todestag31. August 1969
TodesortNewton
NationalitätUS-Amerikanisch
GewichtsklasseSchwergewicht
StilLinksauslage
Größe1,80 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe49
Siege49
K.-o.-Siege43
Niederlagen0

Rocky Marciano eigentlich Rocco Francis Marchegiano (* 1. September 1923 in Brockton, Massachusetts als Sohn italienischer Einwanderer; † 31. August 1969 in der Nähe von Newton, Iowa) war ein Italo-amerikanischer Boxer. Sein Spitzname war " The Brockton Blockbuster". Er gilt allgemein als einer der besten Boxer und, vielen Experten nach zu urteilen, als bester Boxer aller Zeiten

Jugend, Militärzeit und eine kurze Amateurlaufbahn als Boxer

Rocky Marciano interessierte sich als Jugendlicher für Baseball und American Football, aber nicht für das Boxen. Für den Sohn eines einfachen Arbeiters (in einer Schuhfabrik) war eine sportliche Karriere eine Option auf den sozialen Aufstieg. So versuchte er sich 1947 bei den CHICAGO CUBS, einem Profi-Baseball Club, als Catcher zu etablieren, was jedoch mißlang. Da Marciano's wahres Talent das Boxen war, mit dem er 1943 im relativ späten Alter von fast 20 Jahren während seines Militärdienstes bei der United States Army begonnen hatte, widmete er sich ab diesem Zeitpunkt ausschließlich dieser Sportart. Nach seiner Militärzeit bestritt er unter dem Namen Rocky Mack zwölf Kämpfe als Amateur, von denen er acht siegreich gestaltete.

Anfänge als Profi

Seine ersten 16 Gegner besiegte Marciano kurzrundig. Am 24. März 1950 besiegte er mit dem ungeschlagenen Roland LaStarza einen ersten bekannten Kontrahenten über 10 Runden nach Punkten (2:1 Urteil), nachdem er diesen in der vierten Runde zu Boden geschlagen und in der achten Runde einen Punktabzug für einen (versehentlichen) Tiefschlag erhalten hatte. Im Kampf davor beendete er die Profilaufbahn des aufstrebenden Carmine Vingo, der zuvor in 17 Fights nur einmal verloren hatte. Dieser ging in der sechsten Runde schwer KO und entrann nur knapp dem Tod. 1962 bezeichnete Marciano diesen als seinen schwersten Kampf. 1951 schlug Marciano den 23-jährigen 9:5-Favoriten Rex Layne in der sechsten Runde KO; dieser hatte im Jahr zuvor Jersey Joe Walcott einstimmig nach Punkten besiegt. Spätestens mit diesem Sieg war der Boxer aus Brockton einer der Anwärter für einen Kampf um den Weltmeistertitel. Marciano beendete im Oktober desselben Jahres endgültig die sportliche Karriere einer Boxlegende - Joe Louis. Dieser hatte seit seiner Punktniederlage gegen Ezzard Charles 1950 acht Siege in Reihe erkämpft, war aber mit 37 Jahren als Boxer relativ verbraucht und boxte nur noch, um seine Steuerschulden begleichen zu können. Obwohl Marciano Louis in der achten Runde KO schlug, nachdem er diesen schon vorher am Boden hatte, war es offensichtlich, dass der aufstrebende Boxer sein ehemaliges Vorbild "schonte".

Gewinn des Weltmeistertitels

Am 23. September 1952 wollte der amtierende Weltmeister Jersey Joe Walcott seinen Titel gegen den fast 10 Jahre jüngeren Marciano verteidigen. Trotz eines Niederschlages in der ersten Runde (Marciano wurde bis "vier" angezählt) und hoher Punktführung Walcott's ( 7:4, 7:5, 8:4 Runden), beendete eine Rechte Marciano's in der 13. Runde dieses Unterfangen. Dieser Kampf wurde vom rennomierten RING Magazine zum Kampf des Jahres gewählt.

Titelverteidigungen

Die erste Titelverteidigung im Mai 1953 in Chicago war der Rückkampf mit Walcott, den "the Rock", wie Marciano von seinen Fans genannt wurde, durch KO in Runde eins für sich entschied. Die darauf folgende Titelverteidigung in New York City war ebenfalls eine Art Rückkampf, denn der Gegner hieß Roland LaStarza. Vor 45.000 begeisterten Zuschauern siegte Marciano in den POLO GROUNDS durch TKO in Runde 11. LaStarza war ein ebenbürtiger Gegner und lag nach zehn Runden bei zwei der drei Punktrichter mit 4:6, bzw. 3:7 Runden in Front, während der dritte den Kampf ausgeglichen sah. 1954 verteidigte er die Schwergewichtskrone zweimal gegen den 33-jährigen Ex-Weltmeister Ezzard Charles. Beide Veranstaltungen fanden im Yankee Stadium in New York statt. In der ersten Begegnung schaffte es Marciano erstmals wieder nach elf Kämpfen nicht, den Gegner, der doppelt soviele Fights in seinem Rekord aufwies, KO zu schlagen. Zwar war er einstimmiger Punktsieger, weil er besonders im letzten Drittel der 15 Runden der frischere und aggressivere Kämpfer in dem hochklassigen Match war, aber Teile der Presse und viele Fans waren der Meinung, dass Charles sich eine weitere Chance verdient hatte. Der Rückkampf war vom Kampfverlauf zwar eindeutiger zu Gunsten Marciano's, erhielt aber eine Dramatik dadurch, dass Marciano auf Grund einer schweren Nasenverletzung kurz vor einer Niederlage durch verletzungsbedingten Abbruch stand und nur noch durch einen KO-Sieg gewinnen konnte, was er in Runde acht zur Realität werden ließ.

Die vorletzte Titelverteidigung (1955) war gegen den britischen Boxer Don Cockell. Dieser hatte noch drei Jahre zuvor gegen den Mittelgewichtler und Ex-Weltmeister Randy Turpin durch TKO verloren (drei Niederschläge) als er um den vakanten Halbschwergewichts-Titel des CommonwealthChampions boxte und wog zu diesem Zeitpunkt 79 kg. Nur drei Jahre später war er 14 kg schwerer, hatte aber in England den Weltranglistenboxer Roland LaStarza (zumindest auf dem Papier) nach Punkten besiegen können. Doch gegen Marciano war er chancenlos und verlor durch TKO in der neunten Runde in San Francisco.

Rocky's letzter Gegner Archie Moore verlangte trotz seiner (angenommenen) 40 Jahre und gut 180 Profi-Kämpfe diesem weit mehr ab und schaffte es sogar den Champion in der zweiten Runde zu Boden zu schicken. Moore musste im Verlauf des Kampfes jedoch selbst fünfmal zu Boden, so dass der Ringrichter den Kampf wegen Marciano's Überlegenheit abbrach.

Im folgenden Jahr trat Rocky Marciano nach 49 Siegen ungeschlagen zurück.

Sein Kampfrekord hat bis heute Bestand.

Marcianos Box-Stil

Marciano war ein aggressiver Angriffsboxer, der, bedingt durch seine hohe Schlagfrequenz, auf seine Gegner von der ersten bis zur letzten Runde ständigen, nicht nachlassenden Druck ausübte. Diese Fähigkeit kombiniert mit überdurchschnittlichen Nehmerfähigkeiten, "gutem Auge", außergewöhnlich beidseitiger, harter Schlagkraft, die vergessen ließ, dass er (85 kg) nach heutigen Maßstäben eigentlich ein Cruiserweight wäre, und einem "Kämpferherz" forderte von den Gegnern eine 100%ige Konzentration. Konnte diese nicht aufrechterhalten werden, folgte bis auf wenige Ausnahmen die KO-Niederlage. Voraussetzung für diesen sehr physischen Stil waren eine enorme Kondition, Nervenstärke und absolutes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Da sich Marciano akribisch auf seine Kämpfe vorbereitete und stets austrainiert war, geschah es während seiner gesamten Profilaufbahn nie, dass er selbst bei sehr hohem Tempo eines Fights dem gegen Ende einen Tribut zollen musste.

Ziel der Taktik, die Marciano und sein Trainer Charley Goldman entwickelten, war es das Kampfgeschehen von der Halbdistanz und dem Infight aus zu diktieren. Das kam Marciano auf Grund seiner Größe von 1,80 m mehr entgegen als seinen meist größeren Gegnern. Durch reaktionsschnelles Ausweichen, Ducken und ständiges Pendeln erschwerte er dem anderen Boxer, seine Schläge ins Ziel zu bringen, da er einerseits seine Angriffsfläche verkleinerte, anderseits so gut wie nie ein ruhendes Ziel abgab.

Leben nach der Boxerlaufbahn und Tod

Marciano widmete sich dem Familienleben und hatte durch solides Finanzmanagment seine Kampfbörsen gewinnbringend angelegt, so dass er als wohlhabend bezeichnet werden konnte. Er kam am 31. August 1969 in der Nähe von Newton (Iowa) bei einem Flugzeugabsturz ums Leben und wurde in Ft. Lauderdale/Florida beigesetzt.

Rocky - the Alltime Great

Unbestreitbar verdient Rocky Marciano diese Bezeichnung wie auch einige andere Champions vor oder nach ihm. Er war der herausragende Schwergewichtsweltmeister der fünfziger Jahre, wie es vor ihm Joe Louis der der vierziger Jahre oder nach ihm Muhammad Ali der der sechziger und siebziger Jahre waren. Im Gegensatz zu diesen beiden Boxlegenden trat er aber auf seinem absoluten Höhepunkt ab und blieb seiner Entscheidung treu, was seinen Legendenstatus noch verstärkte und ihn gegenüber Kritikern eine gewisse "Unantastbarkeit" verlieh.

Sonstiges

Sein Leben und seine Karriere hat die Filmemacher auch noch in späteren Jahren inspiriert. So war er eines der Vorbilder für Sylvester Stallone in „Rocky“.

1969 wurde - angeregt durch einen Streit unter amerikanischen Sportjournalisten wer der bessere Boxer sei Marciano oder Ali - ein Computer mit Daten beider Boxer versorgt. Aus diesem umstrittenen Experiment, das auch filmisch unter Mitwirkung beider Boxer festgehalten wurde , ging Marciano als Abbruchsieger hervor. Aus heutiger Sicht mutet solche Vorgehensweise befremdlich und wurde auch schon damals in weiten Teilen der Sportwelt als tendenziös und als Gimmick empfunden.

Zitate

  • "Würde man alle bisherigen Schwergewichts-Weltmeister in einen kleinen Raum stecken - dann wäre Marciano der einzige der da wieder heraus käme. (Ring Magazine)
  • "Rocky stach heraus, wie eine Rose inmitten einer Müllhalde." (Jimmy Cannon über Marcianos Charakter)
  • "Innerhalb des Ringes war er der personifizierte Mut, außerhalb des Ringes liebenswürdig und sanftmütig." (Jersey Joe Walcott, Ehemaliger Schwergewichtsweltmeister)
  • "Man muss sich nur seine Statistik ansehen. Ungeschlagener Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten! Besser gehts einfach nicht, das sagt alles!" (Ferdie Pachecho)
  • "Wozu soll ich mit meinen Gegnern 10 Runden Walzer tanzen, wenn ich ich ihn in einer Runde K.O. schlagen kann?" ("The Rock" über seinen Boxstil)
  • "Es schmerzt sogar, wenn du mit ihm zusammenstösst .. er schlägt härter als Schmeling .. er schlägt jeden." (Joe Louis, Boxlegende und ehemaliger Schwergewichtsweltmeister)
  • "Nach einem Kampf mit Rocky Marciano fühlst du dich, als ob dich jemand mit einer Keule geschlagen und mit Steinen beworfen hätte." (Archie Moore über seinen Kampf gegen Marciano)
  • "Eine Rechte, die ne 9 auf der Richterskala anzeigt." (Red Smith, New York Times Sport Kolummnist)
  • "Ich wurde nicht verletzt, ich war nicht einmal benommen ... " (Über Walcotts immensen Schlag an Rockys Kinn in der ersten Runde ihres ersten Aufeinandertreffens)
  • "Wenn Marcianos Kinn nicht aus Stahl ist, dann zumindest aus Gussbeton!" (Arthur Daley)
  • "Es ist schwer zu sagen, ob Marciano jemals in wirklichen Schwierigkeiten war während eines Kampfes. Wenn man einen Schlag gegen ihn anbrachte, dann war es so als würde man gegen eine Mauer aus Stein schlagen .. wenn er jemals ernsthaft verletzt gewesen sein sollte, dann hat er es nicht gezeigt." (Charley Goldman, Marcianos Trainer)
  • "Sicher, Marciano sah nicht übermäßig tough und athletisch aus - Aber ich muss sagen, das seine Gegner, die jedesmal regungslos in der Ringmitte liegen, auch nicht gerade gut aussehen." (Charley Goldman, Marcianos Trainer)
  • "Der Gong erklang, da war er schon an dir dran. Der Gong erklang, er hörte auf. Der Gong erklang, da war er schon wieder an dir dran. Er war unnachgiebig. (George Foreman, ehemaliger Schwergewichtsweltmeister)
  • "Vor einem grossen Kampf war Marciano in etwa so nervös wie ein Hydrant." (Life Magazine, 1952)
  • "Bei keinem meiner Kämpfe verspürte ich jemals wirklich Furcht." (Rocky Marciano)

Literatur

  • Rocky Marciano: The Rock of his Times, von Russell Sullivan. Verlag University of Illinois Press (August 1, 2002), ISBN 0252027639
  • Rocky Marciano, von Everett M. Skehan. Verlag Robson Books (December 1, 1999), ISBN 0860512347
  • Ungeschlagen: Das Leben und die Zeit des Rocky Marciano, von Everett M. Skehan. Verlag Rounder Books (March 1, 2005), ISBN 1579401066
  • Rocky Marciano, the 13th Candle: Die wahre Geschichte einer Amerikanischen Legende, von Michael N. Varveis. Verlag Adriana Pub (2000), ISBN 0936369841

Siehe auch