Krummensee (Adelsgeschlecht)

Die Ritter von Krummensee (Grummensche) waren ein altes Raubrittergeschlecht. Sie gehörten nicht zum Gefolge der Brandenburger Markgrafen, sondern waren wahrscheinlich mit den Meißner Markgrafen in den Barnim gekommen. Ihr Hauptsitz, das Dorf Krummensee nahe Altlandsberg, liegt im östlichen Teil des Barnims. Es wird angenommen, daß sie hier den Namen Krummensee aus dem im Teltow, südlich von Königs Wusterhausen, gelegenen Krummensee übertrugen. Beide Dörfer liegen in dem Gebiet, das der Markgraf von Meißen gegen Ende des 12. Jahrhunderts eroberte. 1409 kommen sie durch eine Pfändung (oder Kauf?) in den Besitz der Stadt Altlandsberg. In den folgenden 120 bringen sie etwa ein weiteres Dutzend Dörfer auf dem Barnim in ihren Besitz - darunter die Dörfer Wegendorf, Hirschfelde, Dahlwitz, Eiche, Helmsdorf, Hellersdorf, Ruhlsdorf, Neuenhof, Blumberg, Schöneiche und Kleinschönebeck. Die Krummensees sind weitläufig mit dem skandinavischen Königsgeschlecht der Glücksburger verwandt.

Bekannte Daten

  • Erster Stammsitz der Familie von Krummensee ist das Dorf Krummensee (erste urkundliche Erwähnung 1241.
  • 1375 werden die von Krummensees als Haupteigner des Ortes Rosenthal im Landbuch der Mark Brandenburg erwähnt. Bestätigt wurde der Besitz 1416 und 1451, schließlich wird Rosenthal 1547 verkauft.
  • 1409 Inbesitznahme der Stadt Altlandsberg.
  • 1416 wird das "wuste dorff hewerstofff" (Hellersdorf) den Gebrüdern von Krummensee zu Altlandsberg übereignet.
  • 1472 gehört Wegendorf den Krummensees nahezu komplett.
  • 25. Oktober 1472: Kurfürst Albrecht belehnt Heinrich Ebel, Hans Matthes und Henning von Krummensee mit Krummensee, Stadt und Schloß Alt-Landsberg und mit allen Besitzungen "item das wuste velt czu helwerstorf" (Hellersdorf).
  • 14. Februar 1485: Markgraf Johann gibt seinem Hofjunker Arndt von Krummensee und der Hofjungfrau seiner Gemahlin, Anna von Brandenstein, "die sie sich vermählen", die Dörfer Dahlwitz, Ruhlsdorf, Neuenhof, Schönbeck (Kleinschönebeck) und die wüste Dorfstätte Hellersdorf als Mitgift am 14. Februar 1485 ("und die wusten dorfstat helbersdorf") Diese schlägt den Ort dem Gut Eiche zu und nutzt die Fläche vorrangig als Schäferei.
  • 1527 wird das Dorf Schöneiche der Witwe von Hans von Krummensee, Catharine von Bellin als Witwensitz bestellt.
  • 1529 belehnt Kurfürst Joachim I. das Rittergeschlecht derer von Krummensee mit dem Dorf Schöneiche. Dort errichten sich die Krummenseer einen Rittersitz.
  • auch das Nachbardorf Kleinschönebeck ist den Krummensees Abgabenpflichtig.
  • 1539 Anna von Krummensee stirbt.
  • 1541 Georg von Krummensee
  • 1548 stirbt Joachim von Krummensee.
  • 1455 vererbt Anna Schubolz Hellersdorf an ihren Enkel von Krummensee.
  • um 1550 wird die Burg in Altlandsberg in ein Schloß umgebaut.
  • Die Familie von Krummensee verkauft den Ort Hellersdorf an die Herren von Holtzendorf zu Cöthen und Sydow
  • 1482 stirbt Ebel von Krummensee.
  • 1584 Otto von Krummensee stirbt.
  • 1585 Wilhelm von Krummensee stirbt.
  • 1586 werden Krummensee, Wegendorf und Hirschfelde wegen Verschuldung für 30000 Taler verkauft.
  • 1596 Christoffel von Krummensee stirbt.
  • 1596 stirbt auch Katarina von Krummensee, geborene Mörner, Frau von Hans Krummensee.
  • 1602 verkaufte Hans von Krummensee sein Gut Blumberg sowie die Güter Dahlwitz, Eiche und Helmsdorf an den kurfürstlichen Kanzler Hans von Löben
  • 1610 erneute Belehnung der Krummensees (Hans von Krummensee und sein Bruder Hartwich von Krummensee) durch Kurfürst Johann Sigismund
  • 1613 stirbt Elisabeth von Krummensee, geborene Olow. Die Familie von Krummensee kauft Hellersdorf zurück, um es 5 Jahre später erneut zu veräußern.
  • 21. Dezember 1643 - für 3947 Taler wird Kleinschönebeck verkauft.
  • Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges verarmt das Geschlecht der Krummensees und verliert seinen Besitz.
  • 1656 verkaufen die Krummensees unter anderem Altlandsberg und Krummensee an Otto I. von Schwerin.
  • 1701 verloren die Krummensees ihren letzten Besitz, das Dorf Schöneiche.
  • Mit Karl Ägidius Ludwig von Krummensee, gestorben 1827 als Kanonikus zu Sankt Nikolai in Magdeburg stirbt das Geschlecht der Krummensee aus.