Pseudepigraphie

Pseudepigraphie nennt man das Phänomen, wenn ein Text fälschlicherweise einem bekannten Verfasser zugeschrieben wird (von griech. ψευδ- = "unecht, unwahr" und επιγραφω = "schreiben").

Pseudepigraphie ist in der Antike häufig, sei es bei klassischen Autoren, sei es bei Schriften der Bibel. Sie erklärt sich aus dem Bestreben, in einer Schultradition die Gedanken einer Autoritätsperson der Vergangenheit zu tradieren. Dabei kann sowohl der Wunsch, dem eigenen Text eine höhere Autorität zu verleihen, im Vordergrund stehen, als auch die Bescheidenheit, die niedergeschriebenen Gedanken demjenigen zuzuschreiben, von dem man sie sachlich übernommen hat oder von dem man dazu inspiriert worden ist.

Literatur

  • Norbert Brox: Falsche Verfasserangaben. Zur Erklärung der frühchristlichen Pseudepigraphie. Stuttgart 1975 (SBS 79)