Oberdeutsche Schreibsprache

Die Salzburger Benediktiner-Universität, heute Paris-Lodron-Universität, war eines der geistigen Zentren der oberdeutschen Schreibsprache.

Die Oberdeutsche Schreibsprache (auch oberdeutsche Literatursprache und Jesuitendeutsch genannt) war eine vor allem im süddeutschen Raum und im habsburgischen Österreich verwendete Schriftsprache im 17. und 18. Jahrhundert. In dieser Zeit gab es noch keine allgemein verbindliche Schriftnorm des Deutschen und es herrschte eine erbitterte Konkurrenz zwischen dem sächsischen Meißnerisch, das von Schreibern in den protestantischen Ländern bevorzugt wurde und der auch süddeutsche und bairisch-österreichische dialektale Eigenheiten berücksichtigenden oberdeutschen Schreibsprache, die vor allem von Schreibern im mehrheitlich katholischen Bayern und Österreich bevorzugt wurde.

Jesuitendeutsch und Lutherdeutsch

Die Oberdeutsche Schreibsprache wurde vor allem vom katholischen Klerus, allen voran von den Jesuiten und auch den Benediktinern, in Opposition zum "preußischen" Lutherdeutsch etabliert und hatte bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts eine weite Verbreitung. Von protestantischer Seite wurde es deshalb auch als Jesuitendeutsch bezeichnet.[1] Beide Begriffe, sowohl Lutherdeutsch als auch Jesuitendeutsch, sind vor dem Hintergrund der damaligen konfessionellen Konflikte als abwertende Termini zu verstehen. Sprachwissenschaftlich unterschieden sich beide Varianten vor allem durch ihren regionalen Schwerpunkt und auch dadurch, dass man in den katholischen Regionen neue deutsche Wortkreationen eher ablehnte und an den lateinischen, französischen und italienischen Fremdwörtern festhielt.

Geschichte

Das Heilige Römische Reich 1648

Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 wurde die Pattstellung zwischen den protestantischen und den katholischen Ländern zementiert. Keine der beiden Seiten konnte auf militärische Art und Weise eine Hegemonie herstellen und so verlagerte sich der konfessionelle Konflikt zusehends auf die kulturelle und sprachliche Ebene. Schon seit Martin Luther stand die Idee im Raum eine einheitliche deutsche Schriftsprache zu konstruieren, jedoch wollte sowohl der protestantische Norden, als auch der katholische Süden seine regionalen Besonderheiten in der allgemeinen Norm berücksichtigt sehen. Da es aber in keinem Bereich einen Konsens gab, begannen nun beide Lager auch sprachpolitisch eigene Wege zu gehen und so auseinander zu driften.

Im protestantischen Norden, vor allem im Königreich Preußen, begann man damit, den sprachlichen Ausbau des Deutschen, den Luther begonnen hatte, weiter voran zu treiben. Dies wurde vor allem durch die neu entstandenen Sprachgesellschaften wie der Fruchtbringende Gesellschaft getragen, als auch von einzelnen Gelehrten und selbst ernannten Sprachpuristen, weniger von politischer Seite.

Im katholischen Süden hatte die Verbreitung der Lutherbibel ebenso für eine breitere Alphabetisierung und auch zu einer Verbreitung der von Luther geprägten Neologismen gesorgt. Im Zuge der Gegenreformation begannen nun ihrerseits katholische Geistliche, allen voran Jesuiten und Benediktiner, nicht mehr auf Latein sondern in der Sprache des Volkes zu predigen. Dabei griffen sie ganz dem barocken Zeitgeist entsprechend auch zu aufwendigen künstlerischen Mitteln, wie dem Theater (siehe Jesuitentheater). Neben theologischen Texten, entstanden auch naturwissenschaftliche Werke, Theaterstücke, Lustspiele und Lieder, die in einer dem alemannischen und bairischen Süden eher entsprechenden Schreibform gefasst waren. Daraus entwickelte sich im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert die neue Oberdeutsche Schreibsprache. Später wurde diese Bewegung auch von aufklärerischen Motiven angetrieben, die forderten die geschriebene Sprache möglichst nahe dem gesprochenen Idiom der Menschen anzupassen, damit diese einen leichteren Zugang zur Bildung haben. Zwischen 1744 und 1772 wurden sogar 8 Grammatiken und Orthographien in 27 bekannten Auflagen für Jesuitenkollegien und -akademien in Süddeutschland, Österreich und Böhmen veröffentlicht, die sich der Oberdeutschen Schreibsprache bedienten. [2] Die kaiserlichen Kanzleien hingegen und der Verwaltungsapparat bediente sich jedoch weiterhin der alten konservativen Schreibformen aus der Zeit Kaiser Maximilians I.

Entschieden wurde der Sprachenstreit letztendlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, nachdem sich die Gottsched'sche Grammatik und Rechtschreibung, die dieser 1748 publiziert hatte, immer weiter durchsetzte. Das endgültige Aus für die oberdeutsche Schreibsprache war jedoch 1774 die Einführung der Allgemeinen Schulpflicht in Österreich. Dabei entschied sich die Kaiserin Maria Theresia, nach einem heftigen Streit unter den Gelehrten in Wien, aus realpolitischen Gründen auch in den habsburgischen Erblanden die Gottsched'sche Variante als Referenznorm einzuführen. 1780 wurde diese Entscheidung noch einmal von ihrem Sohn und Nachfolger Joseph II. bestätigt und diese neue Norm auch für die Beamten in der staatlichen Verwaltung verpflichtend eingeführt.

Die anderen süddeutschen Staaten wie Bayern und auch das Erzbistum Salzburg, die bis dahin eine abwartende Haltung eingenommen hatten, zogen daraufhin nach. Damit würde das Ende des barocken Sprachenstreits um eine allgemein gültige Schriftnorm zu Gunsten der nördlicheren, preußischeren Variante entschieden, welche daraufhin die Basis für das heutige moderne Standarddeutsch wurde.

Als Reaktion darauf entstand ab dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert eine eigenständige Dialektliteratur, die es davor auf Grund einer fehlenden allgemeinen Schriftnorm so nicht gegeben hat.

Spezifika

Die steirische Völkertafel (ca. 1720/1730), ist ein Beispiel für die Oberdeutsche Schreibsprache.

Die Oberdeutsche Schreibsprache hat einige Besonderheiten, sowohl in der Rechtschreibung und vor allem im Vokabular und der Idiomatik, als auch in der Art gewisse Buchstabenkombinationen phonetisch wiederzugeben. Beispielsweise wird für ein lang ausgesprochenes "i" kein "ie" geschrieben. Die Kombination "ie" steht viel mehr für den in den bairischen und alemannischen Dialekten typischen Diphthong. So muss etwa das "ie" im Wort "Krieg" (siehe Bild rechts) als Diphthong gelesen werde (Kriag), ebenso bei "miessiggehen" (miassiggehen) und "aufriererisch" (aufriarerisch). Das Wort "bluthbegirig" wird konsequenterweise ohne "ie" geschrieben.

Der Buchstabe "ö" ist in der Oberdeutschen Schreibsprache als helles geschlossenes "e" zu lesen, wie zum Beispiel in "böth " (Bett), "Schwöth" (Schwede), "hör" (Heer), "mör" (Meer), "erwöhlen" (erwählen), "frömd" (fremd). Die Umlaute von "o" und "u" werden entweder als "ö" und "ü" geschrieben oder aber es wird gleich die in den oberdeutschen Dialekten heute noch übliche entrundete Aussprache auch schriftlich wiedergegeben, wie in den Worten "abtrinig" (abtrünnig) und "erwinscht" (erwünscht). Diese entrundeten Umlaute werden im Anlaut auch mit "y" geschrieben: ybel (übel), ybrig (übrig). [3]

Der Buchstabe "e" wird im Auslaut meist weg gelassen, wie in "ich hab", "die Sprach", "das Aug" und "die Füeß". (siehe Apokope)

Das Verb "tun" wird wie im Dialekt des öfteren auch periphrastisch verwendet ( ... nach dem Ersten Werck sehnen thuen; Pius Kobl, Brief Nr. 170 an Lori vom 17. 7. 1760).

Weiters wird zwischen "ai" und "ei" konsequent unterschieden, wobei die Schreibung mit "ei" der modernen standarddeutschen Interpretation des Graphems entspricht und die Schreibung mit "ai" für den Diphthong "oa" steht, wie in Klaid (Kload).

Autoren aus dem südbairischen Raum, etwa aus Tirol, schreiben auch teilweise ein aspiriertes "k", wie in "khern" (Kern), "ackher" (Acker) oder andere südbairische Spezifika, wie "nit" für "nicht".

Ein weiteres Merkmal der Oberdeutschen Schreibsprache ist außerdem, dass teilweise ein Vokabular und eine Idiomatik verwendet wurde, die heute dialektal wirkt und im modernen Standarddeutsch sogar als inkorrekt gilt. Weiters werden oft unzählige lateinische, griechische, französische und italienische Fremdwörter verwendet, die heute oft gar nicht mehr bekannt sind oder einen Bedeutungswandel durchlebt haben.

Eine einheitliche standardisierte Schreibweise hat es aber in dieser Zeit nie gegeben, auch nicht innerhalb der Oberdeutschen Literatursprache. Die genaue graphische Umsetzung der Sprache variiert von Schreiber zu Schreiber und teilweise haben auch einzelne Buchdrucker und Verlage einen identifizierbaren Orthographiestil. In der chronologischen Betrachtungsweise ist außerdem ab dem beginnenden 18. Jahrhundert ein gewisser Trend in Richtung der Meißnerischen Schreibweise bei manchen Autoren erkennbar. Bei Texten um das Jahr 1770 findet man deshalb nur noch ca. 20 wesentliche linguistische Unterschiede zwischen dem Oberdeutschen und dem Ostmitteldeutsch, wo es hingegen um 1600 noch ca. 40 substantielle Unterschiede gab. [4]

Handschriftliche Quellen weisen dagegen eine deutlich regionalere Schreibung auf als gedruckte Werke. Dies liegt vor allem daran, dass die ersten Buchdrucker im oberdeutschen Raum oft aus dem Rheinland (Mainz) oder Franken (Nürnberg) kamen und von dort mitteldeutsche orthographische Konventionen mitbrachten.

In gewisser Weise leben Rudimente der Oberdeutschen Schreibsprache in den nationalen Standardvarietäten des Deutschen in Österreich und der Schweiz weiter (siehe Österreichisches Deutsch und Schweizer Hochdeutsch). Auch die Verschriftlichung der oberdeutschen Dialekte folgt bei manchen Autoren noch dieser Schreibtradition.

Autoren

Einige wichtige Vertreter der Oberdeutschen Literatursprache waren:

  • Aegidius Albertinus (1560-1620), niederländischer Schriftsteller, Begründer der volkssprachlichen Barockliteratur in Bayern, verfasste und übersetzte einige seiner Werke auf Oberdeutsch, darunter sein Hauptwerk: Der Landstörtzer Gusman
  • Joachim Meichel (1590-1637), Lyriker und Übersetzter vom Lateinischen ins Oberdeutsche
  • Johannes Kuen (1606-1675), katholischer Dichter aus Oberbayern
  • Abraham a Sancta Clara (1644-1709), katholischer Prediger und Schriftsteller aus Vorderösterreich
  • Johann Beer (1655-1700), Schriftsteller und Komponist aus Oberösterreich, Protestant
  • Anton Roschmann (1694-1760), Tiroler Historiker, Latinist und Bibliothekar
  • Ignatz Anton Weiser (1701-1785), Salzburger Bürgermeister und Dramatiker
  • Andreas Felix von Oefele (1706-1780), Münchner Historiker und Bibliothekar
  • Ignaz Weitenauer (* 1709 Ingolstadt, † 1783 in Salemsweiler bei Salem), bayrischer Philologe, Jesuit und Orientalist
  • Franziscus Töpsl (1711-1796), Münchner Theologe und Aufklärer
  • Pius Kolb (1712-1762), Schweizer Benediktinerpater und Bibliothekar am Stift Sankt Gallen
  • Leopold Mozart (1719-1787) - von ihm ist überliefert, dass er sein Lehrbuch für den Geigenunterricht "Versuch einer gründlichen Violinschule" (Augspurg 1756) mehrmals umgeschrieben hat und sich der Druck deswegen sehr verzögerte, um nicht von der einen Seite noch von der anderen wegen der verwendeten Schreibform kritisiert zu werden. Er wollte dafür sorgen, dass er nicht mehr hören muss, was er oft gehört hat, " ... daß nämmlich von keinem Ort ein schönes Buch kommen kan, als von Hamburg und Leipzig."[5]
  • Johann Georg von Lori (1723-1787), bayerischer Beamter und Historiker
  • Friedrich Carl Fulda (1724–1788), evangelischer Pfarrer, Philologe und Grammatiker aus Schwaben
  • Joseph von Sperg(e)s (1725-1791), Tiroler Kartograph und Staatsarchivar in Wien
  • Vincenz Bernhard von Tscharner (1728-1778), Schweizer Politiker, Schriftsteller und Historiker
  • Michael Lori (1728-1808), Tegernseer Benediktiner und Professor in Salzburg, Cousin von Johann Georg Lori
  • Heinrich Braun (1732-1792), bayrischer Schulreformer, Benediktiner
  • Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), viele Texte wie etwa die von ihm erhaltenen privaten Briefe, sind in einer oberdeutsche Schreibform geschrieben, wenn nicht sogar im damaligen Salzburger Dialekt. [6]

Befürworter

Wichtige Gelehrte die im spätbarocken Sprachenstreit für die Oberdeutsche Schreibsprache als allgemein gültige, oder zu mindest im süddeutschen Raum und im habsburgischen Österreich gültige Schriftnorm Partei ergriffen waren:

Gegner

Die erbitterndsten und oft auch zynisch argumentierenden Gegner eines süddeutschen katholischen Sprachseparatismus waren:

Historische Zitate

Johann Christoph Adelung, hat die polemische historische Betrachtung auf die Oberdeutsche Schreibsprache geprägt
  • Die Münchner Aufklärungszeitschrift Parnassus Boicus (1722-1740) beschwert sich über das Fehlen einer grösseren süddeutscher Literatur: "... wie sich nun in unsrem Teutschland / katholischen Antheils / unsres Wissens noch nichts dergleicher hervorgethan / dahingegen es bey denen Uncatholischen in Ihren Buch-Läden von derley Art Schrifften wimmelt."[8]
  • Augustin Dornblüth 1755, Titel seiner Streitschrift gegen Gottsched: Observationes oder gründliche Anmerckungen über die Art und Weise, eine gute Uebersetzung, besonders in die teutsche Sprach zu machen. Wobey die Fehler der bisherigen teutschen Ubersetzungen samt denen Ursachen solcher Fehleren, und daraus erfolgten Verkehrung der teutschen Sprach, aufrichtig entdeckt werden. Nebst einer zu disem Vorhaben unentpärlichen Critic über Herrn Gottschedens sogenannte Red-kunst und teutsche Grammatic, oder (wie er sie nennt) Grundlegung zur teutschen Sprache. Aus patriotischem Eyfer zur Verhütung fernerer Verkehrung und Schändung der ausländischen Bücheren (Augsburg 1755).[9]
  • Heinrich Braun 1765: "Nach dem Niederdeutschen richten sich schon die meisten übrigen deutschen Provinzen; dahingegen unsere bisherige oberdeutsche Schreibart nirgend anderswo das Glück gehabt hat, Eingang und Beyfall zu finden."
  • Maurus Lindemayr 1769: "Im Schreiben wollen wir Sachsen, im Predigen aber Österreicher sein."
  • Johann Christoph Adelung 1782: "Die verblühete ältere Schwester sahe vom Anfange an scheel dazu, beneidete die jüngere wegen ihrer Reitze, und suchte sie aus Verzweiflung durch den Vorwurf der Ketzerey verhaßt zu machen. In guten Stunden vergaß sie zwar diese Grille, und fing so gar an, sich nach ihr zu bilden; allein die böse Laune stellte sich bald wieder ein, und dann behauptete sie wohl in allem Ernste, daß ihre Runzeln, ihre steifen und stolzen Blicke und ihre Archaismen regelmäßiger wären, als die sanften Reitze des jungen gefälligen Mädchens. Mit unter schrie sie auch über Despotismus und Tyrraney, obgleich das gute Mädchen nichts weniger als despotisch war, und nur der älteren Schweter, wenn ihr die Coquetterie ihrer jüngern Jahre ankam, zuweilen den Spiegel vorhielt, und sie an ihre Falten und verblühten Reitze erinnerte." [10]
  • Joseph von Sonnenfels beanstandete bei seinem Aufenthalt in Wien im Jahr 1784, daß "die best gekleitete Dame der höheren Gesellschaft so pöbelhaft rede wie ihre Küchenmagd". [11]

Einzelnachweise

  1. Werner Besch (Hrsg): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung, 2003. Seite 2281
  2. Peter von Polenz Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart Seite 173
  3. Reiffenstein Ingo: Aspekte einer bayerischen Sprachgeschichte seit der beginnenden Neuzeit in Sonderegger/Besch, Seite 2949
  4. Peter Wiesinger Die Entwicklung der deutschen Schriftsprache vom 16. bis 18. Jahrhundert unter dem Einfluss der Konfessionen - Fußnote 12
  5. Reiffenstein Ingo: Oberdeutsch und Hochdeutsch in Gelehrtenbriefen des 18. Jahrhunderts in Verborum Amor: Seite 481 und 483
  6. Reiffenstein, Ingo: Fort mit Dir nach Paris!
  7. Peter von Polenz Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart Seite 157
  8. Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart Seite 173
  9. Ernst Cassirer: Nachgelassene Manuskripte und Texte, 2003. Seite 409
  10. Anja Stukenbrock: Sprachnationalismus: Sprachreflexion als Medium kollektiver ... Seite 197
  11. Werner Besch (Hrsg): Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung Seite 2974

Quellen

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