Max Beckmann

Max Beckmann (* 12. Februar 1884 in Leipzig; † 27. Dezember 1950 in New York, N.Y.) war ein deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer und Autor.

Leben und Werk

Kindheit

Max Carl Friedrich Beckmann wurde am 12. Februar 1884 als drittes Kind von Antonie und Carl Beckmann in Leipzig geboren. Die beiden Geschwister Margarethe und Richard waren wesentlich älter. Die Eltern stammten aus dem Braunschweigischen, wo der Vater ein Müller gewesen war. In Leipzig betrieb er eine Mühlenagentur. Im pommerschen Falkenburg besuchte der Knabe die Volksschule. Als er elf Jahre alt war, zog die Familie nach Braunschweig um. Hier starb kurz darauf der Vater. Max Beckmann setzte den Schulbesuch auf den Realschulen in Braunschweig und Königslutter fort. Seit erstes überliefertes Aquarell, eine Märchenillustration, wird auf 1896 datiert, das erste Selbstporträt auf 1897. Seit dieser Zeit begeisterte Beckmann sich für fremde Kulturen. Er war ein schlechter Schüler, zeigte aber früh umfassendes Interesse an der Kunstgeschichte. 1899 besuchte er ein privates Internat in einem Pfarrhaus in Ahlshausen bei Gandersheim. Aus dieser Zeit stammen die ersten überlieferten Briefe und Zeichnungen. Im Winter lief er aus der Anstalt davon. Im Jahr 1900 bestand er die Aufnahmeprüfung der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar. Anekdotische Zeichenkunst offenbart sich in Beckmanns frühen Blättern ebenso wie ein sicheres Formgefühl und die Neigung zum Grotesken.

Jugend

Auf der modern und liberal ausgerichteten Weimarer Kunstschule trat Beckmann 1901 in die Klasse des norwegischen Landschaftsmalers Frithjof Smith ein, den er zeit seines Lebens als seinen einzigen Lehrer betrachtete. Von ihm übernahm er die kräftige Vorzeichnung und behielt sie ein Leben lang bei. Zudem lernte er hier den Frankfurter Maler Ugi Battenberg und, 1902, die Malerin Minna Tube kennen und begründete mit beiden lebenslange Freundschaften. Ein Selbstbildnis mit aufgerissenem Mund aus dieser Zeit gilt als erste überlieferte Radierung. Das Blatt ist expressiv und verrät den Einfluss von Rembrandt und Munch. Mit Belobigungsdiplomen für Zeichnen und für Malerei in der Tasche verließ Beckmann 1903 die Akademie und ging für ein paar Monate nach Paris. Hier beeindruckten ihn vor allem die Werke von Cézanne. Der junge Künstler las und schrieb viel; in Paris entstanden nach einem kurzen Ausflug in den Pointillismus die Vorstudien für sein ersten chef d’œuvre, das Ölgemälde Junge Männer am Meer. Er reiste nach Amsterdam, in den Haag und nach Scheveningen, sah vor allem Werke von Rembrandt, Terborch, Franz Hals und Vermeer und malte bevorzugt Landschaften. 1904 brach er zu einer Italienreise auf, die jedoch in Genf endete. Er besuchte Ferdinand Hodler im Atelier und sah unterwegs in Kolmar den damals noch wenig bekannten Isenheimer Altar. In den Landschaften und Meeresbildern des Sommers setzte sich der Künstler mit der Überwindung des Jugendstils und des europäischen Japonismus auseinander. Einige dieser Arbeiten zeigen eine eigenständige ausschnitthafte Komposition. Nach Abbruch des Parisaufenthaltes und der Italienreise richtete sich der Künstler in Berlin-Schöneberg ein Atelier ein.

Frühwerk

Im Sommer 1905 arbeitete Beckmann an der dänischen Nordsee an seinem Gemälde Junge Männer am Meer. Das Bild ist in einem Stilgemisch gehalten, das sogar Anstöße von Luca Signorelli und Hans von Marées aufnimmt; es dominiert freilich der Neoklassizismus. Der Graf Harry von Kessler kann als Beckmanns Entdecker gelten. 1906 sprach der drei Jahre zuvor gegründeten Allgemeine Deutsche Künstlerbund Beckmann für das Gemälde den Ehrenpreis zu. Er stellte nun in der Berliner Secession aus und erhielt lukrative Porträtaufträge. Den Tod der Mutter verarbeitete er im selben Jahr in zwei Sterbeszenen in der Tradition von Edvard Munch. Er heiratete seine Studienfreundin Minna Tube und reiste mit ihr nach Paris und Florenz. Dort malte er als Stipendiat der Villa Romana das Bildnis meiner Frau mit rosaviolettem Grund; ein flirrendes Porträt Minna Tubes, das heute in der Hamburger Kunsthalle hängt. 1907 zog Beckmann mit seiner Frau in ein von ihr entworfenes Atelierhaus in Berlin-Hermsdorf. Der Einladung, in die Dresdner Künstlergruppe Die Brücke einzutreten, lehnte er ab, trat aber der Berliner Secession bei. Der Wille zum Ruhm des jungen Künstlers drückte sich vor allem in forcierten Katastrophenszenerien aus; Impressionismus und Neoklassizismus vereinen sich hier zu einer brachialen Aktionsmalerei. Den Expressionismus lehnte er ab. Im Kontrast zu seinen großformatigen Gemälden pflegte Beckmann Interieur und Porträt, vor allem Selbstporträt; diese Arbeiten sind z. T. duftig und atmosphärisch subtil. Schon in jenen Jahren entstanden zudem Handzeichnungen von altmeisterlicher Vollendung. Die Zeichnung sollte stets das Rückgrad von Beckmanns Kunst bleiben. 1908 reiste der Künstler neuerlich nach Paris und wurde im Herbst Vater des späteren Kardiologen und Altersforschers Peter Beckmann. Im Jahr darauf stellte er zum ersten Mal im Ausland aus und machte die folgenreiche Bekanntschaft des Kunstschriftstellers Julius Meier-Graefe, der sich bis zu seinem Tod publizistisch für Beckmann einsetzen sollte. Seit 1909 befestigte der Künstler seinen altmeisterlicher Anspruch zunehmend auch in einem graphischen Œuvre. Im selben Jahr setzt er im Doppelbildnis Max Beckmann und Minna Beckmann-Tube seiner Beziehung zu der Kollegin und Ehefrau ein Denkmal in der Tradition der repräsentativen Paarporträts à la Gainsborough. Mit veristischen Massenszenarien in kolportagehafter Komposition wie der Szene aus dem Untergang von Messina stellte er sich in die Rubensnachfolge, wenn auch die Anlage und Ausführung solcher Bilder beim jungen Beckmann einigermaßen unausgegoren blieb. Max Beckmann wollte sich als neokonservatives Gegenmodell zu der um 1910 aufkommenden radikalen Abstraktion von Malern wie Matisse und Picasso sowie der Gegenstandslosigkeit eines Vasilij Kandinskij profilieren. Ebenso wie Max Liebermann oder Lovis Corinth war er auf der Suche nach einer modernen Form der figurativen Malerei. 1910 wurde Beckmann in der Vorstand der Berliner Secession gewählt, war mit seinen 26 Jahren dort das jüngste Mitglied, trat jedoch bald wieder aus und behielt eine Abneigung gegen Künstlervereinigungen. Der Kunsthändler Israel Beer Neumann und der Verleger Reinhard Piper trugen entscheidend zu Beckmanns Vorkriegsruhm bei, der um 1913 seinen Höhepunkt erreichte. Nun trat der neunundzwanzigjährige Maler ganz aus der Secession aus und begründete 1914 die Freie Secession mit. Er hielt sich weiterhin vom Expressionismus fern, zeigte sich aber ebenso wie dieser in Graphik und Malerei von der Großstadt fasziniert. Sein Programm war nun festgelegt: Max Beckmann sollte nie gegenstandslos arbeiten. Vielmehr setzte er sich zum Ziel, das Erbe der klassischen Kunst (Raum, Farbe, hergebrachte Gattungen, Mythologie, Symbolik) auszuweiten. Im März 1912 stipulierte er: »Die Gesetze der Kunst sind ewig und unveränderlich.«

»Meine Kunst kriegt hier zu fressen«, bemerkte Beckmann im Ersten Weltkrieg, den er gleichwohl für ein »nationales Unglück« hielt. Der Künstler gab im Krieg keinen einzigen Schuss ab. »Auf die Franzosen schieße ich nicht, von denen habe ich so viel gelernt. Auf die Russen auch nicht, Dostojewski ist mein Freund.« 1914 diente er als freiwilliger Sanitätshelfer an der Ostfront, im Jahr darauf in Flandern. Seine Zeichnungen aus dieser Zeit spiegeln die ganze Härte des Krieges wider. Sie begründen Beckmanns neuen, hartkonturierten Stil. Der künstlerische Umschwung wird flankiert durch die Kriegsprosa der Briefe im Kriege, die noch während des Krieges erschienen. 1915 erlitt der Künstler einen nervous breakdown, diente vorübergehend am Kaiserlichen Hygieneinstitut in Straßburg und ließ sich kurz darauf in Frankfurt-Sachsenhausen nieder. Es zeigte sich nun, dass sein persönlicher Zusammenbruch zugleich ein Neuanfang sein sollte. Die schonungslose Zeichenstil des Krieges wird in Graphik (besonders, Kaltnadelradierung) und Malerei überführt. Im Selbstbildnis als Krankenpfleger betreibt der Künstler nun ebenso eine schonungslose, um äußerste Wahrhaftigkeit ringende Spiegelung seiner selbst, wie er in den Graphikmappen wie dem Lithographienzyklus Die Hölle die Kriegs- und Nachkriegswirklichkeit hartkantig und virtuos zusammengeschachtelt und ihre Substanz offenlegt. Die christliche Ikonographie erhält nun die Aufgabe der Darstellung der conditio humana; ein Gemälde wie Christus und die Sünderin von 1917 zeigt den gefallenen Menschen und den Jesus der praktischen Ethik.

Seit Kriegsende wuchsen Beckmanns politische Interessen, zugleich studierte er Geheimlehren wie die Theosophie, die seit der Jahrhundertwende viele Künstler beschäftigte. Er faßte die Physiognomien seiner Zeit scharf ins Auge, suchte hier aber keinen Realismus, sondern, was er transzendente Sachlichkeit nannte. Das berühmte Bild der Frankfurter Synagoge und des Eisernen Steges entstanden in dieser Zeit. Beckmann war durch seine Freundschaften mit Heinrich Simon, dem Chefredakteur der Frankfurter Zeitung und seine Verbindungen zu dem Kunsthändler Günther Franke, dem Schauspieler Heinrich George und Künstlerkollegen wie Alfred Kubin eng in das intellektuelle Leben seiner Zeit eingebunden. Er schrieb Dramen und Gedichte, die sich nach seinem Tod aus aufführbar und lesenswert erwiesen. Neben der umfangreichen graphischen Arbeit entstanden wieder Selbstportraits, die den Dargestellten zum Chronisten nicht allein seiner selbst, sondern seiner Epoche machten.

Die Zwanziger Jahre

1924 lernte Beckmann in Wien die junge Mathilde Kaulbach kennen, trennte sich von Minna Tube und machte fortan seine neue Frau unter ihrem Wiener Spitznamen Quappi zu einer der meistgemalten und –gezeichneten Frauen der Kunstgeschichte. Reisen nach Italien, Nizza und Paris, vertiefte Studien, gnostischer, altindischer und theosophischer Lehren lockerten und erweiterten seinen künstlerischen Stil. Zugleich nahm die Farbigkeit seiner Gemälde zu. Seit 1925 leitete er ein Meisteratelier an der Kunstschule des Städel-Museums in Frankfurt. Zu seinen Schülern zählten Theo Garve, Leo Maillet und Marie-Louise von Motesiczky. Gemälde wie Doppelbildnis Karneval oder Italienische Phantasie reflektieren die Beruhigung der politischen Verhältnisse ebenso wie die bösen Vorahnungen auf ein baldiges Ende der Goldenen Zeit. In dem spektakulären Bild Galleria Umberto ahnt der Künstler bereits 1925 den Tod Mussolinis. Beckmanns Biograph Stephan Reimertz spricht vom Vorgesicht des Künstlers. Auf dem Höhepunkt der Weimarer Republik gab Beckmann sich indes noch einmal staatstragend als Stresemann-Deutscher. 1927 malte er das Selbstbildnis im Smoking und schrieb einen Aufsatz mit dem Titel Der Künstler im Staat. Beckmanns Selbstbewusstsein wird allgemein bestätigt. 1928 erreichte sein Ruhm in Deutschland den Höhepunkt mit dem Reichsehrenpreis Deutscher Kunst und einer umfassenden Beckmann-Retrospektive in Mannheim. Seine Kunst zeigt nun grandiose Formvollendung; sie verrät zudem den mondänen Erotiker, der Beckmann immer gern sein wollte. Diese Rolle ist eine der vielen Masken, hinter der ängstliche und sensible Künstler sich versteckte. 1930 zeigte die Biennale in Venedig zeigt sechs Bilder von Beckmann. Zugleich wurde der Künstler von der national-sozialistischen Presse heftig angegriffen. In Paris fand er kurzfristig eine gewisse Beachtung unter Intellektuellen, die sich sowohl vom Surrealismus, als auch von der Dominanz von Matisse und Picasso zu lösen suchten. 1932 richtete die Berliner Nationalgalerie im Kronprinzenpalais unter den Linden einen Beckmann-Saal ein. Der Künstler begann in diesem Jahr mit dem ersten von zehn Triptychen. Unter dem Namen Abfahrt begonnen, stellte er es Jahre später als Departure fertig.

Drittes Reich und Emigration

Im April 1933 wurde Beckmann fristlos aus seiner Professur an der Frankfurter Städelschule entlassen. Seine Schüler hatten keine Möglichkeit mehr, sich künstlerisch zu betätigen; später sprach man von einer Verschollenen Generation. Einige ihrer Werke wurden von den Nazis auf dem Römerberg verbrannt. Der Beckmann-Saal im Kronprinzenpalais wurde aufgelöst. Max Beckmann war den Nazis einer der meistverhaßten Künstler; sie schmähten ihn nun in den vielen Propaganda-Ausstellungen, die in ganz Deutschland begannen. Der Künstler verließ Frankfurt und lebte bis zu seiner Emigration in Berlin. Er lernte den Schriftsteller Stephan Lackner kennen, der ihm ein treuer Freund, Sammler und Interpret bleiben sollte. In dieser Zeit malte Beckmann auch viele anekdotenhafte Bilder wie Ochsenstall und Der kleine Fisch, und Selbstbildnisse wie jenes mit der schwarzer Kappe oder mit der Glaskugel, die die Unsicherheit seiner Situation reflektieren und zu überspielen versuchen. Auch begann er nun eine plastische Arbeit und schuf die Bronze Mann im Dunkeln, in der sich seine Position als unerwünschter Künstler manifestiert. Im Juli 1937 fand in den Münchner Hofarkaden unter dem Titel Entartete „Kunst“. die prominenteste der Nazi-Ausstellungen gegen die moderne Kunst statt. Nach der Rundfunkübertragung von Hitlers Rede zur Eröffnung der gleichzeitigen Großen Deutschen Kunstausstellung in München hat Max Beckmann Deutschland für immer verlassen. Im selbstgewählten Exil Amsterdam malte er Selbstportraits wie Der Befreite, auf dem er Ketten sprengt. Tief verrätselte Bilder und weitere Triptychen prägen sein Exilwerk. Er hielt Kontakte zu deutschen Widerstandskreisen, musste sich Musterungen durch die deutsche Wehrmacht unterziehen und bewarb sich seit 1939 um ein Visum für die Vereinigten Staaten.

Letzte Jahre

Erst im Sommer 1947 erhielten Max und Quappi Beckmann Visa für die USA. Seit Ende September lehrte der Künstler an der Art School der Washington University in Saint Louis. Zu seinen amerikanischen Schülern gehörten Walter Barker und Jack Bice. Im Mai 1948 zeigte das Art Museum in Saint Louis eine große Beckmann-Retrospektive. Der Sammler Morton D. May begann mit dem Aufbau seiner Beckmann-Sammlung, heute der umfangreichsten der Welt. Neben Reisen quer durch die USA und Lehrtätigkeiten in Boulder, Colorado und Carmel, Kalifornien nahm Max Beckmann Ende 1949 eine Professur für Malen und Zeichnen an der Art School des Brooklyn Museums in New York an. Es fiel ihm zunehmend schwer, seine Kunst gegen die inzwischen populäre gegenstandslose Malerei durchzusetzen. Am 27. Dezember 1950 starb Max Beckmann an einem Gehirnschlag mitten auf der Straße downtown Manhattan. Sein zehntes Triptychon, Amazonen, blieb unvollendet.

Preise

Max Beckmann ist heute der teuerste deutsche Künstler. 2001 wurde sein Selbstbildnis mit Horn in New York für 22,6 Mio Dollar versteigert.

Zitat

»Max Beckmann gehörte der Generation von Picasso, Franz Kafka und Arnold Schönberg an. Er zeichnete, malte in Öl auf Leinwand, beherrschte alle Techniken der Graphik und modellierte sechs mittelgroße und zwei kleine Skulpturen. Sein stimmungsvolles Frühwerk steigerte sich um 1907 zu dramatischen Katastrophenszenarien bis hin zu dem großformatigen Gemälde Der Untergang der Titanic von 1912. Im Ersten Weltkrieg ließ der Maler seine gigantischen Visionen platzen; die riesige Auferstehung von 1916 hängt in Fetzen, die der Künstler nicht mehr zum Bild verbinden mochte. Die Formate wurden nun kleiner, die Figuren klar und hart. Das Elend der Nachkriegszeit stellte Beckmann dann in virtuosen graphischen Zyklen dar. In den zwanziger Jahren wurde der Maler berühmt; mit feinem Pinsel erzielte er nun einen abstrahierenden klassizistischen Meisterstil. Doch alle Brillanz und Plastizität seiner Werke war für diesen Künstler nur ein Medium, durch das andere, verborgene Welten durchscheinen sollten, ein Gefährt zur Annäherung an das Unaussprechliche. Beckmann baute seine ausgewogenen Bildkonstruktionen aus einem Gitter von schwarzen Linien auf, die er in Bleistift und Kohle direkt auf die Leinwand vorzeichnete. Um 1930 brachen diese schwarzen Striche als Umrißlinien aus den Figuren hervor. Beckmanns Gestalten gewannen damit zusätzliche Wucht und Kraft, der Stil der späten zwanziger Jahre weitete sich aus. Nun wandte sich der Maler immer mehr dem alten Adam und den alten Göttern zu. Vom Anfang der dreißiger Jahre bis zu seinem Tod im Jahre 1950 malte er neun Triptychen, die Gegenwart und Vergangenheit, Gesellschaft und Mythos vereinen. Beckmann wählte die dreiteilige Form der Altäre des Mittelalters. Der moderne Künstler wollte dem irdischen Leben, das er in allen seinen Erscheinungsformen zeigte, eine sakrale Dimension gewinnen und eine neue Religion stiften, fern von jedem Kirchenglauben.«

Stephan Reimertz: Eine Liebe im Portrait, 2002

Literatur

Werkverzeichnisse

  • Erffa, Hans Martin Freiherr von (Hg. i. A. der Max Beckmann Gesellschaft): Barbara und Erhard Göpel: Max Beckmann. Katalog der Gemälde. (2 Bde) Bern (Schriften der Max Beckmann Gesellschaft 3) 1976
  • Hofmaier, James: Max Beckmann. Catalogue raisonné of his Prints. (2 Bde) Bern 1990
  • Wiese, Stephan von: Max Beckmann. Das zeichnerische Werk 1903 - 1925. Düsseldorf 1978
  • Beckmann, Mayen und Gohr, Siegfried (Hg.): Max Beckmann. Aquarelle und Pastelle. Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier. Köln 2006

Illustrationen

  • Guthmann, Johannes: Euridikes Wiederkehr in drei Gesängen. Mit neuen Lithographien von Max Beckmann. Berlin 1909
  • Beckmann, Max: Sechs Lithographien zum Neuen Testament. Berlin 1911
  • Sieben Originallithographien von Max Beckmann zu Dostojewskis Aus einem Totenhaus. Das Bad der Sträflinge. In: Kunst und Künstler 11 (1912), S. 289-296
  • Die erste Kriegswoche in Berlin nach Mitteilungen Berliner Tageszeitungen mit sieben Zeichnungen von Max Beckmann. In: Kunst und Künstler 11 (1914/15), S. 53-60
  • Kriegslieder des XV. Korps / 1914 - 1915 / von den Vogesen bis Ypern. Berlin o. J. (1915)
  • Edschmidt, Kasimir: Die Fürstin. Mit 6 Originalradierungen von Max Beckmann. Weimar 1917. Neuausgabe Frankfurt u.a. 1972
  • Braunbehrens, Lili von: Stadtnacht. Sieben Lithographien von Max Beckmann zu Gedichten von Lili von Braunbehrens. München 1921
  • Brentano, Clemens: Das Märchen von Fanferlieschen Schönefüßchen. Mit 8 Radierungen von Max Beckmann. Berlin 1924; Reprint Leipzig 1977
  • Lackner, Stephan: Der Mensch ist kein Haustier. Drama. Mit 7 Original Lithographien von Max Beckmann. Paris 1937. Neuausgabe Worms 1977; Uraufführung: Tübingen 1993
  • Apokalypse. Mit 27 Lithographien von Max Beckmann. Frankfurt 1943. Neuausgaben Frankfurt u.a. 1974; Leipzig 1989
  • Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Mit Bildern von Max Beckmann. Frankfurt 1957; München 1970; Frankfurt 1982; Leipzig 1982

Schriften

  • Beitrag in: Im Kampf um die Kunst. Die Antwort auf den »Protest deutscher Künstler«. München 1911, S. 37
  • Gedanken über zeitgemäße und unzeitgemäße Kunst. Eine Erwiderung von Max Beckmann. In: Pan 2 (1912), S. 499-502
  • Beitrag zu: Das neue Programm. In: Kunst und Künstler 12 (1914), S. 301
  • Feldpostbriefe aus Ostpreußen mit zehn Zeichnungen von Max Beckmann. Zusammengestellt von Frau Beckmann-Tube. In: Kunst und Künstler 13 (1914/15), S. 126-133
  • Feldpostbriefe aus dem Westen von Max Beckmann. Zusammengestellt von Frau Beckmann-Tube. In: Kunst und Künstler 13 (1914/15), S. 461-467
  • Vorwort zu: Max Beckmann. Graphik. Graphisches Kabinett I. B. Neumann. Berlin 1917, S. 3
  • Beitrag in: Schöpferische Konfession. (Tribüne der Kunst und Zeit. Eine Schriftensammlung. Hg. v. Kasimir Edschmidt, Bd. 13) Berlin 1918; 31920, S. 61-67
  • Beitrag zu: Über den Wert der Kritik (Eine Rundfrage an die Künstler). In: Der Ararat 2 (1912), S. 132
  • Das Hotel. Drama in vier Akten. (geschrieben 1921) München 1984; Uraufführung: München 1984
  • Ebbi. Komödie von Max Beckmann. Wien (Zweiter Druck der Johannespresse) 1924; Reprint Berlin 1973; Uraufführung: Paderborn 1980
  • Autobiographie. In: Verlag R. Piper & Co. zum 19. Mai 1924. o.O., o.J., (Magdeburg 1924) S. 10-11
  • Der Künstler im Staat. In: Europäische Revue 3 (1927), S. 288-291
  • Die soziale Stellung des Künstlers. Vom Schwarzen Seiltänzer. (geschrieben 1927) In: Sonderdruck für die Teilnehmer des Pirckheimer-Jahrestreffens vom 25. bis 27 Mai 1984 in Cottbus. Leipzig 1984
  • [Sechs Sentenzen]. In: Max Beckmann. Das gesammelte Werk. Gemälde, Graphik, Handzeichnungen aus den Jahren 1905 bis 1927. Städtische Kunsthalle Mannheim 1928, S. 3 f.
  • Beitrag zu: »Nun sag', wie hast Du's mit der — Politik?« In: Frankfurter Zeitung, Weihnachts-Ausgabe 1928
  • On my painting. New York (Buchholz Gallery Curt Valentin) 1941
  • Speech, Given to his First Class in the United Staates at Washington University, Saint Louis, (gehalten 1947) In: Quappi, S. 198-200
  • Letters to a Woman Painter. In: College Art Journal 9 (Fall 1949), S. 39-43
  • Ansprache für die Freunde und die Philosophische Fakultät der Washington University in Saint Louis 1950. In: Süddeutsche Zeitung 8./9. Juni 1951
  • Can Painting be Taught? Beckmann’s Answer. In: The Art News 50 (1951), Nr. 1, S. 39f
  • Beckmann, Peter; Schaffer, Joachim (Hg.): Die Bibliothek Max Beckmanns. Unterstreichungen, Kommentare, Notizen und Skizzen zu seinen Büchern. Worms 1992

Briefe und Tagebücher

  • Briefe im Kriege. Gesammelt von Minna Tube. Berlin 1916
  • Briefe. Hg. von Klaus Gallwitz, Uwe M. Schneede und Stephan von Wiese unter Mitarbeit von Barbara Goltz.
Band I: 1899 - 1925. München 1993
Band II: 1925 - 1937. München 1994
Band III: 1937 - 1950. München 1996
  • Frühe Tagebücher. 1903/04. 1912/13. Hg. von Doris Schmidt. München 1985
  • Leben in Berlin. Tagebuch 1908-1909. Hg. von Hans Kinkel. München 1966; Neuausgabe München 1983
  • Tagebücher 1940-1950. Zusammengestellt von Mathilde Q. Beckmann. Hg. von Erhard Göpel. München 1955. Neuauflage München 1979

Biographie

Stephan Reimertz: Max Beckmann : Biographie, München 2003. ISBN 3630880061

Monographien

  • Erhard Göpel: Max Beckmann - Der Zeichner, München 1954.
  • Stephan Kaiser: Max Beckmann, Stuttgart 1962.
  • Stephan Lackner: Ich erinnere mich gut an Max Beckmann, Mainz 1967.
  • Friedhelm W. Fischer: Der Maler Max Beckmann, Köln 1972.
  • ders.: Max Beckmann - Symbol und Weltbild, München 1972.
  • Stephan von Wiese: Max Beckmanns zeichnerisches Werk 1903-1925, Düsseldorf 1978.
  • Stephan Lackner: Max Beckmann, Köln 1979.
  • Peter Beckmann: Max Beckmann - Leben und Werk. Stuttgart Zürich 1982.
  • Stephan Lackner: Max Beckmann. München 1983.
  • Mathilde Q. Beckmann: Mein Leben mit Max Beckmann, München 1983, 1985.
  • Hildegard Zenser: Max Beckmann - Selbstbildnisse, München 1984.
  • F. Erpel: Max Beckmann - Leben und Werk. Die Selbstbildnisse, München 1985.
  • Reinhard Spieler: Max Beckmann 1884-1950 - Der Weg zum Mythos. Köln 1994.
  • Stephan Reimertz: Max Beckmann, Reinbek 1995. ISBN 3-499-50558-4 Leseprobe
  • ders.: Eine Liebe im Portrait : Minna Tube, Künstlerin im Schatten von Max Beckmann, Reinbek 2002. ISBN 3-499-22768-1
  • Christiane Zeiller: Max Beckmann - Die frühen Jahre, 1899 - 1907, Diss., VDG, Weimar 2003. ISBN 3-89739-359-X

Ausstellungskataloge

  • Wagner, Ernst: Max Beckmann Apokalypse. Berlin, Reimer 1999; ISBN 3-496-01207-2.
  • Kiesel, C. M.: Max Beckmann 1884-1950. Katalog zu der im September - Oktober 1956 in der Pfälzischen Landesgewerbeanstalt in Kaiserslautern gezeigten Max-Beckmann Ausstellung.
  • Max Beckmann Aquarelle und Zeichnungen 1903 - 1950. Katalog zu den Ausstellungen: Kunsthalle Bielefeld 16. Oktober - 11. Dezember 1977 und Kunsthalle Tübingen 6. Januar - 19. Februar 1978. Bielefeld 1977.
  • Klaus Gallwitz (Hrsg.): Max Beckmann - Die Triptychen im Städel. Katalog zur Ausstellung in der Städt. Galerie im Städelschen Kunstinstitut Frankfurt/Main 16. April - 21. Juni 1981. Frankfurt/Main 1981.
  • Max Beckmann - Frankfurt 1915 - 1933. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag. Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut Frankfurt/Main 18. November 1983 - 12. Februar 1984.
  • Carla Schulz-Hoffmann/Judith C. Weiss (Hrsg.): Max Beckmann Retrospektive. Katalog zu den Ausstellungen: Haus der Kunst München 25. Februar - 22. April 1984, Nationalgalerie Berlin 18. Mai - 29. Juli 1984, The Saint Louis Art Museum 7. September - 4. November 1984, Los Angeles County Museum of Art 9. Dezember 1984 - 3. Februar 1985. München 1984.
  • Max Beckmann - Graphik Malerei Zeichnung. Katalog zur Ausstellung zum 100. Geburtstag im Museum der bildenden Künste Leipzig 11. Februar - 22. April 1984 .
  • Max Beckmann. Katalog zur Ausstellung in der Josef-Haubrich-Kunsthalle Köln 19. April - 24. Juni 1984.
  • Max Beckmann - Gemälde 1905 - 1950. Katalog zur Ausstellung in der Städtischen Galerie im Städelschen Kunstinstitut Frankfurt/Main 10. Oktober 1990 - 13. Januar 1991. Stuttgart 1990.
  • Max Beckmann Selbstbildnisse. Katalog zu den Ausstellungen: Hamburger Kunsthalle 19. März - 23. Mai 1993 und Staatsgalerie moderner Kunst München 9. Juni - 25. Juli 1993. Stuttgart 1993.
  • Jo-Anne Birnie Danzker und Amélie Ziersch (Hrsg.): Max Beckmann Welttheater - Das graphische Werk 1901 bis 1946. Katalog zur Ausstellung in der Villa Stuck München 28. Juli - 14. November 1993. Stuttgart 1993.
  • Max Beckmann - Weltbild und Existenz. Druckgraphik. Katalog zur Ausstellung in der Städt. Galerie Albstadt 4. September - 20. November 1994.
  • Karin von Maur (Hrsg.): Max Beckmann - Meisterwerke 1907-1950. Katalog zur Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart 21. September 1994 - 8. Januar 1995.
  • Anette Kruszynski (Hrsg.): Max Beckmann - Die Nacht. Katalog zur Ausstellung in der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf 6. September-30. November 1997. Stuttgart 1997.
  • Herwig Guratzsch (Hrsg.): Max Beckmann - Zeichnungen aus dem Nachlaß Mathilde Q. Beckmann, mit Beiträgen von Ulf Küster, Andreas Stolzenburg und Stephan von Wiese. Köln 1998.
  • Max Beckmann - Landschaft als Fremde. Katalog zu den Ausstellungen: Hamburger Kunsthalle 7. August - 8. November 1998, Kunsthalle Bielefeld 29. November 1998 - 14. Februar 1999, Kunstforum Wien 12. März - 6. Juni 1999. Ostfildern-Ruit 1998.
  • Tobia Bezzola und Cornelia Homburg (Hrsg.): Max Beckmann und Paris - Matisse Picasso Braque Léger Rouault. Katalog zu den Ausstellungen: Kunsthaus Zürich 25. September 1998 - 3. Januar 1999 und Saint Louis Art Museum 6. Feburar - 9. Mai 1999. Köln 1998.
  • Minna Beckmann-Tube. Hefte des Max Beckmann Archivs, 2. Katalog zur Ausstellung in der Staatsgalerie moderner Kunst München 12. Februar - 26. April 1998.
  • Heybrock, Christel: Blind und gefesselt leben sie fast alle wie in einem Karneval der Schrecken. Jahrhundertchronik. Mannheimer Morgen, Nr. 153 vom 7. Juli 1999.
  • Achim Sommer (Hrsg.): Max Beckmann sieht Quappi - ...was werde ich für schöne Portraits von Dir machen. Katalog zur Ausstellung in der Kunsthalle Emden (1999). Düsseldorf 1999.
  • Felix Billeter: Max Beckmann und Günther Franke. Hefte des Max Beckmann Archivs 4. Katalog zur Ausstellung in der Staatsgalerie moderner Kunst München 20. Januar - 2. April 2000.
  • Christian Lenz: Stephan Lackner - der Freund Max Beckmanns mit Beiträgen von Stephan Lackner, Marco Pesarese und Christiane Zeiller. Hefte des Max Beckmann Archivs 5. Katalog zur Ausstellung in der Staatsgalerie moderner Kunst München 3. Februar - 9. April 2000.
  • Christian Lenz: Max Beckmann und die Alten Meister - "Eine ganz nette Reihe von Freunden". Katalog zur Ausstellung in der Alten Pinakothek München (2000). Heidelberg 2000. ISBN 3-926318-77-5
  • Klaus Gallwitz und Ortrud Westheider: Max Beckmann - Menschen am Meer. Katalog zur Ausstellung des Bucerius Kunst Forums Hamburg 9. November 2003 - 1. Februar 2004. Ostfildern-Ruit 2003.
  • Thomas Döring und Christian Lenz: Max Beckmann Selbstbildnisse - Zeichnung und Druckgraphik. Katalog zu den Ausstellungen: Neue Pinakothek München 17. November 2000 - 28. Januar 2001 und Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig 22. Februar - 6. Mai 2001. (Heidelberg) 2000.
  • Spektakel des Lebens. Max Beckmann - Arbeiten auf Papier. Katalog zu den Ausstellungen: Sinclair-Haus Bad Homburg v.d.Höhe 19. Oktober - 9. Dezember 2001, Museum Folkwang Essen 1. Februar - 7. April 2002, Ulmer Museum Ulm 27. April - 30. Juni 2002. Bad Homburg v.d.Höhe 2001.

Siehe auch

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