„Louvre“ – Versionsunterschied

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[[Bild:DSCN6389.JPG|thumb|Rubens-Saal]]
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[[Bild:DSCN6383_bearbeitet.JPG|thumb|left|Blick auf den Denon-Flügel durch die Pyramide]]
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Die Sammlung des Museums umfasst fast 30.000 Exponate in sieben Abteilungen, die auf einer Fläche von über 60.000 m² präsentiert werden. Damit ist der Louvre das größte Museum der Welt. Jährlich wird das Museum von über 5 Millionen Menschen besucht. Die Kunstsammlungen des Louvre sind aber auch qualitativ einzigartig: Dicht gedrängt werden Höhepunkte von 2.500 Jahren europäischer Kulturgeschichte ausgestellt. Heraus ragen die griechische und römische Antikensammlung, die italienische [[Renaissance]]malerei, die niederländische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die französische Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.
Die Sammlung des Museums umfasst über 300.000 Exponate in sieben Abteilungen, die auf einer Fläche von über 60.000 m² präsentiert werden. Damit ist der Louvre das größte Museum der Welt. Jährlich wird das Museum von über 5 Millionen Menschen besucht. Die Kunstsammlungen des Louvre sind aber auch qualitativ einzigartig: Dicht gedrängt werden Höhepunkte von 2.500 Jahren europäischer Kulturgeschichte ausgestellt. Heraus ragen die griechische und römische Antikensammlung, die italienische [[Renaissance]]malerei, die niederländische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die französische Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.


Die frühesten Anfänge der Sammlung gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Damals häufte der Herzog Jean Duc de Berry (1340 - 1415), ein Bruder [[Karl V. (Frankreich)|Karl V.]], eine Sammlung von Gemälden, [[Tapisserie]]n und Buchmalereien an, von denen einige noch in der heutigen Ausstellung zu sehen sind.
Die frühesten Anfänge der Sammlung gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Damals häufte der Herzog Jean Duc de Berry (1340 - 1415), ein Bruder [[Karl V. (Frankreich)|Karl V.]], eine Sammlung von Gemälden, [[Tapisserie]]n und Buchmalereien an, von denen einige noch in der heutigen Ausstellung zu sehen sind.

Version vom 23. Juli 2006, 21:15 Uhr

Datei:Louvrewithpyramid.jpg
Louvre mit Pyramide und Blick auf den Sully-Flügel
Der Louvre, von der Champs-Élysées gesehen
Der Louvre von oben: auf den quadratischen Sully-Flügel folgen die Denon- und Richelieuflügel mit der Pyramide in der Mitte, die Galeriebauten zum verschwundenen Tuilerien-Palast und die Tuilerien-Gärten
Datei:Hennequin und Herman von) Brüder (Pol Limburg 004.jpg
Der alte Louvre in einer Darstellung der Très Riches Heures des Herzogs Berry

Die frühere französische Königsresidenz Louvre in Paris ist heute das bekannteste und weltweit größte Museum (frz. Musée du Louvre), dessen Sammlungen neben dem British Museum in London, dem Prado in Madrid, der Eremitage in Sankt Petersburg, der Museumsinsel in Berlin und dem Museum of Modern Art in New York, (NY) zu den weltweit bedeutendsten gehören. Das Gebäude liegt im Zentrum von Paris zwischen dem rechten Seineufer und der Rue de Rivoli. Sein Innenhof liegt in einer Linie mit der Champs-Élysées und bildet damit den Ursprung der sogenannten historischen Achse.

Geschichte des Schlosses

Der Louvre war über Jahrhunderte hinweg eine Großbaustelle. Fast jeder Herrscher, König und Kaiser hat den Louvre umgebaut, erweitert oder renoviert. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen "luperia" ab, was übersetzt soviel wie "Wolfsbau" bedeutet und auf den ursprünglichen Zweck als wehrhafte Trutzburg hinweist.

Ursprünglich war der Louvre im 12. Jahrhundert unter Philippe-Auguste ein trutziger Zweckbau, eine kompakte Festung im Donjon-Stil zum Schutz des rechten Seineufers. Als die Stadt in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts rasch wuchs und außerdem durch einen weiteren inneren Mauerring geschützt war, ließ Karl IV. die Burg zu einer bewohnbaren Residenz umbauen. Als Hauptwohnsitz des französischen Königs dient der Palast aber erst ab dem 16. Jahrhundert unter Heinrich II., jetzt im Stil der italienischen Renaissance erweitert. Auch in den folgenden Jahrhunderten wird der Louvre nach den Bedürfnissen der jeweiligen Herrscher umgestaltet und vor allem gewaltig erweitert. Als der Königshof 1682 mit Ludwig XIV. nach Versailles umzog, verwahrloste der Bau allerdings. Die Stadt Paris übernahm das Gebäude, teils noch im Rohbau und ohne Dach, die Académie française zog in die Königsgemächer ein und andere Gebäudeteile wurden von Künstlern als Behausung und Arbeitsraum genutzt. Auch Cabarets und Verkaufsstände fanden sich in dem immer mehr verfallenden Gemäuer. Erst die Revolution bescherte dem Louvre eine neue Bedeutung als das erste öffentliche Museum Frankreichs (Eröffnung am 10. August 1793). Hier wurden die Kunstschätze des Königs und der Adligen zusammengetragen, sofern sie nicht geplündert und zu Geld gemacht worden waren. Mit Napoleon zog allerdings wieder ein Herrscher in den Palast ein und sein Neffe, Napoleon III. vollendete den Bau und insbesondere die Fassaden weitgehend in seiner heutigen Form. 1873 ist die Karriere des Louvre als Zentrum weltlicher Macht endgültig vorbei, der Präsident der Republik zog in den Elysée-Palast.

Der ehemalige Staatspräsident François Mitterrand ließ in den 1980er Jahren den Louvre generalüberholen. Dabei standen nicht so sehr äußere Veränderungen im Vordergrund, als eine Umgestaltung der Ausstellungsräume und der meist unterirdischen Forschungseinrichtungen und Labors. Außerdem beherbergt der Palast seither zwei weitere Museen, das Musée des Arts Décoratifs mit dem Musée de la Mode et du Textile.

Der momentane Direktor des Louvre ist Henri Loyrette

Architektur des Louvre

Louvre bei Nacht, der Denon-Flügel

Der Louvre entwickelte sich aus eine ganzen Reihe von Bau- und Umbaumaßnahmen, die letztlich mit Unterbrechungen zu einer knapp 800jährigen Baugeschichte führen - bis heute.

Um 1190 beginnt man auf Anweisung Philipp II. mit der Errichtung einer Burg, die um 1200 weitgehend fertig gestellt war. Dieses Gebäude war von einer vierflügeligen Mauer umgeben, deren Ecken mit Rundtürmen verstärkt waren, in der Mitte des Komplexes befand sich ein runder Donjon. König Karl V. lässt den Louvre ab 1370 umbauen und verschönern, das jetzige Aussehen der Festung ist in den Très Riches Heures des Herzogs Berry überliefert und zeigt ein wehrhaftes, mit gotischen Zierelementen gestaltetes Gebäude.

Mit Beginn der Renaissance ändern sich die Anforderungen an den Sitz der französischen Könige, statt einer gesicherten Festung wird mehr Augenmerk auf eine repräsentative Residenz gelegt und ab 1528 beginnen umfangreiche Erweiterungmaßnahmen. Der alte Donjon wird weitgehend abgetragen und auf den Fundamenten der Burg ab 1546 ein Palast im Renaissancestil durch Pierre Lescot errichtet. Heinrich II. lässt den Westfügel zum Kernbau einer bald vierflügeligen Anlage gestalten. In den nächsten hundert Jahren wird am Louvre fast unablässig gebaut. Der Südflügel wird von 1559 bis 1594 errichtet und unter Heinrich IV. wird entlang der Seine in zwei Bauabschnitten von 1566 bis 1600 und von 1600 bis 1608 eine lange Galerie geschaffen, die den solitär stehenden Tuilerien-Palast mit dem Louvre verbindet.

Die Ostfassade mit der "Kolonnade"

Ludwig XIII. beauftragt Jacques Lemercier mit einem Umbau des vierflügeligen Schlosses, der den Mitteltrakten der Flügel neue Pavillons zufügt. Ludwig XIV. entschließt sich, die Anlage im französischen Barock umzugestalten, und so erhält, nachdem unter anderem Pläne von Gian Lorenzo Bernini als unzureichend abgelehnt werden, der Ostfügel ab 1667 durch Louis Le Vau die so genannten Kolonnaden und der Südflügel eine neue Fassade. Der hier angewandte, strenge Stil des klassizistischen Barock sollte für Frankreichs Architektur der folgenden Epochen prägend sein. Ab 1674 werden die Arbeiten am Louvre vorerst eingestellt. Da Ludwig XIV. seinen Regierungssitz 1682 nach Versailles verlegt, verliert das alte Stadtschloss vorerst seine Bedeutung.

Der langen Flügel des Hofs, welche die heutige Glaspyramide rahmen, werden im 19. Jahrhundert um- und ausgebaut. Diese Erweiterungsbauten, die nach Denon und Richelieu benannt sind und stilistisch den Bauten Lemerciers angepasst sind, werden von 1852 bis 1878 durch Louis Tullius Visconti und Hector Lefuel überarbeitet oder neu angelegt, ebenso wie der nördliche Verbindungsflügel zu den Tuilerien von 1816. Der ehemals freistehende Tuilerien-Palast fällt 1871 während der Pariser Kommune einem Feuer zum Opfer und wird 1882 abgerissen. Ab diesem Zeitpunkt ist das Schloss im Grunde eine gewaltige, annähernd U-förmige Anlage, deren Ausgangspunkt der vierflügelige Alte Louvre (auch "Sully-Flügel" genannt) mit der Cour Carrée ("Viereckshof") ist, von welchem aus sich die neueren Flügel um den großen Cour Napoléon ("Napoleonshofhof") entlang bis zum Arc de Triomphe du Carrousel erstrecken.

Datei:Paris Louvre Pyramid Sunset.jpg
Die Louvre-Pyramide bei Sonnenuntergang

Im Jahr 1989 baut der Architekt Ieoh Ming Pei, der unter anderem auch für das MIHO-Museum in Japan verantwortlich ist, eine Glaspyramide im Innenhof des Louvre, welche aus Glasvierecken besteht. Diese dient heute als Haupteingang zum Musée du Louvre. Anfangs als Gewächshaus und Käseglocke verspottet, haben sich die Pariser inzwischen daran gewöhnt.

Zur Zeit läuft das „Grand-Louvre“-Projekt, in dessen Rahmen unter anderem die Galerie d'Apollon restauriert wird. Der Abschluss ist für 2006 vorgesehen.


Die Sammlungen

Datei:DSCN6389.JPG
Rubens-Saal
Datei:DSCN6383 bearbeitet.JPG
Blick auf den Denon-Flügel durch die Pyramide

Die Sammlung des Museums umfasst über 300.000 Exponate in sieben Abteilungen, die auf einer Fläche von über 60.000 m² präsentiert werden. Damit ist der Louvre das größte Museum der Welt. Jährlich wird das Museum von über 5 Millionen Menschen besucht. Die Kunstsammlungen des Louvre sind aber auch qualitativ einzigartig: Dicht gedrängt werden Höhepunkte von 2.500 Jahren europäischer Kulturgeschichte ausgestellt. Heraus ragen die griechische und römische Antikensammlung, die italienische Renaissancemalerei, die niederländische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die französische Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.

Die frühesten Anfänge der Sammlung gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Damals häufte der Herzog Jean Duc de Berry (1340 - 1415), ein Bruder Karl V., eine Sammlung von Gemälden, Tapisserien und Buchmalereien an, von denen einige noch in der heutigen Ausstellung zu sehen sind.

Der eigentliche Begründer der Sammlung ist aber König Franz I. (1515 - 1547), der als der erste große Sammler und Mäzen auf Frankreichs Thron gilt. Er richtete auch dem greisen Leonardo da Vinci 1517 ein Domizil an der Loire ein. Nach dessen Tod 1519 gelangen dessen Bilder - darunter wahrscheinlich auch die Mona Lisa - in die Sammlung des Königs, die zu dieser Zeit noch im Schloss Fontainebleau aufbewahrt wird. Kardinal Richelieu, der 1624 Minister unter Ludwig XIII. wird, baut auf Staatskosten eine große Privatsammlung auf, die 1636 zum Großteil in den Besitz der Krone übergeht. 1660 zieht die Sammlung dann in den Louvre um. Auch unter Ludwig XIV. werden kostbare Werke, unter anderem von Tizian und Raffael, erworben, während unter Ludwig IV. kaum neue Bilder der Sammlung hinzugefügt werden.

Geschichte des Museums

Datei:DSCN6370.JPG
Besucherandrang im Louvre

Dass die Sammlung der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, führt zu allgemeiner Kritik, worauf 1750 im Palais du Luxembourg die erste Gemäldegalerie Frankreichs eröffnet wird. Bereits 1779 wird sie aber wieder geschlossen, da das Palais als Wohnung des späteren Ludwig XVIII. genutzt wird. Die Bilder wandern zurück ins Depot des Louvre.

Im Zuge der Französischen Revolution wird die Sammlung dann 1793 zum ersten Mal im Louvre zugänglich gemacht. Napoléon Bonaparte erhält den ausdrücklichen Befehl, berühmte Kunstwerke im Ausland zu beschlagnahmen. Bald schon kann das Louvre die Kunstwerke aus Rom, Venedig, Berlin, Wien und vielen anderen europäischen Städten nicht mehr fassen. Unter Napoléon entstehen in ganz Frankreich 15 Zweigmuseen, in denen Bilder der Sammlung zu sehen sind. Nach dem Fall des Kaiserreichs 1814 wird die Beutekunst von den Alliierten wieder aus dem Louvre zurückgeholt, wodurch das nationale Element der Sammlung wieder in den Vordergrund tritt. Nach dem Sturz des zweiten Kaiserreichs 1870 wird die Sammlung dann endgültig von der Krone getrennt und verstaatlicht. Dienlich für die Sammlung ist, dass seit 1972 die Erbschaftssteuer auch in Form von Kunstwerken verrichtet werden kann.

Berühmte Werke im Louvre (Auswahl)

Bildergalerie

Literatur

  • Heinfried Wischermann, "Architekturführer Paris", Gerd Hatje Verlag Ostfildern 1997, ISBN 3-7757-0606-2, S. 35
  • art - das Kunstmagazin: 02/1989
  • Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Herrinnen des Louvre - Frankreichs Regentinnen Maria de´ Medici und Anne d´Autriche, Casimir Katz Verlag 2005
Commons: Louvre – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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