„Kluterthöhle“ – Versionsunterschied

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* [http://www.kluterthoehle.de www.kluterthoehle.de – Offizielle Homepage]
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Version vom 24. April 2017, 20:09 Uhr

Kluterthöhle

Der Eingang zur Kluterthöhle
Der Eingang zur Kluterthöhle

Der Eingang zur Kluterthöhle

Lage:Ennepetal, Deutschland
Geographische
Lage:
51° 17′ 57″ N, 7° 21′ 17″ OKoordinaten: 51° 17′ 57″ N, 7° 21′ 17″ O
Kluterthöhle (Nordrhein-Westfalen)
Kluterthöhle (Nordrhein-Westfalen)
Katasternummer:4610/6
Typ:Felshöhle
Entdeckung:1586 (erste Erwähnung)
Schauhöhle seit:1884
Beleuchtung:elektrisch (seit 1951)
Gesamtlänge:5678 m
Niveaudifferenz:35 m
Länge des Schau-
höhlenbereiches:
1080 m
Mittlere jährliche Besucherzahl:33.200 (2011–2015)
Besucher aktuell:28.022 (2015)
Website:Offizielle Seite

Die Kluterthöhle liegt in Ennepetal südlich des Ruhrgebietes.

Die Kluterthöhle ist durch Auswaschungen einer nach Norden abfallenden, rund 12,5 m mächtigen Schicht aus Riffkalk entstanden, der vor rund 370 Millionen Jahren im Meer im Devon gebildet wurde.[1] Aufgrund ihres Klimas wird sie auch als Erholungsort für Asthmatiker genutzt. In der Höhle herrscht eine konstante Temperatur von 10 °C.

Im Zweiten Weltkrieg diente die Kluterthöhle den Ennepetalern als Bunker zum Schutz vor Luftangriffen.

Die Höhle wird als Kurstätte und Schauhöhle genutzt. Zusätzlich zu konventionellen Führungen werden in ihr Abenteuerführungen angeboten, die den Besucher in einer Extremtour mit Taschenlampe und festem Schuhwerk durch enge Gänge führen. Die jährlichen Besucherzahlen der letzten Jahre liegen bei durchschnittlich 44.000 Personen.

Lage und Ausdehnung

Die Höhle ist Teil des Höhlensystems Klutert-Berg. Der Klutert-Berg liegt nördlich der Ortschaft Milspe – heute Stadtteil der Gemeinde Ennepetal. Historisch wurde die Höhle oft zu Schwelm oder Voerde gerechnet.

Die Höhle hat eine Ganglänge von über 5500 Metern. Sie besteht aus mehr als 300 Gängen, unterirdischen Seen und Bächen auf einer Fläche von rund 400 × 200 Metern. Hydraulisch ist sie mit anderen Höhlen im Klutert-Berg, insbesondere der Bismarckhöhle (Ganglänge 1312 Meter) verbunden. Bis 1959 die Salzgrabenhöhle entdeckt wurde, war die Kluterthöhle die größte Höhle Deutschlands. Mit zahlreichen Seen und der „Klutertspring-Quelle“ ist die Höhle wasserreich.

Große Teile der Höhle sind durch die jahrhundertelange intensive Nutzung stark entstellt. So sind nur noch an den unzugänglichsten Stellen Tropfsteine und andere Versinterungen vorhanden.

Fauna und Naturschutz

Das Gebiet des Klutertberges steht mit der Bismarckhöhle wegen seiner einzigartigen Fauna seit 1936 mit der Bismarckhöhle unter Naturschutz und ist ein geschütztes Geotop. 1937 waren 150 Tierarten bekannt, die in der Höhle lebten. Mehrere dieser Tierarten konnten allerdings trotz der Unterschutzstellung am Ende des Jahrhunderts nicht mehr nachgewiesen werden.

Kulturgeschichte und Erforschung

Besucherzahlen seit 1988

Die Höhle wurde vermutlich schon in vorgeschichtlicher Zeit als Unterschlupf genutzt, Belege gibt es aber erstmals in einem Text von 1698. Scherbenfunde deuten darauf hin, dass die Höhle ab mindestens dem 12. Jahrhundert genutzt wurde.[2] Seit der Aufklärung dient die Höhle als Ausflugsziel. Im Zweiten Weltkrieg diente die Kluterthöhle bis zu 4000 Menschen als Luftschutzraum. In der benachbarten Bismarckhöhle wurde sogar ein Kinderkarussell aufgestellt, um das Warten während der Bombennächte zu verkürzen.

Seit Mitte der 1950er Jahre wird die Höhle zu Lungen-Kuren verwendet.

Seit 1976 werden Höhlen des Klutertberges vom Arbeitskreis Kluterthöhle e. V. wissenschaftlich betreut. Der Verein hat seitdem mehrere Hundert Meter Neuland in der Höhle entdeckt, zuletzt im Mai 2011, als durch Tauchgänge etwa 140 Meter Neuland entdeckt werden konnten, die nach der Vermessung die Ganglänge der Kluterthöhle wohl auf etwa 5700 Meter erhöhen werden.

Siehe auch

Literatur

  • Lutz Koch [Hrsg.]: Das Klutert-Buch. Altes und Neues über einen der höhlenreichsten Berge Deutschlands. v. d. Linnepe Verlagsgesellschaft, Hagen 1992, ISBN 3-89431-020-0.
  • Stefan Voigt, Lutz Koch, Lothar Kruse: Höhlen und Karst in Ennepetal. Erdgeschichte, Kulturgeschichte, Erforschungsgeschichte. Arbeitskreis Kluterthöhle e.V., Ennepetal 2010, ISBN 978-3-00-031095-9.
  • Lothar Kruse: Die Kluterthöhle. Die Geschichte in Stichpunkten. Hrsg.: Arbeitskreis Kluterthöhle. 2011 (akkh.de [abgerufen am 14. Oktober 2011]).
Commons: Kluterthöhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.kluterthoehle.de/index.php?article_id=43
  2. http://www.akkh.de/klutert_geschichte.html