„Jagdschloss Eulbach“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Anstelle des im Dreißigjährigen Krieg [[Wüstung|wüst]] gegangenen Dorfes Eulbach wurde nach 1650 ein gräfliches Hofgut angelegt, das bis ca. 1842 bestand. Nicht benötigte Flächen wurden aufgeforstet. In dieser waldreichen Gegend ließ Graf Franz I. 1771 ein einstöckiges, massives [[Jagdschloss|Jagdhaus]] errichten. Um 1800 wurde es in Fachwerk aufgestockt und als gräflicher Sommersitz genutzt. 1802 kamen ein Forsthaus, Stallungen und ein großer Ökonomiehof mit Hofjägerei hinzu. Graf Eberhard ließ 1846 das Jagdhaus zu einem Schlösschen mit [[Erker|Eckturmerkern]] im „Holzstyle und quasigotischem Geschmack“ ausbauen. Seitdem wird es von der gräflichen Familie auf Dauer bewohnt.
Anstelle des im Dreißigjährigen Krieg [[Wüstung|wüst]] gegangenen Dorfes Eulbach wurde nach 1650 ein gräfliches Hofgut angelegt, das bis etwa 1842 bestand. Nicht benötigte Flächen wurden aufgeforstet. In dieser waldreichen Gegend ließ Graf Franz I. 1771 ein einstöckiges, massives [[Jagdschloss|Jagdhaus]] errichten. Um 1800 wurde es in Fachwerk aufgestockt und als gräflicher Sommersitz genutzt. 1802 kamen ein Forsthaus, Stallungen und ein großer Ökonomiehof mit Hofjägerei hinzu. Graf Eberhard ließ 1846 das Jagdhaus zu einem Schlösschen mit [[Erker|Eckturmerkern]] im „Holzstyle und quasigotischem Geschmack“ ausbauen. Seitdem wird es von der gräflichen Familie auf Dauer bewohnt.


Bereits 1795-98 hatte Graf Franz einen riesigen [[Wildpark]] von ca. 3.000 Hektar anlegen lassen, von dessen einstiger Einfriedung noch zahlreiche Reste im Wald zu finden sind. Von dem bald erheblich verkleinerten Wildpark besteht seit 1912 nur noch eine Fläche von ca. 400 Hektar, in der [[Hirsche]], [[Wildschwein]]e und [[Wisent]]e gehegt werden.
Bereits 1795-98 hatte Graf Franz einen riesigen [[Wildpark]] von ca. 3.000 Hektar anlegen lassen, von dessen einstiger Einfriedung noch zahlreiche Reste im Wald zu finden sind. Von dem bald erheblich verkleinerten Wildpark besteht seit 1912 nur noch eine Fläche von ca. 400 Hektar, in der [[Hirsche]], [[Wildschwein]]e und [[Wisent]]e gehegt werden.

Version vom 22. Januar 2017, 15:12 Uhr

Jagdschloss Eulbach
Blick von der B 47, der Nibelungenstraße, auf das Jagdschloss

Blick von der B 47, der Nibelungenstraße, auf das Jagdschloss

Staat Deutschland
Ort Michelstadt
Entstehungszeit 1771
Burgentyp Jagdschloss
Erhaltungszustand erhalten
Ständische Stellung Hoher Adel
Geographische Lage 49° 41′ N, 9° 5′ OKoordinaten: 49° 40′ 46,1″ N, 9° 4′ 32,1″ O
Höhenlage 510 m ü. NN
Jagdschloss Eulbach (Hessen)
Jagdschloss Eulbach (Hessen)

Das Jagdschloss Eulbach in der Gemarkung Würzberg der Stadt Michelstadt im Odenwald wurde von Franz I. Graf zu Erbach-Erbach bei dem gräflichen Hofgut Eulbach im Jahr 1771 zunächst als einstöckiges, massives Jagdhaus errichtet. Es steht als Bestandteil der Gesamtanlage Eulbacher Park unter Denkmalschutz. Das Schloss wird von der Familie Erbach-Erbach bewohnt.

Geschichte

Anstelle des im Dreißigjährigen Krieg wüst gegangenen Dorfes Eulbach wurde nach 1650 ein gräfliches Hofgut angelegt, das bis etwa 1842 bestand. Nicht benötigte Flächen wurden aufgeforstet. In dieser waldreichen Gegend ließ Graf Franz I. 1771 ein einstöckiges, massives Jagdhaus errichten. Um 1800 wurde es in Fachwerk aufgestockt und als gräflicher Sommersitz genutzt. 1802 kamen ein Forsthaus, Stallungen und ein großer Ökonomiehof mit Hofjägerei hinzu. Graf Eberhard ließ 1846 das Jagdhaus zu einem Schlösschen mit Eckturmerkern im „Holzstyle und quasigotischem Geschmack“ ausbauen. Seitdem wird es von der gräflichen Familie auf Dauer bewohnt.

Bereits 1795-98 hatte Graf Franz einen riesigen Wildpark von ca. 3.000 Hektar anlegen lassen, von dessen einstiger Einfriedung noch zahlreiche Reste im Wald zu finden sind. Von dem bald erheblich verkleinerten Wildpark besteht seit 1912 nur noch eine Fläche von ca. 400 Hektar, in der Hirsche, Wildschweine und Wisente gehegt werden.

Baubeschreibung

Straßenansicht mit Mittelteil
Blick von Süden auf beide Gebäudeteile. Linker Trakt mit Balustrade und Treppenturm

Das Jagdschlösschen besteht heute aus zwei rechteckigen Baukörpern, die an der Ostseite durch einen schmalen Verbindungstrakt verbunden sind und einen Ehrenhof bilden, der nach Westen hin offen ist. Der nördliche zur B47 ausgerichtete Baukörper ist im ersten Stock mit Holzschindeln im Odenwälder Stil verkleidet, die weiß gestrichen sind und im angenehmen Kontrast zum roten verzierten Sims am Ortgang bzw. den Traufen stehen. Grüne Fensterläden betonen den Kontrast. Nach Norden zu befindet sich ein Eingang mit Freitreppe, über dem sich das Erbacher Wappen befindet. Die Seite ist mit einem großen Giebel versehen. Zur Straßenseite sind über den Fenstern im Hochparterre große Hirschgeweihe entlang der gesamten Front angebracht. Der Bau ist mit drei Erkertürmchen versehen, südwestlich steht ein sechseckiger Eckturm mit steiler Dachhaube. Am Turm ist im Hochparterre ein über einen Meter großes Wappen eingelassen. Westlich ist dem Haus eine zweigeschossige Balustrade vorgelagert, die im Erdgeschoss offen ist und aus zwei breiten Rundbögen besteht, im 1. Stock geschlossen und mit sechs kleinen Rundbogenfenstern versehen ist. Das Dach ist ein steiles Satteldach, in dem sich nochmals zwei Geschosse befinden.

Der südliche Baukörper besteht aus Fachwerk auf steinernem Sockel, der auf den kompletten Giebelseiten und im ersten Stock der Längsseiten jeweils verschindelt ist. Das Satteldach wird mittig von einem schmalen Glockenturm bekrönt.

Commons: Jagdschloss Eulbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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