Ivana Kobilca

Selbstporträt in Weiß (ca. 1910)

Ivana Kobilca (* 20. Dezember 1861 in Ljubljana; † 4. Dezember 1926 ebenda) war eine slowenische Malerin, die den Realismus pflegte.

Leben und Werk

Selbstporträt 1894/1895

Ivana Kobilca bekam den ersten Unterricht im Zeichnen von Ida Künl in Ljubljana. Als Achtzehnjähige kopierte sie Bilder in der Wiener Galerie der Kunstakademie, bevor sie nach im Jahre 1880 nach München ging. Dort wurde sie Schülerin von Alois Erdelt. 1889 organisierte sie die erste Kunstausstellung in Ljubljana. Sie zog nach ihrer Studienzeit in München mit Maria Slavona und Rosa Pfäffinger nach Paris. Kennengelernt hatte sie Rosa Pfäffinger allerdings bereits in Pobrezje in Oberkrain, wo beide ihre Sommer verbrachten. Die Familie Pfäffinger verbracht dort uaf Anregung von Dr. Julius Kugy die Sommer und kaufte im Jahre 1879 ein Grundstück. Dort leißen sie eine Villa erbauen. Dort lebten sie zusammen von Pfäffingers Geld mit den Malern Willy Gretor und Hans Dahlerup (1871–1892) in einer 6-Zimmer-WG am Place Malherbes 112. Die Wohngemeinschaft sollte ein Experiment in der Freien Liebe sein. Kobilca, Slavona und Pfäffinger hatten alle eine Affäre mit Gretor, wobei Koblica als einzige kein Kind von ihm bekam.[1]

Sie lebte, wirkte und studierte in verschiedenen europäischen Städten wie Wien, Sarajevo, Berlin, Paris und München und war Mitglied der Société nationale des beaux-arts in Paris. Viele ihrer Werke sind Stillleben oder Porträts. In späteren Jahren tendierte sie mehr zum Impressionismus.

Ihre bekanntesten Bilder sind:

  • Kofetarica (Die Kaffeetrinkerin) von 1888
  • Citrarica (der Zitherspieler)
  • Likarice (Die Büglerinnen) von 1891
  • Holandsko dekle (Ein holländisches Mädchen)
  • Portret sestre Fani (Porträt von Schwester Fani) von 1889
  • Poletje (Sommer) von 1889.

Ivana Kobilca ist die wichtigste slowenische Malerin. Nach ihrer sozialen Herkunft, ihrem Lebensweg, ihren Idealen und ihrem Weg bewertet war sie eine städtische Künstlerin. Sie war eine der slowenischen Realistinnen, die ihre wichtigsten Gemälde in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts schufen. Kobilicas größten Tribut an die slowenische Kunst zollte diese in der Zeit, in der sie im Ausland lebte. Die größte Bedeutung hatte sie für das Malen von Menschen, vor allem von Porträts und vom typischen Leben von Menschen, sowohl städtisch als auch ländlich. In der Zeit, die sie in Berlin verbrachte, wurden Blumenstillleben ihr wichtigstes Genre. Die Hauptfarben ihrer Frühwerke sind dunkel, nur die Pastelltöne sind heller. Später, ab 1889, wurden ihre Gemälde heller und bekamen die für das Paris dieser Zeit typischen blauen Nuancen. In ihren letzten Lebensjahren malte sie hauptsächlich Porträts prominenter Personen.

Auf der slowenischen 5000-Tolar-Banknote war das Porträt Kobilcas abgebildet.

Literatur

Commons: Ivana Kobilca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolff-Thomsen, Ulrike: Maria Slavona. In: Wolff-Thomsen, Ulrike/ Paczkowski, Jörg (Hrsg.): Käthe Kollwitz und ihre Kolleginnen in der Berliner Secession (1898-1913). Wertheim/Heide 2012, S. 130.