Hermann Heimerich

Hermann Heimerich (* 1885, † 5. Januar 1963) war zweimal Oberbürgermeister von Mannheim.

Bereits in jungem Alter machte er sich als Dezernent in Kiel einen überregionalen Namen. 1928 wurde Heimerich erster SPD-Oberbürgermeister von Mannheim. Er stellte seine Amtszeit unter die Maxime "Mannheim, Stadt der Arbeit und der Kunst" und wollte damit gegen das Image der Industriestadt kämpfen. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten inhaftiert und als Oberbürgermeister abgesetzt.

Heimerich siedelte nach Berlin über und betätigte sich als Wirtschaftstreuhänder. Nach dem Krieg kehrte er in die Rhein-Neckar-Region zurück und wurde Rechtsanwalt in Heidelberg.

In seiner eigenen Partei aufgrund seiner ungebundenen Art nicht wirklich geliebt, wurde Heimerich zunächst in Mannheim übergangen. Nach dem plötzlichen Tod des amtierenden Oberbürgermeisters Fritz Kahn-Garnier (SPD), forderten allerdings sogar CDU und DVP die Nominierung Hermann Heimerichs.

Seine zweite Amtszeit (1949-55) stand unter dem Zeichen des Wiederaufbau des völlig zerbombten Mannheims. Trotzdem förderte Heimerich auch Kunst und Kultur und engagierte sich stark für den Neubau des Nationaltheater. Auch der Gedanke der gemeinsamen Kurpfalz wurde von ihm hoch gehalten. Daher engagierte er sich für den Südweststaat und gegen den badischen Einzelstaat. Die Hoffnung auf eine Korrektur der Landesgrenzen und einen Anschluss der linksrheinischen Pfalz erfüllte sich allerdings nicht.

1955 wurde Hermann Heimerich aufgrund seiner Verdienste für den Wiederaufbau die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mannheim verliehen.