„Hej Sloveni“ – Versionsunterschied

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Das Lied wurde bereits 1848 auf dem [[Slawenkongress]] in [[Prag]] im Zuge der [[Panslawismus|panslawischen]] Bewegung als „Nationalhymne der Slawen“ (welche vor allem von Slowaken, Slowenen, Kroaten, Serben und Polen sehr stark unterstützt wurde) angenommen.
Das Lied wurde bereits 1848 auf dem [[Slawenkongress]] in [[Prag]] im Zuge der [[Panslawismus|panslawischen]] Bewegung als „Nationalhymne der Slawen“ (welche vor allem von Slowaken, Slowenen, Kroaten, Serben und Polen sehr stark unterstützt wurde) angenommen.


Für den Text zeichnet der [[Slowaken|Slowake]] [[Samuel Tomášik]] verantwortlich, der ihn ursprünglich unter dem Titel ''Hej, Slováci'' (He, Slowaken) in [[Prag]] verfasste (diese Fassung wird in der [[Slowakei]] bis heute verwendet). Er bediente sich der Melodie der polnischen Hymne [[Mazurek Dąbrowskiego]] als Vorlage. Tomášik war entsetzt davon, dass auf den Straßen in Prag mehr [[Deutsche Sprache|Deutsch]] als [[Tschechische Sprache|Tschechisch]] gesprochen wurde. Bald darauf schrieb er den Text um, sodass das Lied als Symbol für den Panslawismus verwendet und bei feierlichen Anlässen gesungen wurde, z. B. bei der Errichtung des Denkmals des [[Slowenien|slowenischen]] Dichters [[France Prešeren]]. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] sangen slawische Soldaten das Lied oft, um gemeinsame nationalistische Gefühle zu vermitteln. ''Hej, Slováci'' war auch die offizielle Hymne des [[Slowakischer Staat|Slowakischen Staates]] (1939–1945).
Für den Text zeichnet der [[Slowaken|Slowake]] [[Samuel Tomášik]] verantwortlich, der ihn ursprünglich unter dem Titel ''Hej, Slováci'' (He, Slowaken) in [[Prag]] verfasste (diese Fassung wird in der [[Slowakei]] bis heute verwendet). Er bediente sich der Melodie der polnischen Hymne ''[[Mazurek Dąbrowskiego]]'' als Vorlage. Tomášik war entsetzt davon, dass auf den Straßen in Prag mehr [[Deutsche Sprache|Deutsch]] als [[Tschechische Sprache|Tschechisch]] gesprochen wurde. Bald darauf schrieb er den Text um, sodass das Lied als Symbol für den Panslawismus verwendet und bei feierlichen Anlässen gesungen wurde, z. B. bei der Errichtung des Denkmals des [[Slowenien|slowenischen]] Dichters [[France Prešeren]]. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] sangen slawische Soldaten das Lied oft, um gemeinsame nationalistische Gefühle zu vermitteln. ''Hej, Slováci'' war auch die offizielle Hymne des [[Slowakischer Staat|Slowakischen Staates]] (1939–1945).


Für die Nationalhymne der [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien]] existierten vier verschiedene Texte, nämlich [[serbokroatisch]]-[[ekavisch]] (''Hej, Sloveni''), serbokroatisch-[[ijekavisch]] (''Hej Slaveni''), [[Slowenische Sprache|slowenisch]] (''Hej Slovani'') und [[Mazedonische Sprache|mazedonisch]] (''Ej, Sloveni''). Die serbokroatischen Versionen sind weiter unten zu finden, alle vier Versionen im Artikel [[:sr:Хеј, Словени|Hej, Sloveni]] der serbokroatischen Edition von Wikipedia.
Für die Nationalhymne der [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien]] existierten vier verschiedene Texte, nämlich [[serbokroatisch]]-[[ekavisch]] (''Hej, Sloveni''), serbokroatisch-[[ijekavisch]] (''Hej Slaveni''), [[Slowenische Sprache|slowenisch]] (''Hej Slovani'') und [[Mazedonische Sprache|mazedonisch]] (''Ej, Sloveni''). Die serbokroatischen Versionen sind weiter unten zu finden, alle vier Versionen im Artikel ''Hej, Sloveni'' der serbokroatischen Edition von Wikipedia.


Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens, wodurch [[Serbien]] und [[Montenegro]] im Staatenbund blieben, blieb „Hej Sloveni“ weiterhin die jugoslawische Hymne. Als die [[Bundesrepublik Jugoslawien]] in den Staatenbund [[Serbien und Montenegro]] umgewandelt wurde, wollte man eine neue Hymne annehmen. Doch das Ziel wurde nicht erreicht, da keine Vereinbarung über staatliche Symbole gefunden werden konnte. „Hej Sloveni“, das zu diesem Zeitpunkt bereits von vielen Serben abgelehnt wurde, blieb weiterhin die Nationalhymne des Staatenbundes Serbien und Montenegro. Es wurden mehrere Vorschläge eingereicht, so z. B. eine Mischung aus dem montenegrinischen Volkslied [[Oj svijetla majska zoro]] und der ehemaligen, heute jetzigen serbischen Nationalhymne [[Bože Pravde]] (sowie wie es bei den beiden Hymnen [[Kde domov můj]] (jetzt tschechische Hymne) und [[Nad Tatrou sa blýska]] (jetzt slowakische Hymne) die als Nationalhymne der ehemaligen [[Tschechoslowakei]] galten, der Fall war), die jedoch aufgrund Einsprüche durch die Volkspartei Montenegros und die sozialistische Volkspartei Montenegros abgelehnt wurde. Auch der Vorschlag, die ehemalige Nationalhymne Montenegros „ Onamo, 'namo“ (deutsch: Hier, da drüben!) als Nationalhymne zu verwenden, konnte sich nicht durchsetzen. Somit blieb „Hej Sloveni“ bis zur Auflösung des Staatenbundes die Nationalhymne.
Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens, wodurch [[Serbien]] und [[Montenegro]] im Staatenbund blieben, blieb „Hej Sloveni“ weiterhin die jugoslawische Hymne. Als die [[Bundesrepublik Jugoslawien]] in den Staatenbund [[Serbien und Montenegro]] umgewandelt wurde, wollte man eine neue Hymne annehmen. Doch das Ziel wurde nicht erreicht, da keine Vereinbarung über staatliche Symbole gefunden werden konnte. „Hej Sloveni“, das zu diesem Zeitpunkt bereits von vielen Serben abgelehnt wurde, blieb weiterhin die Nationalhymne des Staatenbundes Serbien und Montenegro. Es wurden mehrere Vorschläge eingereicht, so z. B. eine Mischung aus dem montenegrinischen Volkslied [[Oj svijetla majska zoro]] und der ehemaligen, heute jetzigen serbischen Nationalhymne [[Bože Pravde]] (sowie wie es bei den beiden Hymnen [[Kde domov můj]] (jetzt tschechische Hymne) und [[Nad Tatrou sa blýska]] (jetzt slowakische Hymne) die als Nationalhymne der ehemaligen [[Tschechoslowakei]] galten, der Fall war), die jedoch aufgrund Einsprüche durch die Volkspartei Montenegros und die sozialistische Volkspartei Montenegros abgelehnt wurde. Auch der Vorschlag, die ehemalige Nationalhymne Montenegros „ Onamo, 'namo“ (deutsch: Hier, da drüben!) als Nationalhymne zu verwenden, konnte sich nicht durchsetzen. Somit blieb „Hej Sloveni“ bis zur Auflösung des Staatenbundes die Nationalhymne.
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Seit Montenegro und Serbien 2006 ihren Staatenbund aufgelöst haben, wird „Hej Sloveni“ nicht mehr als Nationalhymne verwendet. Das letzte Mal gespielt wurde „Hej Sloveni“ bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]], die vier Tage nach dem Zerfall des Staatenbundes Serbien und Montenegro stattfand, bei der die serbisch-montenegrinische Fußballnationalmannschaft sich [[Argentinische Fußballnationalmannschaft|Argentinien]], den [[Niederländische Fußballnationalmannschaft|Niederlanden]] und der [[Ivorische Fußballnationalmannschaft|Elfenbeinküste]] geschlagen geben musste.
Seit Montenegro und Serbien 2006 ihren Staatenbund aufgelöst haben, wird „Hej Sloveni“ nicht mehr als Nationalhymne verwendet. Das letzte Mal gespielt wurde „Hej Sloveni“ bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]], die vier Tage nach dem Zerfall des Staatenbundes Serbien und Montenegro stattfand, bei der die serbisch-montenegrinische Fußballnationalmannschaft sich [[Argentinische Fußballnationalmannschaft|Argentinien]], den [[Niederländische Fußballnationalmannschaft|Niederlanden]] und der [[Ivorische Fußballnationalmannschaft|Elfenbeinküste]] geschlagen geben musste.


Jedoch wird „Hej Sloveni“ selbst nach Ende der Föderation manchmal versehentlich von Organisatoren einer bestimmten Sportveranstaltung gespielt, bei denen sich serbische Teams als Gast beteiligen, so z. B. bei der [[EuroLeague 2009/10]], bei dem Halbfinale zwischen Serbien und [[Portugiesische Fußballnationalmannschaft|Portugal]] in der [[U-19-Fußball-Europameisterschaft 2013]] sowie von französischen Veranstaltern der [[European Touring Car Cup 2015]], nachdem der serbische Rennfahrer [[Dušan Borković]] das Rennen am [[Circuit Paul Ricard]] als Erster gewann.
Jedoch wird „Hej Sloveni“ selbst nach Ende der Föderation manchmal versehentlich von Organisatoren von Sportveranstaltungen gespielt, bei denen sich serbische Teams als Gast beteiligen, so z. B. bei der [[EuroLeague 2009/10]], bei dem Halbfinale zwischen Serbien und [[Portugiesische Fußballnationalmannschaft|Portugal]] in der [[U-19-Fußball-Europameisterschaft 2013]] sowie von französischen Veranstaltern der [[European Touring Car Cup 2015]], nachdem der serbische Rennfahrer [[Dušan Borković]] das Rennen am [[Circuit Paul Ricard]] als Erster gewann.


== Texte ==
== Texte ==
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|'''Serbisch'''
|'''Serbisch'''
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Hej Sloveni, jošte živi
Hej Sloveni, jošte živi

Duh naših dedova,
Duh naših dedova,

Dok za narod srce bije
Dok za narod srce bije

Njihovih sinova.
Njihovih sinova.

Živi, živi duh slovenski
Živi, živi duh slovenski

Živećes vekov'ma
Živećes vekov'ma

Zalud preti ponor pakla
Zalud preti ponor pakla

Zalud vatra groma.
Zalud vatra groma.

Nek se sada i nad nama
Nek se sada i nad nama

Burom sve raznese
Burom sve raznese

Stena puca, dub se lama,
Stena puca, dub se lama,

Zemlja nek se trese.
Zemlja nek se trese.

Mi stojimo postojano
Mi stojimo postojano

Kano klisurine
Kano klisurine

Proklet bio izdajica
Proklet bio izdajica

Svoje domovine.
Svoje domovine.
</poem>
|'''Kroatisch/Bosnisch'''
|'''Kroatisch/Bosnisch'''
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Hej Slaveni, jošte živi
Hej Slaveni, jošte živi

Riječ naših djedova
Riječ naših djedova

Dok za narod srce bije
Dok za narod srce bije

Njihovih sinova.
Njihovih sinova.

Živi, živi duh slavenski
Živi, živi duh slavenski

Živjet ćeš vjekov'ma
Živjet ćeš vjekov'ma

Zalud prijeti ponor pakla
Zalud prijeti ponor pakla

Zalud vatra groma!
Zalud vatra groma!

Nek se sada i nad nama
Nek se sada i nad nama

Burom sve raznese
Burom sve raznese

Stijena puca, dub se lama
Stijena puca, dub se lama

Zemlja nek se trese
Zemlja nek se trese

Mi stojimo postojano
Mi stojimo postojano

Kano klisurine
Kano klisurine

Proklet bio izdajica
Proklet bio izdajica

Svoje domovine!
Svoje domovine!
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|'''Deutsche Übersetzung'''
|'''Deutsche Übersetzung'''
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Hej Slawen, noch immer lebt
Hej Slawen, noch immer lebt

Das Wort unserer Vorväter,
Das Wort unserer Vorväter,

Solange für das Volk das Herz
Solange für das Volk das Herz

Ihrer Söhne schlägt
Ihrer Söhne schlägt

Lebendig, lebendig ist der Slawengeist,
Lebendig, lebendig ist der Slawengeist,

Er lebt noch jahrhundertelang,
Er lebt noch jahrhundertelang,

Vergebens droht der Abgrund der Hölle,
Vergebens droht der Abgrund der Hölle,

Vergebens der Feuerstrahl des Blitzes.
Vergebens der Feuerstrahl des Blitzes.

Mag auch jetzt über uns
Mag auch jetzt über uns

Wie Unwetter alles sich zerstreuen,
Wie Unwetter alles sich zerstreuen,

Mag der Fels zerspringen, die Eiche bersten,
Mag der Fels zerspringen, die Eiche bersten,

Die Erde erbeben.
Die Erde erbeben.

Wir stehen standhaft
Wir stehen standhaft

Wie Felsklippen,
Wie Felsklippen,

Verflucht sei der Verräter
Verflucht sei der Verräter

Seines Vaterlandes.
Seines Vaterlandes.
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|'''Slowakisch'''
|'''Slowakisch'''
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Hej, Slováci, ešte naša
Hej, Slováci, ešte naša

slovenská reč žije,
slovenská reč žije,

Dokiaľ naše verné srdce
Dokiaľ naše verné srdce

za náš národ bije.
za náš národ bije.

Žije, žije, duch slovenský,
Žije, žije, duch slovenský,

bude žiť na veky,
bude žiť na veky,

Hrom a peklo, márne vaše
Hrom a peklo, márne vaše

proti nám sú vzteky!
proti nám sú vzteky!

Jazyka dar sveril nám Boh,
Jazyka dar sveril nám Boh,

Boh náš hromovládny,
Boh náš hromovládny,

Nesmie nám ho teda vyrvať
Nesmie nám ho teda vyrvať

na tom svete žiadny;
na tom svete žiadny;

I nechže je koľko ľudí,
I nechže je koľko ľudí,

toľko čertov v svete;
toľko čertov v svete;

Boh je s nami: kto proti nám,
Boh je s nami: kto proti nám,

toho parom zmetie.
toho parom zmetie.

I nechže sa i nad nami
I nechže sa i nad nami

hrozná búra vznesie,
hrozná búra vznesie,

Skala puká, dub sa láme
Skala puká, dub sa láme

a zem nech sa trasie;
a zem nech sa trasie;

My stojíme stále pevne,
My stojíme stále pevne,

ako múry hradné
ako múry hradné

Čierna zem pohltí toho,
Čierna zem pohltí toho,

kto odstúpi zradne!
kto odstúpi zradne!
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|'''Deutsche Übersetzung'''
|'''Deutsche Übersetzung'''
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Hej Slowaken, noch lebt
Hej Slowaken, noch lebt

unsere slowakische Sprache,
unsere slowakische Sprache,

solange unser treues Herz
solange unser treues Herz

für unser Volk schlägt.
für unser Volk schlägt.

Es lebt, es lebt der slowakische Geist,
Es lebt, es lebt der slowakische Geist,

er wird ewig leben,
er wird ewig leben,

Donner und Hölle, vergeblich ist euer
Donner und Hölle, vergeblich ist euer

Wüten gegen uns!
Wüten gegen uns!

Das Geschenk der Sprache gab uns Gott,
Das Geschenk der Sprache gab uns Gott,

unser donnerherrschender Gott,
unser donnerherrschender Gott,

es darf sie uns auf dieser Welt
es darf sie uns auf dieser Welt

niemand ausreißen;
niemand ausreißen;

Und auch wenn es so viele Teufel
Und auch wenn es so viele Teufel

wie Menschen auf der Welt gibt,
wie Menschen auf der Welt gibt,

Gott ist mit uns: Wer gegen uns ist,
Gott ist mit uns: Wer gegen uns ist,

den fegt [[Perun]] fort.
den fegt [[Perun]] fort.

Und selbst wenn sich auch über uns
Und selbst wenn sich auch über uns

ein schrecklicher Sturm erhebt,
ein schrecklicher Sturm erhebt,

der Fels springt, die Eiche bricht
der Fels springt, die Eiche bricht

und die Erde bebt;
und die Erde bebt;

wir stehen weiter fest
wir stehen weiter fest

wie Burgmauern.
wie Burgmauern.

Die schwarze Erde verschluckt den,
Die schwarze Erde verschluckt den,

der verräterisch zur Seite tritt!
der verräterisch zur Seite tritt!
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[[Kategorie:Historische Nationalhymne]]
[[Kategorie:Historische Nationalhymne]]
[[Kategorie:Geschichte (Jugoslawien)]]
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[[Kategorie:Slowakische Geschichte (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Slowakische Geschichte (20. Jahrhundert)]]

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2023, 22:37 Uhr

Hej Sloveni
LandJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Verwendungszeitraum1945 bis 2006
TextSamuel Tomášik
MelodieMazurek Dąbrowskiego (Polnische Nationalhymne)
Audiodateien

Hej Sloveni (He, Slawen) war von 1945 bis 2006 die Nationalhymne der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (1945–1992) und anschließend der Bundesrepublik Jugoslawien (1992–2003) bzw. Serbien und Montenegro (2003–2006).

Die slowakische Ursprungsversion Hej, Slováci (He, Slowaken) war von 1939 bis 1945 die Nationalhymne des Slowakischen Staates.

Geschichte

Kroatische Textversion in einer Veröffentlichung der kroatischen Partisanenbewegung (ZAVNOH) aus dem Jahr 1944

Das Lied wurde bereits 1848 auf dem Slawenkongress in Prag im Zuge der panslawischen Bewegung als „Nationalhymne der Slawen“ (welche vor allem von Slowaken, Slowenen, Kroaten, Serben und Polen sehr stark unterstützt wurde) angenommen.

Für den Text zeichnet der Slowake Samuel Tomášik verantwortlich, der ihn ursprünglich unter dem Titel Hej, Slováci (He, Slowaken) in Prag verfasste (diese Fassung wird in der Slowakei bis heute verwendet). Er bediente sich der Melodie der polnischen Hymne Mazurek Dąbrowskiego als Vorlage. Tomášik war entsetzt davon, dass auf den Straßen in Prag mehr Deutsch als Tschechisch gesprochen wurde. Bald darauf schrieb er den Text um, sodass das Lied als Symbol für den Panslawismus verwendet und bei feierlichen Anlässen gesungen wurde, z. B. bei der Errichtung des Denkmals des slowenischen Dichters France Prešeren. Während des Ersten Weltkrieges sangen slawische Soldaten das Lied oft, um gemeinsame nationalistische Gefühle zu vermitteln. Hej, Slováci war auch die offizielle Hymne des Slowakischen Staates (1939–1945).

Für die Nationalhymne der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien existierten vier verschiedene Texte, nämlich serbokroatisch-ekavisch (Hej, Sloveni), serbokroatisch-ijekavisch (Hej Slaveni), slowenisch (Hej Slovani) und mazedonisch (Ej, Sloveni). Die serbokroatischen Versionen sind weiter unten zu finden, alle vier Versionen im Artikel Hej, Sloveni der serbokroatischen Edition von Wikipedia.

Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens, wodurch Serbien und Montenegro im Staatenbund blieben, blieb „Hej Sloveni“ weiterhin die jugoslawische Hymne. Als die Bundesrepublik Jugoslawien in den Staatenbund Serbien und Montenegro umgewandelt wurde, wollte man eine neue Hymne annehmen. Doch das Ziel wurde nicht erreicht, da keine Vereinbarung über staatliche Symbole gefunden werden konnte. „Hej Sloveni“, das zu diesem Zeitpunkt bereits von vielen Serben abgelehnt wurde, blieb weiterhin die Nationalhymne des Staatenbundes Serbien und Montenegro. Es wurden mehrere Vorschläge eingereicht, so z. B. eine Mischung aus dem montenegrinischen Volkslied Oj svijetla majska zoro und der ehemaligen, heute jetzigen serbischen Nationalhymne Bože Pravde (sowie wie es bei den beiden Hymnen Kde domov můj (jetzt tschechische Hymne) und Nad Tatrou sa blýska (jetzt slowakische Hymne) die als Nationalhymne der ehemaligen Tschechoslowakei galten, der Fall war), die jedoch aufgrund Einsprüche durch die Volkspartei Montenegros und die sozialistische Volkspartei Montenegros abgelehnt wurde. Auch der Vorschlag, die ehemalige Nationalhymne Montenegros „ Onamo, 'namo“ (deutsch: Hier, da drüben!) als Nationalhymne zu verwenden, konnte sich nicht durchsetzen. Somit blieb „Hej Sloveni“ bis zur Auflösung des Staatenbundes die Nationalhymne.

Seit Montenegro und Serbien 2006 ihren Staatenbund aufgelöst haben, wird „Hej Sloveni“ nicht mehr als Nationalhymne verwendet. Das letzte Mal gespielt wurde „Hej Sloveni“ bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die vier Tage nach dem Zerfall des Staatenbundes Serbien und Montenegro stattfand, bei der die serbisch-montenegrinische Fußballnationalmannschaft sich Argentinien, den Niederlanden und der Elfenbeinküste geschlagen geben musste.

Jedoch wird „Hej Sloveni“ selbst nach Ende der Föderation manchmal versehentlich von Organisatoren von Sportveranstaltungen gespielt, bei denen sich serbische Teams als Gast beteiligen, so z. B. bei der EuroLeague 2009/10, bei dem Halbfinale zwischen Serbien und Portugal in der U-19-Fußball-Europameisterschaft 2013 sowie von französischen Veranstaltern der European Touring Car Cup 2015, nachdem der serbische Rennfahrer Dušan Borković das Rennen am Circuit Paul Ricard als Erster gewann.

Texte

Nationalhymne Jugoslawiens

Serbisch

Hej Sloveni, jošte živi
Duh naših dedova,
Dok za narod srce bije
Njihovih sinova.
Živi, živi duh slovenski
Živećes vekov'ma
Zalud preti ponor pakla
Zalud vatra groma.
Nek se sada i nad nama
Burom sve raznese
Stena puca, dub se lama,
Zemlja nek se trese.
Mi stojimo postojano
Kano klisurine
Proklet bio izdajica
Svoje domovine.

Kroatisch/Bosnisch

Hej Slaveni, jošte živi
Riječ naših djedova
Dok za narod srce bije
Njihovih sinova.
Živi, živi duh slavenski
Živjet ćeš vjekov'ma
Zalud prijeti ponor pakla
Zalud vatra groma!
Nek se sada i nad nama
Burom sve raznese
Stijena puca, dub se lama
Zemlja nek se trese
Mi stojimo postojano
Kano klisurine
Proklet bio izdajica
Svoje domovine!

Deutsche Übersetzung

Hej Slawen, noch immer lebt
Das Wort unserer Vorväter,
Solange für das Volk das Herz
Ihrer Söhne schlägt
Lebendig, lebendig ist der Slawengeist,
Er lebt noch jahrhundertelang,
Vergebens droht der Abgrund der Hölle,
Vergebens der Feuerstrahl des Blitzes.
Mag auch jetzt über uns
Wie Unwetter alles sich zerstreuen,
Mag der Fels zerspringen, die Eiche bersten,
Die Erde erbeben.
Wir stehen standhaft
Wie Felsklippen,
Verflucht sei der Verräter
Seines Vaterlandes.

Ursprungsversion und Nationalhymne des Slowakischen Staates (1939–1945)

Slowakisch

Hej, Slováci, ešte naša
slovenská reč žije,
Dokiaľ naše verné srdce
za náš národ bije.
Žije, žije, duch slovenský,
bude žiť na veky,
Hrom a peklo, márne vaše
proti nám sú vzteky!
Jazyka dar sveril nám Boh,
Boh náš hromovládny,
Nesmie nám ho teda vyrvať
na tom svete žiadny;
I nechže je koľko ľudí,
toľko čertov v svete;
Boh je s nami: kto proti nám,
toho parom zmetie.
I nechže sa i nad nami
hrozná búra vznesie,
Skala puká, dub sa láme
a zem nech sa trasie;
My stojíme stále pevne,
ako múry hradné
Čierna zem pohltí toho,
kto odstúpi zradne!

Deutsche Übersetzung

Hej Slowaken, noch lebt
unsere slowakische Sprache,
solange unser treues Herz
für unser Volk schlägt.
Es lebt, es lebt der slowakische Geist,
er wird ewig leben,
Donner und Hölle, vergeblich ist euer
Wüten gegen uns!
Das Geschenk der Sprache gab uns Gott,
unser donnerherrschender Gott,
es darf sie uns auf dieser Welt
niemand ausreißen;
Und auch wenn es so viele Teufel
wie Menschen auf der Welt gibt,
Gott ist mit uns: Wer gegen uns ist,
den fegt Perun fort.
Und selbst wenn sich auch über uns
ein schrecklicher Sturm erhebt,
der Fels springt, die Eiche bricht
und die Erde bebt;
wir stehen weiter fest
wie Burgmauern.
Die schwarze Erde verschluckt den,
der verräterisch zur Seite tritt!

Siehe auch