„Hart aber fair“ – Versionsunterschied

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'''hart aber fair''' ist eine wöchentliche politische [[Talkshow]]. In der 75-minütigen Sendung, die am Mittwochabend bei [[Das Erste]] ausgestrahlt wird, diskutiert Moderator [[Frank Plasberg]] mit seinen Gästen ein aktuelles kontroverses Thema. Die Zuschauer erhalten durch kurze Einspielfilme zusätzliche Informationen und können sich direkt beteiligen. Vor dem Wechsel ins Hauptprogramm der ARD lief die Sendung sieben Jahre lang im [[WDR Fernsehen]].
'''hart aber fair''' ist eine wöchentliche politische [[Talkshow]]. In der 75-minütigen Sendung, die am Montagabend bei [[Das Erste]] ausgestrahlt wird, diskutiert Moderator [[Frank Plasberg]] mit seinen Gästen ein aktuelles kontroverses Thema. Die Zuschauer erhalten durch kurze Einspielfilme zusätzliche Informationen und können sich direkt beteiligen. Vor dem Wechsel ins Hauptprogramm der ARD lief die Sendung sieben Jahre lang im [[WDR Fernsehen]].


== Konzept ==
== Konzept ==

Version vom 12. September 2011, 16:00 Uhr

Fernsehserie

hart aber fair ist eine wöchentliche politische Talkshow. In der 75-minütigen Sendung, die am Montagabend bei Das Erste ausgestrahlt wird, diskutiert Moderator Frank Plasberg mit seinen Gästen ein aktuelles kontroverses Thema. Die Zuschauer erhalten durch kurze Einspielfilme zusätzliche Informationen und können sich direkt beteiligen. Vor dem Wechsel ins Hauptprogramm der ARD lief die Sendung sieben Jahre lang im WDR Fernsehen.

Konzept

Wie der Name schon sagt, wird die Diskussion offen und kontrovers geführt. Statt ideologisch und parteipolitisch geprägter Aussagen sollen dabei sachliche Argumente im Vordergrund stehen. Deshalb gehören neben Politikern auch wissenschaftliche Experten, Vertreter von anderen Organisationen und direkt beteiligte oder betroffene Menschen zu den Teilnehmern der Diskussionsrunde. Die Gäste werden so ausgewählt, dass unterschiedliche Positionen vertreten sind. Die Redaktion recherchiert Informationen zum Thema der jeweiligen Sendung, um zusätzliche Argumente zu liefern und die Hintergründe für die Zuschauer verständlicher darzustellen.

Ablauf der Sendung

Zu Beginn der Sendung nennt der Moderator Frank Plasberg das zu diskutierende Thema, das mit einem Slogan als Frage formuliert ist. Anschließend werden die fünf Gäste einzeln vorgestellt, wobei eine Off-Stimme deren Name und Funktion nennt und die Person mit einem Zitat einordnet. Die Gäste sind dabei üblicherweise so am Tisch platziert, dass die Vertreter der extremsten Pro- und Contra-Argumente ganz außen sitzen. Im Verlauf der nun beginnenden Diskussionen greift Plasberg bei entsprechender Gelegenheit mit Einspielfilmen ein. In den kurzen Beiträgen erhalten die Zuschauer ergänzende Informationen durch Statistiken, Interviews oder Zeitungsberichte. Manchmal wird auch einer der Gäste in einem Beitrag direkt angesprochen und mit seinen früheren, umstrittenen Aussagen konfrontiert.

Zusätzlich zu den Gästen am Tisch gibt es meistens noch ein Einzelgespräch mit einer Person, die sich auf besondere Weise mit dem Thema beschäftigt. Irgendwann in der zweiten Hälfte der Sendung spricht Plasberg mit seiner Mitarbeiterin Brigitte Büscher, die eine Auswahl von Zuschauer-Reaktionen vorträgt. Die TV-Zuschauer haben vor und während der Sendung die Möglichkeit, telefonisch, per E-Mail oder im Gästebuch auf der Website einen Kommentar zum Thema abzugeben. In der Schlussrunde mit den Gästen am Tisch wird mit einer fantasievollen Frage ermittelt, wer wen überzeugt hat. Am Donnerstagmittag veröffentlicht die Redaktion im Internet den sogenannten „Faktencheck“, in dem einige strittige Aussagen oder von den Gästen genannte Zahlen überprüft werden.

Produktion und Ausstrahlung

Die Sendung wird entweder aus Köln oder Berlin live gesendet. In Köln findet die Produktion im Studio des WDR statt. Der Berliner Standort, der wegen der räumlichen Nähe zur Bundesregierung gewählt wird, befindet sich in der „Fernsehwerft“ am Osthafen. Vor dem 21. Oktober 2009 nutzte man in der Hauptstadt das Globe City Studio. Die Live-Ausstrahlung beginnt in der Regel um 21:45 Uhr. Falls am Mittwochabend eine Sportübertragung (zum Beispiel Fußball-Länderspiel) stattfindet, entfällt hart aber fair in dieser Woche. Die ersten Wiederholungen der aktuellen Ausgabe sind in der Nacht um 4:15 Uhr bei Das Erste und am Donnerstagmorgen um 8:45 Uhr zu sehen. Außerdem zeigt das digitale ARD-Programm EinsExtra die Sendung donnerstags um 20:15 Uhr und samstag gegen 11 Uhr. Von der Premiere am 31. Januar 2001 bis zum 10. Oktober 2007 wurde hart aber fair mittwochs um 20:15 Uhr als 90-minütiges Format im WDR Fernsehen ausgestrahlt[1] Im Internet sind vergangene Ausgaben als Flash-Stream beim WDR WebTV zu sehen, wobei neben dem Player passende Links zu den Diskussionsbeiträgen eingeblendet werden.

Kritik

Angesichts der kontroversen Themen, die bei hart aber fair behandelt werden, gibt es zu einzelnen Ausgaben der Sendung negative Kritik von anderen Medienvertretern oder Bloggern. So kritisierte ein Zuschauer Aussagen über sogenannte Killerspiele in der Diskussion um gewalttätige Computerspiele im November 2006.[2] Aussagen des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch zur Jugendkriminalität sorgten im Januar 2008 für Unruhe bei türkischen Migranten.[3][4]

Im Oktober 2009 sah sich die Redaktion dem Vorwurf mangelhafter Recherche ausgesetzt, als der Journalist Klaus Martens ein umstrittenes Medikament gegen Neurodermitis vorstellte.[5] Der Rundfunkrat des WDR verurteilte anschließend Martens' Dokumentarfilm, wies aber die Programmbeschwerde gegen hart aber fair ab.[6] Für große Aufmerksamkeit sorgte auch der Auftritt des wegen seiner Aussagen über Migranten kritisierten Bundesbank-Vorsitzenden Thilo Sarrazin im September 2010.[7]

Auszeichnungen

Trivia

  • Das Lied, das während der kurzen Filmbeiträge fast immer im Hintergrund läuft, heißt „Cups“ und stammt vom britischen Elektronik-Duo Underworld.[13]
  • Im Jahre 2009 wurde die Sendung in den Handlungsstrang der Fernsehserie Der kleine Mann einbezogen. Als Thema wird „Die Beziehung zwischen Ost- und Westdeutschland“ verwendet.[14]

Literatur

  • Tobias Könning: Alles bloß Geschwätz!? Diskurspotenziale der politischen Talkshow ‚hart aber fair‘. VDM, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3639126396.

Einzelnachweise

  1. Helmut Ziegler: Die weibliche Ader. Berliner Zeitung, 21. September 2007, abgerufen am 24. November 2010.
  2. Matthias Dittmayer: Stigma Videospiele. Abgerufen am 24. November 2010.
  3. Roland Koch rudert zurück. Rheinische Post, 11. Januar 2008, abgerufen am 24. November 2010.
  4. Marcus Bäcker: "Wurde der gar nicht gebrieft?" Berliner Zeitung, 11. Januar 2008, abgerufen am 24. November 2010.
  5. Stefan Schmitt: Internet prangert allzu unkritischen WDR-Bericht an. Zeit, 30. Oktober 2009, abgerufen am 24. November 2010.
  6. WDR-Rundfunkrat: WDR-Rundfunkrat entscheidet über Programmbeschwerden gegen „Heilung unerwünscht“ und „Hart aber fair“. wdr.de, 20. Mai 2010, archiviert vom Original am 21. Mai 2010; abgerufen am 24. November 2010.
  7. Niels Kruse: Verflixt und zugespitzt. Stern, 2. September 2010, abgerufen am 24. November 2010.
  8. Deutscher Fernsehpreis - Preisträger 2003
  9. Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis - Pressemitteilung 2005
  10. Grimme-Preis - Preisträger 2005
  11. Ernst-Schneider IHK Medienpreis - Pressemitteilung 2005 (PDF)
  12. Bayerischer Fernsehpreis - Preisträger 1989 - 2010
  13. Underworld Player
  14. xTown.net Kurzkritik: Der kleine Mann