„Gasnetz Hamburg“ – Versionsunterschied

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Die '''Hamburg Netz GmbH''' (zuvor: ''E.ON Energie 36. Beteiligungs-GmbH''<ref name="ebundesanzeiger">Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009 auf der Seite des [[Elektronischer Bundesanzeiger|elektronischen Bundesanzeigers]], veröffentlicht am 15. März 2010, archiviert mit [[WebCite]] unter http://www.webcitation.org/60vzhBg8j, abgerufen am 13. August 2011.</ref>) ist ein Energieversorger und eine Tochtergesellschaft der [[E.ON Hanse]] AG, die neben der Erdgasversorgung im Raum Hamburg noch weitere technische Dienstleistungen anbietet. Laut eigener Firmenwebsite betreibt sie seit dem 1. Januar 2010 das Erdgasnetz im Gebiet Hamburg mit circa 7.300 Kilometern Länge und rund 150.000 Anschlüssen. Anteilseigner der Hamburg Netz sind die E.ON Hanse AG mit 74,9 Prozent, sowie die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH mit 25,1 Prozent [http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/3483206/2012-07-03-fb-gas.html (http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/3483206/2012-07-03-fb-gas.html)].
Die '''Hamburg Netz GmbH''' (zuvor: ''E.ON Energie 36. Beteiligungs-GmbH''<ref name="ebundesanzeiger">Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009 auf der Seite des [[Elektronischer Bundesanzeiger|elektronischen Bundesanzeigers]], veröffentlicht am 15. März 2010, archiviert mit [[WebCite]] unter http://www.webcitation.org/60vzhBg8j, abgerufen am 13. August 2011.</ref>) ist ein Energieversorger und eine Tochtergesellschaft der [[E.ON Hanse]] AG, die neben der Erdgasversorgung im Raum Hamburg noch weitere technische Dienstleistungen anbietet. Laut eigener Firmenwebsite betreibt sie seit dem 1. Januar 2010 das Erdgasnetz im Gebiet Hamburg mit circa 7.300 Kilometern Länge und rund 150.000 Anschlüssen. Anteilseigner der Hamburg Netz sind die E.ON Hanse AG mit 74,9 Prozent, sowie die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH mit 25,1 Prozent <ref>http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/3483206/2012-07-03-fb-gas.html</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 19. Juli 2012, 15:05 Uhr

Hamburg Netz GmbH
Rechtsform GmbH
Sitz Hamburg, davor München[1]
Leitung
Branche Gasnetzbetreiber
Website www.hh-netz.com

Die Hamburg Netz GmbH (zuvor: E.ON Energie 36. Beteiligungs-GmbH[1]) ist ein Energieversorger und eine Tochtergesellschaft der E.ON Hanse AG, die neben der Erdgasversorgung im Raum Hamburg noch weitere technische Dienstleistungen anbietet. Laut eigener Firmenwebsite betreibt sie seit dem 1. Januar 2010 das Erdgasnetz im Gebiet Hamburg mit circa 7.300 Kilometern Länge und rund 150.000 Anschlüssen. Anteilseigner der Hamburg Netz sind die E.ON Hanse AG mit 74,9 Prozent, sowie die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH mit 25,1 Prozent [2]

Geschichte

Die Firma hat ihren Namen mit Handelsregistereintragung vom 31. August 2009 von E.ON Energie 36. Beteiligungs-GmbH, München in E.ON Hanse Hamburg Netz GmbH, Hamburg sowie am 7. Dezember 2009 in Hamburg Netz GmbH, Hamburg geändert.[1] 2010 hat die E.ON Hanse AG den Netzbetrieb in Norddeutschland umstrukturiert und das bisherige E.ON Hanse-Gasnetz auf drei Netzgebiete aufgeteilt, das Gebiet Hamburg, das Gebiet Schleswig-Holstein/Nord Niedersachsen und das Gebiet Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg.

Gemäß Bekanntmachung der E.ON Hanse AG[3] hat diese „den Betrieb ihres Erdgasverteilnetzes in der Freien und Hansestadt Hamburg am 6. Mai 2010 auf die Hamburg Netz GmbH übertragen.“ Zum Betrieb des Netzes greift das Unternehmen neben eigenen Mitarbeitern auf die Unterstützung der E.ON Hanse AG zurück. Die Mitarbeiter beider Unternehmen sitzen an verschiedenen Standorten in Tiefstack, Reitbrook, Altona und Hittfeld.

Städtische Beteiligung und Energiekonzept

Durch die Beteiligung der Freien und Hansestadt Hamburg an der Hamburg Netz GmbH und an den Hamburger Strom- und Fernwärmenetzbetreibern will Bürgermeister Olaf Scholz strategischen Einfluss auf die Energiewende gewinnen. Scholz wörtlich im NDR[4]: "Wir haben erreicht, dass Hamburg zur Metropole Deutschlands mit den größten Kapazitäten zur Speicherung von Energie und dem modernsten Energiekonzept wird - ohne seine Rolle als Standort energieintensiver Industrieunternehmen infrage zu stellen." Teil des mit E.ON Hanse im Rahmen der Beteiligung vereinbarten Konzepts zur Energieversorgung der Stadt sind umfassende Maßnahmen zu einer klimafreundlichen Gas- und Nahwärmeversorgung. Außerdem erhält die Stadt von der Hamburg Netz GmbH eine Garantiedividende von 4,2 Prozent. Der Senat und die Bürgerschaft stimmten den Plänen zum Anteilserwerb zu. Auch die Zustimmungen der Aufsichtsräte des Unternehmens liegen vor(http://www.hamburg.de/contentblob/3391808/data/drucksache-20-2949.pdf). Ferner ist eine Freigabe durch das Bundeskartellamt erforderlich. Das Volksbegehren der Initiative "Unser Hamburg – unser Netz"[5] wird durch das Verfahren nicht beeinträchtigt: Zur Bundestagswahl im Herbst 2013 will die Initiative per Volksentscheid einen vollständigen Rückkauf der Hamburger Energienetze erreichen. Die Möglichkeit dazu besteht auch nach Umsetzung der 25,1-prozentigen Beteiligung, da die Verträge mit E.ON Hanse wie auch mit Vattenfall ein Rücktrittsrecht im Falle eines erfolgreichen Volksentscheids einräumen.

Hamburg hat sich im Rahmen des mit den Unternehmen ausgehandelten Energiekonzepts Investitionen in erneuerbare Energien gesichert, die erheblich über den Netzbetrieb hinaus gehen. Zugesagt wurden seitens E.ON Hanse unter anderem ein massiver Ausbau der Kraft-Wärme-Koppelung, Nutzung von Solar- und Industrieabwärme in den Nahwärmenetzen und der Bau einer Power-to-Gas-Anlage, die überschüssigen Windstrom in erneuerbares Erdgas verwandelt. Deshalb kritisieren sogar Umweltschutzorganisationen die Pläne der Initiative "Unser Hamburg – unser Netz": Der Vorsitzende des NABU Hamburg, Alexander Porschke, hatte im Dezember 2011 in einem TV-Interview darauf hingewiesen, dass man „am Ende verzichten kann auf die Durchführung eines Volksentscheids“, sofern die beteiligten Unternehmen die Energiewende vorantreiben.[6]

Heftige Kritik an einer vollständigen Übernahme der Hamburger Energienetze hatten zuvor bereits die Handelskammer sowie CDU und FDP geäußert.[7] In einem Umfassenden Beitrag im Hamburger Abendblatt setzt sich der Volks- und Betriebswirt Sebastian Schröer vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut HWWI mit den Einflussmöglichkeiten der Netzbetreiber auf die Energiewende auseinander:[8] Aufgrund der strengen Vorgaben der Bundesnetzagentur und der Trennung von Netzbetrieb und Energievertrieb sei es "ein grundlegendes Missverständnis", per Netzrückkauf die Energiewende in Hamburg beeinflussen zu wollen. Den Kauf von 25,1 Prozent an den Netzen nennt Schröer, die Handelskammer zitierend, einen "polit-okonomischen Kompromiss". Aufgrund garantierter Renditen sei die Beteiligung dennoch "für den Haushalt der Stadt ein gutes Geschäft", betont der HWWI-Wissenschaftler.

Einzelnachweise

  1. a b c Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009 auf der Seite des elektronischen Bundesanzeigers, veröffentlicht am 15. März 2010, archiviert mit WebCite unter http://www.webcitation.org/60vzhBg8j, abgerufen am 13. August 2011.
  2. http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/3483206/2012-07-03-fb-gas.html
  3. Bekanntmachung der E.ON Hanse AG und der Hamburg Netz GmbH gemäß § 25 Abs. 2 NDAV vom 30. September 2010, abrufbar auf der Firmenwebsite, abgerufen am 12. August 2011.
  4. Olaf Scholz im NDR-Interview "Wir brauchen die Energiewende jetzt"
  5. Website der Initiative [1]
  6. Hamburger Abendblatt, 10.12.2011: [2]
  7. Die Welt, 24.08.2011: [3].
  8. Hamburger Abendblatt, 30.12.2011 [4]