„Gewerbeschule“ – Versionsunterschied

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Gustav Grüner: ''Entwicklung der technischen Fachschulen'' in Laetitio Boehm, Charlotte Schönbeck (Hrsg.): ''Technik und Bildung'' (Band 4 von:
Gustav Grüner: ''Entwicklung der technischen Fachschulen'' in Laetitio Boehm, Charlotte Schönbeck (Hrsg.): ''Technik und Bildung'' (Band 4 von:
Armin Hermann, Wilhelm Dettmering (Hrsg.): ''Technik und Kultur'', Düsseldorf, VDI-Verlag, 1989.)
Armin Hermann, Wilhelm Dettmering (Hrsg.): ''Technik und Kultur'', Düsseldorf, VDI-Verlag, 1989.)

== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Schultyp der Berufsbildung]]
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Version vom 3. Dezember 2016, 16:47 Uhr

Gewerbeschule bezeichnete vom ausgehenden 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert einen Typ von Fachschule, das heißt eine Schulart, in der die Schüler im Gegensatz zu allgemeinbildenden Schulen berufsbezogene Kenntnisse erlernten. Die Gewerbeschulen waren auf die Bedürfnisse des verarbeitenden Gewerbes zugeschnitten und bildeten u.a. Maschinenbauingenieure aus, die Baugewerkschulen dagegen bildeten Bauingenieure aus. Der Fächerkanon fokussierte vor allem auf Zeichnen, Mathematik, Physik und Chemie. Die Gewerbeschulen zählten meist zu den mittleren Schulen, ihre Absolventen hatten also ein Ausbildungsniveau, das zwischen demjenigen von Facharbeitern und Gesellen einerseits und dem der Technischen Hochschulen und polytechnischen Schulen andererseits lag.

Gewerbeschulen in einzelnen Ländern

Die Bezeichnung Gewerbeschule steht in verschiedenen Ländern für unterschiedliche Schularten:

  • in Preußen wurden im 19. Jahrhundert die Vorläufer der Oberrealschulen, oft auch als Gewerbeschule bzw. 6-klassige Realschule bezeichnet
    • ein 1821 von Christian Peter Wilhelm Beuth in Preußen gegründetes Gewerbeinstitut zur Industrieförderung bezeichnete seine Unterstufe als "Gewerbeschule". Hier wurden in drei Unterrichtsjahren 12- bis 16-jährige Schüler in Geometrie, Rechnen, Physik, Chemie, Linear- und Freihandzeichnen, Trigonometrie, Statik, Mechanik und Maschinenlehre unterrichtet. Die Absolventen konnten dann entweder direkt im Maschinen-, Textil-, oder Chemiegewerbe arbeiten oder das Gewerbeinstitut besuchen und sich weiterbilden.
  • in Altösterreich eingeführte Staatsgewerbeschule
  • in Österreich war die Gewerbschule Vorläufer der heutigen HTL, siehe Höhere Technische Lehranstalt
  • 1833 nahm im Königreich Bayern die Gewerbs-Schule [sic] Bamberg den Unterricht auf. Der Stadtmagistrat fügte einer entsprechenden Bekanntmachung die Verordnung Ludwigs I. von Bayern vom 16. Februar 1833 bei, die Zweck, Lehrinhalt und Finanzierung der Gewerbsschulen erläutert[1]. Die Unterrichtfächer der Gewerbs-Schulen, Namen der Lehrer und Schüler, bemerkenswerte Ereignisse und dergleichen wurden in regelmässig herausgegebenen Jahresberichten erfasst[2].
  • 1834 gründete das Großherzogtum Baden "Gewerbe-Schulen" als Teilzeitschulen. Unterrichtet wurde geometrisches und Ornamentalzeichnen, Arithmetik, Geometrie, industrielle Wirtschaftslehre und Buchführung.

In Frankreich waren ähnliche Schulen die Ecole des Arts et Métiers.

Literatur

Gustav Grüner: Entwicklung der technischen Fachschulen in Laetitio Boehm, Charlotte Schönbeck (Hrsg.): Technik und Bildung (Band 4 von: Armin Hermann, Wilhelm Dettmering (Hrsg.): Technik und Kultur, Düsseldorf, VDI-Verlag, 1989.)

Einzelnachweise

  1. Bekanntmachung die Errichtung einer vollständigen Gewerbsschule betreffend durch den Stadtmagistrat, 27. September 1833 online
  2. beispielsweise im Jahres-Bericht über die königliche Gewerbs-Schule in Bamberg, 35. Schuljahr 1867/68, Bamberg, 1868, Humann'sche Buchhandlung online