„Felsbilder der Sahara“ – Versionsunterschied

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Version vom 13. September 2011, 16:19 Uhr

Felsbild mit Tierdarstellungen in Gilf el-Kebir, Ägypten

Die Felsbilder der Sahara entstanden seit 12.000 Jahren in Nordafrika. (Afrikanische Felsbilder gibt es von Nord- bis Südafrika). Viele dieser Bilder sind Petroglyphen, die sich nur durch die Eintiefung in die Felsoberfläche erhalten haben. Die Sahara war während Millionen Jahren eine immer wieder extremen Klimaschwankungen unterworfene Wüste.

Verbreitung

Sahara

Artefakte und Felsbilder aus den verschiedenen Phasen der Steinzeit zeigen, dass die Sahara in ihrer gesamten Ausdehnung immer wieder von Menschen besiedelt wurde. Felsbilder sind heute vor allem in Gebirgen und Höhlen, mit günstigen Voraussetzungen für deren Erhalt, zu finden. Auch die Lebensbedingungen waren in der damaligen Zeit in diesen Regionen günstiger als im Flachland. Um 1500 v. Chr. setzte eine Austrocknung ein, die mit Unterbrechungen bis heute anhält. Für die folgenden Felsbilder der Sahara

wurde eine relative Chronologie vorgeschlagen, die davon ausgeht, dass die Bilder von großen Wildtieren zwangsläufig älter sind als die von Haustieren. Zeitlich folgen fünf Perioden aufeinander. Diese, mit dem Klimaablauf in Verbindung gebracht, kommen zu einer in etwa absoluten Datierung.

Bubalus-Zeit 10.000–6000 v. Chr.

Der Name Bubalus bezieht sich auf einen Altbüffel (dem Kaffernbüffel verwandt) mit meterlangen Hörnern, der in Afrika vor etwa 5000 Jahren ausgestorben ist. In diesem Stil sind die Bilder des gesamten afrikanischen Großwildes dargestellt, z.B. Elefant, Nashorn, Giraffe, Büffel, Löwe, verschiedene Antilopen, Gazellen sowie die häufig abgebildeten Wildesel (daher auch Wildesel- oder Jägerzeit genannt). Darstellungen von Krokodil und Flusspferd verweisen auf Wasserreichtum. Menschen werden beim Jagen und Sammeln dargestellt, spielen aber eine subalterne Rolle und werden kleinformatig abgebildet.

Rundkopfzeit 7000–6000 v. Chr.

Die dargestellten Menschen tragen runde, direkt auf dem Körper aufsitzende Köpfe. Die Kunst zeichnet sich durch Stilisierung und Abstraktion aus. Großwild und domestizierte Tiere werden kaum dargestellt. Der Mensch begreift sich als Mittelpunkt der Schöpfung.

Rinderzeit 5000–2500 v. Chr.

In dieser neolithischen Feuchtphase überwiegen Abbildungen domestizierter Rinder, Schafe, Ziegen und Hunde. Menschen werden verstärkt in Alltagszenen dargestellt.

Pferdezeit 1500 v. Chr. bis zur Zeitenwende

Menschen werden in Doppeldreieckform mit stäbchenförmigem Kopf dargestellt. Sie tragen Waffen und benutzen 200 Jahre nach dem Einfall der Hyksos in Ägypten auch hier Pferd und Wagen. Die Abbildungen fallen in die Zeit nach der letzten mäßigen Begrünung. Diese Zeichnungen stammen von den bei Herodot erwähnten Garamanten. Die Garamanten waren ein im Fessan ansässiges antikes Berbervolk. Sie besiedelten spätestens seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. das Innere Libyens im heutigen Fessan um die Hauptorte Zinchecra und Garama (Djerma nördlich von Murzuk). Durch die Pferdezucht und die Erstnutzung von vierspännigen Streitwagen konnten sie die umliegenden Völker unterwerfen.

Kamelzeit ab der Zeitenwende

Das Dromedar kommt um die Zeitwende in die Sahara und wird nun fast ausschließlich dargestellt.

Einzelnachweise

  1. Jörg W. Hansen, Tassili. Felsbildkunst in den westlichen und südlichen algerischen Tassilis. Vorw. von Paul G. Bahn. Somogy éditions d'art, Paris 2009 ISBN 978-2-7572-0251-7