Erzieher

Erzieherin/Erzieher

Personen, die mit Erziehung beschäftigt sind, insbesondere als Berufsbezeichnung AbsolventInnen einer staatlich anerkannten Ausbildung.

Ausbildung

Die Ausbildung wird in Deutschland von den Bundesländern gestaltet. Voraussetzung ist in der Regel ein Realschulabschluß bzw. die Fachschulreife. Die Ausbildung findet an Berufsfachschulen (z:B. 'Fachschulen für Sozialpädagogik') statt und dauert 3 Jahre. Davon sind drei Jahre schulische Ausbildung (möglicherweise BAFÖG gefördert) und anschließend folgt ein einjähriges Berufspraktikum. Teilweise wird auch ein einjähriges ? i.d.R. Unbezahltes - Vorpraktikum (das evtl. auch durch ein Freiwilliges soziales Jahr oder Zivildienst abgedeckt werden kann) verlangt. Die Ausbildung kann auch berufsbegleitend erfolgen (dann in der Regel mit zwei Tagen Schule und drei Tagen Arbeit wöchentlich sowie mehreren Ausbildungsblöcken). Inhalte der Ausbildung können sein: Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Religionslehre, rechtliche Fragen, Medienädagogik sowie praktische Anleitung z.B. in Gesprächsführung oder Formen der Betreuung. In der Ausbildung soll eine Spezialisierung auf ein bestimmtes Praxisfeld bzw. Klientel sattfinden (Wahlpflichtfach). Die Ausbildung endet mit der Anerkennung durch die entsprechende Landesschulbehörde. U.U. ist mit dem Abschluß auch der Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulzugang möglich. Teilweise gibt es auch spezielle Ausbildungen wie z.B. 'ErzieherIn in der Jugend- und Heimerziehung' oder 'KinderpflegerIn' mit einem ähnlichen Arbeitsprofil; die Zugangsvoraussetzungen sind i.d.R. geringer (Hauptschulabschluß) wie auch das Gehalt.

Berufsfelder

Berufsfelder in denen Erzieherinnen traditionell arbeiten sind: Krippen, Kindergärten, Horte und Ganztagesschulen, Behinderteneinrichtungen sowie Einrichtungen der Jugendhilfe (Heime) oder Freizeiteinrichtungen. Hinzu kommen Einsatzstellen in der Krankenhäusern oder der Altenarbeit. Die Tätigkeitsfelder von ErzieherInnen sind sehr vielfältig. Sie umfassen die Aufsicht, Betreuung und Pflege der KlientInnen (i.d.R. von Kindern), das Organisieren und Durchführen von Freizeitaktivitäten uvm.Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit Eltern, LehrerInnen und anderen Kontaktpersonen der KlientInnen und Ämtern.


Geschichte

Erziehungseinrichtungen sind mit die ältesten gesellschaftlichen Institutionen, z.B. in Form von Waisenhäusern. Später kommen 'Besserungsanstalten' und 'Arbeitshäuser' hinzu; diese dienen in erster Linie der Verfahrung und Bestrafung. In bürgerlichen Häusern werden auch ErzieherInnen zur Bertreuung und Beschulung der Kinder beschäftigt. Mit der bürgerlichen Aufklärung wird ein verklärtes Bild von Kindheit vertreten und die Einstellung mit Erziehung aus einem Mensch praktisch alles machen zu können. Aus diesem Gedanken wird der Kindergarten als neue Institution entwickelt. Bis ins 20. Jahrhundert ist öffentliche Erziehung oftmals so grausam, daß sie heute als Mißhandlung unter Strafe gestellt würde. Mit der Reformpädagogik des späten 19. Jahrhunderts tritt allmählich eine neue Blickrichtung auf: die Erziehung sollte vom Kind aus geschehen. Später werden antiautoritäre und demokratische Erziehungsansätze entwickelt. Bis in die 60er Jahre werden ErzieherInnen ausschließlich in Kindergärten und -horten eingestellt. In der Folgezeit wurde die Ausbildung mit dem Abschlu Einführung des Ausbildungsberufes 'staatlich anerkannter ErzieherIn' bundesweit eingeführt und die möglichen Einsatzgebiete haben sich wesentlich erweitert.

Weitere Informationen zur Ausbildung und Ausbildungsstellen finden sich beim Arbeitsamt unter: http://berufenet.arbeitsamt.de/. Rechtliche Fragen werden teilweise bei der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft behandelt www.gew.de. Allgemeine Informationen sowie Diskussionsforen bieten: http://www.kigaweb.de, http://erzieherin.de/ und http://www.erzieherinnenausbildung.de/.

siehe auch: Pädagogik - Erziehung - Kindergarten - Hort