Badis chittagongis

Badis chittagongis
Systematik
ohne Rang: Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kletterfischartige (Anabantiformes)
Unterordnung: Nandoidei
Familie: Blaubarsche (Badidae)
Gattung: Badis
Gattung: Badis chittagongis
Wissenschaftlicher Name
Badis chittagongis
Kullander & Britz, 2002

Badis chittagongis ist ein Blaubarsch der Gattung Badis. Er wurde erst 2002 beschrieben und lebt in Bergbächen der Division Chittagong, insbesondere der Chittagong Hill Tracts, im Südosten von Bangladesch.

Beschreibung

Der Körper von Badis chittagongis ist langgestreckt mit einer Standardlänge von 22,5 bis 35,5 Millimeter und seitlich stark abgeflacht. Der Kopf nimmt etwa drei Zehntel der Standardlänge ein. In Zeichnung und Körperbau gibt es eine große Variabilität, die möglicherweise mit einem Sexualdimorphismus in Verbindung steht. Bei den Exemplaren, deren Geschlecht bestimmt wurde, sind weibliche Tiere kleiner und haben einen relativ höheren Körper. Die Augen beider Geschlechter stehen weit vorne und befinden sich etwa in einer Linie mit der Längsachse des Körpers oder etwas tiefer. Der Unterkiefer steht nur geringfügig vor. Über die Lebendfärbung ist nichts bekannt. Die Typen weisen eine blasse hellbraune bis gelbliche Grundfarbe mit einem auffälligen dunkelbraunen Schulterfleck und zehn schwarzen oder dunkelbraunen Querstreifen auf den Seiten bis zum Schwanzflossenstiel auf. Die Querstreifen werden durch eine dunkle Färbung der Schuppenansätze gebildet, die eine unterschiedliche Intensität haben und einen unregelmäßigen Eindruck vermitteln.[1]

Die seitlichen Schuppen sind ausgeprägte Ctenoidschuppen, während sich auf dem Kopf Cycloidschuppen befinden. In der mittlerem Längsreihe befinden sich 27 bis 29 Schuppen, in der Querreihe 8,5 und rund um den Schwanzflossenstiel 20 Schuppen. Rücken- und Afterflosse sind lang ausgezogen mit abgerundeten Spitzen. Sie reichen in der Länge bis etwa einem Viertel oder einem Drittel der Schwanzflosse, dabei sind die Flossen größerer Exemplare relativ länger. Die Schwanzflosse ist abgerundet. Die Brustflossen sind abgerundet, sie reichen über etwa zwei Drittel der Strecke von ihrem Ansatz bis zur Afterflosse. Die Bauchflossen sind verlängert aber nicht spitz zulaufend. Ihre Enden reichen nur bei großen Männchen bis zum After, bleiben aber meist kürzer.[1]

Badis chittagongis ähnelt dem Blaubarsch (Badis badis), Badis ferrarisi, Badis kanabos, Badis khwae, Badis ruber und Badis siamensis, mit denen sie ihren dunklen Schulterfleck gemeinsam hat. Von Badis khwae, Badis ruber und Badis siamensis unterscheidet sich die Art durch den fehlenden dunklen Fleck im oberen Bereich des Schwanzflossenstiels. Im Vergleich zum Blaubarsch hat Badis chittagongis einen flacheren Körperbau, einen relativ zur Standardlänge größeren Augenabstand, mehr Schuppen in der mittleren Längsreihe und 13 statt 12 Brustflossenstrahlen. Gegenüber Badis kanabos hat sie einen einen relativ zur Standardlänge geringeren Augenabstand, 20 statt 16 bis 17 Schuppen um den Schwanzflossenstiel, eine größere Zahl von Schuppen in der mittleren Längsreihe und 13 statt 12 Brustflossenstrahlen. Von Badis ferrisi unterscheidet sich Badis chittagongis durch das Fehlen der distalen extrascapularen Knochen.[1]

Verbreitung

Badis chittagongis ist bisher nur in Bergbächen der Division Chittagong nachgewiesen worden. Der Typenfundort ist ein kleiner Fluss in der Stadt Lama (21° 27′ 36″ N, 92° 7′ 12″ O) im Einzugsgebiet des Matamuhuri. Er liegt im Distrikt Bandarban, der sich im Süden der Chittagong Hill Tracts im südöstlichen Bangladesch befindet. Die weiteren bekannt gewordenen Fundorte liegen ebenfalls in der Division Chittagong und überwiegend in den Chittagong Hill Tracts. Nähere Beschreibungen der Fundorte liegen nicht vor. Die fehlenden Nachweise aus den angrenzenden indischen Bundesstaaten Tripura und Mizoram und aus dem Westen Myanmars können auf die lückenhafte Erforschung der Gewässer dieser Region zurückgeführt werden.[1]

Systematik und Taxonomie

Badis chittagongis ist eine von etwa 25 Arten der Gattung Badis Bleeker, 1854, die fast alle erst im 21. Jahrhundert beschrieben wurden. Die Erstbeschreibungen von zehn dieser Arten, darunter Badis chittagongis, wurden 2002 von dem schwedischen Ichthyologen Sven O. Kullander vom Naturhistoriska riksmuseet in Stockholm und Ralf Britz vom National Museum of Natural History in Washington, D.C. im Rahmen ihrer Revision der Gattung Badis veröffentlicht.

Der Holotyp ist ein im Juni 1996 gefangenes adultes männliches Exemplar. Er befindet sich mit 31 Paratypen von anderen Fundorten in der Division Chittagong in der Sammlung der California Academy of Sciences (CAS) in San Francisco. Das Artepitheton chittagongis ist von der Lage des Typenfundorts in den Chittagong Hills und damit indirekt vom Namen der Stadt Chittagong abgeleitet.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Sven O. Kullander und Ralf Britz: Revision of the family Badidae (Teleostei: Perciformes), with a description of a new genus and ten new species. In: Ichthyological Exploration of Freshwaters 2002, Band 13, Nr. 4, S. 295–372, hier S. 314-316, ISSN 0936-9902.