August von Denffer

Julius Heinrich August Iljanowitsch von Denffer (* 25. Sept. 1786 im kurländischen Candau, gest. 1859 in Petersburg), Urgroßvater von Dietrich von Denffer, war Präsident des Reichsrates, Wirklicher Geheimrat, Senator, Gouverneur und Ritter höchster Orden im kaiserlichen Russland.

Leben

Der aus Kurland stammende Edelmann - sein Vater Julius Heinrich von Denffer war Besitzer des Rittergutes Bundsenberg, seine Mutter Anna Johanna eine geborene von Loskiel - trat 1803 in das Dnjeprsche Infanterie-Regiment ein. Mit Eintritt in das Rasanskische Infanterie-Regiment wurde er 1813 kaiserlich russischer Kapitän und nahm an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. 1817 wurde er Major und dejourierender Stabsoffizier des V. Infanterie-Corps, 1818 Oberstleutnant und 1822 Oberst. Er verabschiedete sich vom Militär, wurde Gouverneur von Nowgorod und 1826 Wirklicher Staatsrat. Die Moskauer Universität ernannte ihn wegen seiner Verdienste um das Unterrichtswesen 1828 zum Ehrenmitglied.

Im Jahr 1831 wurde Denffer russischer Senator. 1834 holte Nikolaus I ihn nach St. Petersburg, wo er zunächst Geheimrat und Mitglied des dirigierenden Senats war. 1856 wurde er dann von Alexander II zum Wirklichen Geheimrat und Mitglied des russischen Reichsrates ernannt, dessen Präsident er mehrfach war. Damit hatte er die insgesamt höchstmögliche Stufe der russischen Zivilbeamten-Laufbahn (entsprechend dem Rang eines höchsten Generals) erreicht. Ab 1858 war er auch Vorsitzender Senator der 4. Abteilung. Unter anderem befasste Denffer sich intensiv mit Vorbereitungen zur Aufhebung der Leibeigenschaft im Russischen Reich, die er aber nicht mehr erlebte.

Denffer war Ritter folgender Orden: St. Alexander Newski-Orden, St. Annen-Orden 1. Klasse mit der Krone (gleichzeitig Erhebung in den erblichen Freiherrenstand), Weisser Adler-Orden, St. Wladimir-Orden II. Kl., St. Georgs-Orden IV. Kl. für Tapferkeit; außerdem wurde er mit dem Goldenen Georgsband und weiteren Auszeichnungen geehrt.