„Antimension“ – Versionsunterschied

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Das '''Antimension''' ({{ELSalt|Ἀντιμήνσιον ''anstelle des Altars''}}; [[kirchenslawisch]] антиминс ''Antimins'') ist das wichtigste Altartuch der [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Kirchen]] und der [[Katholische Ostkirchen|Katholischen Ostkirchen]]. Es stellt in der byzantinischen Tradition das [[Leichentuch]] [[Jesus Christus|Christi]] dar. In seinem oberen mittleren Bereich ist die [[Reliquie]] eines [[Heiliger|Heiligen]] eingenäht, ohne ein Antimension kann keine [[Göttliche Liturgie]] gefeiert werden.
Das '''Antimension''' ({{ELSalt|Ἀντιμήνσιον ''anstelle des Altars''}}; [[kirchenslawisch]] антиминс ''Antimins'') ist das wichtigste Altartuch der [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Kirchen]] und der [[Katholische Ostkirchen|katholischen Ostkirchen]]. Es stellt in der byzantinischen Tradition das [[Leichentuch]] [[Jesus Christus|Christi]] dar. In seinem oberen mittleren Bereich ist die [[Reliquie]] eines [[Heiliger|Heiligen]] eingenäht, ohne ein Antimension kann keine [[göttliche Liturgie]] gefeiert werden.


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==

Version vom 16. Mai 2016, 17:52 Uhr

Das Antimension (Vorlage:ELSalt; kirchenslawisch антиминс Antimins) ist das wichtigste Altartuch der orthodoxen Kirchen und der katholischen Ostkirchen. Es stellt in der byzantinischen Tradition das Leichentuch Christi dar. In seinem oberen mittleren Bereich ist die Reliquie eines Heiligen eingenäht, ohne ein Antimension kann keine göttliche Liturgie gefeiert werden.

Beschreibung

Das Antimension ist ein viereckiges Tuch aus Leinen oder Seide. An seinen Ecken sind die Symbole der vier Evangelisten dargestellt: ein Stier (Matthäus), ein Löwe (Markus), ein Mensch (Lukas) und ein Adler (Johannes). Oft enthält es zudem eine Darstellung der Grablegung Jesu und anderer Motive der Passion Jesu. Das Antimension wird von demjenigen Bischof, der es geweiht hat, unterschrieben, wobei auch angegeben wird, wo und wann dieser es weihte und für welche Kirche es bestimmt war.[1]

Auf dem Antimension liegt immer ein flach gepresster Schwamm, mit dem die kleinen Partikel des Heiligen Brotes während der Liturgie vom Diskos in den Kelch geschoben werden. Das Antimension liegt gewöhnlich zusammengefaltet – in ein spezielles Seiden- oder Leinentuch (iliton) eingeschlagen – auf dem Altartisch. Es wird nur an einem bestimmten Moment während der Liturgie auseinandergefaltet und später wieder in dieser besonderen Weise zusammengelegt und in das Iliton eingeschlagen. Auf diesem befinden sich keinerlei Darstellungen oder Aufschriften.[1]

Bei der Kirchweihe durch den Bischof wird das Antimension auf den Altartisch gelegt und mit ihm zusammen geweiht.[1]

Über dem gefalteten Antimension liegt auf dem Altartisch das Heilige Evangelium (Evangeliar).[1]

Literatur

  • Januarius M. Izzo: The Antimension in the Liturgical and Canonical Tradition of the Byzantine and Latin Churches: An Inter-ritual Inter-confessional Study. Pontificium Athenaeum Antonianum, 1975.
  • Andrew Shipman: Antimensium. In: Catholic Encyclopedia, Band 1, Robert Appleton Company, New York 1907.

Einzelnachweise

  1. a b c d Paul Brusanowski: Rumänisch-orthodoxe Kirchenordnungen (1786–2008): Siebenbürgen – Bukowina – Rumänien. Böhlau Verlag, Köln – Weimar 2011, ISBN 9783412206987, S. 514