„Michael Rom“ – Versionsunterschied

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'''Michael Rom''' (* [[7. Juli]] [[1957]] in [[Wittenberge]]; † [[29. April]] [[1991]] in [[Berlin]]) war ein [[deutscher Dichter]]. Er gehörte zu der in den frühen 1980er-Jahren in [[Dresden]] ansässigen Künstler- und Literatur[[Szene (Volkskunde)|szene]]. Er war ab 1980 auch Sänger der DDR-Punk-Band [[Zwitschermaschine]].
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Michael Rom, geboren 1957, ist ein deutscher Dichter. Er gehörte zur der in Ostberlin ansässigen Literaturszene im Prenzlauer Berg. Er war ab 1980 auch Sänger der DDR-Punk-Band [[Zwitschermaschine]]. Bei der Arbeit an einer Kunstausstellung im Radeburger Heimatmuseum lernte Rom Anfang der 80er Jahre die beiden Kunststudenten [[Cornelia Schleime]] und [[Ralf Kerbach]] kennen, die an der [[Hochschule für Bildende Künste Dresden|Dresdner Hochschule für bildende Künste]] studierten. Sie beschlossen, gemeinsam Musik zu machen. Ralf Kerbach spielte Gitarre, während Rom als zweiter Vokalist die Sängerin Cornelia Schleime unterstützte. Danach stießen Matthias Zeidler am Bass und [[Wolfgang Grossmann]] als Schlagzeuger zur Band. Zunächst unter den Bandnamen ''Ende'' und ''Schwarz/Weiß'' agierend, nannte man sich dann zunächst ''Vierte Wurzel aus Zwitschermaschine'', was bald zu Zwitschermaschine verkürzt wurde. Im Jahr 1984 stellte Michael Rom einen Ausreiseantrag und ging in den Westen, wo er weiterhin an seinem dichterischen Werk arbeitete. Im Jahr 1991 wurde Rom in Berlin unter ungeklärten Umständen ermordet. Sein Nachlass ging verloren.
Nach einer Lehre als Instandhaltungs[[mechaniker]] und dem [[Wehrpflicht in Deutschland#Deutsche Demokratische Republik (1949–1990)|Armeedienst]] arbeitete Rom seit 1978 im [[Schloss Moritzburg (Sachsen)|Schloss Moritzburg]] und im [[Radeburg#Heimatmuseum Radeburg|Radeburger Heimatmuseum]]. Bei der Arbeit an einer Kunstausstellung im Radeburger Heimatmuseum lernte Rom Anfang der 1980er-Jahre die Kunststudenten [[Cornelia Schleime]] und [[Ralf Kerbach]] kennen, die an der [[Hochschule für Bildende Künste Dresden|Dresdner Hochschule für bildende Künste]] studierten. Aus der Zusammenarbeit ging ein Musikprojekt hervor mit Ralf Kerbach (Gitarre) und Rom als zweiten Vokalisten neben Cornelia Schleime. Später stießen Matthias Zeidler (Bass) und [[Wolfgang Grossmann]] (Schlagzeug) hinzu. Zunächst unter den Bandnamen ''Ende'' und ''Schwarz/Weiß'' agierend, nannte man sich ''Vierte Wurzel aus Zwitschermaschine'', das zuletzt zu ''Zwitschermaschine'' verkürzt wurde. Darüber hinaus gehörte Rom mit Volker Palma und Christine Schlegel zu den Gründern des [[Experimentelles Theater|Experimentaltheaters]] ''SUM''. 1980/81 beteiligte sich Rom an der von [[Franz Fühmann]] für die [[Akademie der Künste der DDR]] initiierten, aber unveröffentlicht gebliebenen ''Akademie-Anthologie'', einer Sammlung von 30 Autoren, die in der DDR nicht erscheinen konnten. 1982 stellte Michael Rom einen [[Ausreiseantrag]] und siedelte im Februar 1984 in die Bundesrepublik über, zuerst nach Frankfurt/M. und Ende der 1980er-Jahre nach Westberlin, wo er als Autor arbeitete. Laut [[Sächsische Zeitung|Sächsischer Zeitung]] wurde Rom 1991 in Berlin bei einem Raubüberfall auf ein Hotel erschossen. Sein [[Nachlass]] wurde – lange verschollen – wiederentdeckt und 2018 von seinem früheren Bandkollegen Wolfgang Grossmann in einem Buch veröffentlicht.

== Werke ==
Von Michael Rom erschienen Beiträge in Künstlerbüchern und den nicht offiziellen Zeitschriften ''LIANE'' (Ostberlin) und ''UND'' (Dresden), in ''KultUhr'', ''Rossbreiten'', ''[[Sprache im technischen Zeitalter]]'' und in Anthologien, u. a. in:
* ''Berührung ist nur eine Randerscheinung. Neue Literatur aus der DDR.'' [[Kiepenheuer & Witsch]] Köln 1985 (Hrsg. Elke Erb und Sascha Anderson)
* ''Vogel oder Käfig sein. Kunst und Literatur aus unabhängigen Zeitschriften in der DDR 1979-1989''. [[Druckhaus Galrev]] Berlin 1992, ISBN 3-910-16110-3 (Hrsg. [[Klaus Michael]] und Thomas Wohlfahrt).
Ferner Katalogtexte u. a. zu Ausstellungen von Ohui Cha, Ralf Kerbach, Christine Schlegel.

== Literatur ==
* ''Glocken, Videos, Audiocassetten. Sommerfestival der experimentellen Musik in der Münchner TU.'' Süddeutsche Zeitung, 10. Juli 1987
* ''Grammatik einer Landschaft. Literatur aus der DDR in den 80er Jahren''. Lukas Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-931836-03-7
* Christine Schlegel: ''Mein Freund – der Rom.'' In Christine Schlegel: ''Hautlos – Eingeschweißte Überwachung. Collagen – Zeichnungen – Erinnerungen.'' Mit Beiträgen von Matthias Flügge, Hannelore Offner und Christoph Tannert, Gerhard Wolf Janus press Berlin 2001, ISBN 3-928942-70-0
* Wolfgang Grossmann (Hrsg.): ''will nicht zu den großohrigen Elefanten. gedichte, lyrische bilder, stücke und''. Vorwerk 8, Berlin 2018, 192 Seiten, ISBN 978-3-940-38493-5, Rezension<ref>{{Internetquelle |autor=Uwe Salzbrenner |url=https://www.schultzberlin.com/en/newsticker/%C3%BCberall-umwege-abwege-spr%C3%BCnge |titel=Überall Umwege, Abwege, Sprünge |werk= |hrsg=Sächsische Zeitung |datum=2018-04-21 |zugriff=2019-02-20 |sprache=}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.dichterlesen.net/personen/michael-rom/ Autorenseite bei DICHTERLESEN.NET]
* [https://www.myheimat.de/de--schwerin--74/kultur/das-dichterische-werk-des-michael-rom-d2744501.html Bericht über Lesung mit Rom-Gedichten]

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]
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[[Kategorie:Punk-Sänger]]
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|NAME=Rom, Michael
*[http://www.myheimat.de/de--schwerin--74/kultur/das-dichterische-werk-des-michael-rom-d2744501.html/ Bericht über Lesung mit Rom-Gedichten]
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|STERBEORT=[[Berlin]]
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Aktuelle Version vom 19. Januar 2023, 04:46 Uhr

Michael Rom (* 7. Juli 1957 in Wittenberge; † 29. April 1991 in Berlin) war ein deutscher Dichter. Er gehörte zu der in den frühen 1980er-Jahren in Dresden ansässigen Künstler- und Literaturszene. Er war ab 1980 auch Sänger der DDR-Punk-Band Zwitschermaschine.

Nach einer Lehre als Instandhaltungsmechaniker und dem Armeedienst arbeitete Rom seit 1978 im Schloss Moritzburg und im Radeburger Heimatmuseum. Bei der Arbeit an einer Kunstausstellung im Radeburger Heimatmuseum lernte Rom Anfang der 1980er-Jahre die Kunststudenten Cornelia Schleime und Ralf Kerbach kennen, die an der Dresdner Hochschule für bildende Künste studierten. Aus der Zusammenarbeit ging ein Musikprojekt hervor mit Ralf Kerbach (Gitarre) und Rom als zweiten Vokalisten neben Cornelia Schleime. Später stießen Matthias Zeidler (Bass) und Wolfgang Grossmann (Schlagzeug) hinzu. Zunächst unter den Bandnamen Ende und Schwarz/Weiß agierend, nannte man sich Vierte Wurzel aus Zwitschermaschine, das zuletzt zu Zwitschermaschine verkürzt wurde. Darüber hinaus gehörte Rom mit Volker Palma und Christine Schlegel zu den Gründern des Experimentaltheaters SUM. 1980/81 beteiligte sich Rom an der von Franz Fühmann für die Akademie der Künste der DDR initiierten, aber unveröffentlicht gebliebenen Akademie-Anthologie, einer Sammlung von 30 Autoren, die in der DDR nicht erscheinen konnten. 1982 stellte Michael Rom einen Ausreiseantrag und siedelte im Februar 1984 in die Bundesrepublik über, zuerst nach Frankfurt/M. und Ende der 1980er-Jahre nach Westberlin, wo er als Autor arbeitete. Laut Sächsischer Zeitung wurde Rom 1991 in Berlin bei einem Raubüberfall auf ein Hotel erschossen. Sein Nachlass wurde – lange verschollen – wiederentdeckt und 2018 von seinem früheren Bandkollegen Wolfgang Grossmann in einem Buch veröffentlicht.

Werke

Von Michael Rom erschienen Beiträge in Künstlerbüchern und den nicht offiziellen Zeitschriften LIANE (Ostberlin) und UND (Dresden), in KultUhr, Rossbreiten, Sprache im technischen Zeitalter und in Anthologien, u. a. in:

Ferner Katalogtexte u. a. zu Ausstellungen von Ohui Cha, Ralf Kerbach, Christine Schlegel.

Literatur

  • Glocken, Videos, Audiocassetten. Sommerfestival der experimentellen Musik in der Münchner TU. Süddeutsche Zeitung, 10. Juli 1987
  • Grammatik einer Landschaft. Literatur aus der DDR in den 80er Jahren. Lukas Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-931836-03-7
  • Christine Schlegel: Mein Freund – der Rom. In Christine Schlegel: Hautlos – Eingeschweißte Überwachung. Collagen – Zeichnungen – Erinnerungen. Mit Beiträgen von Matthias Flügge, Hannelore Offner und Christoph Tannert, Gerhard Wolf Janus press Berlin 2001, ISBN 3-928942-70-0
  • Wolfgang Grossmann (Hrsg.): will nicht zu den großohrigen Elefanten. gedichte, lyrische bilder, stücke und. Vorwerk 8, Berlin 2018, 192 Seiten, ISBN 978-3-940-38493-5, Rezension[1]

Einzelnachweise

  1. Uwe Salzbrenner: Überall Umwege, Abwege, Sprünge. Sächsische Zeitung, 21. April 2018, abgerufen am 20. Februar 2019.