Wipperdorf

Wipperdorf
Stadt und Landgemeinde Bleicherode
Wappen von Wipperdorf
Koordinaten: 51° 27′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 51° 27′ 21″ N, 10° 38′ 24″ O
Höhe: 219 m
Fläche: 18,3 km²
Einwohner: 1324 (31. Dez. 2018)
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 99752
Vorwahl: 036338[1]
Karte
Lage des Ortsteils Wipperdorf in der Stadt Bleicherode
Kirche im Ortsteil Oberdorf

Wipperdorf ist eine Siedlung in der Landgemeinde Bleicherode im Landkreis Nordhausen in Thüringen. Sie umfasst die beiden Ortsteile Mitteldorf und Oberdorf. Von 1952 bis 2019 bildeten diese zusammen mit dem benachbarten Pustleben eine gleichnamige Gemeinde. Seit der Eingemeidung nach Bleicherode sind die drei Ortsteile wieder selbstständig, sodass keine politische Einheit mit dem Namen Wipperdorf mehr existiert.

Geografie

Die Siedlung Wipperdorf liegt im Tal der namensgebenden Wipper, südlich der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden, zwischen Bleicherode im Westen und Pustleben im Osten.

Geschichte

Wipperdorf wurde 1262 erstmals nachweislich urkundlich als „Roldesleiben“ erwähnt.[2] Für 1336 ist die unterschiedliche Benennung der beiden Ortsteile nachweisbar, da das heutige Mitteldorf in einem Zehntbuch als „Roldysleiben inferiori“ geführt wird.[3] Die Benennung in Mittel- und Oberdorf setzte sich erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch.

Der moderne Name entstand 1950, beim Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Mitteldorf und Pustleben. 1952 kam die Gemeinde Oberdorf hinzu.

Von 1993 bis 2018 gehörte Wipperdorf der Verwaltungsgemeinschaft Hainleite an. Zum 1. Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Wipperdorf, Friedrichsthal, Kleinbodungen, Kraja, Hainrode, Nohra, Etzelsrode und Wolkramshausen sowie die Stadt Bleicherode zur neuen Stadt und Landgemeinde Bleicherode zusammen.

Politik

Ortsbürgermeister

Ober- und Mitteldorf werden gemeinsam regiert und verwaltet, obwohl sie rechtlich eigenständige Ortsteile bilden. Ortsbürgermeister ist seit der Kommunalwahl 2024 Joachim Leßner von der Freiwilligen Feuerwehr und den Freien Wählern.[4]

Wappen der ehemaligen Gemeinde

Beschreibung: „Ein rotes Schild, geteilt durch einen silbernen Wellenbalken, unten ein und oben zwei sechsstrahlige silberne Sterne.“ Es symbolisiert die drei Ortsteile Pustleben, Mittel- und Oberdorf.

Infrastruktur

Nördlich des Orts befindet sich ein Windpark mit 9 Windkraftanlagen und einer Nennleistung von knapp 19 MW, der teilweise auf der Gemarkung des Ortsteils Pustleben liegt.[5] In Oberdorf befindet sich außerdem ein Solarpark und ein großer Agrarbetrieb, der aus einer Agrargenossenschaft hervorging.[6]

Die Landesstraße 1034 verläuft durch die beiden Ortsteile von Bleicherode nach Kehmstedt. Südöstlich der Siedlung verläuft die Bundesautobahn 38. Der Haltepunkt Wipperdorf im benachbarten Ortsteil Pustleben liegt an der Bahnstrecke Nordhausen – Kassel.

Persönlichkeiten

  • Christian Konrad Wilhelm von Dohm (* 11. Dezember 1751 in Lemgo; † 29. Mai 1820 in Pustleben), preußischer Diplomat und Schriftsteller.
  • Walther Schreiber (* 10. Juni 1884 in Pustleben; † 30. Juni 1958 in Berlin), Politiker und regierender Bürgermeister Berlins.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Kirmes in Oberdorf und Mitteldorf findet jeweils am vierten Oktoberwochenende statt.[7]

Commons: Wipperdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SPD Kreisverband Nordhausen, Kreistagsfraktion 2009- 2014. Abgerufen am 24. Oktober 2011.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 204
  3. Karl Meyer, Zur Wüstungenkarte der Grafschaft Honstein-Lohra-Clettenberg, in Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde, Jg. 10 (1877) S. 164
  4. Ortsteil-/Ortschaftsbürgermeisterwahl 2024 in Thüringen – Wipperdorf. In: wahlen.thueringen.de. Abgerufen am 25. Juni 2024.
  5. Neue Anlagen werden gebaut. In: nnz-online.de. 5. November 2018, abgerufen am 28. Juni 2024.
  6. Bodo Schwarzberg: Dipl.-Ing. (FH) Uwe Merx. In: nnz-online.de. 23. Dezember 2011, abgerufen am 28. Juni 2024.
  7. Zum Verein (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive)