Leichtathletik-Europameisterschaften 1978/Speerwurf der Männer

12. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinSpeerwurf der Männer
StadtPrag, Tschechoslowakei Tschechoslowakei
heute Tschechien Tschechien
StadionStadion Evžena Rošického
Teilnehmer23 Athleten aus 12 Ländern
Wettkampfphase29. August (Qualifikation)
30. August (Finale)
Medaillengewinner
Gold GoldMichael Wessing (Deutschland BR FRG)
Silbermedaillen SilberNikolai Grebnew (Sowjetunion 1955 URS)
Bronzemedaillen BronzeWolfgang Hanisch (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Das Stadion Evžena Rošického von Prag im Jahr 2009

Der Speerwurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1978 wurde am 29. und 30. August 1978 im Stadion Evžena Rošického von Prag ausgetragen.

Europameister wurde der bundesdeutsche Werfer Michael Wessing. Er gewann vor Nikolai Grebnew aus der UdSSR. Bronze ging an den Vizeeuropameister von 1974 und EM-Dritten von 1971 Wolfgang Hanisch, DDR.

Bestehende Rekorde

Weltrekord94,58 mUngarn 1957 Miklós NémethOS Montreal, Kanada25. Juli 1976[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord91,52 mSowjetunion 1955 Jānis LūsisEM Athen, Griechenland19. September 1969

Der seit 1969 bestehende EM-Rekord wurde auch bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte der bundesdeutsche Europameister Michael Wessing im Finale mit 89,12 m, womit er 2,40 m unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihm 5,45 m.

Doping

In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall. Der sowjetische Werfer Wassili Jerschow, der ursprünglich Rang fünf belegt hatte, wurde wegen Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen nachträglich disqualifiziert und für achtzehn Monate gesperrt.[2] Die im Finale zunächst hinter ihm platzierten Athleten rückten um jeweils einen Rang nach vorne.

Benachteiligt wurde der Norweger Terje Thorslund, dem auf Rang acht im Finale drei weitere Würfe zugestanden hätten.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig
DOPwegen Dopingvergehens disqualifiziert
DNSnicht am Start (did not start)

Qualifikation

23 Wettbewerber traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Dreizehn von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 80,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern erreicht. Die qualifizierten Athleten stellten sich am darauffolgenden Tag zum Finale. Ein weiterer Werfer, der eine Weite jenseits von achtzig Metern erzielt hatte, nahm ebenfalls am Finale teil, wurde jedoch nachträglich wegen Dopingmissbrauchs disqualifiziert.

Gruppe A

29. August 1978, 18:42 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)Bestweite (m)
1Antero PuranenFinnland Finnland84,4284,42
2Miklós NémethUngarn 1957 Ungarn83,4883,48
3Pentti SinersaariFinnland Finnland82,4682,46
4Michael WessingDeutschland BR BR Deutschland81,8481,84
5Detlef MichelDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR80,4880,48
6Piotr BielczykPolen 1944 Polen77,3280,0680,06
7Kenth EldebrinkSchweden Schweden74,8278,6076,2478,60
8Bjørn GrimnesNorwegen Norwegen78,5874,2675,3278,58
9Peter YatesVereinigtes Konigreich Großbritannien70,8275,8274,5075,82
10Tomáš BabiakTschechoslowakei Tschechoslowakeix75,20x75,20
11Vincenzo MarchettiItalien Italienx71,8068,5471,80
DOPWassili JerschowSowjetunion 1955 Sowjetunion80,4880,48 für das Finale zugelassen
DNSAngel GrigorowBulgarien 1971 Bulgarien

Gruppe B

29. August 1978, 19:30 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)Bestweite (m)
1Ferenc ParagiUngarn 1957 Ungarn78,7075,7686,0486,04
2Nikolai GrebnewSowjetunion 1955 Sowjetunion85,1885,18
3Helmut SchreiberDeutschland BR BR Deutschland85,1685,16
4Wolfgang HanischDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR84,5084,50
5Sándor BorosUngarn 1957 Ungarnx74,2083,2283,22
6Seppo HovinenFinnland Finnland80,9480,94
7Terje ThorslundNorwegen Norwegen80,2280,22
8Josef HanákTschechoslowakei Tschechoslowakei78,56xx78,56
9Raimo PihlSchweden Schweden76,1476,4878,4278,42
10Per-Eric SmidingSchweden Schweden73,5476,2876,3676,36
11Tudorel PirvuRumänien 1965 Rumänien75,1473,38x75,14
DNSStefan StoikowBulgarien 1971 Bulgarien

Finale

30. August 1978, 19:00 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)4. Versuch (m)5. Versuch (m)6. Versuch (m)Bestweite (m)
1Michael WessingDeutschland BR BR Deutschland82,94x72,0889,1285,7483,6689,12
2Nikolai GrebnewSowjetunion 1955 Sowjetunion82,8080,0283,2687,8278,3479,4287,82
3Wolfgang HanischDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR83,58x87,6682,8480,9086,9287,66
4Detlef MichelDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR85,4673,7479,8678,10x81,3685,46
5Helmut SchreiberDeutschland BR BR Deutschland76,6671,8482,8477,8882,4883,5883,58
6Miklós NémethUngarn 1957 Ungarn81,16xx83,58xx83,58
7Piotr BielczykPolen 1944 Polen71,80x81,8077,22xx81,80
8Terje ThorslundNorwegen Norwegen80,2080,4278,42eigentlich zu drei weiteren Würfen berechtigt80,42
9Ferenc ParagiUngarn 1957 Ungarn79,08x76,20nicht im Finale der
besten acht Werfer
79,08
10Sándor BorosUngarn 1957 Ungarn74,7078,78x78,78
11Pentti SinersaariFinnland Finnlandx77,1071,1277,10
12Seppo HovinenFinnland Finnlandx71,4873,0873,08
13Antero PuranenFinnland Finnland68,6470,4872,7472,74
DOPWassili JerschowSowjetunion 1955 Sowjetunion85,06x81,5076,4076,8479,2285,06

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics – Progression of outdoor world records, Javelin throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 22. November 2022
  2. IAAF (heute: World Athletics) – Main Decisions of the IAAF Council, Meeting in Dakar (SEN), April 26th, 27th and 28th 1979 (Memento vom 14. Juli 2015 im Internet Archive) (PDF; 366 kB) IAAF 1979, S. 354, abgerufen am 22. November 2022.