Jugend-Klasse

Jugend-Klasse p1
Schiffsdaten
LandDeutsche Demokratische Republik DDR
SchiffsartVersorgungs- und Wohnschiff
BauwerftVEB Peene-Werft, Wolgast
Bauzeitraum1959 bis 1963
Gebaute Einheiten9
Dienstzeit1961 bis 1991
Schiffsmaße und Besatzung
Länge70,4 m (Lüa)
Breite12,0 m
Seitenhöhe4,5 m
Tiefgang (max.)1,6 m
Verdrängung1320 ts
 
Besatzung30
Bewaffnung
Sensoren
Ausstattung
Schiffskrane

2 × 2,4 t SWL

Beiboote

1 × Motordingi
1 × Motorkutter

Die Jugend-Klasse war eine Serie von neun kombinierten Versorgungs- und Wohnschiffen des Projekts 62, die in der DDR entwickelt und von der Peene-Werft in Wolgast gebaut wurde. Die Schiffe wurden in der Volksmarine als Schwimmender Stützpunkt bezeichnet.

Geschichte

Parallel mit dem Aufbau der Schnellboot-Brigaden in der 6. Flottille begann 1958 die Entwicklung eines neuen Schiffstyps, der für die Unterbringung und Betreuung der Besatzungen, die Versorgung mit Betriebsstoffen, Munition und Proviant sowie zur Aufnahme einer Stabsabteilung eingerichtet war. Mit dem Bau der Schiffe wurde 1959 begonnen und der erste Schwimmende Stützpunkt konnte im August 1961 für die 6. Flottille in Dienst gestellt werden. Von den nachfolgenden Einheiten kamen einige auch beim Wissenschaftlich-Technischen Zentrum (WTZ) in Wolgast zum Einsatz.

Von 1984 an wurden die Schiffe außer Dienst gestellt und durch Neubauten der Ohre-Klasse (Projekt 162) ersetzt.

Ausstattung

Der pontonartige Schiffskörper hatte keinen eigenen Antrieb und musste mit Schleppern zum Einsatzort überführt werden. Die Einrichtungen verteilten sich über folgende Decks:

In den Maschinenräumen standen drei Dieselgeneratoren für die elektrische Eigen- und Fremdversorgung. Bei Bedarf konnten auch Druckluft und Dampf an die längsseits liegenden Boote abgegeben werden. Einige Einheiten hatten Laderäume für bis zu 20 Torpedos und eine Torpedoregelstelle. Die Beladung mit Betriebsstoffen, Munition und Proviant wurde dem jeweils zu versorgenden Schnellboottyp angepasst.

Einheiten

Restaurantschiff Warnowschiff im Rostocker Stadthafen (2005)

Die Schwimmenden Stützpunkte hatten keinen Schiffsnamen und wurden nur nach ihrer Schiffskennung bezeichnet, die entsprechend der Verbandszugehörigkeit jeweils neu vergeben wurde.

Bau-Nr.SchiffskennungenIndienststellungAußerdienststellungVerbleib
91H 64, H 94, H 92, H 12August 196131. Oktober 1986Abwrackwerft
92H 02, N 82, N 62, N 82196115. Mai 1990Asylanten-Wohnschiff in Hamburg-Harburg
93H 62, H 92, H 96, H 52196120. September 1985Peene-Werft
100H 13, H 66, H 96, H 94, H 32, N 8219627. Dezember 1987Abwrackwerft
101H 67, H 97, H 71, H 91, N 61196215. Mai 1990Foreign Trade & Transport, Mainz
102H 14, H 68, H 13, N 01, H 98, H 91, N 81196210. Mai 1990Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei Rostock
125H 61, H 91, H 11, N 11, N 1419637. Oktober 1991Restaurantschiff in Rostock
126H 63, H 93, H 31, N 91196312. Februar 1990Foreign Trade & Transport, Mainz
132H 65, H 95, H 51196324. November 1984Abwrackwerft

Siehe auch

Literatur

  • Hans Mehl, Knut Schäfer, Ulrich Israel: Vom Küstenschutzboot zum Raketenschiff. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986, ISBN 3-327-00075-1, S. 125–126.
  • Siegfried Breyer, Peter Joachim Lapp: Die Volksmarine der DDR. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1985, ISBN 3-7637-5423-7, S. 236–237.