Johanna Meisel

Johanna Meisel (auch Hanna Meisel; * 27. April 1906 als Wilhelmine Anna Johanna Liebig in Treptow; † 7. Januar 1981 in Berlin) war eine deutsche Filmeditorin. Sie begann ihre Tätigkeit in den 1930er-Jahren und war an mehr als 50 Produktionen beteiligt.

Leben und Wirken

Die Tochter des Kassenboten Ernst Liebig und seiner Frau Emma geb. Stichert[1] besuchte eine Handelsschule und war ab 1937 als Hilfscutterin tätig. Aufgrund ihrer Ehe mit dem nach NS-Definition als „Halbjude“ geltenden Kürschner Erich Meisel[2] konnte sie zunächst nur mit Sondergenehmigung arbeiten, bevor sie 1939 in die Reichsfilmkammer aufgenommen wurde und bald darauf zur Schnittmeisterin aufstieg.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte die Berlinerin zu einer der erfolgreichsten Filmeditorinnen in Deutschland und arbeitete sowohl für die DEFA in der DDR als auch für Firmen in der Bundesrepublik Deutschland.[4] In den späten 1940ern und frühen 1950ern wirkte sie sehr häufig an Produktionen von Artur Brauner mit.

Seit 1978 verwitwet, starb Johanna Meisel 1981 in ihrem Haus in Berlin-Tempelhof.[5]

Filmografie (Auswahl)

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Treptow, Nr. 129/1906 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  2. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Pankow, Nr. 239/1929 (online auf Ancestry, kostenpflichtig). Der offizielle Name war „Meisels“, das Ehepaar firmierte aber stets unter „Meisel“.
  3. Bundesarchiv, Akten der Reichsfilmkammer, Personalakte Johanna Meisel, R 9361-V/111486 (vgl. Eintrag im Archivportal-D).
  4. Hester Baer: Dismantling the Dream Factory – Gender, German Cinema, and the Postwar Quest for a New Film Language. Berghahn Books, 2012, ISBN 978-0-85745-617-5, S. 123.
  5. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Tempelhof von Berlin, Nr. 101/1981 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).