Hort-System

Das Hort-System ist ein vom tschechisch-deutschen Schachgroßmeister Vlastimil Hort eingeführtes System zum Verteilen von Geldpreisen bei Schachturnieren nach Schweizer System unter punktgleichen Teilnehmern. Es dient dazu, im Bereich des Preisgeldes den oft gravierenden Einflüssen der Feinwertungen im Schach entgegenzuwirken.

Ermittlung der Verteilung

Jeder Spieler in den Geldpreisrängen erhält 50 % des für seinen Platz vorgesehenen Preisgelds. Die restlichen 50 % des Preisgelds wandern in einen Topf für die jeweils punktegleichen Spieler und werden zu gleichen Teilen unter ihnen verteilt. Falls ein Spieler mit niemandem sonst punktgleich war, erhält er den gesamten Topf, also eben 100 % des für seinen Platz vorgesehenen Preisgeldes.

Es werden in aller Regel ganzzahlige Beträge ausgezahlt.

Beispiel

Es sind folgende Preisgelder ausgeschrieben:

  • 1. Preis 100 €
  • 2. Preis 80 €
  • 3. Preis 60 €
  • 4. Preis 40 €
  • 5. Preis 20 €
  • 6. Preis 10 €

Die Preisträger laufen mit folgender Reihenfolge ein:

TeilnehmerPunkteBuchholz-Wertungausgeschriebenes Preisgeld50 % behaltenTopfAnteilGesamtpreis
Spieler A8,071,0100,00 €50,00 €90,00 €
(jeweils 50 % von Platz 1 und 2)
45,00 €95,00 €
Spieler B8,070,580,00 €40,00 €90,00 €
(jeweils 50 % von Platz 1 und 2)
45,00 €85,00 €
Spieler C7,568,060,00 €entfällt, da keine Aufteilung60,00 €
Spieler D7,068,540,00 €20,00 €35,00 €
(jeweils 33 % von Platz 4, 5 und 6)
12,00 €32,00 €
Spieler E7,067,020,00 €10,00 €35,00 €
(jeweils 33 % von Platz 4, 5 und 6)
12,00 €22,00 €
Spieler F7,066,510,00 €5,00 €35,00 €
(jeweils 33 % von Platz 4, 5 und 6)
12,00 €17,00 €

Wirkung

Eine Preisverteilung nach dem Hort-System führt dazu, dass sich das Preisgeld stärker nach den erzielten Punkten der Spieler richtet – genauer gesagt, dass

  • der Unterschied im Preisgeld der punktgleichen Spieler sich verringert und
  • der Abstand im Preisgeld zwischen benachbarten Gruppen punktgleicher Spieler wächst.