Bei der zweiten Auflage der Europameisterschaft der Frauen konnte Titelverteidigerin Cathleen Martini ihren Titel souverän vor ihrer Nationalmannschaftskollegin Sandra Prokoff verteidigen. Während die Dominanz der deutschen Bobs so erwartet worden war, hatte die Fachwelt den niederländischen Bob von Pilotin Ilse Broeders nicht unbedingt auf dem Bronzeplatz erwartet. Da es internationale Bobwettbewerbe im Frauenbereich noch nicht so lange gab, die erste Weltmeisterschaft erst im Jahr 2000 durchgeführt wurde, beschäftigten sich noch nicht so viele Bobnationen ernsthaft mit dem Frauenbereich. So gelang den niederländischen Bobs mit den Plätzen drei und vier eine Überraschung. Es blieb bis heute (Stand 2022) die einzige EM-Medaille für einen niederländischen Bob.
Nachdem Titelverteidiger Christoph Langen nach Herzproblemen noch in keinem Weltcup angetreten war und letztlich 2005 vom Leistungssport zurückgetreten war, fehlte einer der Titelfavoriten, den Andre Lange aber würdig vertrat. In beiden Läufen fuhr er Bestzeit und verwies den Winterberger Rene Spies mit über drei Zehnteln Vorsprung auf den Silberrang. Für den Europameister von 2003 war es die dritte und letzte EM-Medaille. Diese konnte er sich dank eines soliden zweiten Laufes sichern, in dem er die drittbeste Zeit fuhr. Nach dem ersten Durchgang lag Spies noch zeitgleich mit dem Russen Subkow auf dem zweiten Platz. Allerdings fuhr der russische Bob im zweiten Lauf nur die zehntschnellste Zeit und kam letztlich auf dem 5. Platz ein. Dadurch konnte auch der Schweizer Bob mit Pilot Martin Annen eine kaum noch für möglich gehaltene Bronzemedaille bejubeln. Das Duo Annen/Hefti hatte nach dem ersten Durchgang nur einen enttäuschenden 11. Platz auf der schwer zu fahrenden Altenberger Eisrinne belegt. Im zweiten Lauf gelang den Eidgenossen allerdings mit der zweitbesten Zeit, die nur drei Hundertstel schlechter als die Bestzeit des Europameisters Lange war, ein Topresultat, an dem sich die Konkurrenz die Zähne ausbiss. Der bis dahin viertplatzierte deutsche Bob mit Pilot Matthias Höpfner, der noch Chancen auf den Bronzeplatz hatte, wurde letztlich mit dem Unterschied von zwei Hundertstel Sekunden auf den undankbaren vierten Platz verwiesen.
Nachdem der Russe Alexander Subkow bereits bei der Weltmeisterschaft 2003 Bronze im Viererbob gewinnen konnte, errang er nun den ersten Titel für ein russisches Bobteam seit dem Zerfall der Sowjetunion. Bereits im ersten Lauf legte Subkow mit der besten Laufzeit aller europäischen Bobs vor. Allerdings blieben ihm der Thüringer Andre Lange und etwas überraschend auch der Österreicher Wolfgang Stampfer mit nur fünf Hundertsteln Rückstand dicht auf den Fersen. Medaillenchancen hatten auch noch der deutsche Bob um Matthias Höpfner und das lettische Team mit Pilot Jānis Miņins. Im zweiten Lauf schlugen sich die Titelfavoriten dann selbst, während Subkow mit einer soliden Fahrt und der zweitschnellsten Zeit seinen ersten internationalen Titel bei den Bobfahrern im Seniorenbereich gewinnen konnte. Andre Lange vergab seine Titelchance mit der nur sechstbesten Zeit. Da Nationalmannschaftskollege Matthias Höpfner im zweiten Lauf Bestzeit fuhr, wurde es für Lange nochmal knapp. Am Ende lag Lange nur zwei Hundertstel Sekunden vor Höpfner, für den EM-Bronze die erste internationale Medaille im Seniorenbereich bedeutete. Das noch aussichtsreich liegende Team um den Österreicher Wolfgang Stampfer vergab mit der nur achtbesten Laufzeit im zweiten Durchgang alle Medaillenchancen und wurde letztlicher nur Vierter.