„Thomas de Courtenay, 5. Earl of Devon“ – Versionsunterschied

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'''Thomas de Courtenay, 5/13. Graf von Devon''' (* [[3. Mai]] [[1414]] in [[Devon]]; † [[3. Februar]] [[1458]] in [[Abingdon Abbey]]) war ein Adliger aus [[South West England|Südwestengland]].
'''Thomas de Courtenay, 5. Earl of Devon''' (* [[1414]]; † [[3. Februar]] [[1458]] in [[Abingdon Abbey]]) war ein [[Königreich England|englischer]] [[Peer (Adel)|Adliger]] und [[Magnat]].


== Herkunft und Leben ==
== Leben ==
Er gehörte der [[Courtenay (Adelsgeschlecht)|Familie Courtenay]] an und war der einzige überlebende Sohn des [[Hugh de Courtenay, 4. Earl of Devon]] (1389–1422) und Anne Talbot (um 1393–1441). Seine Mutter war eine Tochter des [[Richard Talbot, 4. Baron Talbot]] und Schwester des [[John Talbot, 1. Earl of Shrewsbury]].
Thomas de Courtenay's Sitz war Colcombe Castle in der Nähe von [[Colyton (Devon)|Colyton]] und später, nach dem Tod seiner Mutter, der wichtigste historische Familiensitz von [[Tiverton Castle]]. Die Familie Courtenay war historisch gesehen eine wichtige Familie in der Region und die dominierende Kraft in den Grafschaften Devon und [[Cornwall]]. Der Aufstieg von Macht und Einfluss mehrerer Adelsfamilien und anderer politischer Akteure in den Jahren vor dem Beitritt von Thomas zur Grafschaft bedrohte jedoch die traditionelle Dominanz der Grafen von Devon in der Region. Einen Großteil seines Lebens verbrachte er im bewaffneten Territorialkampf gegen seinen nahen Nachbarn, Sir William Bonville of Shute, zu einer Zeit, als die zentrale Kontrolle über die Provinzen schwach war. Diese Fehde ist Teil des Zusammenbruchs von Recht und Ordnung in England, der zu den [[Rosenkriege]]n führte.


Um 1421 wurde er mit Lady Margaret Beaufort, Tochter des [[John Beaufort, 1. Earl of Somerset]] verheiratet. Dadurch wurde eine Verbindung mit der [[Beaufort (Adelsgeschlecht)|Familie Beaufort]] geknüpft, die wiederum mit dem englischen Königshaus verwandt war. Er war acht Jahre alt, als am 16. Juni 1422 sein Vater starb und er dessen Adelstitel als 5. [[Earl of Devon]]<ref>Nach alternativer Deutung wird er auch als 13. Earl of Devon gezählt → siehe Hauptartikel [[Earl of Devon]].</ref> erbte. In der Folgezeit stand er unter der [[Vormundschaft]] seines Schwagers [[Thomas Beaufort, 1. Duke of Exeter]] († 1426). Am 19. Mai 1426 schlug ihn König [[Heinrich VI. (England)|Heinrich VI. von England]] zum [[Knight Bachelor|Ritter]].<ref>[[George Edward Cokayne]], Vicary Gibbs (Hrsg.): ''[[The Complete Peerage]].'' Band 4, St. Catherine Press, London 1916, S. 326.</ref> Am 16. Dezember 1431 gehörte er zu den 300 englischen Adligen, die der Krönung König Heinrichs VI. in der Kathedrale [[Notre-Dame de Paris|Notre Dame]] in [[Paris]] zum ''König von Frankreich'' beiwohnten.
Courtenay war während des [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieges]] eine Zeit lang im auswärtigen Dienst tätig, doch seine Bemühungen richteten sich zunehmend auf die Stärkung seiner Position in der Heimat. Er war als Kind mit Margaret Beaufort verheiratet worden, wodurch Courtenay in die Nähe der Beaufort-Verwandten des englischen Königs geriet. Aufgrund dieser Verbindung begann Courtenay seine Karriere als Anhänger der Beaufort-Partei des englischen Hofes. Nach deren Ableben Ende der 1440er Jahre gab er sie zugunsten von Richard Plantagenet (1469–1550), dem 3. Herzog von York, auf. Als York die Unterstützung von Courtenays Erzfeind Bonville suchte, fiel Courtenay bei ihm in Ungnade. Als die Rosenkriege ausbrachen, war er in der Partei der Königin, [[Margarete von Anjou]], und gehörte bei der [[Erste Schlacht von St Albans|Ersten Schlacht von St Albans]], in der er verwundet wurde, zu den Kommandanten der Lancastrianer.


Da der Stammsitz seiner Familie, [[Tiverton Castle]], einschließlich eines erheblichen Teils der dazugehörigen Ländereien, war im Besitz seiner verwitweten Mutter geblieben. Courtenay residierte daher bis zum Tod seiner Mutter 1441 zunächst auf [[Colcombe Castle]] und verfügte bis dahin nur über relativ geringe Einkünfte. Die dominierende Stellung des Earls von Devon in [[Devonshire]] wurde ihm ab den 1430er Jahren von einigen Familien der dortigen [[Gentry]] streitig gemacht. So geriet er mit seinem Cousin Sir Philip Courtenay of [[Powderham Castle|Powderham]] und sodann insbesondere mit dem Gatten seiner Tante [[William Bonville, 1. Baron Bonville|Sir William Bonville of Shute]] in Rivalität. Der Konflikt mit Bonville eskalierte im Sommer 1439 in Gewalt, als Courtenay dessen Anwesen, [[Old Shute House|Shute House]], angriff. König Heinrich rief Courtenay daraufhin zur Ordnung und zitierte ihn an seinen Hof nach [[London]]. Der König ernannte Courtenay 1441 zum Steward des [[Herzogtum Cornwall|Herzogtums Cornwall]] ernannt, ein nahezu identisches Amt wie das des ''Royal Steward for Cornwall'', das 1437 Sir William Bonville auf Lebenszeit gewährt worden war. Eine Woche später, im Mai 1441, durfte Courtenay nach Devon zurückkehren, wo die [[Fehde]] zwischen Courtenay und Bonville sogleich wieder aufflammte. Im Dezember 1441 wurden beide erneut vor den König geladen und öffentlich versöhnt. Es blieben jedoch Spannungen bestehen. Schließlich entschied der König, die Situation in Devonshire dadurch zu befrieden, dass er beide Rivalen zum Dienst im [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieg]] in Frankreich beorderte, Bonville von 1442 bis 1446 als [[Seneschall der Gascogne]] und Courtenay 1446 als Gouverneur von [[Pont-l’Évêque (Calvados)|Pont-l’Évêque]] in der [[Normandie]]. Vermutlich dank der Fürsprache seines Schwagers [[John Beaufort, 1. Duke of Somerset]], erließ der König Courtenay um 1444 seine Schulden und sprach ihm Anerkennung für gutes Benehmen aus.
Courtenay soll eine Versöhnung zwischen der Lancastrianischen und der Yorkistischen Partei gefördert haben, aber er starb 1458 plötzlich. Die Rosenkriege führten später zum Tod und zur Hinrichtung aller drei Söhne Courtenays, Thomas, Heinrich und Johannes, sowie zur Erlangung seiner Titel und zur Verwirkung seiner Ländereien. Die Grafschaft wurde jedoch 1485 für seinen entfernten Cousin Sir Edward Courtenay, den dritten in der Abstammung von seinem Großonkel, wiederbelebt.


Aufgrund seiner Ehe stand Courtenay am Königshof zunächst der Beaufort-Hofpartei nahe. Mit dem Niedergang der Macht de Beauforts näherte sich Courtenay zunehmend der Partei des [[Richard Plantagenet, 3. Duke of York]], an. Als der Duke of York die Unterstützung von Courtenays Erzfeinden der Familie Bonville suchte, fiel Courtenay bei ihm in Ungnade. Als die [[Rosenkriege]] ausbrachen, stand er auf Seiten der Partei der Königin, [[Margarete von Anjou]]. Er kämpfte auf Seiten der Lancastrians und wurde 1455 in der [[Erste Schlacht von St Albans|Ersten Schlacht von St Albans]] verwundet. Courtenay soll eine Versöhnung zwischen der [[Haus Lancaster|Lancastrianischen]] und der [[Haus York|Yorkistischen]] Partei gefördert haben, aber er starb 1458 plötzlich.
== Jugend ==
Courtenay wurde am 3. Mai 1414 als einziger überlebender Sohn von Hugh Courtenay, 4./12. Graf von Devon (1389 - 16. Juni 1422) und Anne Talbot (ca. 1393–1441), Schwester des berühmten Kriegshelden [[John Talbot, 1. Earl of Shrewsbury|John Talbot, 1. Graf von Shrewsbury]], geboren. 1422, im Alter von acht Jahren, wurde er zum Earl of Devon ernannt. Vielleicht war er schon vorher ein [[Vormundschaft|Mündel]] des übermächtigen [[Thomas Beaufort, 1. Duke of Exeter|Thomas Beaufort, Herzog von Exeter]] geworden


== Nachkommen ==
Laut Cokayne wurde Courtenay am 19. Mai 1426 vom späteren [[Heinrich VI. (England)|König Heinrich VI. von England]] zum [[Ritter]] geschlagen und am 16. Dezember 1431 gehörte Courtenay zu einer Entourage von 300 Personen, die der zweiten Krönung König Heinrichs VI. in der Kathedrale [[Notre-Dame de Paris|Notre Dame]] in [[Paris]] beiwohnten.
Aus seiner Ehe mit Lady Margaret Beaufort hatte er mindestens fünf Kinder:<ref>Alison Weir: ''Britain’s Royal Families. The Complete Genealogy.'' The Bodley Head, London 1999, S. 106 f.</ref>
* Joan Courtenay, ⚭ 1) Sir Roger Clifford, ⚭ 2) Sir William Knyvett of Buckenham;
* Elizabeth Courtenay, ⚭ Sir Hugh Conwy;
* [[Thomas Courtenay, 6. Earl of Devon]] (1432–1461);
* Sir Henry Courtenay († 1466);
* [[John Courtenay, 7. Earl of Devon]] (um 1435–1471).


== Karriere ==
== Literatur ==
* Martin Cherry: ''Courtenay, Thomas, thirteenth earl of Devon (1414–1458).'' In: ''[[Oxford Dictionary of National Biography]].'' Oxford University Press, 2004 ([https://doi.org/10.1093/ref:odnb/50218 Online]).
Der neue Earl stellte fest, dass sich die politische Situation in Devonshire zunehmend gegen seine eigenen Interessen richtete, da eine Koalition des größeren Adels unter der Führung von William Bonville, 1. Baron Bonville, und dem Cousin des Earls, Sir Philip Courtenay of Powderham, die traditionelle Dominanz der Courtenays in der Grafschaft bedrohte. Die Beziehung wurde durch Bonvilles zweite Ehe mit Elizabeth Courtenay (gest. 1471), Courtenays Tante, im Jahr 1430 kompliziert. Trotz der Verbindungen über seine Frau Margaret Beaufort zu der aufsteigenden "Hofpartei", die von Kardinal Beaufort und John Beaufort, dem 1. Grafen von Somerset und Marquess of Dorset, sowie von Margaret Holland, der Tochter des Earl of Kent, angeführt wurde, gelang es Courtenay nicht, seine Situation zu bereinigen, und griff stattdessen ab 1439 zu Gewalt. Mit dem Niedergang der Beaufort-Macht wurde Courtenay zunehmend mit Richard Plantagenet, dem 3. Herzog von York, in Verbindung gebracht. Courtenay hatte im Sommer 1439 Bonvilles Anwesen angegriffen, und der König entsandte einen Geheimrat, Sir John Stourton, 1. Baron Stourton, um ein Versprechen für gutes Benehmen von Courtenay zu erhalten, der danach nur widerwillig den Hof in London besuchte.
* Charles Mosley (Hrsg.): ''[[Burke’s Peerage|Burke’s Peerage, Baronetage & Knightage]].'' Band 1, Burke’s Peerage (Genealogical Books) Ltd, Wilmington 2003, S. 1123.

* Ralph Alan Griffiths: ''The Reign of King Henry VI. The Exercise of Royal Authority, 1422–1461.'' University of California Press, Berkeley 1981, ISBN 0520043723.
Im Jahr 1441 wurde Courtenay zum Steward des Herzogtums Cornwall ernannt, ein nahezu identischer Posten wie der Royal Steward for Cornwall, der 1437 Sir William Bonville auf Lebenszeit gewährt worden war. Eine Woche später, im Mai 1441, wurde der Haftbefehl zurückgezogen. Es kam zu Streitigkeiten zwischen den beiden, die in den zeitgenössischen Aufzeichnungen den Status eines Privatkrieges erreichen. Zwei Männer in Courtenay-Livree griffen Sir Philip Chetwynd, einen Freund Bonvilles, auf dem Weg nach London an, ein offensichtlicher Beweis dafür, dass das Schiedsverfahren des Rates vom November 1440 gescheitert war. Courtenay und Bonville wurden im Dezember 1441 vor den König geladen und öffentlich versöhnt. Es blieben jedoch Spannungen bestehen, und dies könnte ein Faktor bei den Bitten der Krone gewesen sein, sowohl Courtenay, der zunächst ablehnte, als auch Bonville in Frankreich zu dienen, und zwar Bonville als Seneschall der Gascogne von 1442–46 und Courtenay in Pont-l'Évêque in der Normandie 1446. Dies ist eines der wenigen Male, dass Courtenay im Ausland diente, denn er hatte im März 1443 abgelehnt und es anscheinend vorgezogen, seine Zeit damit zu verbringen, seine Position in Devon oder am Hof zu stärken. Während Bonville im Ausland war, befreite der König Devon von seinen Schulden, einschließlich der Anerkennung für gutes Benehmen, die wahrscheinlich durch den Einfluss des Schwiegervaters John Beaufort, Graf von Somerset, erlassen wurde.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.thepeerage.com/p10739.htm#i107390 Thomas Courtenay, 5th Earl of Devon, In: thepeerage.com]
* {{thepeerage|p10739.htm#i107390|Thomas Courtenay, 5th Earl of Devon}}
* [https://www.oxforddnb.com/view/10.1093/ref:odnb/9780198614128.001.0001/odnb-9780198614128-e-50218;jsessionid=62339F6A5ECEF9248F3921D635469333 Courtenay, Thomas, thirteenth earl of Devon, In: oxforddnb.com]


== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2021, 15:54 Uhr

Familienwappen der Courtenays of Devon

Thomas de Courtenay, 5. Earl of Devon (* 1414; † 3. Februar 1458 in Abingdon Abbey) war ein englischer Adliger und Magnat.

Leben

Er gehörte der Familie Courtenay an und war der einzige überlebende Sohn des Hugh de Courtenay, 4. Earl of Devon (1389–1422) und Anne Talbot (um 1393–1441). Seine Mutter war eine Tochter des Richard Talbot, 4. Baron Talbot und Schwester des John Talbot, 1. Earl of Shrewsbury.

Um 1421 wurde er mit Lady Margaret Beaufort, Tochter des John Beaufort, 1. Earl of Somerset verheiratet. Dadurch wurde eine Verbindung mit der Familie Beaufort geknüpft, die wiederum mit dem englischen Königshaus verwandt war. Er war acht Jahre alt, als am 16. Juni 1422 sein Vater starb und er dessen Adelstitel als 5. Earl of Devon[1] erbte. In der Folgezeit stand er unter der Vormundschaft seines Schwagers Thomas Beaufort, 1. Duke of Exeter († 1426). Am 19. Mai 1426 schlug ihn König Heinrich VI. von England zum Ritter.[2] Am 16. Dezember 1431 gehörte er zu den 300 englischen Adligen, die der Krönung König Heinrichs VI. in der Kathedrale Notre Dame in Paris zum König von Frankreich beiwohnten.

Da der Stammsitz seiner Familie, Tiverton Castle, einschließlich eines erheblichen Teils der dazugehörigen Ländereien, war im Besitz seiner verwitweten Mutter geblieben. Courtenay residierte daher bis zum Tod seiner Mutter 1441 zunächst auf Colcombe Castle und verfügte bis dahin nur über relativ geringe Einkünfte. Die dominierende Stellung des Earls von Devon in Devonshire wurde ihm ab den 1430er Jahren von einigen Familien der dortigen Gentry streitig gemacht. So geriet er mit seinem Cousin Sir Philip Courtenay of Powderham und sodann insbesondere mit dem Gatten seiner Tante Sir William Bonville of Shute in Rivalität. Der Konflikt mit Bonville eskalierte im Sommer 1439 in Gewalt, als Courtenay dessen Anwesen, Shute House, angriff. König Heinrich rief Courtenay daraufhin zur Ordnung und zitierte ihn an seinen Hof nach London. Der König ernannte Courtenay 1441 zum Steward des Herzogtums Cornwall ernannt, ein nahezu identisches Amt wie das des Royal Steward for Cornwall, das 1437 Sir William Bonville auf Lebenszeit gewährt worden war. Eine Woche später, im Mai 1441, durfte Courtenay nach Devon zurückkehren, wo die Fehde zwischen Courtenay und Bonville sogleich wieder aufflammte. Im Dezember 1441 wurden beide erneut vor den König geladen und öffentlich versöhnt. Es blieben jedoch Spannungen bestehen. Schließlich entschied der König, die Situation in Devonshire dadurch zu befrieden, dass er beide Rivalen zum Dienst im Hundertjährigen Krieg in Frankreich beorderte, Bonville von 1442 bis 1446 als Seneschall der Gascogne und Courtenay 1446 als Gouverneur von Pont-l’Évêque in der Normandie. Vermutlich dank der Fürsprache seines Schwagers John Beaufort, 1. Duke of Somerset, erließ der König Courtenay um 1444 seine Schulden und sprach ihm Anerkennung für gutes Benehmen aus.

Aufgrund seiner Ehe stand Courtenay am Königshof zunächst der Beaufort-Hofpartei nahe. Mit dem Niedergang der Macht de Beauforts näherte sich Courtenay zunehmend der Partei des Richard Plantagenet, 3. Duke of York, an. Als der Duke of York die Unterstützung von Courtenays Erzfeinden der Familie Bonville suchte, fiel Courtenay bei ihm in Ungnade. Als die Rosenkriege ausbrachen, stand er auf Seiten der Partei der Königin, Margarete von Anjou. Er kämpfte auf Seiten der Lancastrians und wurde 1455 in der Ersten Schlacht von St Albans verwundet. Courtenay soll eine Versöhnung zwischen der Lancastrianischen und der Yorkistischen Partei gefördert haben, aber er starb 1458 plötzlich.

Nachkommen

Aus seiner Ehe mit Lady Margaret Beaufort hatte er mindestens fünf Kinder:[3]

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Nach alternativer Deutung wird er auch als 13. Earl of Devon gezählt → siehe Hauptartikel Earl of Devon.
  2. George Edward Cokayne, Vicary Gibbs (Hrsg.): The Complete Peerage. Band 4, St. Catherine Press, London 1916, S. 326.
  3. Alison Weir: Britain’s Royal Families. The Complete Genealogy. The Bodley Head, London 1999, S. 106 f.
VorgängerAmtNachfolger
Hugh de CourtenayEarl of Devon
1422–1458
Thomas Courtenay